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von Atum4
#1387353
baumarktpflanze hat geschrieben:Weisst Du, wann man ungefähr mit ersten Ergebnissen rechnen kann?
Habe jetzt gelesen die würden erst Morgen erscheinen - hoffe aber bis Mitternacht spätesten Hochrechnungen zu erfahren... So eine Abstimmung gibt aber so selten.... :mrgreen:
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von baumarktpflanze
#1387354
Atum4 hat geschrieben:
baumarktpflanze hat geschrieben:Weisst Du, wann man ungefähr mit ersten Ergebnissen rechnen kann?
Habe jetzt gelesen die würden erst Morgen erscheinen - hoffe aber bis Mitternacht spätesten Hochrechnungen zu erfahren... So eine Abstimmung gibt aber so selten.... :mrgreen:
Ich meine auch was mit morgen früh in Erinnerung zu haben. :?
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von Atum4
#1387358
Anders als sonst wird es heute keine Exit Polls geben, also keine Prognosen unmittelbar nach dem Schließen der Wahllokale. Der Grund: Weder die BBC noch andere Medien haben solche Umfragen in Auftrag gegeben. Entweder dachten sie bis vor ein paar Wochen, dass das Ergebnis klar ausfallen würde. Die andere Möglichkeit: Die britischen Medien haben mit einem knappen Ergebnis gerechnet und wollten nicht vier Stunden einen Ausgang diskutieren, der dann doch nicht zutrifft. Wie dem auch sei - das Resultat ist, dass wir uns auf eine lange Nacht einstellen müssen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 92400.html

:?
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von Fernsehfohlen
#1387391
Ich wage mich mal an eine ganz mutige Prognose: Schottland wird sich nicht loslösen. :o Kann mir nicht vorstellen, dass es ihnen dreckig genug geht oder ihr Drang nach Autonomie so weitreichend ist, um dieses Risiko einzugehen. Spannend wärs sicher, wenn sie es täten, aber ich gehe fest von einer Luftnummer aus.
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von acid
#1387415
Ja, war wohl nix. Ein weiss-rot-grüner Union Jack wäre aber auch blöd gwesen. :(
Mehr oder weniger ist es aber auch ein Erfolg für Schottland. Es sollen ja jetzt weitere politische Befugnisse nach Edinburgh abgegeben werden.
Auf lange Sicht hätte es für Schottland wirtschaftlich funktionieren können, auch wenn die wahlbezogene Phrasendrescherei (Wohlfahrtsstaat, kostenloses Gesundheitheitssystem) doch schwer umsetzbar sind. Die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen haben den Autonomiegedanken der meisten Schotten aber wohl nach hinten gedrängt.
Pflanze hat geschrieben:Allein die Tatsache, dass ein Land aus der EU ausscheidet und im Grunde danach erst via Beitrittsverhandlungen reinkommen würde...
Ich kann mir vorstellen, das Spanien da ordentlich Druck dagegen gemacht hätte.
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von rosebowl
#1387426
Fernsehfohlen hat geschrieben:Ich wage mich mal an eine ganz mutige Prognose: Schottland wird sich nicht loslösen. :o Kann mir nicht vorstellen, dass es ihnen dreckig genug geht oder ihr Drang nach Autonomie so weitreichend ist, um dieses Risiko einzugehen.
Also ich glaube nicht, dass das Referendum damit zusammenhing, dass es ihnen irgendwie schlecht geht. Aber die Schotten hatten ja schon immer ein ziemlich starkes Streben nach Unabhängigkeit. Das Thema kommt ja immer wieder mal auf. Und ich denke, es hätte auch eine realitstische Chance gegeben, dass das Referendum durchgeht - wenn die Yes-Fraktion Antworten auf die naheliegenden Fragen gehabt hätte. Aber nach allem, was ich so an Berichten gesehen habe, kamen bei sämtlichen Kundgebungen Fragen danach auf, wie es denn nach einem Loslösung vom UK weitrergehen soll - in Sachen EU, Wirtschaft, Währung etc - und keiner der anwesenden Politiker konnte dazu eine halbwegs greifbare Aussage machen. Also so einem "Wir spalten uns jetzt mal ab, und dann schauen wir weiter" hätte ich auch nicht zugestimmt...

