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von baumarktpflanze
#1457591
LittleQ hat geschrieben:In großen Fragen gibt es doch gar keine unterschiedlichen Ansichten mehr und neue große Fragen werden nicht gestellt.
Wirklich?

In den Kommunen und Gemeinden werden gerade landauf, landab Prozesse angestoßen, wie man sich gegen den demographischen Wandel stellt. Die Frage der Rentenversorgung ist dank guter Kassenlage gerade etwas aus den Augen geraten, wird aber wiederkommen. Und nicht zuletzt ist die große Frage, wie eigentlich das Europa der Zukunft aussehen soll, dass den Konsens gerade landauf, landab aufkündigt. Ein Blick nach Polen reicht, um zu sehen, wie sich Stück für Stück die Demokratie verabschiedet.

Ich glaube nicht, dass es keine großen Fragen mehr gibt, sie haben sich verändert und wir sind momentan in einer Phase, in der es Menschen bräuchte, die Antworten oder Ideen für diese Fragen haben. Die sehe ich aber in vielen Fragen nicht. Sei es in der Flüchtlingsfrage, sei es in der Frage nach der Zukunft Europas oder auch nur in der Frage, wie es eigentlich mit der Sozialversorgung derjenigen aussieht, die gerade anfangen, in das Sozialsystem einzuzahlen.
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von LittleQ
#1457592
Wirklich?
Wirklich!
In den Kommunen und Gemeinden werden gerade landauf, landab Prozesse angestoßen, wie man sich gegen den demographischen Wandel stellt.
Ja
Die Frage der Rentenversorgung ist dank guter Kassenlage gerade etwas aus den Augen geraten, wird aber wiederkommen.
Von allen...
Und nicht zuletzt ist die große Frage, wie eigentlich das Europa der Zukunft aussehen soll, dass den Konsens gerade landauf, landab aufkündigt.
Ein gemeinsames!
Ein Blick nach Polen reicht, um zu sehen, wie sich Stück für Stück die Demokratie verabschiedet.
Polen ist nicht Deutschland.
Ich glaube nicht, dass es keine großen Fragen mehr gibt,
Ich habe auch nicht gesagt, dass es keine gibt, sondern nur, dass sich die Parteien in großen Fragen relativ einig sind.
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von Herr Vorragend
#1457598
LittleQ hat geschrieben:Welche andere Partei hätte denn deiner Meinung nach ein Profil? Die FDP? Die Grünen? Was für die SPD und CDU im besonderen Maße gilt, gilt für die kleineren Parteien ja genauso.
Von den etwas etablierteren Parteien, die entweder im Bundestag sitzen (oder wie die FDP zumindest lange im Bundestag gesessen haben), würde ich das eindeutig am ehesten über die Linke sagen. Wenn überhaupt mal eine der grösseren Parteien sich nennenswert gegen fragwürdige politische Vorhaben stellt, dann ist das derzeit fast immer die Linke. Die Grünen sind für mich leider überwiegend zu "Abnickern" mutiert (ganz davon abgesehen, dass sie in meinen Augen irgendwie auch ein gewisses Händchen dafür haben, ausgerechnet eher unsympathische Kandidatinnen an die Spitze zu spülen).

Wobei das sicherlich zum Teil auch einfach damit zu tun hat, dass sich die Linke im Gegensatz zu den anderen grösseren Parteien bislang halt nie als Teil der Regierung die Hände schmutzig machen musste/konnte, weil sie auf Bundesebene bisher eben immer nur Opposition waren.

Im Grunde muss man aber wohl auch die AfD mittlerweile zu den grösseren Parteien zählen. Und auch wenn mir diese Partei unsympathisch ist - auch bei der würde ich zähneknirschend zugeben, dass sie ein eigenes Profil hat, durch das sie sich erkennbar von den anderen etablierten Parteien abhebt. Genau darin steckt vermutlich auch das Geheimnis ihres doch recht erstaunlichen bisherigen Erfolgs.
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von Fernsehfohlen
#1457602
Wollte eigentlich eben schon auf LittleQs Frage nach dem Profil eingehen, habe mich dann aber doch wieder meinem Uni-Stoff gewidmet. Im Prinzip hat mein Vorredner aber bereits meine Antwort vorweg genommen: Ich würde schon sagen, dass die Linke und die AfD ihr eigenes und in vielen Punkten unverwechselbares Profil haben, mit dem sie sich vom Mainstream etwas abheben. Ich sage ja auch seit Jahren, dass die Linke die für mich wichtigste Partei im Bundestag ist - was offen gesagt aber in einem gewissen Widerspruch zu meinem Wahlverhalten steht, denn gewählt habe ich sie bestenfalls mal in Form einer "Trost-Erststimme".

