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von Kunstbanause
#1462362
War man vor einigen Jahren, einige Zeit nach der Wiedervereinigung, noch im Glauben, dass Rassismus, Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit auf ein zwar existentes, aber kontrollierbares Minimum geschrumpft ist, so irrt man gewaltig. Der Hass und die Ablehnung schienen lediglich zu schlummern. Eine Partei wie die AfD hat bedenklichen Zulauf, und wenn man sich durch Foren, Kommentare auf Zeitungsseiten und Facebook-Kommentare liest, könnte man denken, man sei in den 1930ern, lediglich mit Internet und internetfähigen Geräten. Noch heftiger zeigt sich die Ablehnung und der Hass im "realen Leben": Anschläge auf Flüchtlingsheime und Gewalt gegen Ausländer sind seit 2015 in Mode, und der Durchschnittsdeutsche an den Stammtischen, Brötchentheken, und selbst Opa Kasuppke kramt wieder sein braunes Gedankengut jammernd aus, wenn er vorn im Bus mit dem Fahrer im Führerhaus (sic!) redet. Kunden wettern an der Supermarktkasse ohne ersichtlichen Grund über Flüchtlinge. Wartende Fahrgäste an Haltestellen tippen einem am Arm und fragen einen: "Wo DER das Handy wohl herhat, während WIR hart arbeiten müssen".
Bei vielen Äußerungen sehen sich die besorgten Bürger, die selbsternannten Patrioten etc. im Recht. Sie sind sich sicher, dass ihr (zu unterschiedlichen Teilen) rechtsextremes, volksverhetzendes, rassistisches, rechtlich bedenkliches und egoistisches Weltbild unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit Schutz findet - selbst in diesem Forum wurde und wird entsprechendes Gedankengut (ebenfalls mit dem löchrigen Schutzschild der Meinungsfreiheit) verbreitet.

Wie kann man dieser Situation Herr werden? Wie bekommt man den Rassismus, den Fremdenhass, die Ausländerfeindlichkeit wieder aus den Köpfen dieser Menschen? Wird dies überhaupt möglich sein? Ist es eine Frage der geistigen Leistung, der Intelligenz, der emotionalen Intelligenz oder der Veranlagung, dass sich manche Menschen nicht von ihrer allophoben Schiene abbringen lassen? Oder ist der Mensch per se schlecht und hegt grundsätzlich Ressentiments gegen irgend eine nicht seinen Idealen entsprechende Menschengruppe?
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von SinofSodom
#1462366
Posting edititert / Fohlen

Für mich hat das alles viel mit geistiger Leistung zu tun. Ich kenne gebildete Menschen die sehr patriotisch sind..aber keinen der etwas gegen Fremde hat.
Zudem spielt das nicht kennen eine enorm große Rolle. Menschen die man kennt kann man sehr schwer hassen. Nicht zu unterschätzen ist zudem das es viele Mitläufer gibt..fast noch schlimmer als ein überzeugter Rechtsaußen.
#1462406
Gott, ich weiß gar nicht, wo ich hier anfangen soll. Ich persönlich finde nicht die Menschen interessant, die in Brüllaffen-Manier rumpöbeln und rumgrunzen. Denen würde ich tatsächlich zuallermeist vorhalten, dass sie weder besonders viel Hirn noch besonders viel Herz noch einen besonders weiten kulturellen Horizont haben.

Darüber hinaus sehe ich es aber auch als ein menschliches Grundbedürfnis, dass er Sicherheit und weitgehend gefestigte Verhältnisse haben möchte. Ich glaube nicht, dass der Mensch grundsätzlich unsolidarisch denkt und handelt, aber ich glaube, dass die Solidarität umso stärker abnimmt, je "ferner" einem diejenigen sind, mit denen man sich solidarisch zeigen soll. Und die Menschen, die nun zu uns kommen, sind uns halt schon relativ fremd.

Dann hatte man in den letzten Jahren ja schon immer öfter das Gefühl, dass sich die Gesellschaft spaltet in einen relativ kleinen Anteil derjenigen, die sukzessive reicher und reicher wurden und einen immer größeren Anteil derjenigen, die eher an den gesellschaftlichen Rand gedrängt wurden und kaum noch Chancen hatten, an gut bezahlte Arbeit zu gelangen. In den letzten Jahren sprach gerade Deutschland ja immer von kontinuierlichem Wirtschaftswachstum - nur wenn man schaut, wer davon profitiert, sieht es "untenrum" doch eher mäßig aus. Und ich denke, kaum jemand glaubt den Lippenbekenntnissen der Politik, dass die Lasten der Flüchtlingskrise nicht vornehmlich wieder der "kleine Mann" zu tragen hat.

Dann sehe ich persönlich auch eine furchtbare Mischung der Spitzenpolitik aus "Willkommensdiktat" und Organisations- und Vermittlungsversagen: Es kamen so viele Menschen binnen so kurzer Zeit, dem Volk wurde aufoktruiert, das doch bitte so hinzunehmen und toll zu finden und gleichzeitig waren vielerorts zunächst mal kaum Strukturen gegeben, die darauf schließen ließen, dass es wirklich so problemlos zu schaffen sei, wie es den Leuten aufgedrückt wurde. So groß ist das Mitgefühl vieler Menschen nicht, um sich dann zu sagen: "Okay, hier geht zwar alles drunter und drüber und ein Ende dessen ist auch nicht in Sicht, aber wir nehmen das einfach mal hin. Sind ja arme Menschen, die da jetzt zu uns kommen."

