von Familie Tschiep
#961022
Es hätte das Ereignis nicht gebraucht, um zu erkennen, dass Atomkraft nicht menschenfreundlich ist, weil zu wenig fehlertolerant und dann zu großen Schaden, nebenbei auch das Problem des Atomabfalls und auch der auch zweifelhaften Besorgung des Urans, da braucht man nicht ein paar Wochen abwarten, da hätte schon Tschernobyl und Harrisburg gereicht. Es hätte schon gar nicht den Beinahe-Gau in Japan gebraucht.
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von AlphaOrange
#961027
Familie Tschiep hat geschrieben:Es hätte schon gar nicht den Beinahe-Gau in Japan gebraucht.
Beinahe? Denen wird in den nächsten Tagen da drüben alles um die Ohren fliegen, da kannst du dir sicher sein.
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von Kramer
#961028
RickyFitts hat geschrieben: Seit Beginn von RotGrün? Hm, das wäre dann wann gewesen? So 2003 bis 2004? Ich glaub das ist inzwischen ein bisschen outdated, weil sich in den letzten 6-7 Jahren doch recht viel getan hat in der Energiepolitik und die Lage eine deutlich andere ist
Nö dieses "Argument" wurde auch noch nach RotGrün benutzt unter anderem auch zur Begründung des Ausstiegs vom Ausstieg und sowas ähnliches hat gestern auch wieder der Chef von ich glaube Eon gesagt als Mutti die zeitweise Abschaltung von ein paar AKWs ankündigte.
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von Maddi
#961040
AlphaOrange hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Es hätte schon gar nicht den Beinahe-Gau in Japan gebraucht.
Beinahe? Denen wird in den nächsten Tagen da drüben alles um die Ohren fliegen, da kannst du dir sicher sein.
ich frag mich nur was man da noch überhaupt machen kann. die Reaktorhüllen scheinen ja schon zu brechen, und da dürfte bald kein Mitarbeiter mehr reinkönnen wegen zu hoher Strahlung.
zwischenzeitlich sollen ja Hubschrauber Wasser durch die Löcher! der Dächer gekippt haben.
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von AliAs
#961042
AlphaOrange hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Es hätte schon gar nicht den Beinahe-Gau in Japan gebraucht.
Beinahe? Denen wird in den nächsten Tagen da drüben alles um die Ohren fliegen, da kannst du dir sicher sein.
Hier schreiben doch so viele im Thread, dass das reine Panikmache der deutschen Medien ist ... ist es das etwa nicht?! :roll: :wink:
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von RickyFitts
#961048
AliAs hat geschrieben:
AlphaOrange hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Es hätte schon gar nicht den Beinahe-Gau in Japan gebraucht.
Beinahe? Denen wird in den nächsten Tagen da drüben alles um die Ohren fliegen, da kannst du dir sicher sein.
Hier schreiben doch so viele im Thread, dass das reine Panikmache der deutschen Medien ist ... ist es das etwa nicht?! :roll: :wink:
Jetzt mal nicht die Worte verdrehen, kleener.
Ich hab nur kritisiert, dass die Medien und Politiker bereits weit vorgreifen und so tun, als wäre der SuperGAU bereits eingetroffen. Das ist aber noch nicht der Fall. Ob es noch abwendbar ist, lässt sich von hier aus einfach nicht beurteilen, weil zum einen die Fakten fehlen und zum anderen die Einschätzungen aus unseren Medien mit Vorsicht zu genießen sind.
Welche Informationen falsch oder richtig sind, kann auch ich nicht beurteilen. Deshalb mahne ich ja nur zum Zweifeln, statt ungesicherte "Erkenntnisse" zu einer Entscheidungsgrundlage zu machen. Vor allem, wenn so viele Eigeninteressen diverser Gruppen und Lobbys im Spiel sind.
von Familie Tschiep
#961094
AlphaOrange hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Es hätte schon gar nicht den Beinahe-Gau in Japan gebraucht.
Beinahe? Denen wird in den nächsten Tagen da drüben alles um die Ohren fliegen, da kannst du dir sicher sein.
Darum ja auch Beinahe-Gau, weil es ja noch nicht passiert ist. Die Politik hat ja Aktivismus bereits bewiesen, als man den Vorfall, nopch bei Skala 4 der Ines-Skala gewertet hat.