Das wiederum liegt dann vornehmlich daran, dass sie auch für Positionen steht, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. Sieht man ja auch jetzt wieder in der Flüchtlingskrise, wo sie für meine Begriffe den "naivesten" und von meiner Einstellung am weitesten entfernten Kurs fährt. Also wenn man Farbe bekennt, verschreckt man ja auch gerne mal einige Wähler, weshalb ja aus CDU, SPD und vielerorts auch den Grünen so ein weichgespülter Mitte-Matsch geworden ist. So hat es ja durchaus seine Ironie, dass ausgerechnet Merkel als Mitte-Matsch-Vertreterin schlechthin gerade so unter Beschuss gerät, weil sie mal in einem Thema so etwas wie Haltung gezeigt hat.

Ich empfinde allerdings den Kurs der CSU als strategisch nicht unintelligent: Sie sieht, dass eine Schar von Migrations-Skeptikern die Mitte-Matsch-Haltung der Großen nicht mehr abholt und zur AfD abzuwandern droht und nimmt bewusst eine restriktivere Haltung ein als die Schwesterpartei. Damit ist sie momentan der CDU ferner als die SPD, dürfte meiner Einschätzung nach aber einige Wähler-Verluste abfangen, da sich viele mit diesem Kurs identifizieren dürften und letztlich vielleicht auch außerhalb Bayerns glauben, dass mit einer CDU-Wahl eher noch was zu ihren Gunsten geschieht als mit einer Wahl von SPD oder Grünen. Dennoch dürfte die AfD eine Bedrohung gerade für die Union sein, das glaub ich schon.


Fohlen
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von LittleQ
#1457607
Herr Vorragend hat geschrieben: Wobei das sicherlich zum Teil auch einfach damit zu tun hat, dass sich die Linke im Gegensatz zu den anderen grösseren Parteien bislang halt nie als Teil der Regierung die Hände schmutzig machen musste/konnte, weil sie auf Bundesebene bisher eben immer nur Opposition waren.
Da hast du Recht. Zu gute halten kann man den Linken allerdings, dass sie von ihren Positionen seit längerer Zeit nicht abweichen und lieber in die Opposition verweilen, als ihre Kernpunkte wie beispw. den NATO-Austritt aufgeben. Eine Eigenschaft, die man von der SPD unter Gabriel ja leider nicht kennt. Die haben ja sogar in der Opposition in alle wichtigen Entscheidungen mit der CDU gestimmt.
Im Grunde muss man aber wohl auch die AfD mittlerweile zu den grösseren Parteien zählen. Und auch wenn mir diese Partei unsympathisch ist - auch bei der würde ich zähneknirschend zugeben, dass sie ein eigenes Profil hat, durch das sie sich erkennbar von den anderen etablierten Parteien abhebt. Genau darin steckt vermutlich auch das Geheimnis ihres doch recht erstaunlichen bisherigen Erfolgs.
Temporär würde ich dir da recht geben. Allerdings wäre es eben sehr interessant zu sehen wie die Partei sich entwickelt, wenn das Asylthema abflacht. Wenn sich die AfD ein wenig konservativer und weniger rechts geben würde, könnte daraus ein langfristiges Brett werden.
Gestern bei Anne Will hat man allerdings gesehen, wie erschreckend abstrus die Argumentationen der Partei-Vertreter war. Auf Dauer glaube ich nicht, dass man sich mit inhaltslosen Parolen über Wasser halten kann.
von BungaBunga
#1457610
In Anbetracht der aktuellen Konstellation im Bundestag ist es nicht ganz falsch wenn man sagt, dass der Linken als Partei da eine gewisse Bedeutung zukommt, da sie doch als Opposition agiert. Aber dies ist auch die einzigste politische Position, in der die Linke auf Bundesebene den mit der Position verbundene Aufgaben gerecht werden kann. Denn die Linken beherrschen vorrangig Protest und Widerstand, pragmatische realistische Politik oder Lösungsansätze kann die Partei dann meist nicht liefern. Die Linke ist im Bund linkspopulistisch die AfD ist das auf der anderen Seite nur das hier rechtspopulistisch den Umständen nicht mehr gerecht wird, denn die Partei radikalisiert sich zunehmend. Mittlerweile finden sich dort rechtsextreme, nationalistische und rassistische Positionen und Argumente.