Die Berichte der letzten Tage haben allerdings dazu geführt, dass der "ich will unbedingt mal wieder nach Schottland"-Gedanke bei mir wieder deutlich stärker geworden ist... <3
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von LittleQ
#1387466
Das Thema kommt ja immer wieder mal auf. Und ich denke, es hätte auch eine realitstische Chance gegeben, dass das Referendum durchgeht - wenn die Yes-Fraktion Antworten auf die naheliegenden Fragen gehabt hätte. Aber nach allem, was ich so an Berichten gesehen habe, kamen bei sämtlichen Kundgebungen Fragen danach auf, wie es denn nach einem Loslösung vom UK weitrergehen soll - in Sachen EU, Wirtschaft, Währung etc - und keiner der anwesenden Politiker konnte dazu eine halbwegs greifbare Aussage machen. Also so einem "Wir spalten uns jetzt mal ab, und dann schauen wir weiter" hätte ich auch nicht zugestimmt...

Bei dem knappen Ergebnis davon zu reden, dass es keine realistische Chance gegeben hätte, ist natürlich ein Kunststück. :)

Was Zukunftsvisionen angeht bin ich da eher zwiegespalten. Auf der einen Seite sehe ich das auch so, dass es viele Fragezeichen nach einem Austritt gegeben hätte. Auf der anderen Seite hat auch niemand behauptet, die Schotten würden gleich übermorgen einen neuen Staat verkünden. Wie man im Balkan gesehen hat, heißt Staatengründung natürlich auch ein Stück Unsicherheit.

Persönlich glaube ich aber, dass "wir Briten" da ein bisschen anders denken. Eine andere politische Meinung ist nicht deshalb schlecht, weil die andere Seite nicht die völlig unrealistische Forderung erfüllt, auf alle Fragen Antworten zu haben. So ist es für uns Briten immer ein Bedürfnis Dinge lieber zu ändern, als die aktuelle Situation zu akzeptieren. In Deutschland würde man einfach so lange "Populismus" und "rechtes Gedankengut" in die Kamera schreien, bis sich das Thema von selbst erledigt.

Ich will damit sagen. Unter den Umständen war es ein sehr realistischer und vielleicht auch der bestmögliche Ausgang, der sich hätte ergeben können, trotz der unsicheren Zukunft.


Nichtsdestotrotz freu ich mich, dass die Schotten bei uns bleiben, weil ich diese ganze nationalidiologischen Unterschiede nicht teile, auch wenn ich schon lange dafür bin, dass die britische Regierung auf "Landesebene" endlich das umsetzt, was sie von der EU fordert. Nämlich sich auf die Dinge zu konzentrieren, die wichtig sind und den einzelnen Staaten so viel Freiheit zu geben, wie nur irgendwie möglich.
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von Fernsehfohlen
#1387483
rosebowl hat geschrieben:Also ich glaube nicht, dass das Referendum damit zusammenhing, dass es ihnen irgendwie schlecht geht. Aber die Schotten hatten ja schon immer ein ziemlich starkes Streben nach Unabhängigkeit. Das Thema kommt ja immer wieder mal auf. Und ich denke, es hätte auch eine realitstische Chance gegeben, dass das Referendum durchgeht - wenn die Yes-Fraktion Antworten auf die naheliegenden Fragen gehabt hätte. Aber nach allem, was ich so an Berichten gesehen habe, kamen bei sämtlichen Kundgebungen Fragen danach auf, wie es denn nach einem Loslösung vom UK weitrergehen soll - in Sachen EU, Wirtschaft, Währung etc - und keiner der anwesenden Politiker konnte dazu eine halbwegs greifbare Aussage machen. Also so einem "Wir spalten uns jetzt mal ab, und dann schauen wir weiter" hätte ich auch nicht zugestimmt...
Jaaa, ich war ein wenig schreibfaul, als ich das Posting verfasste, deshalb mag das etwas falsch rübergekommen sein. Sich von GB abzulösen, ist ja ein ziemlich weitreichender Schritt, der diverse Veränderungen mit sich gebracht hätte - ob positiv oder negativ, finde ich schwer zu beurteilen. Um diese Risiken einzugehen, muss der Status quo entweder so schlimm sein, dass die Menschen das Gefühl haben, so könne es nicht weitergehen oder es muss eine große Aussicht auf noch größeren Wohlstand in der Breite der Gesellschaft geben. Das habe zumindest ich der Berichterstattung nicht entnehmen können und die Konzepte, die ökonomischen und politischen Risiken mit dem eigenen Öl- und Whiskey-Aufkommen abzufangen, fand ich in der Tat auch etwas arg schwammig und... einfach etwas wenig. Da hatte es die "No"-Fraktion relativ einfach, Zukunftsängste bei diesem Umbruch zu schüren und die Mehrheit letztlich auf ihre Seite zu kriegen.

