#1457022
LittleQ hat geschrieben:Old and busted:
[...]
New hotness:
Fefes Blog-Leser? :wink:
LittleQ hat geschrieben:Natürlich ist klar, dass die Klöckner das nicht auf Grund von Liebe zur AfD macht. Aber gerade feier ich, wie sich die Politik selbstzerlegt und die Öffis sich da haben mit reinziehen lassen.
Das finde ich allerdings auch ziemlich witzig, was das jetzt plötzlich für Kreise zieht.
Plötzlich will's keiner mehr gewesen sein, und alle versuchen, den schwarzen Peter loszuwerden.

Nach jetzigem Stand wären bei der TV-Debatte dann also nur noch Grüne und SPD dabei. Bei der letzten Landtagswahl in Rheinland-Pfalz haben weniger als 24% der Bevölkerung dieses Bundeslandes ihre Zweitstimme einer dieser beiden Parteien gegeben... Die TV-Debatten-Teilnehmer würden also nicht einmal jeden vierten Rheinland-Pfälzer repräsentieren.
#1463832
Waterboy hat geschrieben:http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinlan ... -100~.html

Was für idioten. Was ist aus den guten
Alten Motto-Tagen geworden?
Allerdings. Wobei unser Abistreich damals wahnsinnig einfallslos war. Wir haben die Eingangstür verbarrikadiert und die Schulleiterin entführt. Die Lehrer haben den Spaß dann irgendwann um 10 Uhr beendet, weil es selbst die Fünftklässler doof fanden. Das fanden allerdings die Fünftklässler noch doofer :mrgreen:
#1463834
Wir hatten die klassischen Motto Tage ( Helden der Kindheit, geschlechtertausch etc) und dann am letzten Schultag war es bei uns Tradition mit den Lehrern zu frühstücken und dann würde die 3. Schulstunde für alle Klassen erlassen und auf dem Schulhof wurde vom 13. Jahrgang dann ne fette Party gem mit Musik, Spiele gegen die Lehrer etc und den Rest des Tages sund wir immer mal wieder in die Klassen gestürmt haben Süßigkeiten verteilt oder Schüler mit wasserpistolen beschossen.
Und abends dann die abschlussparty am Strand ^^
#1474555
Man with weapons and explosives identified, 'wanted to harm' L.A. gay pride parade, chief says
Authorities in Santa Monica found possible explosives as well as a cache of weapons and ammunition Sunday in the car of a man who told them he planned to look for a friend at the L.A. Pride festival in West Hollywood, a law enforcement source said.
Wahnsinn :|
#1474575
baumarktpflanze hat geschrieben:Ich frag nach solchen Taten ja immer noch nach dem "Warum?" und weiß eigentlich schon vorher, dass es da keine (rationale) Antwort gibt. Es bleibt die Leere.
Doch es gibt eine Antwort:

Religion, das Grundübel der Menschheit. :evil:

Weil Menschen sich auf Grund ihrer Religion von anderen abgrenzen, sich selbst für etwas besseres halten, sich im alleinigen besitz der Warheit wähnen, andere verachten, unterdrücken und bekämpfen da sie nicht der eigenen "reinen Lehre" folgen usw. usw.
Nur um mal ein paar Punkte zu nennen
#1474578
Sorry, aber das ist Bullshit. Wer Religion ernst nimmt und sie nicht so missbraucht, wie man jede Weltanschjauung missbrauchen kann, kann sowas weder tun noch auch nur ansatzweise gutheißen.
Das in den letzten paar Jahren modern gewordene Bashing gegen gläubige Menschen ist genauso daneben wie die EInstellung, sich aufgrund seines Glaubens für was Besseres zu halten. Wenn wir alle einfach jedem seinen Glauben oder Nichtglauben lassen würden, wäre die Welt ein gewaltiges Stück friedlicher.