Die Grünen schauen seit längerem nach vorne und sind dadurch im Handeln und der Argumentation taktisch geprägt. Sie merken, dass die SPD vermutlich nicht zu besonderer Stärke kommen wird und wollen sich da andere Möglichkeiten offen halten insbesondere habe ich den Eindruck man ist einer politischen Zusammenarbeit mit der CDU nicht abgeneigt.

Die CDU hat sich damals stark der SPD angenähert, die SPD wiederum ist in Teilen vom eigentlichen Kernprofil abgewichen, was auch an einigen Konservativen zu denen ich auch Sigmar Gabriel zähle liegt, die Linken innerhalb der SPD zeigen wenig Einfluss.

Aber derzeit würde ich sagen ist die stärkste Opposition im Bundestag die CSU lol.

Insgesamt gefällt mir nicht, dass die etablierten demokratischen Parteien scheinbar der aktuell aufstrebenden AfD argumentativ und politisch wenig entgegensetzen können, die einen ignorieren die Entwicklungen die anderen verfallen in einen wenig vorteilhaften Aktionismus und bedienen sich dann ähnlicher Rhetorik und Positionen.
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von vicaddict
#1457614
Der einzige Unterschied zw. CDU und SPD ist Merkel. Inhaltlich sind beide Parteien völlig leer. Insofern bin ich auch auf den Wahlkampf 2017 gespannt. Es gab ja nicht wenige, die geunkt haben, dass die SPD auf einen eigenen Kandidaten verzichten werde. Das traurige daran ist ja, dass es sogar besser wäre. Gegen Merkel wird kein SPD Gesicht Land sehen und mit Gesicht ist Gabriel gemeint, denn er muss antreten. Erneut kann er nicht anderen den Vortritt lassen. Wie soll die SPD also einen Wahlkampf mit Gabriel führen, der in der SPD ohnehin nicht geliebt wird und der zudem aus der Regierung heraus Wahlkampf machen muss? Angesichts der Stärke der AfD lässt sich doch schon jetzt absehen, dass es auf eine erneute GroKo rauslaufen wird, sollte nicht Merkel die SPD durch die Grünen austauschen wollen, aber warum sollte sie das tun? So oder so wird es für die SPD wieder ein Desaster, denn mit diesen Machtoptionen treibst du keinen Wähler an die Urne. "Wähl SPD und damit Merkel, oder bleib daheim und wähle... Merkel!" Brandt, Wehner und Schmidt drehen sich doch im Grab um.

Spannend wird die Frage nach der Macht bestenfalls dann, wenn Merkel irgendwann abdanken sollte, denn dann steht die Union vor einem Vakuum wie es die SPD seit Jahren verspürt. Weder Seehofer (der IMHO auch nicht noch einmal antreten will), noch Uschi oder Drohnentommy werden sich parteiintern ähnlich dominant geben. Von Söder reden wir gar nicht erst.