Ich hätte ehrlich gesagt sogar mit einem deutlicheren Votum für den Verbleib in GB gerechnet, eher so 57-59% statt gut 55%, aber die Schotten scheinen tatsächlich sehr negativ London gegenüber eingestellt zu sein. Ich denke auch, dass man jetzt die ganze Abspaltungs-Kampagne nicht einfach als gescheitert bezeichnen kann, nur weil es letztlich nicht gereicht hat. Die "Yes"-Kampagne hat es geschafft, die Regierung um Cameron in Panik zu versetzen und sie zu ziemlich erbärmlichen Betteleien zu treiben. Jetzt können die Schotten stärkere Autonomierechte für sich beanspruchen (die teilweise ja schon versprochen wurden), weil sie mit einem weiteren Referendum drohen können - allzu weit waren sie ja nicht von einem Erfolg entfernt. Das führt mich persönlich zu dem Gefühl, dass sie genau das erreicht haben, was die wahre Mehrheit der Schotten will: Teil Großbritanniens zu sein, aber mit sehr weitreichenden Sonderrechten.

Wofür ich selbst gestimmt hätte, weiß ich nicht. Ich denke eher für die "No"-Fraktion, da mir zu wenig Argumente für die Abspaltung geliefert wurden und mich so nationalistisches Gedöns eh immer wenig anspricht. Aber ich habe die Debatte nun auch nicht soooo ausführlich verfolgt, dass ich hier mit letzter Überzeugung sprechen könnte. Und da die "Yes"-Fraktion ja eher eine linke denn eine rechte Bewegung war, wirds ja wohl kaum hauptsächlich nationalistischer Schmonz gewesen sein, der zu diesem Referendum führte.


Fohlen
von AndiK.
#1387590
Noch mal gut gegangen. Schottland bleibt Teil Großbritanniens. Es wäre aber auch ein ziemlicher Quatsch, wenn sich Schottland abgespaltet hätte. Wohin soll dieser Separatismus führen ? Neue Kleinstaaterei ? Auf der einen Seite, wollen sie mit der EU alles gleichmachen und am liebsten gleich die Einzelstaaten abschaffen - was ich für blanken Unsinn halte, auf der anderen Seite gibt es diese Bestrebungen regionale Einheiten zum Staat zu bilden. Der Bedeutungsverlust von Großbritannien hat schon in den letzten Jahrzehnten eingesetzt, wenn dann noch eine große Region sich abspaltet, wird das nicht besser.
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von 2Pac
#1387647
Dieses Schottland-Event ist schön sauber an mir vorbei gegangen. Juckt mich auch nicht besonders. Werde das man sich abspalten kann, noch das Endergebnis. Anscheinend sind die Schotten aber klug genug gewesen für GB/EU zu stimmen. Gab es überhaupt einen triftigen Grund für die Unabhängigkeit zu stimmen?
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von LittleQ
#1387661
Fernsehfohlen hat geschrieben:weil sie mit einem weiteren Referendum drohen können
Können sie nicht, wollen sie aber auch gar nicht. Gesellschaftlich ist das Land gerade so weit auseinander wie nur irgendwie möglich, weshalb man es nicht auf ein jährliches Referendum anlegen wird, wenn einem was nicht passt. Die Schotten alleine haben auch gar nicht die Möglichkeit sich einseitig von GB zu lösen und aus London wird man nicht einfach wieder so das okay bekommen, nachdem die gemerkt haben, dass damit nicht zu spaßen ist.

