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von Nerdus
#1510698
Also über einen zu aufdringlichen Wahlkampf kann ich mich eigentlich auch nicht beschweren. Da tut sich doch echt nicht viel. Und von morgen ist auch nicht viel Neues zu erwarten. Ein paar Prozentpunkte hoch oder runter, am Ende ist Mutti immer noch Mutti und ich darf dem Schulzzug nachtrauern :cry: Tschu-tschu, kleiner Freund.

Ich hab so das Gefühl, es wäre für alle besser gewesen, wenn Merkel nicht noch mal angetreten wäre. So war es dann doch ne ziemlich müde Nummer.
von Säqirjënn
#1510705
Roman hat geschrieben:
Säqirjënn hat geschrieben:
Aber Jamaika wäre zumindest mal was anderes; ein Zeichen der Veränderung. Und das kann dieser Tage eigentlich nicht falsch sein.
Das sieht ja die Kanzlerin anders, zumindest wenn es zu Ihren Ungunsten ist. Schließlich hat sie schon mehrmals die SPD aufgefordert zu sagen, dass sie sich von dem "politischen Experiment" rot-rot-grün verabschieden sollen. Jamaika ist genauso ein Experiment. Fand es eh sehr merkwürdig, dass niemand mal die Merkel gefragt hat mit wem sie eigentlich nach der Wahl eine Koalition anstrebt.

Wenn Sie dann schon die Dauer der Legislaturperiode ändern möchten, dann bitte aber auch die Dauer der Kanzlerschaft auf zwei Legislaturperioden begrenzen. 10 Jahre sind mehr als genug.
Naja, sowohl die FDP als auch die Grünen haben schon mal mitregiert im Bund - da weiß man, die könnens. Da wird beim Koalitionsvertrag hart gekämpft werden, aber wenn er zustande kommt, läufts auch die 4 Jahre. Das sind zwei Parteien, die, wenn sie an die Regierung programmlich recht "flexibel" werden.
(Und wenn die Grünen den Kretschmann nach Berlin holen, können sie trotz Eingeständnissen wahrscheinlich sogar noch gewinnen. ;))

Der Linken wurde bislang halt noch nie die Chance im Bund gegeben, von daher weiß man logischer Weise nicht wie gut das funktionieren würde. Hinzu kommt die SED-Vergangenheit und einige Forderungen die etwas "speziell" sind, v.a. für die Union. Zudem ist die Linke im Gegensatz zu FDP und Grünen ihrer Linie bislang ziemlich treu geblieben; d.h. eine Regierung mit Beteiligung der Linken wäre wohl deutlich linker als Rot-Grün und Sachen wie die Hartz-IV-Reformen hätte es mit der Linken wohl nicht gegeben.

Ich hätte ja gern Rot-Rot-Grün gehabt, aber der (Schulz)-Zug ist abgefahren.
von Säqirjënn
#1510706
Roman hat geschrieben:Ja das ist es, man merkt dass es einfach Zeit ist für jemand neuen an der Spitze. Diese 12 Jahre sind einfach zu lange.

Bei uns in der Arbeit wir sind ein Tochterunternehmen, gibt es drei Geschäftsführer die schon seit mindestens 2000 am Ruder sind. Da macht keiner irgendwas innovatives oder bringt das Unternehmen nach vorne man behält den Status Quo, sonst könnte man weg vom Fenster sein.

Und so ist es auch bei unserer Bundeskanzlerin.
Welche Ziele hat sie für die nächsten vier Jahre? Ausser dem schwammigen Ziel Vollbeschäftigung ist bei mir nichts hängen geblieben.

Bei der SPD ist wenigstens noch einiges geplant Rückkehrrecht auf Vollzeit, Verschärfung der Mietpreisbremse, Abschaffung Soli für untere Einkommensgrenzen usw.
Mei gut, die Frage kannst bei der Union eigentlich immer stellen. Die waren ja schon immer sehr darauf fokussiert zu bewahren und weniger zu verändern. Mit Merkel hat man wahrscheinlich noch vergleichsweise viel Veränderung (Atomausstieg, Homoehe, humane Flüchtlingspolitik).
von Johnny
#1510707
Sehe die AfD morgen auch leider um die 15%. Ich fand den Wahlkampf der großen Parteien im Hinblick auf die AfD so tragisch. Vor ein paar Wochen lag die AfD bei 7-8% und wurde in den letzten drei Wochen wieder so enorm stark, auch weil man jeden Tag nur das übliche Gejammer der Parteien hörte und der AfD selbst bei dem plumpsten Gelegenheiten eine unglaubliche Plattform gegeben hat. Ich denke da an diese Schlussrunde, wo in den ersten 25 Minuten alle nur sagen sollten, wie schrecklich die AfD denn ist.