Und dann ist da sicher noch die Sache mit dem Islam, der das Image einer fundamentalistischen Religion hat, bei dem Frauen verhüllt und unterdrückt werden. Der vornehmlich in Ländern vorherrscht, die von Despoten regiert werden, in denen augenscheinlich Menschenrechte flexibel auslegbar sind und die kaum als Musterbeispiele für funktionierende Staaten durchgehen. Das empfindet der deutsche Schrebergarten-Spießer dann auch nicht unbedingt als Kulturbereicherung. ;)

Das alles trägt meines Erachtens dazu bei, dass die hässliche Brut wieder vermehrt Nährstoffe bekommt. Was dagegen hilft, ist meines Erachtens einerseits Begegnung mit dem Fremden, über das man da so gerne am Stammtisch herzieht. Bildung hilft sicher auch, aber da müssen wir uns in Deutschland sicher nicht verstecken. Und sicherlich würde es die gesamte Debatte enthysterisieren, wenn es Signale gäbe, die darauf hindeuten, dass sich der Flüchtlingszustrom wieder entspannt. Wir haben es in Deutschland bislang eigentlich besser als in vielen anderen Ländern unserer Umgebung geschafft, den rassistischen Virus relativ klein zu halten, aber derzeit droht er hier auch zu gedeihen, ja.


Fohlen
#1462409
Die Frage ist ja erst einmal, wo der Hass herkommt oder die starke Besorgnis.

In Ostdeutschland hört man immer wieder die Theorie, dass die Menschen sich nach der Wende alleingelassen gefühlt haben. Sie wurden nicht mitgenommen, ihr Lebenswerk war plötzlich dahin, ihre Arbeit, die sie über Jahre hinweg für die DDR erbracht haben, galt plötzlich nicht mehr. Und so wurden munter Betriebe dichtgemacht, gingen Produkte aus der DDR verloren, war der Staat plötzlich ein anderer und nicht zuletzt kamen die Leute aus dem Westen und haben sich dann im Osten eingekauft.

Und die Mauer musste auch so schnell wie möglich weg. In Berlin gibt es nur ein einziges Museum, dass an die DDR erinnert, in privater Hand. Mauerstücke sucht man abseits der East Side Gallery ebenfalls vergeblich. Dabei wurden bestimmte Regionen insbesondere gepimpt, während andere nichts vom großen solidarischen Kuchen abbekommen haben.

Ein Busfahrer aus Thüringen hat mir vor Kurzem mal erzählt, dass das vor allem seine Begründung ist, jetzt den Fremden gegenüber mehr als skeptisch zu sein. Da siehst Du, wie sich nach der Wende niemand um Dich gekümmert hat und jetzt kommen die und da wird sich gekümmert. Ähnliches findet sich auch in den Leserbriefen im aktuellen Spiegel: Da schreiben die Leute, gefragt, was der Journalismus eigentlich in den letzten Jahren so falsch gemacht hat, dass jetzt der Stempel Lügenpresse kommt, dass die Medien den kleinen Mann vergessen haben. Sie haben nur den großen Kuchen im Auge gehabt.

Und was man dagegen machen kann: Reden, zeigen, berichten, einladen und zuhören. Und nicht nur durch die anderen, sondern durch DICH, MICH, durch uns. Eine bestimmte Schicht der Fremdenhasser erreichst Du nicht mehr, aber der Rest ist durchaus redebereit. Wenn Du mit Abgeordneten in Berlin sprichst, erzählen sie Dir, wie sie teilweise jedem einzelnen ganz genau vorrechnen, was so ein Flüchtling bekommt. Und was er vor allem nicht bekommt. Und dass sie erzählen von der Lage im LaGeSo und den knappen Vorräten da. Dass sie für Verständnis werben. Aber damit erreichen sie auch nur diejenigen, die in die entsprechende Sprechstunde kommen.

Aber Integration ist ja auch keine Einbahnstraße. Wenn wir von den Flüchtlingen erwarten, dass sie sich integrieren, haben wir als Gesellschaft auch die Pflicht, die Flüchtlinge integrieren zu wollen: Also ab ins Ehrenamt, in die Vereine. Sich engagieren durch Spenden, in Heimen, beim Spracherwerb. Das ist keine Aufgabe des Staates, sondern auch eine Aufgabe der Gesellschaft. Ohne die funktioniert es nicht - und fliegt uns am Ende um die Ohren. Und dagegen sollten wir alle: Haltung zeigen und der angeblichen schweigenden Mehrheit klar machen, was geht. Und was nicht.
von BungaBunga
#1462422
Fernsehfohlen hat geschrieben: Darüber hinaus sehe ich es aber auch als ein menschliches Grundbedürfnis, dass er Sicherheit und weitgehend gefestigte Verhältnisse haben möchte. Ich glaube nicht, dass der Mensch grundsätzlich unsolidarisch denkt und handelt, aber ich glaube, dass die Solidarität umso stärker abnimmt, je "ferner" einem diejenigen sind, mit denen man sich solidarisch zeigen soll. Und die Menschen, die nun zu uns kommen, sind uns halt schon relativ fremd.
Also der Mensch selbst, auch wenn man das manchmal kaum glauben möchte, ist tatsächlich prinzipiell mal als Wesen konzipiert worden, dass sich meist in Gruppen von Menschen bewegt und auch auf ein menschliches soziales Umfeld angewiesen ist. Es besteht beim Menschen regulär also eine Grundbereitschaft zu Solidarität. Diese ist individuell und durch diverse Faktoren unterschiedlich ausgeprägt.