Ich denke, die Chance wird nicht mehr so schnell anklopfen, aber wenn sich jetzt so vieles ändern soll, wie man es hofft, stellt sich in den nächsten Jahrzehnten vielleicht auch gar nicht mehr die Frage danach.

2Pac hat geschrieben:Dieses Schottland-Event ist schön sauber an mir vorbei gegangen. Juckt mich auch nicht besonders. Werde das man sich abspalten kann, noch das Endergebnis. Anscheinend sind die Schotten aber klug genug gewesen für GB/EU zu stimmen. Gab es überhaupt einen triftigen Grund für die Unabhängigkeit zu stimmen?
Ob die EU freundlichen Schotten auch in der EU bleiben, haben sie ja nicht zu bestimmen. Deshalb kannst du dir die Frage auch beantworten. Unabhängigkeit, um unabhängig zu sein. :)
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von 2Pac
#1387675
LittleQ hat geschrieben:
2Pac hat geschrieben:Dieses Schottland-Event ist schön sauber an mir vorbei gegangen. Juckt mich auch nicht besonders. Werde das man sich abspalten kann, noch das Endergebnis. Anscheinend sind die Schotten aber klug genug gewesen für GB/EU zu stimmen. Gab es überhaupt einen triftigen Grund für die Unabhängigkeit zu stimmen?
Ob die EU freundlichen Schotten auch in der EU bleiben, haben sie ja nicht zu bestimmen. Deshalb kannst du dir die Frage auch beantworten. Unabhängigkeit, um unabhängig zu sein. :)
Mit der Unabhängigkeit ist es doch klar, dass sie dann nicht mehr EU-Mitglied wären. Sie haben ja keinen gültigen Vertrag ratifiziert. D.h. es müssten dann erst mal Beitrittsverhandlungen stattfinden und alles was dazu gehört. Das dauert locker 10 Jahre. Eine lange Durstperiode, wirtschaftlich gesehen.
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von LittleQ
#1387676
2Pac hat geschrieben:
LittleQ hat geschrieben:
2Pac hat geschrieben:Dieses Schottland-Event ist schön sauber an mir vorbei gegangen. Juckt mich auch nicht besonders. Werde das man sich abspalten kann, noch das Endergebnis. Anscheinend sind die Schotten aber klug genug gewesen für GB/EU zu stimmen. Gab es überhaupt einen triftigen Grund für die Unabhängigkeit zu stimmen?
Ob die EU freundlichen Schotten auch in der EU bleiben, haben sie ja nicht zu bestimmen. Deshalb kannst du dir die Frage auch beantworten. Unabhängigkeit, um unabhängig zu sein. :)
Mit der Unabhängigkeit ist es doch klar, dass sie dann nicht mehr EU-Mitglied wären. Sie haben ja keinen gültigen Vertrag ratifiziert. D.h. es müssten dann erst mal Beitrittsverhandlungen stattfinden und alles was dazu gehört. Das dauert locker 10 Jahre. Eine lange Durstperiode, wirtschaftlich gesehen.
Es geht darum, dass die Briten damit drohen aus der EU auszuscheiden und die Schotten wären in dem Falle nicht mehr in der EU, unabhängig davon, ob sie nun wollen oder nicht.
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von Fernsehfohlen
#1387815
LittleQ hat geschrieben:
Fernsehfohlen hat geschrieben:weil sie mit einem weiteren Referendum drohen können
Können sie nicht, wollen sie aber auch gar nicht. Gesellschaftlich ist das Land gerade so weit auseinander wie nur irgendwie möglich, weshalb man es nicht auf ein jährliches Referendum anlegen wird, wenn einem was nicht passt. Die Schotten alleine haben auch gar nicht die Möglichkeit sich einseitig von GB zu lösen und aus London wird man nicht einfach wieder so das okay bekommen, nachdem die gemerkt haben, dass damit nicht zu spaßen ist.
Okay, Fail meinerseits. Wobei ich mich frage, was man in London machen möchte, sollte sich die schottische Bevölkerung in noch stärkerem Ausmaß als diesmal gegen die Zentralregierung stellen. Also muss denen schon entgegen gekommen werden, wenn das Vereinigte Königreich seinem Namen gerecht werden will.
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von 2Pac
#1387849
LittleQ hat geschrieben: Es geht darum, dass die Briten damit drohen aus der EU auszuscheiden und die Schotten wären in dem Falle nicht mehr in der EU, unabhängig davon, ob sie nun wollen oder nicht.
Die britische Perspektive hat mich überhaupt nicht interessiert. Klar ist nur, dass Schottland mit der Unabhängigkeit kein EU-Mitglied wäre und erst neu verhandeln/beitreten müsste.
Wieso genau ist den UK aus der EU, wenn Schottland für die Unabhängigkeit gestimmt hätte? Die haben doch noch einen Vertrag.
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von LittleQ
#1387854
Fernsehfohlen hat geschrieben: Okay, Fail meinerseits. Wobei ich mich frage, was man in London machen möchte, sollte sich die schottische Bevölkerung in noch stärkerem Ausmaß als diesmal gegen die Zentralregierung stellen. Also muss denen schon entgegen gekommen werden, wenn das Vereinigte Königreich seinem Namen gerecht werden will.

