Wer soll Bundespräsident werden?

Wulff
4
15%
Gauck
16
59%
Jochimsen
1
4%
Rennicke
1
4%
Keiner von denen
2
7%
Mir doch egal
3
11%
von Cristóbal
#842887
CommanderNOH hat geschrieben:Das ist Schwarz-Weiß-Denken und mindestens genauso gefährlich wie Krieg.
Gibt's dazu auch noch eine Argumentation, oder läuft die ins Leere, ähnlich den Fragen, die Viccadict dir weiter oben gestellt hat? Deren Beantwortung würde mich nämlich ebenfalls brennend interessieren… :D

Im Übrigen finde ich es richtig, nachvollziehbar und absolut authentisch, dass sich die Linke auch im dritten Wahlgang nicht kompromisshalber für Gauck entschieden hat. Wenn Realpolitik die Aufgabe eigener (wesentlicher) Standpunkte zugunsten von Opportunismus bedeutet, dann bin ich froh, dass die Linke noch nicht in ihr angekommen ist.
von Commi
#842894
Cristóbal hat geschrieben:
CommanderNOH hat geschrieben:Das ist Schwarz-Weiß-Denken und mindestens genauso gefährlich wie Krieg.
Gibt's dazu auch noch eine Argumentation, oder läuft die ins Leere, ähnlich den Fragen, die Viccadict dir weiter oben gestellt hat? Deren Beantwortung würde mich nämlich ebenfalls brennend interessieren… :D

Im Übrigen finde ich es richtig, nachvollziehbar und absolut authentisch, dass sich die Linke auch im dritten Wahlgang nicht kompromisshalber für Gauck entschieden hat. Wenn Realpolitik die Aufgabe eigener (wesentlicher) Standpunkte zugunsten von Opportunismus bedeutet, dann bin ich froh, dass die Linke noch nicht in ihr angekommen ist.
Mir fehlt einfach die Zeit und manchmal auch die Lust, auf alle Fragen oder Punkte einzugehen - und ich gestehe feierlich: ich lese mir nichtmal alles durch. Wusste nicht, dass das hier Pflicht ist. Manchmal hab ich halt auch zu arbeiten. Ich denke im Übrigen, dass ich meine Standpunkte dargelegt habe.
Ich finde Opportunismus auch scheiße und ich mag Leute, die zu ihren Überzeugungen stehen. Aber stures BEharren auf einem Standpunkt, so richtig und nachvollziehbar er auch sein mag, hilft nicht weiter. Vor allem dann nicht, wenn man, wie am Mittwoch, zu einer Lösung kommen muss, zu einer demokratischen Lösung. Und in meinen Augen ist es wenig demokratisch, in einem Duell nicht zu entscheiden. Es geht hier ja nicht um das Wohl eines einzelne Politikers, sondern um das Wohl eines ganzen Volkes. Die Leute, die da am Mittwoch gewählt haben, waren überwiegend Volksvertreter. Und von Vertretern, die ich gewählt habe, erwarte ich, dass sie auch Entscheidungen treffen, wenn´s unbequem ist.