Tippe auf sowas:

Union 35
SPD 20
AfD 15
Linke 10
FDP 9
Grüne 6.5
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von vicaddict
#1510711
Im Grunde wird es nach der Wahl, bei der der Ausgang eigentlich klar ist, Partei intern überall zur Sache gehen.

In der CDU kann es nach morgen abend nur noch darum gehen einen Merkel Nachfolger aufzubauen. Selbst wenn sie die 4 Jahre durchzieht, wird Merkel definitiv keine weitere Amtszeit anstreben. Zudem scharren ja schon einige Ministerpräsidenten und -innen mit den Hufen.

Die FDP hat bereits angekündigt bei einer etwaigen Koalitionsfrage eine Mitgliederbefragung durchzuführen. Ebenso wie die SPD. Was uns bei der SPD zur Frage bringt, ob sie das schlechteste Ergebnis aller Zeiten einfahren wird, oder eben nicht. So oder so wird es schwer werden, die Führungsriege zu bestätigen, noch schwerer wird es die Mitglieder zu einer weiteren GroKo zu überreden.

Bei den Grünen weißt du gar nicht woran du bist. Özdemir will definitiv an die Macht und biedert sich an, Trittin erklärt Tage vor der Wahl, dass man mit der FDP nicht koalieren wolle. Zumal beide Parteien gegensätzliche Thesen vertreten.

Jamaika wäre aus demokratischer Sicht sicherlich die beste Variante, aber wie soll das bei den drei Parteien funktionieren? Zumal die CSU auch nicht gerade dafür bekannt ist, sonderlich stabil zu sein.

Nehmen wir an, es gibt Jamaika, die SPD landet also am Ende in der Opposition. Wie soll sie sich dort neu aufstellen und vor allem mit wem? Inhaltlich bliebe der SPD nur der Ruck nach links, wo man sich aber mit der Linken die Themen wegnehmen würde. Das bringt keiner Partei etwas. Personell dürfte es nach der Wahl auch für Gabriel, Heil, Schulz und co vorbei sein. Man munkelt ja, dass Nahles sich schon in Stellung bringt... allein diese Vorstellung muss einem Sozialdemokraten doch kalte Schauer über den Rücken jagen.

Man darf also gespannt sein. Bei der AfD dürfte es entweder Richtung 15% gehen oder in die andere Richtung. Entweder sie schockieren mit einem richtig starken Ergebnis, oder der Bürger kommt am Ende doch zur Besinnung. Ich hoffe ja auf letzteres und sehe sie nicht zweistellig.
von TB-303
#1510714
Man tendiert natürlich unterbewußt dazu Belege vor allem FÜR statt GEGEN die eigene Meinung zu sehen, aber ich habe schon sehr, sehr stark den Eindruck, dass die Politik der Merkel-Regierung von Mitte-Rechts-Wählern überhaupt gar nicht mehr verstanden und für gut befunden wird.
Merkel lässt Millionen Leute ins Land, feiert sich mit Flüchtlings-Selfies und Willkommenskultur - und vor allen Problemen verschließt sie die Augen. Wie ein naiver Sozialismus-Anhänger, der von der klassenlosen Gesellschaft träumt, aber völlig außer Acht lässt wie problematisch und weltfremd seine Ideologie denn ist.
Der Spaß wird nach Auskunft von Ökonomen langfristig eine Billion kosten https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... osten.html - "Rund ein Drittel der deutschen Wirtschaftsleistung. So viel müsste Deutschland jetzt zurückstellen, um die Kosten der Flüchtlingskrise zu decken." Wie wir das schaffen? - von Merkel kein Ton.
In Bayern steigt mal eben innerhalb eines Jahres die Zahl der schweren sexuellen Übergriffe um 50% - von Merkel kein Ton.
Ihr Umgang mit der ganzen Migrationsproblematik ließ sich in konzentrierter Form neulich gut in der Wahlarena (oder war es das andere Format?) sehen. Eine Lehrerin spricht enorme Probleme mit einer zu hohen Zahl von Migranten an - Merkel antwortet sinngem. "Ja, müssen wir mal schauen. Aber vorsicht, sie erwecken den Eindruck die seien alle so." Thema erledigt. Und eine Opfervertreterin des Berliner Terroranschlags wird einfach wieder ausgeladen (natürlich ganz ohne Druck der CDU, klar)

Die Mitte-Rechts-Parteien AFD und FDP werden meiner Erwartung nach zusammen auf Volkspartei-Niveau kommen - 25% bis 30%.
Der Union werden "Zentristen" und der "harte Kern" (Rentner, die schon seit 5 Jahrzehnten schwarz wählen) bleiben. Und neu dazu kommen diverse Grüne und Sozialdemokraten, die in Merkel die bessere SPD-Spitzenkandidatin sehen.
Vor allem falls die CSU deutlich schlechter abschneidet als erwartet, dann sehe ich Merkels Kanzlerschaft durchaus in Gefahr.