Der Wunsch nach gänzlicher Unabhängigkeit wird wohl nie verschwinden, aber das muss er auch nicht. Wichtig ist aber, dass die Schotten, die Waliser, oder auch Iren in der Lage sind für sich selbst Gesetze zu verabschieden und ihre Region und ihr Land so zu gestalten, wie sie es für richtig halten.
Man muss ja mal die Lage sehen. Bis vor 20 Jahren hatten die einzelnen Staaten nicht mal ihr eigenes Parlament und selbst jetzt sind die Parlamente so schwach, dass diese de facto in allen Fragen der britischen Regierung unterliegen. Man kann es also nur besser machen.
2Pac hat geschrieben: Die britische Perspektive hat mich überhaupt nicht interessiert.
Macht Sinn, wenn man sich über Schottland als Teil Großbritanniens unterhält. ;)
Klar ist nur, dass Schottland mit der Unabhängigkeit kein EU-Mitglied wäre und erst neu verhandeln/beitreten müsste.
Ist offensichtlich und hat auch niemand bezweifelt. Es geht nur darum, dass du oben geschrieben hast, dass die Schotten sich für GB/EU entschieden haben und ob es einen Grund gegeben hätte, sich von GB abzuspalten. Und meine Antwort war die, dass ein Grund der ist, die Unabhängigkeit zu haben selbst zu entscheiden, ob sie später zur EU wollen oder nicht.

Noch sind sie ein Teil der EU als Mitglied im UK. Sollte sich GB allerdings dazu entschließen aus der EU auszutreten, und gerade ist das zumindest nicht unrealistisch, wenn auch noch unwahrscheinlich, dann wären die Schotten als UK Mitglied auch draußen, obwohl die mehrheitlich zur EU tendieren.
von Andelko
#1388124
In der neuesten Sonntagsfrage von forsa ist die AfD jetzt 3.stärkste kraft mit 10 %.

Gleichzeitig steigt die CDU auf 42 Prozent während die SPD auf 22 % fällt.