Vielleicht lockt man die SPD ja erneut in eine GroKo, indem man ihr nach zwei Jahren Kanzlerschaft von Merkel die letzten beiden Jahre schenkt. So könnte im Grunde auch die Union sich aus einer ruhigen Regierung heraus neu aufstellen. Merkel wollte ja nie wie Kohl abgewählt werden und schon bei der letzten Wahl gab es hartnäckige Gerüchte, dass sie nach zwei Jahren gehen werde. So ganz aus der Luft gegriffen ist das ja sicherlich nicht und für beide Parteien vermutlich eine durchaus überlegenswerte Option. Angesichts der Stärke der AfD muss ja auch der Union an einer starken SPD gelegen sein, denn schaffen es die AfD und die FDP ins Parlament, wird auch schwarz-gelb nicht mehr reichen und eine gemeinsame Rot-Rot-Grüne Opposition würde man sicherlich auch nicht gerade mit Begeisterung aufnehmen. Feuer von links und durch die AfD Feuer von rechts. Dann lieber weiter mit der SPD.
LittleQ hat geschrieben:Temporär würde ich dir da recht geben. Allerdings wäre es eben sehr interessant zu sehen wie die Partei sich entwickelt, wenn das Asylthema abflacht. Wenn sich die AfD ein wenig konservativer und weniger rechts geben würde, könnte daraus ein langfristiges Brett werden.
Gestern bei Anne Will hat man allerdings gesehen, wie erschreckend abstrus die Argumentationen der Partei-Vertreter war. Auf Dauer glaube ich nicht, dass man sich mit inhaltslosen Parolen über Wasser halten kann.
Die AfD wird bleiben. Ob bei 5 oder 15% wird man sehen. Da sind einfach zu viele Ex-Konservative der Union dabei, zu viele wirkliche Rechte und so schnell wird das Thema der Asylpolitik auch nicht verschwinden. Die Leute sind ja nicht nur da, sie bleiben auch hier und mit ihnen die Probleme, denn die werden die Parteien nicht lösen. Nicht von heut auf morgen.
von Kerouac
#1462313
Neue Umfragen:

Baden-Württemberg

CDU 28
SPD 13
Grüne 32
FDP 8
Linke 4
AfD 13
Sonstige 2

Rheinland-Pfalz

CDU 36
SPD 34
Grüne 7
FDP 5
Linke 4
AfD 9
Sonstige 5

Sachsen-Anhalt

CDU 31
SPD 15
Grüne 5.5
FDP 4.5
Linke 21
AfD 19
Sonstige 4

Quelle: Infratest dimap

Aus den Umfragen lassen sich folgende Trends herauslesen: 1.) Die Grünen können in Baden-Württemberg die CDU als stärkste Partei ablösen 2.) In Rheinland-Pfalz verringert die SPD den Abstand zur CDU 3.) Die AfD könnte in Sachsen-Anhalt fast 20 Prozent kriegen.
von P-Joker
#1462314
Nach diesen Umfragen bekäme der Begriff "Große Koalition" teilweise im Prinzip eine neue Bedeutung. :-)

In BW wäre das eigentlich Grüne/CDU
In Sachsen-Anhalt CDU/Linke

In BW wäre das sehr gut vorstellbar, in S-Ah. eher nicht ... :-)
von Andelko
#1462331
Wobei ich was BW angeht die Schuld für das kommende Desaster ganz klar bei Wolf sehe. Der Wolf hat eine Ausstrahlung zum Eier abschrecken. Über seine Ansichten wollen wir erst gar nicht sprechen.
von P-Joker
#1462390
Andelko hat geschrieben: Der Wolf hat eine Ausstrahlung zum Eier abschrecken. Über seine Ansichten wollen wir erst gar nicht sprechen.
Dasselbe könnte man über die Weinkönigin in RP schreiben.
Wenn ich die sehe, bekomme ich stets einen Brechreiz.
Wenn sie dann noch anfängt zu reden, ergreife ich meist die Flucht.
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von rosebowl
#1462398
Oh ja, geht mir auch so. Und die Dame ist auch ein Fähnchen im Wind. Erst erzählt sie in einem Interview, dass Kontingente inhuman wären, kurze Zeit später fordert sie sie etc...
von Andelko
#1462401
Also im Vergleich zu Wolf ist die Klöckner deutlich erträglicher. Und Fähnchen im Wind ist irgendwo jeder Politiker. Wie sagte schon Konrad Adenauer :"Wat interessiert mich mein Geschwätz von gestern."