Es lässt sich aber auch deutlich feststellen, dass der Mensch dort scheinbar Unterscheidungen vornimmt, dass heißt die Solidarität wird dann unterschiedlich verteilt bzw. umgesetzt. Bei Menschen die einem besonders nahe sind, oder die einem vertrauter sind, ist die Bereitschaft für Solidarität höher, dass ist auch biologisch rationell so angelegt. Eigene Nachkommen, Familienmitglieder, Freunde usw. nehmen demnach also im Regelfall eine besondere Rolle ein.

Es gibt dann aber auch noch biologische Aspekte, die man betrachten muss. Der Mensch bewegt sich ja in einem Lebensraum mit zahlreichen Gefahren, gefährlichen Tieren, Wetter, usw. Aber er steht auch in einem Wettbewerb bsp. um Nahrung und die Möglichkeit sich fortzupfplanzen, in dem sich der Mensch jeweils bewähren muss. Deshalb hat der Mensch immer nach Formen gesucht sich zu organisieren. Der Mensch hat sehr früh schon in Gruppen gelebt, innerhalb dieser es dann meist klare Ranggefüge und Aufgabenverteilungen gab, diese Organisation erhöhte den Erfolgschancen und begünstigte eine innere Stabilität. Der Mensch hat aber die Möglichkeit sich von diesen reinen biologischen Aspekten etwas zu lösen. Das heißt der Mensch hat doch viele potenzielle Talente, Verhalten reflektieren, Planen, Emphatie entwickeln usw. Das heißt der Mensch muss sich nicht zwangsläufig Konkurrenzdenken hingeben, wenn er das nicht möchte, wobei hier auch Bildung sicherlich förderlich ist.

Aufgrund diverser Medienberichte erhält man den Eindruck, die Menschen sind tendenziell asozial und bekämpfen sich permanent. In der Tat haben wir leider noch nicht den Zustand eines vollkommenen Friedens erreicht, aber hier muss man wieder die Entwicklung und die Historie betrachten. Früher waren die Menschen hier in Europa bsp. in Sippen oder Stämmen organisiert, da gab es immer wieder dann auch diplomatische Vereinbarungen aber meist wurden da die Gegner einfach ja doch niedergemetzelt. Da sind ganz zahlreiche kleine Einheiten menschlicher Gruppen also aufeinander losgegangen, dies hat sich geändert. Der Mensch ist immer mehr dazu in der Lage sich in großen Einheiten sozial zu organisieren, dies wird sich fortsetzen aber auch heute muss man sehen, gibt es auf der Erde viele Regionen, wo kaum ein Zugang zu Wasser und Nahrung besteht auch insgesamt ist der Wolhstand nicht ausgewogen verteilt, was sich bereits innerhalb von Staaten oder Bevölkerungen feststellen lässt.

Der Mensch ist auch das hat einen biolgischen Hintergrund, so angelegt das er Neid empfindet, dies soll ein Antrieb generieren und ist im Wettbewerb um Nahrung und Weibchen relevant. Aber der Mensch ist auch hier in der Lage zu entscheiden, ob er Neid zulässt und wie er mit diesem Gefühl umgeht. Generell lässt sich aber sagen, umso ausgewogener ein Wolhstand innerhalb einer Gesellschaft ist, desto vorteilhafter ist dies für eine langfristige Stabilität. Alternativ dürfte es keinen Neid und keinen Wettbewerb geben, dies ist aber nicht real.

Dann haben wir auch heute auf der Welt unterschiedliche Entwicklungsstadien der Kulturen und Bevölkerungen, dass ist nicht wertend zu verstehen sondern primär einfach eine zeitliche Angelegenheit. Entsprechend gestalten sich Wertvorstellungen und Verhaltensweisen da auch unterschiedlich. Im Mittelalter waren die Menschen in Deutschland und Europa bsp. auch etwas anders drauf als das heute der Fall ist. Man muss diese heutigen unterschiedlichen Stufen der zeitlichen Entwicklung aber auch anerkennen und das berücksichtigen, dass wird meist nicht getan.

Wie oben bereits angesprochen befindet sich der Mensch in einem Wettbewerb, der gewisse Verhaltensweisen verlangt, so ist das Fremde meist mit Risiken verbunden, war das damals ein neuer bewaldeter Weg hinter einer Höhle, der noch nicht erschlossen wurde, oder ein Strauch mit Beeren, von dem noch nicht gekostet wurde, dies verursachte Verunsicherung und Angst, weil es fremd war. Wenn von einem Stamm ein paar Männer unterwegs waren und dann da plötzlich auf Männer eines anderen Stammes trafen, die dann eventuell auch andere Felle trugen, dann wurden diese als gefährlich betrachtet, man kannte sie nicht, man wusste nicht wie sie reagieren und es enstand eine Wettbewerbssituation um Nahrung ggf. Wertgegenstände und um eine Region.