Schon komisch das die CDU prozentual nicht unter der AfD leidet so wie es viele Prophezeit haben
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von LittleQ
#1388158
Andelko hat geschrieben: Schon komisch das die CDU prozentual nicht unter der AfD leidet so wie es viele Prophezeit haben
Wenn man endlich von der Trotzhaltung wegkommen würde, dass die AfD weder eine "nur" braune Partei ist, die auch nur von rechts angehauchten gewählt wird, dann ergibt sich das Bild, zumindest aus meiner subjektiven Sicht, ganz automatisch.
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von 2Pac
#1388161
Überrascht mich jetzt auch nicht. 5% sind doch eh die Protestwähler die von Partei zu Partei wandern. Für dieses Leute ist die Welt immer scheiße. Die restlichen 5% haben die sich peu à peu von anderen Parteien abgezogen. Soviel ist das nicht. Muss nur jede Partei ein bis zwei Prozent abgeben und dann haben die ihre 5%. Gibt in allen Lagern nämlich irgendwelche Euro- bzw EU-Skeptiker.
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von baumarktpflanze
#1388548
Es gehört nicht ganz hier hinein, aber wir haben hier schon mehrfach über hochschulpolitische Entscheidungen diskutiert und deswegen stelle ich diese Wall of Text auch hier rein. :wink:

Das für mich zuständige Prüfungsamt hat mir heute erzählt, dass es momentan von Anträgen überflutet wird, die eine Verlängerung der Bearbeitungsfrist ihrer Magisterarbeit wollen. Nun ist das alle halbe Jahre mit den Verlängerungen das gleiche Spiel: Allerdings sei diesmal der Ansturm an Anträgen gerade nicht mehr zu bewältigen, wodurch die meisten Studenten, die so einen Antrag gestellt haben, erst weit nach der Fristüberschreitung erfahren werden, ob ihrem Antrag auf Verlängern stattgegeben wurde - und das ist eigentlich ein ziemlich deutliches Zeichen dafür, dass im System etwas schiefläuft.

In diesem Fall ist es aber eher ein ziemlich trauriges Schauspiel zwischen den Studenten und der Bürokratie. Das hat etwas mit Studenten zu tun, die versuchen, sich noch durchzumogeln, obwohl sie keine Chance mehr haben, den Abschluss zu machen. Das hat was mit Dozenten zu tun, die Hausarbeiten fordern und dann monatelang nicht anfassen oder nur nach mehrfachen Nachfragen mit einem Schein belohnen. Das hat was mit dem Hochschulsystem zu tun, dass durch Fristen und Bürokratie und vor allem unzählige Vorschriften für unzählige Studiengänge völlig aus dem Leim läuft.

Dabei hat man sich an unserer Uni - und an anderen Unis ist das momentan wohl nicht anders - vor einigen Jahren, als klar war, dass die Magisterstudiengänge auslaufen, ein im Grunde kluges System ausgedacht: Man setzt den Studenten schon ein paar Jahre im Voraus drei verschiedene Fristen, damit sie ihr Studium vorausschauend und rechtzeitig fertigstellen können. Die Fristen waren klar kommuniziert, eindeutig und vor allem: Für jeden überall sichtbar. Deswegen hat das mit dem Ende der Magisterstudiengänge in vielen Fällen auch geklappt.

In vielen anderen Fällen aber nicht. Denn als dann die erste Frist auslief, kamen plötzlich eine Menge Studenten auf das Prüfungsamt zu, die bestimmte Scheine nicht gemacht haben, die bestimmte Scheine gemacht, aber nicht erhalten haben oder die bestimmte verpflichtende Kurse nicht machen konnten, weil sie schlicht aus irgendwelchen Gründen nicht mehr angeboten worden sind. Manche dieser Studenten haben diese fehlenden Vorraussetzungen selbst verursacht, weil sie zu nachlässig waren, andere konnten es aus bestimmten Härtefällen nicht und manche Studenten hatten die Scheine nicht, weil Dozenten nicht 14 Tage, sondern eher ein halbes Jahr mindestens für die Korrektur der Hausarbeiten brauchten.

