Weil die gleiche Leier vom »alles ist so unsicher, alles ist so unsicher« hier schon seit über einem Jahr durchs Forum hallt. Objektiv ist Deutschland aber nach keinem Maßstab unsicherer geworden, sondern bewegt sich die letzten zehn Jahre auf einem ziemlich stabilem (und hohem) Level. Deutschland ist 2016 genauso auf Platz 16 des Global Peace Index wie im Grunde jedes Jahr (2014 ging’s mal nen Platz runter und 2013 war’s nen Platz höher, aber bei der Punktzahl gibt es keine nennenswerte Schwankung).
Also ja, wer seit Jahren das Gefühl hat, Deutschland sei viel unsicherer geworden, der nimmt irgendwas falsch wahr. Und das ziemlich konsequent.
Wenn ich dann noch an solche Klassiker wie »jetzt fühle ich mich noch unwohler, wenn mir auf der Straße ein Ausländer begegnet« (weil man hat sich dabei natürlich vorher schon unwohl gefühlt, aber jetzt halt
noch mehr) und all die Male denke, wo sich intensiv für unser Land geschämt wurde, weiß ich nicht, ob die Idee, sich eine neue Heimat zu suchen, so eine schlechte Lösung ist.
Die Suchfunktion sagt, dass der Gedanke auch nicht so neu ist:
bmwtop12 hat geschrieben:Sehe ich leider auch so. Wenn die erste Begrüßungs-Hysterie verfolgen ist, werden viele das mit anderen Augen sehen. In vielen Großstadt-Schulen kommen die Schulen doch auch schon so kaum über die Runden, und dort ist der Migranten-Anteil ja auch schon eher hoch. Und nun kommen -zigtausend neue Kinder dazu, teils Analphabeten (!), meistens komplett ohne Deutschkenntnisse. Und die Eltern haben auch dringenderes zu tun, als sich um den Nachwuchs zu kümmern. Bleibt also alles an den Lehrern und Mitschülern hängen. Der Staat hält sich fein raus, das kennt man ja bereits. Ehrlich, seit einiger Zeit ist mir die Lust an der Bundesrepublik Deutschland gründlich vergangen. Griechenland, Flüchtlinge, nicht mal ein vernünftiges Sturmgewehr bringen "wir" zustande. Totales Versagen und Mismanagement allerorten. Was unsere Bundesmutti so treibt, das brächte auch ein dressierter Affe zustande. Nichts machen, Aussitzen, und wenn die Fakten zu sehr drücken, irgendwas machen und sich feiern lassen. In der "freien Wirtschaft" würde so jemand nach drei Tagen rausfliegen und in der Gosse landen. Mutti aber wird gefeiert wie Mutter Teresa... Armes Land. Leider habe ich nicht Zahnmedizin studiert wie ein Freund von mir, der lebt jetzt glücklich und zufrieden in Norwegen.
(September 2015)
bmwtop12 hat geschrieben:Ohoh, die Willkommensbesoffenheit schwindet und macht einem riesigen Kater Platz... Wer nicht als genderbesoffener Single-Multikulti-Gutmensch verblendet durch die Welt eiert, muss eigentlich schon die Auswanderung vorbereiten. Und wenn wir in 20 Jahren auf diese merkwürdige Zeit zurückblicken, müssen sich einige in Grund und Boden schämen, und zwar diejenigen, die dieses Land zugrunde gerichtet haben.
(Oktober 2015)
bmwtop12 hat geschrieben:Das ist ja genau die Frage! In ein paar Tagen haben wir hier in HH das Referendum pro/contra Olympia. Den Leuten muß klar sein, dass das nur in einer Gestapo-ähnlichen Atmosphäre möglich sein wird, um Anschläge zu verhindern. Darum geht's doch: Wie weit sind wir bereit, Einschränkungen in unserer persönlichen Komfortzone in Kauf zu nehmen für mehr versprochene Sicherheit?
Noch was: Ich habe jetzt ein noch mieseres Gefühl, wenn mir Ausländer entgegen kommen. Das ist eigentlich Angst. Was führt der im Schilde? Sympathisiert der mit den Anschlägen und feiert sie? Das ist mir - gerade in einer Großstadt - unangenehm. Dieses Ziel haben die Attentäter also schon erreicht, zumindest bei mir.
bmwtop12 hat geschrieben:Mann, was hier abgeht! Ich schaue jetzt wesentlich genauer auf meine Mitmenschen mit anderer Hautfarbe, na und? Wenn das Ziel der Terroristen eine noch stärkere Paranoia der Allgemeinheit war, haben sie es zumindest bei mir erreicht. Ich bin viel unterwegs mit Auto, Bahn und Flieger, und ich fand es bisher immer toll, dass wir hier Nicht Zustände wie in Israel oder den USA haben. Aber spätestens jetzt müssen wir massiv in mehr Sicherheit aufrüsten
(November 2015)
Mir ist es jedenfalls tausendmal lieber, jemand wandert aus und sucht sich einen Platz, an dem er sich wohler fühlt, als dass hier wegen (selbst eingestandener) Paranoia so ein Sicherheitszirkus wie in den USA veranstaltet wird, der letztendlich nur die Rechte und Freiheiten der Bürger beschneidet und Anschläge trotzdem nicht immer verhindern kann.
Und ich bleib gerne dabei, wenn jemand glaubt, hier in einem zugrunde gerichtetem Land zu leben oder Angst beim Anblick von Menschen anderer Hautfarbe empfindet, dann stimmt was mit dessen Wahrnehmung nicht.