Das ist das Gleiche wie mit dem Schwarz-Weiß-Denken. Es gibt im Leben nicht nur schwarz und weiß. Das ist ein Fakt. Jeder, der bewusst lebt, weiß das. Von daher muss man da nicht großartig argumentieren.
von Cristóbal
#842908
Ich finde Opportunismus auch scheiße und ich mag Leute, die zu ihren Überzeugungen stehen. Aber stures BEharren auf einem Standpunkt, so richtig und nachvollziehbar er auch sein mag, hilft nicht weiter. Vor allem dann nicht, wenn man, wie am Mittwoch, zu einer Lösung kommen muss, zu einer demokratischen Lösung. Und in meinen Augen ist es wenig demokratisch, in einem Duell nicht zu entscheiden.
"So nicht vertretbar", stünde vermutlich als Bemerkung am Korrekturrand, hätte ich das in einer Klausur geschrieben.
Die Wahl des Bundespräsidenten ist kein Duell, es ist und bleibt eine Wahl. Und als demokratische Wahl beinhaltet sie selbstredend die Möglichkeit, sich seiner Stimme zu enthalten. Und wieso sollte man jemanden aktiv legitimieren, wenn keiner der Kandidaten in den Kernfragen dieselben oder ähnliche Standpunkte vertritt?
Es geht hier ja nicht um das Wohl eines einzelne Politikers, sondern um das Wohl eines ganzen Volkes. Die Leute, die da am Mittwoch gewählt haben, waren überwiegend Volksvertreter. Und von Vertretern, die ich gewählt habe, erwarte ich, dass sie auch Entscheidungen treffen, wenn´s unbequem ist.
Was hat denn deiner Meinung nach das Amt des Bundespräsidenten mit dem Wohl eines ganzen - ich vermute du meinst des deutschen - Volkes zu tun? Die Kompetenzen unseres Staatsoberhauptes sind recht übersichtlich…
Das ist das Gleiche wie mit dem Schwarz-Weiß-Denken. Es gibt im Leben nicht nur schwarz und weiß. Das ist ein Fakt. Jeder, der bewusst lebt, weiß das. Von daher muss man da nicht großartig argumentieren.
Selbstverständlich gibt es im Leben nicht nur schwaz und weiß - allerdings sollte man wissen, wann diese Metapher sinnvoll ist, und in welchen Situationen sie ohne tiefergehende Begründung wie eine Plattitüde erscheint. Das Thema Krieg erachte ich für wichtig genug, um es einer Argumentation zu würdigen.
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von Eisbär
#842912
CommanderNOH hat geschrieben: Das ist das Gleiche wie mit dem Schwarz-Weiß-Denken. Es gibt im Leben nicht nur schwarz und weiß. Das ist ein Fakt. Jeder, der bewusst lebt, weiß das. Von daher muss man da nicht großartig argumentieren.
Passend, das es bei der BP-Wahl darum ging, schwarz oder schwarz zu wählen.
Davon abgesehen: Gauck hatte nur eine theoretische Chance BP zu werden, es war klar das sich die Hornissen letztendlich zusammenraufen würden - wie sie das eigentlich immer tun, Pech und Schwefel hält halt zusammen.
Von daher konnten sich die Linken dann auch eine Wahl Gaucks sparen, es hätte eh nichts geändert.
Eben eine politische Farce die mit Demokratie nichts zu tun hat.
von Commi
#842923
Cristóbal hat geschrieben: "So nicht vertretbar", stünde vermutlich als Bemerkung am Korrekturrand, hätte ich das in einer Klausur geschrieben.
Ich bin nicht dein Student, du kein Professor und das hier keine Vorlesung. Spar dir also bitte freundlicherweise diese oberlehrerhafte Art, wenn du ernsthaft mit mir diskutieren willst. Danke.

Wenn zwei Kandidaten gegeneinander antreten, ist es ein Duell. Das ist die Wortbedeutung, dafür kann ich nix. Und die Linkspartei hätte die Wahl gehabt, sich für einen Duellanten zu entscheiden. Sie hat sich aber größtenteils nicht entschieden.

Ich glaube, dass wir im Gunde nicht weit entfernt sind.
Das Amt des Bundespräsidenten ist im Grunde unnötig.
Ich finde Krieg scheiße.
Ich finde Opportunismus scheiße.

Ich finde aber auch, dass es völlig okay ist, wenn da Leute anderer Ansicht sind oder eine Thematik von einem anderen Standpunkt betrachten. Das hat Gauck gemacht. Ihn deshalb zu verurteilen und ihn in Bausch und Bogen abzulehnen, ist Quatsch.

Du merkst möglicherweise: ich hab nicht immer eine vorgefertigte Meinung und ich betrachte manche Dine differenzierter. Ich halte die Linkspartei zum Beispiel für nicht wählbar (für mich persönlich), finde aber, dass sie einige interessante Leute in ihren Reihen haben, die nicht uninteressante Thesen vertreten.
Ich finde zum Beispiel das Am tdes Bundespräsidenten im Grunde unsinnig - denke aber trotzdem, dass wir es so gut wie möglich besetzen sollten. Es wird zumindest nicht schaden.
Es gibt ja Leute, die das Amt für wichtig erachten und die sich von einem Bundespräsidenten Zuspruch oder Lösung oder was auch immer versprechen.