Diese Verhaltensweisen sind auch heute in der Tat bei den Menschen in der Form feststellbar, dies betrifft zudem alle Kulturen, da lässt sich keine wirklich ausnehmen. Die Frage ist dann aber wie geht man damit um, die Menschheit hat ja doch etwas Entwicklung vollzogen und sie ist in der Lage mental Sachverhalte rationell zu ergründen, dass muss mehr in der Vordergrund gerückt werden, damit das Verhalten nicht so übermäßig auf den biologischen ursprünglichen Instinkten basiert.
Fernsehfohlen hat geschrieben: Dann hatte man in den letzten Jahren ja schon immer öfter das Gefühl, dass sich die Gesellschaft spaltet in einen relativ kleinen Anteil derjenigen, die sukzessive reicher und reicher wurden und einen immer größeren Anteil derjenigen, die eher an den gesellschaftlichen Rand gedrängt wurden und kaum noch Chancen hatten, an gut bezahlte Arbeit zu gelangen. In den letzten Jahren sprach gerade Deutschland ja immer von kontinuierlichem Wirtschaftswachstum - nur wenn man schaut, wer davon profitiert, sieht es "untenrum" doch eher mäßig aus. Und ich denke, kaum jemand glaubt den Lippenbekenntnissen der Politik, dass die Lasten der Flüchtlingskrise nicht vornehmlich wieder der "kleine Mann" zu tragen hat.
Es gibt nachweislich eine Tendenz oder eine Offenheit bezüglich rechtspopulistischer, rassistischer und fremdenfeindlicher Positionen, vorwiegend bei bildungsfernen Personengruppen und Personen, die sich selbst als stark benachteilligt sehen. Aktuell weicht hier die Grenze aber auf, was das doch etwas brisant macht, denn auch viele gut gebildete und gut situierte Personen öffnen sich für solche Haltungen oder vertreten diese.

Das Wirtschaftswachstum ist ein sehr komplexes und umfassendes Thema, dass sich hier an dieser Stelle nicht angemessen thematisieren lässt. Die Meinungen gehen da auch bei Wissenschaftlern stark auseinander. Ich persönlich teile hier die von dir geschilderte Ansicht. Wir haben schon ein Wirtschaftswachstum in den lezten Jahren gehabt aber ich bin der Meinung, dass dort gewisse Missstände kaschiert werden, bzw. dieses Wachstum zu Lasten der breiten Arbeitsbevölkerung erkauft wurde, durch geringere Löhne, finanzielle Strategien, Verlagerung von Arbeit und einem starken Export. Es ist nach meinen Beobachtungen so, dass Arbeit und Fleiß im Normalfall nicht mehr zu einer nachhaltigen Verbesserung des Wolhstandsniveaus führt. Während jedoch Kapitalanlagen vergleichsweiße zu einer prägnanten Vermögensvermehrung führen, wobei dies von Investitionsvolumen abhängt. Für Kleinanleger ist das bsp. nicht die beste Wahl, da dort die Risiken dann doch überwiegen.

Was dem manchmal aber etwas entgegensteht ist der immer wieder recht hohe Konsum innerhalb unserer Gesellschaft, der wiederum vermittelt im Ansatz dann doch den Eindruck, dass mehr Vermögen in der breiten Masse vorhanden ist. Da ist gegenwärtig noch unklar wie dies einzuordnen ist.
von BungaBunga
#1462426
baumarktpflanze hat geschrieben:Die Frage ist ja erst einmal, wo der Hass herkommt oder die starke Besorgnis.
Hier trifft auch das zu, was ich oben in dem langen Beitrag schildere. Dann bestimmen natürlich Intellekt, soziale Prägung und Bildung aber die Möglichkeiten wie man mit diesen Situationen umgeht. Ich habe mich auch oft gefragt, wieso sich diese Thematik insbesondere so in den ostdeutschen Gebieten manifestiert hat, vermutlich gibt es da unterschiedliche Aspekte. Die Bevölkerung wuchs je nach Jahrgang in keinem freien Staat auf, nach der Wende verloren sehr viele Menschen ihr berufliches und soziales Fundament. Sicherlich haben sich da viele Abgehängt gefühlt und auch das Selbstbewusstsein hat bei vielen aufgrund dieser Erlebnisse scheinbar gelitten.

Noch heute sind trotz zahlreicher Bemühungen viele Ostdeutsche Regionen strukturschwach, es gibt kaum Arbeitsplätze kaum ein kulturelles Angebot. Dann ein zentraler Aspekt. Als Subkultur gab es damals bevorzugt in den ländlichen Räumen die rechten Skinheads, die dann natürlich auch ein reizvolles Angebot für viele Jugendliche geschaffen haben, vermutlich ein Gemeinschaftsgefühl und natürlich gab es dann auch Konzerte und Partys usw. es wurde also damit auch ein Erlebnisangebot geschaffen. Die haben also Lücken geschlossen oder besetzt, die vom Staat bzw. der allgemeinen Gesellschaft nicht berücksichtigt wurden.

