baumarktpflanze hat geschrieben:Aus dem aktuellen Handelsblatt von heute:
Handelsblatt hat geschrieben:
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Bildung schützt nicht vor Hunger
Für knapp 50 Millionen Amerikaner fällt das Mittagessen deutlich kärglicher aus. So viele US-Bürger haben inzwischen Anspruch auf staatliche Essensmarken („food stamps“), um ihren Hunger zu stillen. Auch Bildung schützt nicht vor einem leeren Magen: Ein Drittel davon sind Absolventen der High School. „Die niedrigen Einkommen der ,working poor’ müssen immer häufiger mit Essensmarken aufgebessert werden“, sagt Timothy Smeeding, Wirtschaftsprofessor an der University Wisconsin-Madison. Als „working poor“ gelten alle, die es trotz eines Jobs nicht schaffen, über die Armutsgrenze von knapp 23.000 Dollar im Jahr zu kommen.
Die Zahlen glaube ich sofort. Allerdings passt die Überschrift nicht. Richtig müsste es heißen "Mangelnde Bildung führt zu Hunger", wenn man es denn schon so plakativ schreiben muss, denn insbesondere die öffentlichen Schulen in den USA sind in desolatem Zustand. Ein High School-Abschluss ist nichts wert, wenn Absolventen
nicht einmal auf einem Basislevel lesen können (passenderweise entsprechen die dort erwähnten 15 Mio. ganz gut dem einen Drittel von 50 Mio. im Artikel - muss natürlich nichts heißen). Dein Ausschnitt spricht ja genau die Problematik an, die ich hier lang und breit erklärte und es wäre wahnsinnig interessant zu erfahren, wie diese 50 Mio.-Gruppe genau zusammengesetzt ist. (Ob man übrigens bei 23.000 USD/Jahr von einer absoluten Armutsgrenze sprechen kann, ist fraglich - aber das ist ein anderes Thema)
Und als kleine Randnotiz: Du verbringst Stunden damit einem wissenschaftlichen Netzwerk einen Bias zu unterstellen und kommst dann mit Paul Krugman?! Da funktioniert die Medienkompetenz wohl nur in eine Richtung
. Nicht, dass es mich stören würde - Keynesianisten wie er stehen nicht gerade auf der Sonnenseite der Empirie, sodass zumindest die Diskussion um seine interventionistischen Ansätze relativ leicht zu führen ist (im Gegensatz zu den Werken, für die er den Nobelpreis bekam und die natürlich auf jeden Fall ihre Relevanz haben).