Ich halte den Gau auch für mehr als wahrscheinlich. Schonb, wenn man sieht, dass nur 50 Mann sich nur noch um die mehreren Kraftwerke kümmern.
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von Godfather
#961099
Die Frage ist auch wie die Verträge aussehen, die die Bundesregierung mit der Atomlobby geschlossen hat.
Mich würde es nicht wundern, wenn die Verträge im Hinblick auf Stilllegung oder auch Abbau der alten Schrottmeiler sehr einseitig gestaltet sind.
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von cooky
#961459
Familie Tschiep hat geschrieben:Es hätte das Ereignis nicht gebraucht, um zu erkennen, dass Atomkraft nicht menschenfreundlich ist, weil zu wenig fehlertolerant und dann zu großen Schaden, nebenbei auch das Problem des Atomabfalls und auch der auch zweifelhaften Besorgung des Urans, da braucht man nicht ein paar Wochen abwarten, da hätte schon Tschernobyl und Harrisburg gereicht. Es hätte schon gar nicht den Beinahe-Gau in Japan gebraucht.
Darum geht es aber doch garnicht. Dass Atomkraft nicht menschenfreundlich ist sieht wohl (fast) jeder so. Aber wieso ist die Lage für deutsche AKW´S heute anders als letzten Donnerstag? Weil in Japan, ausgelöst durch eine Naturkatastrophe, ein Ding hochgehen wird? Dass Atomkraft grundsätzlich gefährlich ist, ist klar. Aber diese Panikmache, dass wir in Deutschland vor einem ähnlichen Super-Gau stehen ist doch lächerlich. Jetzt aufeinmal ist hier alles unsicher? Stimmenfang auf billigste Art und Weise.
Hier gab es ein Risiko, hier gibt es ein Risiko und es wird auch weiterhin eins geben, unabhängig von den Geschehnissen in Japan.
von Quotentreter
#961490
cooky hat geschrieben:Hier gab es ein Risiko, hier gibt es ein Risiko und es wird auch weiterhin eins geben, unabhängig von den Geschehnissen in Japan.
Man kann das Risiko aber mindern. Zumal die EE mittlerweile so stark gewachsen sind, dass wir heute in der Größenordnung von 5 bis 6 AKW Stromüberschuss haben, den wir ins Ausland exportieren. Man könnte diese AKW ohne weiteres abschalten, für einen wirklichen Notfall vielleicht noch zwei vorhalten. Aber man lässt sie alle laufen. Wir haben alle das Risiko und den Vorteil, die Gewinne, haben die Stromkonzerne und deren Anleger. Das bringt uns was?

Ein weiteres Nullargument ist die Sicherheit. Es ändert an der Sicherheit ausländischer AKW überhaupt nichts, ob wir nun selber betreiben, importieren oder komplett unabhängig laufen. Nur weil wir selber betreiben ist es nicht sicherer, im Gegenteil. Auf ausländische Meiler hatten, haben und werden wir keinen direkten Einfluss haben.

Wir können aber die Lage direkt im eigenen Vorgarten ändern. Es ist schon ein Unterschied ob direkt hier eines hoch geht oder ob eines in Frankreich versagt, wir dann mit Pech "nur" eine Wolke zu befürchten haben.

Jeder kann sich den Spaß mal machen und zur Anschauung mal die Seuchenkarte von Tschernobyl maßstabsgetreu und ausgehend von z.B. Biblis auf eine Deutschlandkarte legen. Habe ich aus Interesse mal gemacht.

Würde das hier genauso dumm laufen dann könnte es so aussehen. Würde es im Ernstfall natürlich nicht genau so, dient nur der Anschauung. Rot bis Rosa kann sich dann schon mal ein Zelt in Brandenburg oder Meck Pomm aufstellen, in der alten Heimat kann man dann im dunkeln lesen. Ocker ist nicht ganz so schlimm, aber nach hiesigen Grenzwerten noch immer so schlimm, dass man Nahrungsmittelanbau etc. dort knicken kann.

