von AndiK.
#1386634
Kaffeesachse hat geschrieben:Ich habe Schwierigkeiten, mein Abendessen bei mir zu behalten ... :roll:
Und aus welchem Grund ? Wegen der Kriminalität ? Das könnte ich verstehen aber sonst ?
Benutzeravatar
von Kaffeesachse
#1386638
Quellbrunn hat geschrieben:Vielleicht gibs auch Schwarz Rot Grün ^^ oh gott
Alles bei Weitem nicht so gruselig wie RRG mit einem linken MP + AfD.
von Quellbrunn
#1386640
Ich weiss nicht... ich bin auch nicht unbedingt Fan von RRG aber vielleicht sollte man das mal testen? Schlechter als die CDU wird man denke ich nicht regieren ^^
Benutzeravatar
von Fernsehfohlen
#1386644
Wie gut die Regierungsarbeit in Thüringen in den letzten Jahren war, kann ich kaum beurteilen, da ich kaum etwas konkret aus diesem Land mitbekommen habe. Generell empfinde ich eine große Koalition aber immer als sehr haltungslose Entscheidung, die Politik mit dem größtmöglichen gemeinsamen Nenner macht. Das muss nicht schlecht sein, aber gerade die so oft zitierten "Protestwähler" würde sowas doch eher weiter dazu stimulieren, der AfD noch stärker zu unterstützen. Also spannender wäre da eindeutig Rot-Rot-Grün, wenn auch sicher mit dem Risiko, dass es furchtbar schief geht.

Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass sich die SPD eher für die große Koalition entscheiden wird (sofern sie es kann), da das die risikoärmere Alternative wäre. Und wenns in beiden Bundesländern eine GroKo gibt, was ja momentan nicht unwahrscheinlich ist, hätten sie auch eine Mehrheit im Bundesrat, wodurch künftige Bundesentscheidungen einfacher durchgewunken werden können.

Persönlich finde ich diese Dominanz der Mitte eher abschreckend und sicherlich nicht förderlich im Hinblick darauf, den Populismus der AfD zurückzudrängen, aber die Masse der deutschen Wähler wünscht sich ja diese farblose CDU/SPD-Dominanz, was den Etablierten zusätzlich in die Karten spielt. Also glaube ich, dass in allen drei Ost-Ländern eine GroKo zustande kommt, sicher auch auf Druck des Bundes hin.

Positiv an den Wahlen ist für mich, dass die FDP aus zwei weiteren Landtagen fliegt und es momentan offenbar kaum noch Rückhalt für die schlimmsten Wirtschafts-Lobbyisten gibt. Mir persönlich ist die Partei mit ihrer Ausrichtung der letzten Jahre nicht wirklich sympathischer als die AfD, für mich braucht es weder eine Partei für Fremdenfeindlichkeit noch für Armenfeindlichkeit (um es mal vereinfacht zu sagen). Das läuft beides meiner persönlichen Einstellung in etwa gleichem Maße zuwider...


Fohlen
Benutzeravatar
von vicaddict
#1386645
Andererseits möchte die SPD sich aber auch die Türen für RRG im Bund offen halten und dazu bedarf es einfach eines Testlaufs. Schon allein, um das mediale Echo möglichst jetzt verhallen zu lassen, anstatt dann in drei Jahren alle damit zu überraschen. Zumal die thüringische Linke mit Ramelow nun wahrlich nicht so radikal ist, wie die Vertreter im Westen.

Im Wahlkampf ging die SPD auch auf Distanz zur CDU und hat doch gerade durch diese Koaltion enorm verloren. Warum sollten sie das fortsetzen? Was hätte sie davon? Wenn Entscheidungen im Bundesrat blockiert werden, fällt das zunächst einmal auf Merkel zurück und nicht auf die SPD.
von Quellbrunn
#1386647
In der SPD gibs aber auch kritische Stimmen gegen Schwarz Rot und schon 2009 hatte Liberknecht drei mal gebraucht um gewählt zu werden ^^ könnte dank der mini Mehrheit nun noch problematischer werden ... aber bei RRG ist es ja nicht anders
Benutzeravatar
von Kaffeesachse
#1386650
Na ja, weder in Sachsen noch in Thüringen (falls es überhaupt kommt) kann man mit einem 12%-Partner von einer "großen" Koalition sprechen. Auch wenn die beiden Parteien dran beteiligt sind, die man halt "GroKo" nennt.