Das zuständige Prüfungsamt hat dann, weil es nicht mehr Herr über die Lage wurde, die meisten dieser Studenten zugelassen zur Magisterarbeit unter der Auflage, dass sie die entsprechenden Scheine nachreichen sollten innerhalb der Bearbeitungsfrist der Magisterarbeit, also zum Ende der zweiten schon vor Jahren gesetzten Frist. Diese Kulanz hat das Problem aber nur aufgeschoben, weil das Prüfungsamt jetzt von schriftlichen Anträgen überflutet wird, denen sie momentan nicht mehr Herr werden und nun zu allem Überfluss auch völlig den Übrblick verloren haben, für wen nun eigentlich welche Fristen und Vorschriften genau gelten, da die einzelnen Vermerke handschriftlich und nicht im PC-System erfolgten, die Mitarbeiter gewechselt haben und die Akten leider auch völlig durcheinander sind. Manches steht online, manches nur in den Akten.

Was nun passiert: Die Anträge werden nicht mehr rechtzeitig vor dem Ende der Frist bearbeitet. Also bekommen alle Studenten, die einen Antrag gestellt haben, nun ein Schreiben vom System, dass sie leider die Prüfungsvoraussetzungen nicht erfüllt haben - sie sind schlicht durchgefallen. Damit fliegen alle diese Studenten aus dem System mit der bereits hinterlegten Magisterarbeit und müssten eigentlich laut Vorschrift noch einmal neu mit der Magisterarbeit beginnen, da man ja eine zweite Chance bekommt, wenn man seine Prüfung nicht besteht.

Bei vielen Studenten wird das auch so laufen, weil die Anträge abgelehnt werden wegen nicht ausreichender Begründungen. Bei vielen anderen aber nicht und bei denen muss bei jedem einzelnen Studenten nachträglich die Einträge im System wieder korrigiert werden. Sie bekommen also erneut ein Schreiben, in denen festgestellt wird, dass ihr Antrag genehmigt wurde und die Frist verlängert wird. Bis dann in einem halben Jahr die dritte und letzte Frist erreicht ist und sich das Spiel wieder wiederholt.

Und so ist jetzt mit anzusehen, wie ein eigentlich kluges, klares und sinnvolles System mit drei einfachen Fristen am eigentlichen System scheitert, weil ausnahmslos alle Beteiligten leider nicht den Zeitplan einhalten konnten, dieser Zeitplan aber verbindlich ist. Und am Ende die Studenten die Leidtragenden sind, weil sie jetzt - und das teilweise zu recht - langsam aber sicher ohne Abschluss aus ihrem Studiengang geworfen werden, obwohl die meisten von ihnen dafür im Grunde gar nichts können.
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von rosebowl
#1388551
Naja, wenn es so am Chaos der Uni hängt und die Studenten wie du sagst nichts dafür können, finde ich nicht unbedingt, dass sie zurecht rausfliegen. Also irgendwie geht das einfach nicht in meinen Kopf, warum Unis ihre internen organisatorischen Abläufe nicht gebacken kriegen. Das ist ja nicht nur in solchen Ausnahmefällen wie der Änderung der Prüfungsordnungen so, sondern ein alltägliches Problem. Wenn wir so chaotisch arbeiten würden wie manche Uni, würden wir pro Jahr 3 Verfahren abarbeiten und könnten den Laden dicht machen :?
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von LittleQ
#1388616
Gehts dabei nur auf die Umstellung von Magister und das B/M System?
Und die Uni wird doch niemand durchfallen lassen dürfen, weil die Studierenden ihre Scheine nicht bekommen? Oder sind die selber Schuld?

Also ich muss gestehen, dass ich mir schon vor dem Studium ne kleinere Uni gesucht habe und auch das Gefühl hatte, dass so ein Chaos eher bei diesen Massenunis auftritt. Eine Freundin von mir studiert an der Uni Duisburg/Essen und so wie ich das da erlebe gibts auch pausenlos Probleme mit Scheinen etc.
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