Jetzt aber noch ein zweiter Aspekt, was tatsächlich oft vergessen wird, man muss mal schauen in den ländlichen Gebieten vorrangig in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen, wie sich dort die soziale Bevölkerungsstruktur darstellt. Da finden sich seit Jahren und zunehmend Dörfer und kleinere Gemeinden, in denen es immer weniger Bevölkerung gibt, aufgrund einer massiven Überaltrung und jetzt kommt es, aufgrund einer konstanten Abwanderung vieler Bürger seit der Wende. Das heißt gerade die Qualifizierten sind sehr früh in den Westen gegangen, es folgten große Anteile der Mittelschicht. Die haben hier Arbeit gefunden und sich Existenzen aufgebaut, in den neuen Bundesländern gab es keine Perspektiven. Noch heute ist die Situation in vielen Regionen sehr angespannt. Es sind also in den ländlichen Gebieten vorrangig die Menschen übrig geblieben, die man nicht unbedingt zu der Gruppe der besonders Qualifizierten zählen kann. Wobei natürlich hier Differenziert werden muss, natürlich sind schon auch gebildete und Qualifizierte geblieben aber das Verhältnis war dann nicht ausgewogen. Vorallem in den großen Städten in Ostdeutschland haben sich dann viele Qualifizierte aus den ländlichen Gebieten niedergelassen, in den Städten dort sind auch die Probleme nicht ganz so ausgeprägt wie in den ländlichen Regionen. Heute gibt es seit Jahren eine kleine Trendwende, heute ziehen viele aus dem Westen wieder nach Ostdeutschland, weil es dort günstigen Wohnraum gibt und auch zunehmend Stellen für Qualifizierte besetzt werden müssen. Diese Entwicklung bezieht sich aber gegenwärtig noch auf die Metropolen und sehr urbanen Gebiete.
#1462427
BungaBunga hat geschrieben:Noch heute sind trotz zahlreicher Bemühungen viele Ostdeutsche Regionen strukturschwach, es gibt kaum Arbeitsplätze kaum ein kulturelles Angebot.
Das mit der Kulturszene würde ich aber bestreiten. Es gibt gerade in Berlin und auch in den anderen größeren ostdeutschen Städten eine ziemlich gute Kulturszene. Gerade Berlin hat ein wahres Überangebot an Kultur, in Dresden, Leipzig und Co ist das ähnlich. Freilich: Im ländlichen Raum, gerade auf den Dörfern, sieht das anders aus, aber das ist ja in westdeutschen ländlichen Räumen nicht anders. Wenn nur ein paar hundert Einwohner auf ein Dorf kommen, lohnt sich halt allein schon wirtschaftlich kein Kino, Theater oder ähnliches.

Wo Du aber recht hast: Die Jugendkultur hat man großteils sich selbst überlassen, weil man entsprechende Jugendclubs oder entsprechende kommunale Angebote zusammengespart hat. Und da haben die Rechten leider ziemlich gute Arbeit geleistet, weil sie jetzt die Familie sind, die Jugendliche ab einem bestimmten Alter suchen. Oder weniger pathetisch in Deinen Worten:
BungaBunga hat geschrieben:Die haben also Lücken geschlossen oder besetzt, die vom Staat bzw. der allgemeinen Gesellschaft nicht berücksichtigt wurden.
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von bmwtop12
#1462440
Posting editiert / Fohlen

Man muss nun einmal zur Kenntnis nehmen, dass es seit der ungebremsten und illegalen Immigration seit dem letzten Herbst eine - sagen wir mal - sehr reservierte Haltung gegenüber diesen Menschen in Deutschland gibt. Daran ist meiner Meinung nach so schnell nichts zu ändern, da die Einheimischen (nennen wir sie der Einfachheit halber "Deutsche") Angst um ihren hart erarbeiteten Wohlstand haben. Alles verständlich. Mir unbegreiflich, warum man sich dagegen sperrt. Dazu muss man sein eigenes Land (das einige hier mit Transfereinkommen deutlich unterstützt) wirklich sehr hassen.