Ich hätte dafür gerne einen überparteilichen Kandidaten gehabt. Gauck wäre das eher gewesen als Wulff, denk ich. Ich kann aber jetzt auch ganz gut mit Wulff leben.
von Commi
#842924
Eisbär hat geschrieben: Davon abgesehen: Gauck hatte nur eine theoretische Chance BP zu werden,
So war es im Grunde ja auch. Aber da du ja rechnen kannst: hätte die Linke-Fraktion sich dazu durchringen können, Gauck zu wählen, hätte es theoretisch im ersten Wahlgang für Gauck reichen können.
Und weil die Linken sich dazu nicht durchringen konnten und irgendwelche Gründe vorgeschoben haben, haben sie es verpasst, die dilettantisch agierende Koalition mal ordentlich zu schocken. Die Chance wär ja da gewesen.
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von vicaddict
#842937
CommanderNOH hat geschrieben:Die Leute, die da am Mittwoch gewählt haben, waren überwiegend Volksvertreter. Und von Vertretern, die ich gewählt habe, erwarte ich, dass sie auch Entscheidungen treffen, wenn´s unbequem ist.
Genau das ist doch der springende Punkt. Die Linke wurde von ihren Wählern gewählt, weil sie eben ihre Standpunkte vertritt. Du verlangst von Volksvertretern, die du nicht gewählt hast, dass sie ihre Wähler vor den Kopf stoßen, um etwas zu forcieren, was du willst. Das ist einfach widersinnig.
CommanderNOH hat geschrieben:So war es im Grunde ja auch. Aber da du ja rechnen kannst: hätte die Linke-Fraktion sich dazu durchringen können, Gauck zu wählen, hätte es theoretisch im ersten Wahlgang für Gauck reichen können.
Und weil die Linken sich dazu nicht durchringen konnten und irgendwelche Gründe vorgeschoben haben, haben sie es verpasst, die dilettantisch agierende Koalition mal ordentlich zu schocken. Die Chance wär ja da gewesen.
Und genau das ist Quatsch. Rot/Grün hat es einfach nicht für nötig gehalten, ihrem Kandidaten vorab eine mögliche Mehrheit zu verschaffen. Hätte man Gauck wirklich im Amt haben wollen, hätte man mit der Linken vorab reden müssen. Im Nachhinein zu sagen, hätte die Linke im ersten Wahlgang Gauck gewählt, wäre dieser gewählt worden, ist einfach müßig. Dazu hätte die Linke keine eigene Kandidatin haben dürfen, oder die eigene Kandidatin nicht wählen dürfen. Wäre es allerdings auf einen gemeinsamen Kandidaten von Rot-Rot-Grün rausgelaufen, dann hätte dies erstens nicht Gauck sein können und zweitens hätte es dann dennoch keine Mehrheit gegeben, denn dann hätten die Koalitonsabweichler sich enthalten und nicht Gauck gewählt.

Man kann hier diskutieren wie man will, den Fehler keine geschlossene Opposition zu stellen, haben die SPD und die Grünen gemacht, die einen Kandidaten nominiert haben, der auf das bürgerliche Lager abzielte und nicht auf die Linke. Übrigens könnte man auch anführen, dass Rot-Grün, die einen parteiübergreifenden Kandidaten wollten und dann auf den konservativen und marktliberalen Gauck kamen, auch hätten Wulff wählen können. Wenn man das wofür Gauck steht, wirklich für das Volk wollte, hätte man sich den ganzen Käse sparen können und hätte mit Wulff das gleiche Paket gehabt. Nur ging es SPD und Grünen eben nicht darum, sondern darum um die Koalition zu spalten. Warum sich die Linke an diesen Ränkspielen, die dieses Amt beschädigen, beteiligen sollte, verstehe ich nicht.

Abgesehen davon finde ich es ein wenig skuril, dass du die Auffassung vertrittst ein schwarzer Kandidat wäre zum Wohle des Volkes gewesen. Du wolltest das die Volksvertreter zum Wohle des Volkes diese Wahl missbrauchen, um eine Richtungswahl zu forcieren. Es geht bei dieser Wahl vornehmlich um das Amt und nicht um Parteipolitik. Dass diese natürlich in solchen Krisenzeiten nicht außen vor bleibt, ist klar, aber von einer Partei zu erwarten um der Parteipolitik willen einen für sie unwählbaren Kandidaten zu wählen, ist schon frech.