Bin echt gespannt auf das WE in RLP. Sieht ja im Moment ganz nach Schwarz-Rot aus.
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von AliAs
#1462405
rosebowl hat geschrieben:Oh ja, geht mir auch so. Und die Dame ist auch ein Fähnchen im Wind. Erst erzählt sie in einem Interview, dass Kontingente inhuman wären, kurze Zeit später fordert sie sie etc...
Na ja erstmal auf der Linie der Kanzlerin gewesen, weil Merkel eine gute Partnerin ist. Dann gehts aber in den Wahlkampfmodus - dann stellt man fest, dass Merkel gerade nicht so im Trend liegt mit ihrer Meinung zur Flüchtlingskrise - dann muss man sich von dieser Merkel etwas distanzieren, aber gerade so viel, dass man trotzdem noch loyal erscheint.
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von Godfather
#1462413
Andelko hat geschrieben:Wobei ich was BW angeht die Schuld für das kommende Desaster ganz klar bei Wolf sehe. Der Wolf hat eine Ausstrahlung zum Eier abschrecken. Über seine Ansichten wollen wir erst gar nicht sprechen.
Absolut. Als ich den zum ersten Mal im Fernsehen gesehen habe, habe ich mir echt verwundert die Augen gerieben. Wie ist der denn zu diesem Posten gekommen? Sind die völlig gaga?
Die Wahlkampfführung ist auch bezeichnend für diese Partei und ihren Spitzenkandidaten. Nachdem man vor 1-2 Wochen mit den Grünen gleichauf war, hat man sich dann dazu entschieden, zum persönlichen Angriff auf den beliebten Kretschmann überzugehen und Inhalte einfach auszuklammern.
Herrlich, wie man jetzt komplett abschmiert :D
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von vicaddict
#1463303
Klöckner hat sich mit ihrem missglückten "Wer AfD wählt, stärkt das linke Lager" Tweet wohl selbst ein Ei ins Nest gelegt. Die SPD liegt wieder vorn und auch in BaWü ist der Abstand der Grünen zur CDU wohl größer geworden. Gerade in BaWü fände ich es schon bemerkenswert, wenn die Grünen auch ohne Fukushima stärkste Kraft werden würden.
von Julie
#1463328
Da ich aus dem Schwabenländle komme, darf ich ja am Sonntag wählen.
Nur was? Hab den Wahlomat "gespielt"mit einem Ergebnis das mich doch sehr erschrocken hat. Laut Ergebnis soll ich die AFD wählen.
Aber das mach ich natürlich nicht!
Gestern schaute ich die Elefantenrunde im SWR - aber das Gegacker hat mich auch nicht schlauer gemacht.
So wie es bis jetzt aussieht, mach ich den Wahlzettel ungültig :oops:
von BungaBunga
#1463332
Nichtwählen oder ungültig Wählen ist nicht zu empfehlen, da damit dann in der Regel extreme Parteien gestärkt werden. Das beste Mittel gegen das Erstarken extremer Parteien ist vom Wahlrecht gebrauch zu machen und die Stimme dann möglichst starken demokratischen Parteien zu geben. Auch in Fällen wo man viele Positionen der etablierten Parteien kritisch sieht, sollte man im Sinne unserer Demokratie dennoch den demokratischen Parteien eine Stimme geben.

Was den CDU Spitzenkandidaten in BW betrifft, natürlich hat der sich nicht wirklich stark präsentiert und sicherlich waren auch nicht alle Äußerungen immer sehr gelungen aber ich glaube dort wollte aus den Reihen der CDU kaum einer wirklich antreten. Auf optische Aspekte oder die Ausstrahlung sollte man eigentlich das eventuelle Potenzial nicht stützen, da dies eher oberflächlich, unsachlich und im Bezug auf Politik auch nicht zielführend. Man muss die Sache dort sehen wie sie ist, der Kretschmann ist ein wirklich guter Pragmatiker der von Mitglieder und Politikern aller Parteien geschätzt wird, der verkörpert in vielen Belangen eine ziemlich konservative Politik, das hat ihm auch viele Symphatien bei der CDU eingebracht. Das Land steht insgesamt gut da, Kretschmann hat seine Sache soweit gut gemacht, die Bürger vertrauen ihm. Das Ansehen der Person muss man hier von der Partei ziemlich abgrenzen, er wird wirklich anhand seiner Positionen und der bisherigen Politik beuerteilt und da steht dann auch wirklich die Landespolitik im Vordergrund.
von Julie
#1463340
BungaBunga hat geschrieben:Nichtwählen oder ungültig Wählen ist nicht zu empfehlen, da damit dann in der Regel extreme Parteien gestärkt werden.
Ja okay, da hast du Recht! Absichtlich die Stimme ungültig zu machen ist blöd.
Mir war halt nur ein Thema wichtig und das wurde leider nicht angesprochen:
Gender Mainstreaming an den Grundschulen und es soll sogar schon in den Kindergärten Einzug halten. Da bin ich absolut dagegen!
Jetzt mal bis zum Sonntag warten was sich noch so tut....
von Julie
#1463346
Nerdus hat geschrieben:Was ist Gender-Mainstreaming
Uii, ein ziemlich heißes Eisen bei uns gerade.
Schau mal auf der Internet Seite: Familien-schutz.de