Noch was: Schon mal überlegt, dass es auch zur "Fremdenfeindlichkeitsproblematik" beiträgt, wenn eine 15jährige salafistische marokkanische Terroristin einen Bundespolizisten absticht (Hannover, Hauptbahnhof)? Einfach mal überlegen...
#1462443
So, Leute. In diesem Thread soll es nicht abermals um gegenseitige Schuldzuweisungen, Unterstellungen und sonstige zwischenmenschliche Kinkerlitzchen gehen - und auch nicht um Diskussionen bezüglich der Admin-Entscheidungen. Tragt bitte etwas zum Thread-Thema bei, wenn ihr hier posten möchtet.
#1462448
Mal am Rande bemerkt - und ich fahre ja nun wirklich viel Zug und kaufe auch mal ein -: Das habe ich noch nicht erlebt:
Kunstbanause hat geschrieben:Kunden wettern an der Supermarktkasse ohne ersichtlichen Grund über Flüchtlinge. Wartende Fahrgäste an Haltestellen tippen einem am Arm und fragen einen: "Wo DER das Handy wohl herhat, während WIR hart arbeiten müssen".
Ist für den anderen auch besser so, das nicht bei mir zu machen :mrgreen:
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von bmwtop12
#1462449
baumarktpflanze hat geschrieben: Ist für den anderen auch besser so, das nicht bei mir zu machen :mrgreen:
Sonst... was? Hämmerst du ihm dann deine liberale Meinung ein?
von Extaler
#1462453
Man sollte aber auch vorsichtig sein Rassismus nicht nur bei armen und ungebildeten Menschen zu suchen. Intelligenz und Bildung sind keine Indikatoren für Empathie (Wilhelm Keitel und Hermann Göring waren bspw sehr intelligent) . Eher ist es wohl so, dass man den Rassismus der Dümmeren besser sieht, weil er direkter und sagen wir persönlicher ist, verbale Übergriffe, Körperverletzung und Brandstiftung. Das ist alles ganz offensichtlich, struktureller und institutioneller Rassismus kommt dann eher von Gebildeten. Häufig ist es auch so, dass gerade besser Gebildete meinen sie wären auf Grund ihrer Bildung nicht rassistisch, siehe "Ich bin ja kein Rassist, aber..." Chris Rock hat die Metapher der Studentenverbindung benutzt. Dieser Rassismus ist kein lauter und direkter und ist sich selbst manchmal gar nicht bewusst (meistens weil man gleich verweigert überhaupt zu reflektieren). Er ist kein "Wir würden nie einen Schwarzen aufnehmen" Rassismus, sondern "Olatunde, du bist lustig und cool, aber du bist kein Sigma Gamma"
Bspw wie auch Orchester sich sicher waren Frauen und Männer gleich zu behandeln, bis sie dann einen Vorhang zum Vorspielen verwendet haben, wieder wurden Männer bevorzugt, als sie dann einen Teppich verlegten und man die Schuhe der Damen nicht mehr hörte schossen auf einmal erfolgreichen Bewerbungen von Frauen nach oben. Aber klar, wir haben keine Vorurteile gegenüber Frauen :roll:

Meistens sind intelligentere Menschen eben intelligent in dem Sinne, dass sie besser wissen solche Meinungen beim Bäcker nicht zu äußern.
Es gibt natürlich viele Studien, die aufzeigen, dass Konservative im Schnitt dümmer sind
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 80956.html
, ebenso wie religiöse Menschen gewalttätiger sind als Atheisten, aber man sollte sich da nicht auf eine Seite beschränken.

Wie man diese Menschen überhaupt noch erreichen soll? Das ist schwierig, es ist ja auch durchs Internet leicht möglich sich mal zu informieren, aber alles was vom gewohnten Schema abweicht wird sofort als Bedrohung angeshen und an sich selbst arbeiten will ja nun kaum jemand. Alleine schon das hinweisen auf Ungerechtigkeiten und Rassismus wird aggressiv oder augenrollend beantwortet. Siehe zuletzt die Oscardiskussionen, das ist alles schwachsinn, aufschrei? Schwachsinn. Irgendwie ist jede Diskriminierung für die Nichtbetroffenen Unsinn und sie fühlen auch immer den Drang trotzdem ihr "Das ist unwichtig" ablassen zu müssen. Weil das ja so viel hilft.
Hier ist noch ein Artikel warum es so schwer ist mit Weißen über Rassismus zu sprechen:
http://www.huffingtonpost.com/good-men- ... 83710.html


Diese Menschen weigern sich einfach und dann sind sie natürlich gar nicht zu erreichen. In jüngeren Jahrgängen hat sich da schon mehr getan, eben auch weil die Jugend sich nicht nur in Massenmedien informiert, die Minderheiten keinerlei Platz bieten. Feminismus bspw ist kein dreckiges Wort mehr, da hat die jahrelange Propaganda von rechts so langsam ihr Ende erreicht, der Damm ist gebrochen sehr zum Leidwesen einiger Forenteilnehmer hier. Ebenso lernen auch junge Deutsche mehr über Rassismus, weil sowas hier kaum in den Medien behandelt wird (und wenns mal einen Artikel gibt kommen natürlich die "Es geht ja nur noch um Ausländer" Kommentare) Da gibts natürlich auch zu viele Nazis, aber es ist auch ein Generationending. Auch wenn ich das natürlich etwas zwanghaft positiv zu sehen versuche, weil man 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg im Endeffekt immernoch nichts gelernt hat. Man ist ja selbst nie das Problem und wenn man rechts wählt ist das doch die Schuld der Flüchtlinge.