Was da passiert ist, macht einen mal wieder einfach nur fassungslos. Und es macht hier sicher Sinn, über die amerikanischen Waffengesetze zu diskutieren, wenn man sich fragt, wo die Ursachen liegen. Was dagegen Trump von sich gibt, sollte eigentlich jedem klar denkenden Menschen endgültig klarmachen, dass nicht viel schlimmeres passieren kann als dass dieser Wahnsinnige Präsident wird.
#1474579
@rosebowl

Nö, Monotheistische Religionen haben per definition den alleinigen Geltungsanspruch, da ändern auch irgendwelche "modernen" Toleranz bekundungen nichts dran.

Sicher kann mann bis zu einem gewissen Punkt friedlich zusammen leben, das funktioniert aber meist nur solange alle beteiligten ihre Religion nicht ganz so ernst nehmen. Ansonsten passiert genau das was mann überall beobachten kann.
#1474580
Nein, das funktioniert, solang sich alle mal klarmachen, dass einer der wichtigsten Punkte im Zusammenleben Toleranz ist. Selbst wenn man glaubt, dass die eigene Religion die einzig wahre ist - ja und? Sollen die anderen doch "das Falsche" glauben, warum ist das mein Problem? Wenn das ein Problem ist, dann ihres. Diese ganzen Missionierungsaufträge, Machtansprüche etc kommen schlichtweg daher, dass diejenigen, die die Regeln aufgestellt, "heiligen" Bücher geschrieben haben etc, ihre eigene Machtposition festigen bzw ausbauen wollten. Das muss ich nicht unterstützen, um an den einen oder anderen Gott zu glauben.

Was mir einfach extrem gegen den Strich geht ist, dass viele die ach so intoleranten Religionen und Gläubigen alle über einen Kamm scheren, ihnen die Schuld am Elend der Welt geben, und dabei gar nicht merken, dass sie dadurch selber extrem intolerant sind. Einfach mal leben und leben lassen - würden das alle machen, hätten wir bedeutend weniger Probleme auf der Welt.
Ich bin gläubig (ganz nebenbei - ich glaube an Gott, nicht an sein Bodenpersonal), aber was ich von einem Menschen halte hat absolut nichts damit zu tun, wo er her kommt, an wen oder was er glaubt etc, es hat ausschließlich damit zu tun, wie derjenige sich als Mensch benimmt.
#1474581
rosebowl hat geschrieben:Nein, das funktioniert, solang sich alle mal klarmachen, dass einer der wichtigsten Punkte im Zusammenleben Toleranz ist. Selbst wenn man glaubt, dass die eigene Religion die einzig wahre ist - ja und? Sollen die anderen doch "das Falsche" glauben, warum ist das mein Problem? Wenn das ein Problem ist, dann ihres. Diese ganzen Missionierungsaufträge, Machtansprüche etc kommen schlichtweg daher, dass diejenigen, die die Regeln aufgestellt, "heiligen" Bücher geschrieben haben etc, ihre eigene Machtposition festigen bzw ausbauen wollten. Das muss ich nicht unterstützen, um an den einen oder anderen Gott zu glauben.
Tja und das ist genau der Punkt wenn du deine Religion ernst nimmst musst du dich aber an all den Käse halten der in den Büchern steht schließlich gilt das ja als Gottes Wille. Also kann ein streng Gläubiger (d)ein von den "Vorschriften" abweichendes Verhalten gar nicht tolerieren.

rosebowl hat geschrieben:
Einfach mal leben und leben lassen - würden das alle machen, hätten wir bedeutend weniger Probleme auf der Welt.
Da stimme ich dir absolut zu aber das wiederspricht eben elementar meinem vorherigem Punkt und ist deshalb für einen streng Gläubigen kaum möglich.
#1474583
Ich finde auch, dass Du es Dir da zu einfach machst. Religion alleine kann kein Grund sein, solche Taten zu begehen. Ich kenne viele Menschen, die gläubig sind, teilweise auch streng gläubig, und die Relgion mit Hoffnung verknüpfen, mit einem gewissen Sinn, die jemanden zum Reden haben, wenn es sonst niemanden gibt, mit dem sie reden können. Die aber dennoch ein normales Leben führen, in dem sie sich selbst vielleicht kasteien mögen - als Außenstehender betrachtet -, aber das anderen eben nicht vorschreiben. Sie leben es für sich.