Mein Tipp:
Union 31%
SPD 18%
AfD 17%
FDP 13%
Linke 11%
Grüne 6%
von still_alive
#1510715
Die SPD wird ein Debakel erleben. Tippe auf unter 20 Prozent. Der Wahlkampf von Schulz und Konsorten war auch eine Zumutung. Für die SPD dennoch die Chance für eine Runderneuerung. Aber nur, wenn Sie diesmal in die Opposition gehen. Ich rechne mit Jamaika.
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von vicaddict
#1510716
Aber wie soll die SPD auch Wahlkampf machen, wenn sie an 15 der letzten 19 Regierungsjahre beteiligt war? In der Opposition würde sie zusammen mit der Linken sitzen und gegen eine Jamaika-Koalition könnten sie sich auch nur links platzieren. Wo soll da der Raum für Zugewinne sein? Zumal die Grünen als möglicher Koalitionspartner für R2G in einer schwarz-gelben Regierung sitzen und dementsprechend Politik machen würde.

Gerade die Grünen liegen doch so schlecht in den Umfragen, weil sie keine Themen mehr haben. Nachdem Merkel die Ehe für alle eingeläutet hat und nun auch dem Verbrennungsmotor ans Leder will, bleibt doch nichts mehr. Die grünen Fundis sind bedient und die Realos werden mit Union und FDP besser können als mit SPD und Linken.

Der kurze Zeitraum nach der Bekanntgabe, dass Schulz kandidieren würde, hat die SPD zwar kurzzeitig auf 30% gebracht, aber dann kam eben wieder der Merkelbonus zum Tragen. Die einzige Chance der SPD besteht darin, zu warten bis Merkel abdankt und es in der Union eine Führungskrise gibt.
von Roman
#1510717
vicaddict hat geschrieben:Die einzige Chance der SPD besteht darin, zu warten bis Merkel abdankt und es in der Union eine Führungskrise gibt.
Das sehe ich genauso, wobei ich denke dass die Krise in der Union evtl. schneller kommt alsan schauen kann. Bei einem schlechten Ergebnis unter 35 Prozent kann es schon sein, dass Merkel den Parteivorsitz abgeben muss.
von TB-303
#1510724
Der wichtigste, aber auch unvorhersehbarste Wert des Abends ist vermutlich der Prozentsatz der CSU in Bayern.
Ü45 - Merkel bleibt sicher auf dem Thron, wahrscheinlich keine Obergrenze in der "garantierten" Form
U40 - großer Krach steht an
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von vicaddict
#1510733
Wenn ich das richtig sehe, hat nicht nur die SPD das schlechteste Ergebnis aller Zeiten eingefahren, sondern auch die CDU. 33% scheinen ja sogar noch hoch gegriffen zu sein.

Also GroKo oder Jamaika.
von P-Joker
#1510736
Wie es aussieht, werden wir möglicherweise in 2 Jahren Neuwahlen bekommen!
Denn es deutet ja alles auf Jamaika hin ...
Schwarz/Hellbraun/Grün wird Dank des Polit-Kaspers Lindner maximal 2 Jahre durchhalten!
von TB-303
#1510738
In Bayern: CSU 38,5%, AfD 12,5%
Nach 1949 waren sie bei Bundestagswahlen nie unter 40%, idR über 50%. Und nächstes Jahr sind Landtagswahlen.
Merkel hat nun ein ernstes Problem, würde ich sagen.
von P-Joker
#1510739
Quellbrunn hat geschrieben:Eine Schwarze Minderheiten Regierung wäre doch Mal was?
Ja vielleicht mit 43 %, aber nicht mit 33 %!

Aber vielleicht übernimmt bei CSU/CDU doch noch Schäuble und koaliert dann mit der AfD ...
Dann heißt die Nationalhymne demnächst "Schwarzbraun ist die Haselnuss". :lol:
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von Rodon
#1510741
Ausgerechnet 88 Sitze momentan für die AfD!
von Quellbrunn
#1510743
CDU - Platz 1.
CDU 13 % vor der SPD.
Ohne die CDU kann man keine Regierung bilden!

Und die Medien schreiben Merkel hat verloren :lol:

Mark Rutte hat 20% geholt und damals haben alle geschrieben, dass er gewonnen hat xD
von still_alive
#1510746
Endlich ist die große Koalition vorbei. In einem 6 Parteien-System sind 33 Prozent ok. Man darf das nicht mit dem 3 Parteien-System aus den 60igern vergleichen. Hier will man einfach nur wieder Schlagzeilen erhaschen.
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