Was mich auch so stört ist einfach diese Verweigerungshaltung. Das hat man noch mal ganz besonders gesehen bei Markus Lanz und seiner Blackface Scheiße. Anstatt dort mal zu reflektieren wurde sofort "sollen sich nicht so anstellen, ist doch nur Spass" abgetan. Was in dem Sinne lustig ist, wenn man bedenkt wie die gleichen Menschen bei jeder kleinsten Sache, die Flüchtlinge bekommen am Rad drehen und das Abendland bedroht sehen. Nun stellt euch mal vor die Flüchtlinge machen sich hier komplett breit, jagen, töten, internieren und versklaven Deutsche. Und dann ziehen sie sich Lederhosen als Verkleidung an und malen sich ihre Gesichter weiß an (mit betont veralbernden weißen Gesichtszügen). Würde euch das evlt etwas stören? Ist doch nur ein Spass zum Ramadan! So von wegen, erst nehmt ihr uns das Land und unsere Menschlichtkeit und nun denkt ihr ihr könnt unsere Identität als Kostüm tragen? (weil ja auh die Welt untergeht wenn man diese Kostüm nicht mehr verwendet)
#1462469
Also solche Erlebnisse an der Kasse oder dass man irgendwo angerempelt und mit dem bösen Thema Flüchtlinge belegt wird, hatte ich selbst hier in Dresden noch nicht. Nur einmal im Netto bekam ich mit, wie ein Stammkunde einen jungen Mitarbeiter mit dem Thema "belästigte", von wegen klauen und so. Der Mitarbeiter verneinte und meinte: "Das sind auch nur Menschen wie Sie und ich und ich wüsste nicht, warum ich die anders behandeln sollte."

Fremdenfeindlichkeit ist auch nicht unbedingt nur Sache von weniger gebildeten Menschen. Hier führt ein (ehemaliger?) Kumpel einer früheren WG-Mitbewohnerin (der ist Anwalt) eine Initiative gegen eine Flüchtlingsunterkunft. In dem Stadtteil zog man auch schon mit Fackeln durch die Straßen ...
von Waterboy
#1462472
Letztendlich ist der immer stärkere Zuwachs von AFD und co u.a. auch durchaus die Mitschuld von Politik, Presse und radikal denkenden linken bzw heut ja so genannten gutmenschen.

Würden die nähmlich durchaus berechtigte Sorgen von Bürgern auch mal ernst nehmen und Ihnen zumindest versuchen Ihnen die Angst zu nehmen, anstatt alles was nicht gleich Beifall für Flüchtlinge klatsch in die nazi Ecke abzutun, dann hätten es AFD und co weit aus schwerer.

Das ist mir schon Anfang letzten Jahres aufgefallen als wir noch weit von der sogenannten flüchtlingskriese entfernt waren. So im Januar und Februar 2015 wo pegida in aller munde war. Auch dort haben Presse und Politik es sich leicht gemacht und einfach alle die dort mitmarschiert sind gleich als rechts betitelt und sich über die Leute lustig gemacht. Das empfand ich schon damals als Fehler.

Mit der Krise hat man es dann völlig verkackt indem man völlig überfordert planlos munter flüchtlinge verteilte, teilweise 700 bis 1000 in teilweise Städten mit 500 Einwohnern. Doch auch in den Großstädten nahm man Sportveteinen die Turnhallen weg, baute camps in Wohngegenden und niemand machte sich die Mühe mit den Bürgern zu sprechen.

Klar das es denen dann so vor kam als
Wenn die von da oben machen was sie wollen und sie nicht ernst nehmen.

Jetzt haben wir die Situation das du entweder für Flüchtlinge bist oder dagegen und nen böser Nazi, rassist oder sonst was bist. Platz für irgendwie dazwischen oder einfach nur besorgt gibt es anscheinend nicht. Und statt den Dialog zu suchen wird sich nur von beiden Seiten noch angepöbelt ( bestes Beispiel ja u.a. Hier im Forum).

Und neben der schon angespannten Situation tut die Politik ihr Übriges dazu. Anstatt den Eindruck zu vermitteln das man zumindest versucht dem Chaos her zu werden streitet man wie im Kindergarten immer wieder. Allen voran der dumme Bayer vin der CSU der quasi so tut als sei er der Kanzler und munter gegen Merkel meuchelt.

Und jetzt haben wir plötzlich eine Gesellschaft in der viele Menschen anscheinend gar nicht mehr merken was sie da teilweise von sich geben. Ich hatte schon mal von dem Beispiel einer knuffigen Oma Gruppe beim Bäcker berichtet die neben Kaffee und Kuchen mampfend übelste rassistisches Zeugs redete. Vor nicht mal ein Jahr hätte man die Oma noch schief angeschaut oder gar unterbrochen und heute? Nicken da die meisten und Stimmen zu.

Das ist es was mir wirklich Angst macht. Neben dem kläglichen Haufen was sich mal EU nannte und nun zeigt das mit zusammenhalt gar nichts ist und jeder nur an sich denkt, macht mir am meisten Angst wie schnell Rassismus wie ne Krankheit in die Köpfe vieler Leute klettert und sich dort festsetzen tut. Wie anfällig viele für dumpfe Sprüche von vermeintlichen Volksparteien sind trotz dem was uns die Geschichte gelehrt hat.