Bild

Wer jetzt noch immer pro AKW ist, ich habe im Keller noch eine Kiste Schnuffis und NVA ABC Schutzanzüge liegen. Ihr könnt dann als Fans zum Schutt schaufeln antreten. Wer A sagt, muss auch B auslöffeln.
von Familie Tschiep
#961498
cooky hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Es hätte das Ereignis nicht gebraucht, um zu erkennen, dass Atomkraft nicht menschenfreundlich ist, weil zu wenig fehlertolerant und dann zu großen Schaden, nebenbei auch das Problem des Atomabfalls und auch der auch zweifelhaften Besorgung des Urans, da braucht man nicht ein paar Wochen abwarten, da hätte schon Tschernobyl und Harrisburg gereicht. Es hätte schon gar nicht den Beinahe-Gau in Japan gebraucht.
Darum geht es aber doch garnicht. Dass Atomkraft nicht menschenfreundlich ist sieht wohl (fast) jeder so. Aber wieso ist die Lage für deutsche AKW´S heute anders als letzten Donnerstag? Weil in Japan, ausgelöst durch eine Naturkatastrophe, ein Ding hochgehen wird? Dass Atomkraft grundsätzlich gefährlich ist, ist klar. Aber diese Panikmache, dass wir in Deutschland vor einem ähnlichen Super-Gau stehen ist doch lächerlich. Jetzt aufeinmal ist hier alles unsicher? Stimmenfang auf billigste Art und Weise.
Hier gab es ein Risiko, hier gibt es ein Risiko und es wird auch weiterhin eins geben, unabhängig von den Geschehnissen in Japan.
Das muss man Frau Merkel und die christlich-liberale Koalition fragen. Ich empfinde die Reaktion von Frau Merkel auch reichlich panisch, auch wenn ich es richtig erachte, die 7 AkWs abzustellen.
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von redlock
#961508
Familie Tschiep hat geschrieben: Ich empfinde die Reaktion von Frau Merkel auch reichlich panisch,

Hey, die Frau versucht ihren Job zuretten. Da kann man schon mal panisch werden. :lol: :wink:
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von Crenshaw
#961537
Was erwartet man denn bitte von der jetzigen Veranstaltung? Um überhaupt sinnvolle Maßnahmen ableiten zu können müsste man doch erst mal abwarten wie die Sache in Japan ausgeht und was dann an konkreten, davon ausgehend das nichts vertuscht wird, Informationen vorliegt.

Aber nein wir haben ja Wahlen vor der Tür und jetzt muss wieder irgendwas gemacht werden. :roll:

Was wir brauchen ist ein langfristige Strategie, eine Strategie die es auch überlebt wenn mal die Regierung wechselt. Und dazu müssen nackte Zahlen auf den Tisch kein schönen rechnen von Kosten der jeweiligen Technik, auf beiden Seiten wohlgemerkt. Und es muss Schluss sein mit einseitiger Profitgier aber auch mit blinden Idealismus. Aber davon kann man leider nur träumen :oops:

Und vor allem muss bei einem Ausstieg jeder mitziehen. Im Moment habe ich allerdings das Gefühl, dass viele sich nur von der derzeitigen Situation in Japan leiten lassen. Wenn dann Japan langsam in Vergessenheit gerät, dann will man wieder billigen Strom und das jederzeit und bitte keine der Energiegewinnungsanlagen in der näheren Umgebung.
Quotentreter hat geschrieben:Ein weiteres Nullargument ist die Sicherheit. Es ändert an der Sicherheit ausländischer AKW überhaupt nichts, ob wir nun selber betreiben, importieren oder komplett unabhängig laufen. Nur weil wir selber betreiben ist es nicht sicherer, im Gegenteil. Auf ausländische Meiler hatten, haben und werden wir keinen direkten Einfluss haben.
Also Nullargument würde ich das ja nicht nennen. Das was wir exportieren verkaufen wir doch, oder? Also wird diese Energie doch irgendwo benötigt. Wenn wir also abschalten wird woanders wahrscheinlich angeschaltet bzw. "Vollgas" gegeben. Man kann ja schliesslich was verkaufen. Man könnte doch dann mal ein bisschen an der Wartung sparen, schließlich könnte man in der Zeit ja Strom produzieren. Also ein Nullargument schaut für mich anders aus.
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von Maddi
#961550
@Quotentreter: wenn ich deine Karte also richtig lese, wird Magdeburg verstrahlt, Halle aber nicht? In dem Fall: gerne :!: :mrgreen:
von Quotentreter
#961553
Crenshaw hat geschrieben:Also Nullargument würde ich das ja nicht nennen. Das was wir exportieren verkaufen wir doch, oder? Also wird diese Energie doch irgendwo benötigt. Wenn wir also abschalten wird woanders wahrscheinlich angeschaltet bzw. "Vollgas" gegeben. Man kann ja schliesslich was verkaufen. Man könnte doch dann mal ein bisschen an der Wartung sparen, schließlich könnte man in der Zeit ja Strom produzieren. Also ein Nullargument schaut für mich anders aus.
Ja, wir verkaufen, haben aber nichts davon. Hat auch keinen Einfluss aufs Ausland. Wir verkaufen zwar z.B. nach Frankreich, die bauen aber trotzdem, weil man unabhängig sein will.

