Queron hat geschrieben:Florence hat geschrieben:Das Grundprinzip des Wahlmännersystems ist es, dass man möglichst gleiche Verhältnisse der Staaten trotz unterschiedlicher Bevölkerungsdichten schaffen möchte, so dass eben die Interessen ländlicherer Gegenden genauso berücksihtigt werden, wie die der urbanen Gebiete.
Sollte man nicht eher den Interessen von Menschen berücksichtigen und nicht die Interessen von Gegenden und Gebieten?
Florence hat geschrieben:Würde man nach deinem Willen wählen, würde sich das praktisch gänzlich drehen und das riesge Land der USA würde fast allein von Staaten wie Kalifornieren und New York gelenkt werden.
Auch hier wieder: Politik sollte die Interessen aller Bürger berücksichtigen. Wenn der Großteil jedoch in Ballungsgebieten wohnt, warum sollen deren Stimme dann weniger (oder gar nicht) zählen? Das wäre so, als würden wir in Deutschland Bürger muslimischen Glaubens oder homosexueller Orientierung ein stärkeres Stimmrecht gewähren, weil auch deren Interessen berücksichtigt werden sollen.
Das Wahlsystem in den USA ist einfach unlogisch. Jede Stimme sollte gleich viel zählen.
Auch in den Gegenden und Gebieten leben Menschen, die eben Interessen verfolgen.
Nimm einfach mal ein überspitztes Beispiel. In den Ballungszentren leben 70% der Gesamtbevölkerung, die überwiegend vom industriellen und Dienstleistungssektor leben. Flächedeckend macht das jedoch lediglich 20% des Landes aus, auf den übrigens 80% verteilen sich 30% der Bevölkerung die hauptsächlich im landwirtschaftlichen Bereich tätig ist. Nach dem Mehrheitswahlrecht würden hier also sogut wie kaum die Interessen der Bevölkerung vertreten werden, die immerhin 80% der Landesfläche beheimaten/bewirtschaften. Auch wenn du die Zahlen etwas realer anpassen würdest, könnten ein paar wenige Staaten im Prinzip das gesamte Land diktieren, nur Aufgrund der Bevölkerungdichte. Leute wie du finden das scheinbar gut, andere eben nicht.
Ich finde es zumindest nicht sonderlich falsch, die Interessen von Minderheiten durch ein entsprechendes Wahlsystem in ihrem Gewicht nicht gänzlich gegenüber der breiten Masse abfallen zu lassen, denn dadurch würden Unterdrückungen nur noch mehr gefördert.
Wirklich unlogisch ist das Wahlsystem der USA daher auch nicht. Es funktioniert seit Jahrhunderten größtenteils problemlos und ist somit eines der Länder mit der am längsten andauernden Demokratie im Lande. Wenn man ein paar Meinungen aus dem Ausland im Zuge der Trump-Wahl dazu liest, fragt man sich wie es die USA das solange schaffen konnte, wenn das System doch so unfair sei.