Ich stelle ja schon mit Erstaunen fest, dass diverse Politiker von Schwarzgeld in Talkshows nicht wie üblich auf die Linke eindreschen und ihre Enthaltung als demokratiefeindlich bezeichnen, sondern das durchaus respektieren und anerkennen. Da man eine absolute Mehrheit für Wulff hatte, hätte man da durchaus Gelegenheit auch die Linke anzugreifen. Tut man aber nicht. Man betont stattdessen ebenfalls, dass es an Rot-Grün gelegen habe, dass die Opposition nicht geschlossen auftrat. Das passt CDU und FDP natürlich auch gut in den Kram, ist aber dennoch erstaunlich, lässt man doch sonst auch keine Gelegenheit aus, die Linke zu beschimpfen.
von Commi
#842939
vicaddict hat geschrieben:
CommanderNOH hat geschrieben:Die Leute, die da am Mittwoch gewählt haben, waren überwiegend Volksvertreter. Und von Vertretern, die ich gewählt habe, erwarte ich, dass sie auch Entscheidungen treffen, wenn´s unbequem ist.
Genau das ist doch der springende Punkt. Die Linke wurde von ihren Wählern gewählt, weil sie eben ihre Standpunkte vertritt. Du verlangst von Volksvertretern, die du nicht gewählt hast, dass sie ihre Wähler vor den Kopf stoßen, um etwas zu forcieren, was du willst. Das ist einfach widersinnig.
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Das ist nicht widersinnig, überhaupt nicht.
Widersinnig wäre das, wenn ich das von der von mir gewählten Partei in einer normalen Bundestagsdebatte verlangen würde.
Es war aber die Bundesversammlung und es ging um die gemeinsame Wahl eines Bundespräsidenten. Also um etwas, wo es auf jeden Fall ein Ergebnis gibt - im Unterschied zu Bundestagsdebatten.
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von vicaddict
#842943
CommanderNOH hat geschrieben: Das ist nicht widersinnig, überhaupt nicht.
Widersinnig wäre das, wenn ich das von der von mir gewählten Partei in einer normalen Bundestagsdebatte verlangen würde.
Es war aber die Bundesversammlung und es ging um die gemeinsame Wahl eines Bundespräsidenten. Also um etwas, wo es auf jeden Fall ein Ergebnis gibt - im Unterschied zu Bundestagsdebatten.

Tut mir leid, aber dann hätte die Linke deiner Meinung auch den NPD Kandidaten wählen können, hauptsache sie haben gewählt. Lassen wir mal außen vor, wofür Rennicke stand, wirst du als Argument anführen, dass es eben ein Duell war, weil Rennicke gar keine Chance hatte. Diese rechnerische Chance hatte Gauck aber auch nicht und fang bitte nicht wieder mit dem ersten Wahlgang an. Es wurde hinreichend dargelegt, dass Gauck dort nie hätte gewählt werden können. Falls es dir entfallen ist, Wulff hatte im dritten Wahlgang eine absolute Mehrheit. Es hätten SPD, Grüne, NPD und Linke allesamt für Gauck stimmen können, es hätte dennoch nicht gereicht. Das Ergebnis dieser Wahl stand also bereits fest, wie du selbst sagtest, was also hätte die Linke dazu veranlassen sollen Gauck zu wählen? Es wäre bloße Symbolpolitik gewesen. Symbolpolitik durch die man es sich bei den eigenen Wählern verdorben hätte, wenn man einen Mann wählt, der konträr zum eigenen Programm steht.

Im Übrigen gibt es auch im Bundestag immer ein Ergebnis, wenn es zur Abstimmung über ein Gesetz kommt. Mit dem Unterschied, das dem monatelange Debatten voran gehen und auch im Bundestag obsiegt die Fraktion, die die Mehrheit stellt. Statt eines Gesetzes wurde hier über eine Person abgestimmt, das Prinzip ist das gleiche.
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von Eisbär
#842947
CommanderNOH hat geschrieben: Ich finde aber auch, dass es völlig okay ist, wenn da Leute anderer Ansicht sind oder eine Thematik von einem anderen Standpunkt betrachten. Das hat Gauck gemacht. Ihn deshalb zu verurteilen und ihn in Bausch und Bogen abzulehnen, ist Quatsch.
Was hat Gauck gemacht?
Sich unabhängig - überparteilich - geäussert? Falls du es immer noch nicht mitbekommen hast: Gauck ist ein liberal-Konservativer mit ausgeprägter Sozialisten-Apathie, der in den gleichen reaktionären Klüngelkreisen wie der Atlantik-Brücke ein und aus geht wie Wulff auch.
Die Linke hatte im 3. Wahlgang die Möglichkeit zwischen 2 schwarzen Kandidaten zu entscheiden und hat sich dann - logischerweise - enthalten.