Angeschaltet wird also trotzdem. Und Vollgas ist genauso unsicher oder sicher wie halbe Kraft oder kontrollierter Stillstand. Ein AKW ist auch im herunter gefahrenen Zustand nicht aus. Die Reaktion wird dann nur auf Mindestmaß gebremst. Steuerstäbe raus oder eben irgendein Unfall und schon brummt es wieder. "Sicher" ist nur komplett demontiert, abgeklungen und irgendwo ohne Gefahr der Selbstzündung gelagert.

Die 3 Monate herunter fahren bringt also eigentlich auch nicht wirklich etwas. Die Brennstäbe müssen heraus und bis zu 5! Jahre im Abklingbecken zur Ruhe kommen. Erst dann sind die so weit sicher das man sie im Castor verpackt auslagern kann. Und wie man gerade an Japan sieht, ein ungekühltes Abklingbecken ist auch nicht ohne. Wenn man heute also alle Meiler abschalten würde, es würde bei direkter Demontage noch etwa 5 Jahre dauern, bis keine direkte Gefahr mehr davon ausgeht.

Wenn also alles nach Plan läuft, der letzte Meiler wie bisher geplant 2034 vom Netz geht, wäre die Gefahr frühstens 2039 vom Tisch. Der Rückbau der Anlagen dauert aber auch eine Ewigkeit. Bei Würgassen braucht man z.B. voraussichtlich 17 Jahre für den Rückbau. Dann stellt sich noch immer die Frage wohin damit. Das Problem werden unsere Enkel also noch schön an der Backe haben.
von Familie Tschiep
#961624
redlock hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben: Ich empfinde die Reaktion von Frau Merkel auch reichlich panisch,

Hey, die Frau versucht ihren Job zuretten. Da kann man schon mal panisch werden. :lol: :wink:
Wird ihr aber nichts nützen ;)
von Waterboy
#961633
Was da heute im Bundestag abging... oh man, hätte nur noch gefehlt das sie sich alle gegenseitig mit Popcorn bewerfen :roll:


Was für ein Theater....
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von Crenshaw
#961693
Quotentreter hat geschrieben:Ja, wir verkaufen, haben aber nichts davon. Hat auch keinen Einfluss aufs Ausland. Wir verkaufen zwar z.B. nach Frankreich, die bauen aber trotzdem, weil man unabhängig sein will.
Hast du konkrete Quellen? Ich habe nur was von 2002 gefunden. Da taucht aber z.B. auch Österreich als Abnehmer auf oder auch Italien. Also woher nehmen die zukünftig ihren Atomstrom? Und gibt es in Frankreich schon konkrete Pläne für Neubauten die auch zumindest schon so weit fortgeschritten sind das man nicht mehr nur von einer Absichtserklärung sprechen kann?
Quotentreter hat geschrieben:Angeschaltet wird also trotzdem. Und Vollgas ist genauso unsicher oder sicher wie halbe Kraft oder kontrollierter Stillstand. Ein AKW ist auch im herunter gefahrenen Zustand nicht aus. Die Reaktion wird dann nur auf Mindestmaß gebremst. Steuerstäbe raus oder eben irgendein Unfall und schon brummt es wieder. "Sicher" ist nur komplett demontiert, abgeklungen und irgendwo ohne Gefahr der Selbstzündung gelagert.
Worauf willst du hinaus? Mir geht es um die Betriebssicherheit. In Deutschland gibt es eine jährliche Revision. Beteiligt ist hier auch der TÜV (ja ich kann google nutzen und sehe daher auch das die Unabhängigkeit auch angezweifelt wird :wink: ). Zudem sind die Abläufe in deutschen Kraftwerken klar geregelt ohne Freigabe wird da keine Schraube fest gedreht. Und dann gibt es ja noch das Bundesamt für Strahlenschutz was wenn ich mich recht erinnere sogar die Dosimeter der Kraftwerksmitarbeiter prüft. Ist das in anderen Ländern auch so?
Quotentreter hat geschrieben:Bei Würgassen braucht man z.B. voraussichtlich 17 Jahre für den Rückbau. Dann stellt sich noch immer die Frage wohin damit. Das Problem werden unsere Enkel also noch schön an der Backe haben.
Daran lässt sich jetzt aber leider eh nichts mehr ändern.