Und das ja nicht nur in Deutschland sondern weltweit.
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von bmwtop12
#1462473
@ Waterboy: Alles richtig. Aber jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und fällt immer weiter. Wie kann das noch gestoppt werden? Ich sehe keine Möglichkeit, außer die deutsche Regierung (die maßgeblich verantwortlich für den Irrsinn ist) irgendwie zur Vernunft zu bringen. Aber wie?
#1462502
Mir fällt es aber schwer, diese "Ängste und Sorgen" ernst zu nehmen, weil ich sie einfach nicht nachvollziehen kann. Ich empfinde die größtenteils als Neid und teilweise als puren Unsinn.
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von bmwtop12
#1462503
Kaffeesachse hat geschrieben:Mir fällt es aber schwer, diese "Ängste und Sorgen" ernst zu nehmen, weil ich sie einfach nicht nachvollziehen kann. Ich empfinde die größtenteils als Neid und teilweise als puren Unsinn.
Ja, dann empfindest du das eben so, ist dein gutesRecht. Aber ein Großteil der Bevölkerung empfindet das diametral anders, warum respektiert ihr das nicht? Es geht darum, dass diese Menschen Angst um ihre sozialen- und Sicherheitsstandards haben, die sie sich in den letzten 65 Jahren erarbeitet und erstritten haben. All das steht innerhalb eines halben Jahres durch fundamentale Fehlentscheidungen einer konservativen (!!!) Kanzlerin zur Disposition. Den normalen Leuten wird der Boden unter den Füßen weggezogen, und sie sind völlig machtlos. Und du wunderst dich über die Stimmung in der Bevölkerung? Echt jetzt?
#1462505
Also ich für meinen Teil wundere mich. Vielleicht auch, weil ich nicht denke, dass mir etwas weggenommen, entzogen oder verwehrt wird. Schon gar nicht von Menschen, denen vieles genommen wurde.
Der Krebs dieser Gesellschaft liegt im momentanen, oftmals hypothetischen Sozialneid.
Ich empfehle jedem mal die Lektüre eines der Bücher von Arno Gruen - mit anschließender Reflexion gen Gesellschaft und auch Selbstreflexion.
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von bmwtop12
#1462506
Krebs der Gesellschaft... nanana. Ist vielleicht ein bissel hoch gegriffen? Und vielleicht wird dir auch tatsächlich nix weggenommen, das kommt auf den persönlichen Lebensstandard an. Wenn der nicht hoch ist, verliert man nichts. Das ist aber nicht repräsentativ für die Mitte der Gesellschaft.
#1462507
Merkst Du denn nicht, dass Deine Ängste und Befürchtungen rein hypothethischer und egoistischer Natur sind?

Das Gespräch hatten wir schon im anderen Thread, meine Meinung und Haltung ist noch immer dieselbe - wir können gern wieder darüber reden, wenn dir ein böser Ausländer tatsächlich mal Job und/oder Haus und/oder Frau weggenommen hat oder es dir wegen 'denen' tatsächlich schlechter geht. An dieser stelle weiter herumzustochern, wäre müßig.
Zuletzt geändert von Kunstbanause am Sa 5. Mär 2016, 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
von logan99
#1462508
Kaffeesachse hat geschrieben:Mir fällt es aber schwer, diese "Ängste und Sorgen" ernst zu nehmen, weil ich sie einfach nicht nachvollziehen kann. Ich empfinde die größtenteils als Neid und teilweise als puren Unsinn.
Die Einstufung in Neid und puren Unsinn, resultiert also einzig darauf, dass du die Ängste und Sorgen nicht ernst nehmen kannst, weil diese für dich nicht nachvollziehbar sind? Mag das eventuell daran liegen, dass du schlicht und einfach nicht mit diesen "Problemen" bzw. der Situation in deinem Umfeld zu tun hast und das für dich daher nicht greifbar ist, was andere diesbzgl. sehen, denken, fürchten? Ist ja oft so, dass wenn einem selbst etwas nicht direkt betrifft, man vieles übersieht oder nur sehr oberflächlich betrachtet und dann das Empfinden anderer zu dem Thema nicht nachvollziehen kann. Dass man diese dann nicht teilt oder anders wertet, ist eine andere Geschichte, aber nicht nachzuvollziehen, warum bestimmte Bürger eine nicht gänzlich positive Haltung zu dem Thema haben, ist mMn nur eine Ausrede.
Zuletzt geändert von logan99 am Sa 5. Mär 2016, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
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von bmwtop12
#1462509
Eben. Aber an meiner Haltung hat sich auch nichts geändert. Und nu?

Du hattest nachgeschoben: "Merkst Du denn nicht, dass Deine Ängste und Befürchtungen rein hypothethischer und egoistischer Natur sind?"

Äh, nein. Sind sie nicht.
#1462510
@logan: Ich für meinen Teil habe das weder in meinen direkten oder in meinem erweiterten Umfeld erlebt.
@bmw: Dann nenne doch mal Geschehnisse aus deinem Umfeld, die diese Hypothese untermauern. Wenn wir das nicht eh schon hatten...
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von Godfather
#1462512
Kaffeesachse hat geschrieben:Mir fällt es aber schwer, diese "Ängste und Sorgen" ernst zu nehmen, weil ich sie einfach nicht nachvollziehen kann. Ich empfinde die größtenteils als Neid und teilweise als puren Unsinn.
Ich frage mal andersrum, weil ich das nur schwer nachvollziehen kann: Was ist denn positiv an einer massenhaften Zuwanderung aus einem völlig fremden und nahezu inkompatiblem Kulturkreis?
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