Und ja, mir fehlt jemand, der den Liberalismus in diesem ganzen Schmand vertritt. Wer weiß, vielleicht geht ja aus einigen FDPlern und bereits enttäuschten AfDlern (gibt's ja schon: http://www1.wdr.de/themen/politik/afd218.html) noch so etwas in der Art hervor.
Benutzeravatar
von Fernsehfohlen
#1386661
Dieses ganze Ding um Rot-Rot-Grün auf Bundesebene ist denke ich einfach noch viel zu vage, als dass man es sich dafür jetzt nehmen lassen würde, die eigene Machtbasis im Bund zu schwächen. Ich glaube auch nicht, dass die SPD so weit denkt, zumindest nicht in der Breite der Partei. Dafür ist das Linksbündnis auch einfach bei den eigenen Mitgliedern zu umstritten bzw. leider gibt es ja sogar mehr Gegner dieser Überlegung als Fürsprecher - oder die Gegner brüllen zumindest deutlich lauter.

Und naja, ein Sitz Mehrheit in Thüringen ist bei einem Dreierbündnis mit der Linken, die ja nicht gerade den Ruf genießt, übermäßig zuverlässig zu sein, extrem riskant. Wäre ich Entscheidungsträger der SPD, würde ich das sicherlich auch nicht machen wollen. Dann lieber fünf Jahre haltungslos mit der CDU rumregieren, da kann nicht so viel schiefgehen.

Was den "Liberalismus" angeht: Den rein ökonomischen Liberalismus brauche ich nicht, da dieser meines Erachtens in der Realität immer nur mit einer Stärkung der Reichen und Mächtigen zulasten derer geht, die kein großes Vermögen haben, einfache Angestellte und Vertreter der unteren bis mittleren Einkommensgruppen sind und die auf die Unterstützung des Staates angewiesen sind. Gerade in einer sich globalisierenden Welt, in der vieles auf "liberalisierte" Arbeitsmärkte hinausläuft, braucht es für mich keine Partei, die sich dafür einsetzt, dass sich dieses Rad noch schneller dreht.

Wenn es um einen echten Liberalismus geht, der dieses Wort nicht nur dazu missbraucht, seine Lobby-Politik unter einem schöneren und weniger (für mich) verachtenswerten Deckmantel durchzuführen, dann fehlt mir eine solche Partei durchaus auch. Damit meine ich dann aber eher Themen wie den Schutz vor einer ausufernden Überwachung, einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Themen wie NSA/GCHQ und generell freiheitsbezogene Themen (ja, sehr schwammiger Begriff, aber ich kanns grad nicht besser formulieren). In der politischen Realität sind "liberale" Parteien aber doch meist in erster Linie auf ökonomische "Freiheit" aus - und hier ist die FDP dann sogar noch ein besonders krasser Vertreter. Da hat die Partei auch tolle Arbeit geleistet, denn beim Begriff "liberale Politik" muss ich mir selbst immer erstmal vor Augen führen, dass er an sich ja eigentlich erstmal eher etwas Positives und Erstrebenswertes ist. Die FDP hat mit ihrer Interpretation daraus ein empathieloses, zynisches Verbalkonstrukt geschaffen, bei dem ich froh bin, dass es kaum noch Rückhalt in unserem Volk genießt.

Insofern brauche ich zumindest den von der FDP proklamierten "Liberalismus" überhaupt nicht.