Ich bin ja auch kein Freund der Atomenergie, aber ich glaube Deutschland kann es sich derzeit noch nicht erlauben Knall auf Fall auszusteigen. Leider ist die ganze Diskussion für mich zur sehr schwarz oder weiß. Man weiss doch als normaler Bürger gar nicht welche Zahlen man jetzt trauen kann oder nicht.
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von vicaddict
#961706
Crenshaw hat geschrieben: Ich bin ja auch kein Freund der Atomenergie, aber ich glaube Deutschland kann es sich derzeit noch nicht erlauben Knall auf Fall auszusteigen. Leider ist die ganze Diskussion für mich zur sehr schwarz oder weiß. Man weiss doch als normaler Bürger gar nicht welche Zahlen man jetzt trauen kann oder nicht.
Wenn man es sich erlauben kann, von heut auf morgen einfach mal so 7 Akw's abzuschalten, die gestern noch unverzichtbar waren, kann es so schlimm nicht sein. Wenn die Wachstumsrate der erneuerbaren Energien auch nur ansatzweise so bleibt, wie das in den letzten Jahren der Fall war, dann ist man in wenigen Jahren autonom. Würde jetzt auch eine Schwarzgeld-Regierung den Atomausstieg propagieren, dann würden die Energiekonzerne wissen, dass es kein zurück mehr gibt und vorsorgen und selbst in E-Energien investieren. Wenn Deutschland es erst einmal vormachen würde, dann würden andere Länder mittelfristig nachziehen, denn auch dort gibt es doch solche Diskussionen und nicht erst seit heute.
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von Crenshaw
#961731
vicaddict hat geschrieben:Wenn die Wachstumsrate der erneuerbaren Energien auch nur ansatzweise so bleibt, wie das in den letzten Jahren der Fall war, dann ist man in wenigen Jahren autonom.
Bleiben die so? Wenn man sich hier in meiner Gegend umschaut ist die Zeitung voll von Protestaktion, vor allem gegen Windräder.

Und ich bin ja kein Experte, aber es geht ja nicht nur darum, dass an guten Tagen Energie da ist. Und da spricht man ja immer wieder davon, dass man die Kraftwerke als Rückgrat braucht. Wie gesagt die einen erzählen das die anderen jenes. Wenn soll man glauben???

Ich tu mir schwer ohne konkrete Zahlen zu glauben, das Deutschland mit Windrädern, Biomasse ein bisschen Solar und ein bisschen Wasserkraft autonom sein kann. Und Kohle und Erdgas können auch nicht die tollen Alternativen sein. Und dann fehlt ja scheinbar auch noch das passende Netz, was ja auch an Bürgerprotesten scheitert.