Aber wenn du es falsch findest, Leute zu verurteilen weil sie eine andere Meinung haben, wieso hast du dann ein Problem mit den Linken?
Eisbär hat geschrieben: Davon abgesehen: Gauck hatte nur eine theoretische Chance BP zu werden,
So war es im Grunde ja auch. Aber da du ja rechnen kannst: hätte die Linke-Fraktion sich dazu durchringen können, Gauck zu wählen, hätte es theoretisch im ersten Wahlgang für Gauck reichen können.
Und weil die Linken sich dazu nicht durchringen konnten und irgendwelche Gründe vorgeschoben haben, haben sie es verpasst, die dilettantisch agierende Koalition mal ordentlich zu schocken. Die Chance wär ja da gewesen.
Hat Viccadict ja schon widerlegt.
von Commi
#843064
Eisbär hat geschrieben:Was hat Gauck gemacht?
Sich unabhängig - überparteilich - geäussert? Falls du es immer noch nicht mitbekommen hast: Gauck ist ein liberal-Konservativer mit ausgeprägter Sozialisten-Apathie, der in den gleichen reaktionären Klüngelkreisen wie der Atlantik-Brücke ein und aus geht wie Wulff auch.
So langsam wird es echt anstrengend mit dir. Wenn du mir dauernd Sachen in den Mund legst, die ich nie gesagt habe, verlier ich die Lust, mit dir zu diskutieren.
Ich hab nie behauptet, dass Gauck sich überparteilich oder unabhängig geäußert hat. Zeig mir die Stelle, wo ich das so geschrieben hab und ich zahl jedem Forumsteilnehmer sofort 1000 Mark.

Und dass Gauck im Grunde auch liberal-konservativ ist, hab ich sehr wohl registriert.
Diskutier bitte vernünftig mit mir und spar dir persönliche Angriffe. Mach ich bei dir ja auch.
#843096
Diejenigen die nun behaupten, die LINKE sei noch nicht in der Demokratie angekommen, haben offenbar ein verzerrtes Bild davon, was Demokratie eigentlich ist. Die LINKE hat letztlich nicht - im Gegensatz zum Rest der Bundesversammlung - als abgerichtetes Stimmvieh fungiert und ist auch nicht durch die Erpressungsversuche seitens von SPD und Grüne eingeknickt damit sie für Gauck stimmen. Wieso sollten sie das auch? Die LINKE und Gauck verbindet politisch noch weniger als die SPD und Grüne mit Gauck. Der hat aus seine Aversion gegen jede Form eines Sozialismus nie einen Hehl gemacht. Deshalb hätte ihn nicht mal die SPD wählen dürfen, die laut Grundsatzprogramm für einen "demokratischen Sozialismus" eintritt. Doch die SPD hat ihn nicht nur gewählt sondern sogar als Kandidat aufgestellt. Nur, um die Regierung zu spalten. Dieses Spiel hat die LINKE nicht mitgemacht und hat - im Gegensatz vor allem von SPD und Grünen - ihre Überzeugung nicht über Bord geworfen.