Ich bin gegen die Frühsexualisierung im Kindergarten und in der Schule!
Das heißt: Kinder bekommen u.a. die Frage gestellt, bin ich eine Frau oder ein Mann?
Also frei wählbar sozusagen. Wir reden hier von (Klein)Kindern! Was die Erwachsenen machen ist mir schnurz purz egal.
Aber wenn sowas schon bei den Kleinsten anfängt, ja dann Prost Mahlzeit.
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von Kunstbanause
#1463357
Na ja, es ist schon bedenklich, dass viele Kinder schon früh in die Rosa-/Hellblau-Schublade gesteckt werden. Dass bei Kids sehr früh feststeht: Ja, die Jungs sind die Rabauken, die mit Autos spielen und sich dreckig machen, das sind Piraten, Cowboys und Actionhelden - und die Mädchen wiederum sind still, brav, malen oder basteln lieb am Tisch, machen sich hübsch und werden Prinzessin/Model etc.

Das zieht sich ja durch alle erdenklichen Lebenssituationen. Das fängt beim Supermarktregal oder bei Klamotten an, erstreckt sich über "geschlechtertypische" Interessen und geht bis hin zu "was ist männlich" und "was ist weiblich"...

Es ist wichtig, dass all diese Geschlechterklischees bereits früh aus den Köpfen der Kinder verbannt werden. Es ist keinesfalls verwerflich, wenn ein Junge mit Barbiepuppen oder ein Mädchen mit Autos spielt. Es ist auch nicht verwerflich, wenn ein Mädchen einen auf Superman macht, während der Junge sich ein schickes Kleid anzieht und Mamas Schminke ausprobiert.

Gibt ein interessantes Buch namens "Die Rosa-Hellblau-Falle" von Sascha Verlan und Almut Schnerring. Sollte man lesen, wenn man sich für diese Thematik interessiert.
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von baumarktpflanze
#1463358
Julie hat geschrieben:
Nerdus hat geschrieben:Was ist Gender-Mainstreaming
Uii, ein ziemlich heißes Eisen bei uns gerade.
Schau mal auf der Internet Seite: Familien-schutz.de

Ich bin gegen die Frühsexualisierung im Kindergarten und in der Schule!
Die verlinkte Seite gehört der "Initiative Familienschutz" mit ihrer Sprecherin Beatrix von Storch. Trägerverein ist die "Zivile Koalition" und deren Vorsitzende wiederum sind Beatrix und Sven von Storch. Aufpassen bitte ;-)
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von Nerdus
#1463366
Julie hat geschrieben:
Nerdus hat geschrieben:Was ist Gender-Mainstreaming
Uii, ein ziemlich heißes Eisen bei uns gerade.
Schau mal auf der Internet Seite: Familien-schutz.de
Wenn ich »Ehe bleibt Ehe«, »Ein Fisch ist kein Fahrrad und ein Mann keine Frau« und ähnliche Beiträge lese, reicht es mir ja eigentlich schon direkt wieder …
Julie hat geschrieben:Wir reden hier von (Klein)Kindern!
Also zumindest in der Schule ist man ja schon länger kein Kleinkind mehr. Und ich hätte die Frage nach Mann oder Frau früher recht einfach beantworten können, ich behaupte mal, dass mich das nicht in der Entwicklung beeinträchtig hätte. Von ner ordentlichen Aufklärung hätte ich hingegen ganz bestimmt profitiert, die war nämlich ein echter Witz, und wenn ich so die Erfahrungen mit Freunden und Bekannten abgleiche, wird auch schnell klar, dass man damit (fast) nicht zu früh anfangen kann. Sexualität wird halt nicht erst dann Thema, wenn es den Eltern gefallen würde, sondern oft schon viel früher.
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