Und bei Biomasse fällt einem auch irgendwie gleich E10 ein :wink: Also wenn das Resultat ist dass dann Energie mit Lebensmitteln konkurriert kann es das doch auch nicht sein.
vicaddict hat geschrieben:Würde jetzt auch eine Schwarzgeld-Regierung den Atomausstieg propagieren, dann würden die Energiekonzerne wissen, dass es kein zurück mehr gibt und vorsorgen und selbst in E-Energien investieren.
Glaube mir ich kenne die Strategie von einem der großen und da ist Europa gar nicht mehr im Fokus.
vicaddict hat geschrieben:Wenn Deutschland es erst einmal vormachen würde, dann würden andere Länder mittelfristig nachziehen, denn auch dort gibt es doch solche Diskussionen und nicht erst seit heute.
Und da verschätzt man sich meiner Meinung nach gewaltig. Habe gestern mal mit einem Kollegen aus UK gesprochen. Und da stellt sich aktuell in keinster Weise die Diskussion.
von Quotentreter
#961737
Crenshaw hat geschrieben:Hast du konkrete Quellen? Ich habe nur was von 2002 gefunden. Da taucht aber z.B. auch Österreich als Abnehmer auf oder auch Italien. Also woher nehmen die zukünftig ihren Atomstrom? Und gibt es in Frankreich schon konkrete Pläne für Neubauten die auch zumindest schon so weit fortgeschritten sind das man nicht mehr nur von einer Absichtserklärung sprechen kann?
Italien will selber wieder in die Atomkraft einsteigen und neue Anlagen bauen, genauso wie Polen. Wo Österreich den dann her bekommt weiß ich nicht. Europa ist komplett durchgebunden, ein großes Netz, theoretisch kann jeder mit jedem, Deutschland braucht es da nicht unbedingt. Frankreich lässt z.B. derzeit einen neuen Block in Flamanville bauen.
Crenshaw hat geschrieben:Worauf willst du hinaus? Mir geht es um die Betriebssicherheit. In Deutschland gibt es eine jährliche Revision. Beteiligt ist hier auch der TÜV (ja ich kann google nutzen und sehe daher auch das die Unabhängigkeit auch angezweifelt wird :wink: ). Zudem sind die Abläufe in deutschen Kraftwerken klar geregelt ohne Freigabe wird da keine Schraube fest gedreht. Und dann gibt es ja noch das Bundesamt für Strahlenschutz was wenn ich mich recht erinnere sogar die Dosimeter der Kraftwerksmitarbeiter prüft. Ist das in anderen Ländern auch so?
Worauf ich hinaus will? Wenn irgendwo in Frankreich an der Atlantikküste so ein Ding hoch geht, betrifft uns das weniger, als wenn so ein Teil direkt in unserem kleinen recht dicht besiedelten Land flöten geht. Die haben aber auch welche recht nah an unserer Grenze. Und die laufen unabhängig von unseren. Ob wir da nun selber betreiben oder nicht, an der Sicherheitslage ändert das nichts. Deren Meiler werden weder sicherer, noch schalten die ihre deswegen ab. Müssen wir leider noch mit leben. Wir müssen aber nicht unbedingt im eigenen Wohnzimmer auch noch zündeln.

In Deutschland ist alles geregelt und beaufsichtigt. Wenn ich danach gehe dürften weder Gebäude wie in Köln einstürzen, ICE dürften nicht entgleisen etc. In der Theorie scheint uns quasi die Sonne aus dem Hintern. Die Praxis ist eine andere. Auch in Japan war man sich sicher. Nun sind aber einige unvorhersehbare Dinge eingetreten die alles aus dem Ruder laufen lassen.

Und da kannst du hier TÜF etc haben, das ist dann hinfällig. Auch in AKW wird und wurde geschludert. Das ging ja nun schon oft durch die Presse. Zum Glück noch nichts schwerwiegendes aber es passiert. Und ja, die wohnen im Ausland nicht in Lehmhütten, haben genauso ihre Bestimmungen usw. Die Japanischen AKW unterliegen gleich scharfen, wenn nicht sogar schärferen Bestimmungen und Kontrollen. Was hat es im Endeffekt genutzt?

Uns könnte das gleiche passieren. Nicht Erdbeben oder Tsunami, aber dieses ach so weit entfernte Restrisiko kann einem eben doch ganz fix auf die Füße fallen. Auch die besten Experten können nicht alles auf dem Zettel haben.

Ich verstehe es einfach nicht. Wir waren bis 89 als Schlachtfeld für einen eventuellen heißen Krieg vorgesehen, hatten es nicht in der Hand. Alle hatten zu Recht die Buchse voll. Im Fall der Fälle wäre Mitteleuropa als ewig verseuchte Zone geopfert worden. Russen wie Amerikaner hätten uns über die Klinge springen lassen. Das haben wir zum Glück hinter uns. 20 Jahre später und wir spielen noch immer mit der Gefahr. Und das auch noch bewusst.
Crenshaw hat geschrieben:Bleiben die so? Wenn man sich hier in meiner Gegend umschaut ist die Zeitung voll von Protestaktion, vor allem gegen Windräder.
In deiner Zuckerdose, in meiner hab ich soetwas noch nirgends gelesen, im Gegenteil. Vor kurzem hat man hier erst ein neues Biogaskraftwerk eröffnet, demnächst geht ein neuer Solarpark an den Start. Wer kann baut sich obendrein noch Solar aufs Dach. Und die Bauern freuen sich über jeden Quadratmeter, den sie für ein Windrad verpachten können. Vielleicht ist man hier im Osten auch einfach nur Schmerzfreier. Im Gegensatz zum z.B. Kraftwerk Espenhain, ist so ein Windpark quasi Erholung. :mrgreen:
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von Crenshaw
#961762
Crenshaw hat geschrieben:In deiner Zuckerdose, in meiner hab ich soetwas noch nirgends gelesen, im Gegenteil
Also tut mir leid, aber das ist jetzt nicht dein ernst. "Nirgends", da scheinst du wirklich in einem anderen Deutschland zu leben