Auch auf der anderen Seite haben viele gegen ihre Überzeugung gehandelt und für Wulff gestimmt. Westerwelle etwa hätte niemals für Wulff stimmen dürfen, da Wulff einer Vereinigung angehört, die sich gegen praktizierte Homosexualität wendet. Wie dem auch sei, nun haben wir mit Wulff einen farblose Parteisoldaten am Hals, der ganz auf neoliberaler Regierungslinie ist. Doch schon bald wird es für ihn recht einsam werden, wenn diejenigen, die ihn installiert haben nicht mehr an der Regierung sind.
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von Eisbär
#843278
CommanderNOH hat geschrieben:
Eisbär hat geschrieben:Was hat Gauck gemacht?
Sich unabhängig - überparteilich - geäussert? Falls du es immer noch nicht mitbekommen hast: Gauck ist ein liberal-Konservativer mit ausgeprägter Sozialisten-Apathie, der in den gleichen reaktionären Klüngelkreisen wie der Atlantik-Brücke ein und aus geht wie Wulff auch.
So langsam wird es echt anstrengend mit dir. Wenn du mir dauernd Sachen in den Mund legst, die ich nie gesagt habe, verlier ich die Lust, mit dir zu diskutieren.
Ich hab nie behauptet, dass Gauck sich überparteilich oder unabhängig geäußert hat. Zeig mir die Stelle, wo ich das so geschrieben hab und ich zahl jedem Forumsteilnehmer sofort 1000 Mark.
Mir war nicht klar worauf sich die Aussage bezog, deshalb meine Nachfrage.
Und ja, du hast nicht behauptet, dass Gauck überparteilich ist.
Du hast behauptet, dass Köhler überparteilich war.
Das spukte wohl gestern noch in meinem Kopf herum.
Ich bitte um Verzeihung.
von Commi
#843377
Eisbär hat geschrieben:Und ja, du hast nicht behauptet, dass Gauck überparteilich ist.
Du hast behauptet, dass Köhler überparteilich war.
Das spukte wohl gestern noch in meinem Kopf herum.
Ich bitte um Verzeihung.
Schon okay.
Das mit Köhler wusste ich einfach nicht besser, ich dachte, er hätte kein Parteibuch gehabt. Selbst ich mach mal Fehler. :) Aber das ist ja dann gegessen.
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von Crenshaw
#847197
Scheinbar hat der Wulff als erstes gleich mal die Schachtel mit den Bundesverdienstkreuzen gefunden. Ich finde ja das Abschneiden der deutschen N11 auch gut, aber wieso muss man da gleich einen Bundesverdientskreuz für Löw raushauen. Für mich entwertet dies die Auszeichnung enorm. Empfinde das eher als billigen Trick jetzt auf die Welle aufzuspringen und ein paar Sympathiepunkte einzufangen.
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von cooky
#847231
Crenshaw hat geschrieben:Scheinbar hat der Wulff als erstes gleich mal die Schachtel mit den Bundesverdienstkreuzen gefunden. Ich finde ja das Abschneiden der deutschen N11 auch gut, aber wieso muss man da gleich einen Bundesverdientskreuz für Löw raushauen. Für mich entwertet dies die Auszeichnung enorm. Empfinde das eher als billigen Trick jetzt auf die Welle aufzuspringen und ein paar Sympathiepunkte einzufangen.
Finde es einerseits auch sehr übertrieben, aber andererseits entwertet die Aktion das Verdienstkreuz nicht sonderlich. Man schaue sich mal an wie oft das Teil schon für irgendwelche Sache vergeben wurde.
#847234
Crenshaw hat geschrieben:Für mich entwertet dies die Auszeichnung enorm. Empfinde das eher als billigen Trick jetzt auf die Welle aufzuspringen und ein paar Sympathiepunkte einzufangen.
Ja, sehr durchsichtig die ganze Aktion. Wulff´s Berater scheinen nun erst mal jede nur erdenkliche Möglichkeit auszunutzen, um ihren Chef in´s populistische Licht zu rücken. Selbst wenn dafür das Bundesverdienskreuz missbraucht werden muss.
von Cristóbal
#847354
Die Auszeichnung der Bundestrainer ist genauso überflüssig und fragwürdig, wie der Vorschlag von Lena M.L. und Stefan Raab für das Bundesverdienstkreuz. Verleihen wir doch auch nachträglich noch eines an The Hoff - Looking for Freedom hat schließlich die Mauer zu Fall gebracht :lol:.