Fohlen
von Quellbrunn
#1386665
In Schleswig-Holstein hatte man auch nur eine stimme Mehrheit .... und ich glaube auch die sozial-liberale Kolation unter Willy Brandt hatte nur eine Stimme Mehrheit ^^ und ja der Vergleich ist sicherlich hart :D
Benutzeravatar
von vicaddict
#1386667
Fernsehfohlen hat geschrieben:Dieses ganze Ding um Rot-Rot-Grün auf Bundesebene ist denke ich einfach noch viel zu vage, als dass man es sich dafür jetzt nehmen lassen würde, die eigene Machtbasis im Bund zu schwächen. Ich glaube auch nicht, dass die SPD so weit denkt, zumindest nicht in der Breite der Partei.
Man hat doch vor der Wahl explizit damit geworben, dass man auch einen Linken zum Ministerpräsidenten wählen würde. Das hätte man nicht machen müssen, wenn man am Ende doch wieder den Junior unter der CDU spielen möchte. Gerade das ist doch der springende Punkt. Junior unter der CDU bringt der SPD absolut nichts. Sie verlieren sogar. Da können sie es auch mit RRG versuchen. Im schlimmsten Fall verlieren sie auch dort. Zu verlieren hat die SPD im Grunde nichts. Zu gewinnen aber viel.
Benutzeravatar
von Fernsehfohlen
#1386670
Gut, warten wir mal ab. Ich glaube, die SPD hat schlicht zu viel Panik vor einem direkten Versagen in diesem brüchigen Dreierbündnis und wird dieses Wagnis nicht eingehen wollen. Aber es stimmt schon, man kann die Sache auch von der anderen Seite aufrollen. Glaube aber nicht, dass man die Chance in Rot-Rot-Grün sehen wird. Aber das ist unsererseits grad eh nur Kaffeesatzleserei, zumal noch gar nicht klar ist, ob beide Konstellationen überhaupt möglich sind.
Benutzeravatar
von Kaffeesachse
#1386683
Es bleibt also beim Patt in Thüringen. Da bin ich mal gespannt, ob da überhaupt was Vernünftiges rauskommt. Und Ramelow hat seinen Wahlkreis an die CDU abgeben müssen. Scheint ja irre beliebt zu sein.
von Kerouac
#1386693
vicaddict hat geschrieben:
Fernsehfohlen hat geschrieben:Dieses ganze Ding um Rot-Rot-Grün auf Bundesebene ist denke ich einfach noch viel zu vage, als dass man es sich dafür jetzt nehmen lassen würde, die eigene Machtbasis im Bund zu schwächen. Ich glaube auch nicht, dass die SPD so weit denkt, zumindest nicht in der Breite der Partei.
Man hat doch vor der Wahl explizit damit geworben, dass man auch einen Linken zum Ministerpräsidenten wählen würde. Das hätte man nicht machen müssen, wenn man am Ende doch wieder den Junior unter der CDU spielen möchte. Gerade das ist doch der springende Punkt. Junior unter der CDU bringt der SPD absolut nichts. Sie verlieren sogar. Da können sie es auch mit RRG versuchen. Im schlimmsten Fall verlieren sie auch dort. Zu verlieren hat die SPD im Grunde nichts. Zu gewinnen aber viel.
Ist es nicht eher so, dass die SPD deshalb abgestürzt ist, weil viele ihrer Wähler keinen linken Ministerpräsidenten haben will? Das geht aus der Wahlbefragung heraus. Gerade äußert sich auch der Politikwissenschaftler Dr. Lothar Probest zum schlechten Abschneiden der SPD.
von Quellbrunn
#1386695
In Thüringen verlor die SPD die meisten Stimmen an die Linke , AfD und an den Grünen .... heisst also, dass die Wähler nicht wegen RRG weggegangen sind ^^
von Andelko
#1386708
Ich bin ja für die Afghanistan - Koalition. Also CDU, SPD und Grüne :)
von AndiK.
#1386786
Andelko hat geschrieben:Ich bin ja für die Afghanistan - Koalition. Also CDU, SPD und Grüne :)
Angesichts einer CDU, die mehr wie eine "SPD 2" daherkommt, macht das auch keinen Unterschied mehr. Die Parteien werden immer konturloser. Wo früher die Unterschiede deutlich waren, gleichen die sich immer mehr an.
In die Lücke, die die CDU gerade bei Fragen der inneren Sicherheit und Ausländerpolitik hinterlassen hat, ist die Afd eingesprungen. Die Merkel -CDU rühmt sich ja geradezu mit ihrem Schmusekurs zur SPD - anders siehts auch nicht in den Bundesländern aus.
Benutzeravatar
von vicaddict
#1386795
Quellbrunn hat geschrieben:In Thüringen verlor die SPD die meisten Stimmen an die Linke , AfD und an den Grünen .... heisst also, dass die Wähler nicht wegen RRG weggegangen sind ^^
Man könnte es sogar so deuten, dass die Leute ihre Zweitstimme der Linken und den Grünen gegeben haben, um eben zu verhindern, dass sich die SPD der CDU anbiedert.
Benutzeravatar
von vicaddict
#1389303
In Hamburg scheint man es mit der Gründung einer neuen liberalen Partei ernst zu meinen. Gleichzeitig stürzt die FDP in Umfragen bundesweit auf nur mehr 2% ab. Ich glaube, man kann getrost sagen, dass es das nun wirklich war. Der Drops ist gelutscht.
von Andelko
#1393022
Bei der knappen Mehrheit ist es eher ein Himmelfahrtskommando
  • 1
  • 90
  • 91
  • 92
  • 93
  • 94
  • 109