http://www.mainpost.de/regional/kitzing ... 73,5915419
http://www.derwesten.de/staedte/velbert ... 56361.html
http://www.strom-magazin.de/strommarkt/ ... 28325.html

Einfach mal Protest und Windrad eingeben

Hier noch Hochspannung

http://www.ndr.de/regional/niedersachse ... se105.html
http://achtung-hochspannung.de/cms/fron ... &idart=280

Biomasse

http://www.badische-zeitung.de/kehl/ein ... 81272.html
http://www.stern.de/wirtschaft/familie/ ... 97430.html

Und jetzt kommst du und sagt mir es gibt nur in meiner "Zuckerdose" Proteste?
von Quotentreter
#961777
Du schriebst in deiner Gegend, ich schrieb in meiner nirgends. Heißt das in meiner Gegend keinerlei solche Proteste stattfanden oder geplant sind.

Was anderswo ist weiß ich nicht und interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht. Wird immer die und die geben. Genauso wie beim jetzigen Ausbau mit LTE. Während man hier endlich froh ist abseits der VST endlich mal von ISDN auf DSL zu kommen, wird es andernorts sicher wieder die Brummasten Protestierer geben.

Wie ich gerade sehe durchweg Westdeutsche die da protestieren. Um ehrlich zu sein, die können Gesundheitsgefährdend nicht einmal schreiben. Fast schon putzig wenn die da gegen etwas wirklich harmloses wie Biomasse oder Windräder vor Gericht ziehen. Ich bin zu DDR Zeiten in der Leunaer Ecke aufgewachsen. Dort gab es sowas wie Grenzwerte etc. in der Praxis nicht. Ich habe auf einmal Schulweg schon mehr Teer, Schwefeldioxid usw. eingeatmet, wie die es da in ihrem ganzem Leben nicht erleben werden. Der Dreck lag bis zu 10 cm Dick auf den Dächern in Merseburg. Von Krach und Gestank will ich gar nicht erst anfangen.

Geruchsbelästigung durch Biomasse. Bauernhöfe und Silage dufteten anscheinend schon immer nach Rosen, ist aber auch eine Frechheit das sowas stinkt. :mrgreen: BTW riecht man unser Biomassewerk überhaupt nicht. Frisch gedüngte Felder drumherum aber schon.
von Familie Tschiep
#961807
Crenshaw hat geschrieben:
Crenshaw hat geschrieben:In deiner Zuckerdose, in meiner hab ich soetwas noch nirgends gelesen, im Gegenteil
Also tut mir leid, aber das ist jetzt nicht dein ernst. "Nirgends", da scheinst du wirklich in einem anderen Deutschland zu leben

http://www.mainpost.de/regional/kitzing ... 73,5915419
http://www.derwesten.de/staedte/velbert ... 56361.html
http://www.strom-magazin.de/strommarkt/ ... 28325.html

Einfach mal Protest und Windrad eingeben

Hier noch Hochspannung

http://www.ndr.de/regional/niedersachse ... se105.html
http://achtung-hochspannung.de/cms/fron ... &idart=280

Biomasse

http://www.badische-zeitung.de/kehl/ein ... 81272.html
http://www.stern.de/wirtschaft/familie/ ... 97430.html

Und jetzt kommst du und sagt mir es gibt nur in meiner "Zuckerdose" Proteste?
Protest gibt es bei allem, auch gegen Kindergärten.
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von Crenshaw
#961849
vicaddict hat geschrieben:Wenn man es sich erlauben kann, von heut auf morgen einfach mal so 7 Akw's abzuschalten, die gestern noch unverzichtbar waren,
Zugegeben meine Infos sind von den "Bösen". Also zum einen sind derzeit nur 4 AKWs vom Netz gegangen, wobei z.B. in Grafenrheinfeld auch aktuell noch Revision ist, also wohl in Summe 5. Wie Quotentreter bereits schrieb ist Europa ja untereinander vernetzt, d.h. die Stromversorger haben schon angekündigt, dass Strom v.a. aus Frankreich und Tschechien importiert wird. "Aus den Augen, aus dem Sinn"?