Ich finde dieser Orden sollte nicht für/aufgrund sportliche/r oder musikalische/r Leistungen vergeben werden. Wahrscheinlich hat sie jeder Altenpfleger oder meinetwegen auch Streetworker mehr verdient…
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von RickyFitts
#847374
Aus Wiki:
Bisher wurde der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland etwa 240.000 Mal verliehen.
Gut, das ganze gibt es in x verschiedenen Ausführungen und Rangstufen. Das kann also von heldenhafter Feuerwehrmann bis Friedensnobelpreisträger (dann aber jene, die auch wirklich was dafür getan haben) alles beinhalten. Ich denke mal Löw wird da irgendwo obere Mitte platziert. Jetzt von der Würdigung an sich nicht besonders aufsehenerregend und durch die Rangstufen dann auch keine Herabstufung tatsächlich größerer Würdenträger. Das kann man einem erfolgreichen Bundestrainer also durchaus verleihen. Der Schale Beigeschmack kommt ja auch überhaupt nicht durch die Frage nach Löws Verdienst sondern nach jener über Wulffs Legitimation sowas als schreiend offensichtlichen PR-Stunt zu benutzen.
von Ingo
#847441
Seit Gründung der BRD haben alle Trainer (bis auf Erich Ribbeck) der Fussballnationalmannschaft das Bundesverdienstkreuz erhalten. So gesehen ist da absolut nichts unnormales dran.
Nur haben die meisten es erst bekommen, nachdem sie schon eine Zeit lang nicht mehr Trainer der Nationalmannschaft waren.
Daß so eine Gelegenheit Herrn Wulff gerade recht kommt um sich in den Medien ins richtige Licht zu rücken ist natürlich klar.
von Ingo
#847482
Ja, Heiner Brand hat das Bundesverdienstkreuz 2007 verliehen bekommen. Horst Hrubesch hat keins.
Finde da jetzt nichts sonderlich Aussergewöhnliches dran. IMHO eine typische Sommerloch-Debatte.
#849008
CommanderNOH hat geschrieben:Wenn zwei Kandidaten gegeneinander antreten, ist es ein Duell. Das ist die Wortbedeutung, dafür kann ich nix. Und die Linkspartei hätte die Wahl gehabt, sich für einen Duellanten zu entscheiden. Sie hat sich aber größtenteils nicht entschieden.
:?: Und du fragst wo da die Demokratie bei den Linken geblieben ist?

Die Bundesversammlung ist kein Duell sondern eine demokratische Mehrheitswahl. Und da kann man sich für einen Kandidaten entscheiden, muss man aber nicht, man hat die Möglichkeit der Enthaltung die man bei einem "Duell" ja nicht bräuchte.

Nun kann man es von zwei Seiten sehen. Die Linke hätte ihren Wahlmännern auch wie bei Biene Maja einfach mal auf den Tisch hauen und zur Wahl von Gauck verpflichten können. Was ansich überhaupt bei einer freien Wahl ein Witz ist und eigentlich verboten gehört. Werben ja, aber Fraktionen einzuschwören und anschließend Abweichler outen wtf? Das hat was von Volkskammer. Damit hätte man Rot Grün in die Karten gespielt und vielleicht bei einigen Wählern gepunktet.

Nun ist aber der Kandidat von Rot Grün einer den die Linke und ihre Wähler aber nicht tragen können. Zu Wahl standen also zwei liberal konservative wovon der eine auf den man umschwenken sollte zudem auch noch erklärter Feind der Partei selbst ist. Also hat man das einzige möglich getan, sich enthalten.

Alles andere wäre in etwa so als wäre FDP in der Rolle der Linken, zur Wahl stünde meinetwegen Beck und ein Promi aus der Sozen Ecke mit kommunistischen tendenzen, der die FPD absolut nicht mag und die FDP soll nun den kommunistischen SPD Promi und FDP Hasser wählen. Da wären für die FDP auch beide unwählbar, letzterer ausgeschlossen.

Rot Grün hat es sich hier schon mit der Aufstellung des Kandidaten versaut und war anscheinend gar nicht interessiert und wollte nur die Watschen für Merkel. Bei der derzeitigen Zusammenstellung der Bundesversammlung war klar das es nicht ohne die komplette Linke geht und obendrein noch Stimmen aus dem anderen Lager braucht.

Die wussten ganz genau das man mit Gauck zwar Stimmen aus dem anderen Lager fangen wird, man auf die Linke aber definitiv nicht zählen kann. Der steht zu weit rechts und hat zudem noch Jahre damit verbracht einem Teil der heutigen Linken das leben so richtig schwer zu machen. Gauck wurde hier nur für die Watschen gegen Merkel missbraucht. Ansonsten wäre das nur ein ernsthafter Kandidat gewesen wenn man auch die entsprechenden Mehrheiten hat, beim nächsten mal hätte das vielleicht geklappt. Zum jetzigen Zeitpunkt konnte man den aber nur verheizen.
#854511
Ich bin ja seit ewigen Zeiten Linken-Wähler, aber, das was die LINKE bei dieser WAHL getan hat, war ein totales Armutszeugnis! Ich glaube, der Wulff hat Ihnen doch auch nicht in den Kram gepaßt, warum, verdammt nochmal haben die sich so sehr gegen den Gauck gesperrt? Für mich wäre Gauck der perfekte neue Präsident geworden!!



Eigentlich müßte Der Verfasser den Thread-Tietel ändern, denn Wir haben ja jetzt Herrn Wulff als neuen....
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