Aktuell sind in Deutschland die Geigerzähler ausverkauft wegen eines Unfalls 9000km entfernt und jetzt sagt ihr "Frankreich, nicht unser Wohnzimmer"? Europa ist unser Wohnzimmer würde ich sagen. Mal davon abgesehen, dass ich es sehr heuchlerisch finden würde wenn wir anderen das Risiko aufladen aber dann trozdem auf deren Atomstrom bauen. Glaube nicht, dass die das lange mitmachen, zumindest werden sie es sich dann gut bezahlen lassen.
Quotentreter hat geschrieben:Du schriebst in deiner Gegend, ich schrieb in meiner nirgends. Heißt das in meiner Gegend keinerlei solche Proteste stattfanden oder geplant sind.
Sorry da hab ich wohl wirklich in der Aufregung überlesen, dass du wirklich nur von deiner Gegend gesprochen hast :oops:

Aber meiner Meinung nach ist dein Ansatz trotzdem falsch, deine Region wird nicht ganz Deutschland über Wasser halten und wo anders gibt es nun mal diese Proteste. Und meiner Ansicht nach ist da deine Region eher die Ausnahme als die Regel. Okay, ist jetzt nicht ganz einfach den Gegenbeweis zu führen :wink: Von einem Ost/West Nord/Süd Bashing halte ich allerdings nichts. Ich habe auch nur die ersten Googletreffer genommen, daraus kann man meiner Meinung nach nichts in der Form ableiten.

Und ich habe immer noch das Gefühl du verstehst mich falsch. Ich bin nicht dagegen auf die Erneuerbaren umzusteigen. Aber ich denke die Rahmenbedingungen sind noch nicht dafür geschaffen, dass Deutschland komplett auf Erneuerbar umstellen kann.

Die Schlagworte sind

- Zuverlässigkeit
- Bezahlbarkeit
- Keine zu starke Abhängigkeit von ausländischen Quellen

Vielleicht schätze ich dich falsch ein, vielleicht habe ich auch etwas von dir überlesen, aber mir fehlen die Fakten wieso wir uns aktuell schon mit den Erneuerbaren über Wassser halten können. Was sagst du zu solchen Aussagen, dass derzeit erneuerbare Energien zu witterungsabhängig sind und daher keine Versorungssicherheit garantieren. Wie schaut es Ende November aus, es ist eisigkalt, feucht regnerisch und ganz Deutschland schaltet seine Weihnachtsbeleuchtung ein. Einige wollen dann auch noch über Nacht ihr neues Elekroauto laden. Geht das aktuell??? Zum hundertsten mal Fakten müssen auf den Tisch :wink: Eine Aussage, soundsoviel Prozent sind bereits Erneuerbare Energie sagt nun mal nichts über die Verfügbarkeit aus.

Und wie schon gesagt auf Gas und Kohle können wir uns aufgrund der CO2 Geschichte auch nicht zurückziehen. Und CO2 gibt es nun mal garantiert. Und CO2 verstecken ist ja auch nicht der grosse Wurf.

Und bezüglich Restrisiko, wie schaut es mit den Chemiewerken aus, irgendwelche Labors wo an Krankheitseregern geforscht wird? Da hätten wir auch ziemliche Probleme wenn da was entweicht. Und gibt es da 100% Sicherheit? Sind die gegen Flugzeugabstürze gesichert? Und sorry wer daran geglaubt hat AKWs wären 100% sicher dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Familie Tschiep hat geschrieben:Protest gibt es bei allem, auch gegen Kindergärten.
Und was willst du damit sagen? Das es in Deutschland gerade modern ist gegen alles zu sein? Hast du ein Windrad in der Nähe? Ehrlich gesagt bei mir in der Nähe ist gar keine Fläche dafür, da sind derzeit überall Weinberge :wink:

Kann daher nicht abschätzen was die Argumente Schatten, Lärm und Landschaftsverschandelung wirklich wert sind. Aber es gibt wohl auch von den Naturfreunden (ist nicht abwertend gemeint mir fällt gerade kein besseres Wort ein) Proteste in der Form, dass da die Vögel darunter leiden bzw. den Windrändern zum Opfer fallen.
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