Auf der anderen Seite: Ich höre immer, dass dieser Hang zum Extremismus was mit mangelnder Bildung zu tun hat, was mit mangelnder Integration, was mit Chancenlosigkeit. Und dann sehe ich Mohammed Atta: Der hat hier jahrelang unbescholten gelebt, der hat zweimal studiert, der hat sich mit dem Thema Integration auch noch in seinem Studium und danach beschäftigt und hat darüber geforscht, wie Stadt und Religion zusammenhängen. Der hatte also alle Chancen der Welt, der kam mit der westlichen und der islamischen Kultur in Kontakt, der hatte Freunde - und steigt dann in ein Flugzeug, um es in ein Hochhaus zu jagen? Und das nur, weil seine Religion ihm das sagt? Oder weil er falsche Freunde hatte? Und genau an diesem Punkt ist dann immer diese Leere, die bisher keine Antwort wirklich füllen konnte.
#1474585
Kramer hat geschrieben: Tja und das ist genau der Punkt wenn du deine Religion ernst nimmst musst du dich aber an all den Käse halten der in den Büchern steht schließlich gilt das ja als Gottes Wille. Also kann ein streng Gläubiger (d)ein von den "Vorschriften" abweichendes Verhalten gar nicht tolerieren.
Nein. Ich muss, nur weil ich an einen Gott glaube, nicht an das glauben, was vor ein paar Jahrhunderten einige wenige aufgeschrieben haben. Zum einen finde ich es recht naheliegend, dass diese wenigen, die lesen und schreiben konnten, dadurch ihre Macht festigen wollten, und zum anderen gibt es da ein sehr bekanntes Phänomen, das sich "stille Post" nennt, das meine Sicht auf diese schriftlichen Überlieferungen auch deutlich beeinflusst...
Zumal es ja zu diesen ganzen Schriften immer drölfzig Auslegungen verschiedener Geistlicher gibt. Was genau ist denn dann der "Käse", an den ich mich halten muss?

Ich hab übrigens genug Leute, mit denen ich reden kann, und bin trotzdem gläubig ;)
Aber ja, 99% aller Gläubigen haben einfach ihre Einstellung, machen sich ihre Gedanken, glauben an bestimmte Dinge, an andere nicht, sehen in bestimmten Punkten dadurch einen Sinn etc - aber meinen nicht, diese Einstellung anderen aufzwingen oder den Glauben gar als Rechtfertigung für Gewalt missbrauchen zu müssen.
Und ich finde es ziemlich daneben, diese Leute als potentiell gewalttätig und außerdem dumm (geläufige Sprüche wie "wer als Erwachseneer noch einen unsichtbaren Freund hat ist nicht ganz dicht" etc) abzustempeln.

Ich hab keine Ahnung, wie es dazu kommt, dass sich Leute wie Atta radikalisieren. Da müssen wohl verschiedene Faktoren zusammenkommen. Und dann kann eine radikale Auslegung einer Religion sicher einen entscheidenden Impuls geben. Genau wie eine radikale politische Bestrebung wie die Unabhängigkeitsbewegung der Basken etc... Es ist wohl einfach das Gefühl, dass alle Radikalen ihren Anhängern vermitteln - die einzig Wahren zu sein, die einzigen, die im Recht sind, die, die für die gute Sache kämpfen... Aber solche radikalen Ansichten sind meiner Meinung nach immer der Missbrauch einer Weltanschauung.
#1474590
rosebowl hat geschrieben:Ich hab keine Ahnung, wie es dazu kommt, dass sich Leute wie Atta radikalisieren. Da müssen wohl verschiedene Faktoren zusammenkommen. Und dann kann eine radikale Auslegung einer Religion sicher einen entscheidenden Impuls geben. Genau wie eine radikale politische Bestrebung wie die Unabhängigkeitsbewegung der Basken etc... Es ist wohl einfach das Gefühl, dass alle Radikalen ihren Anhängern vermitteln - die einzig Wahren zu sein, die einzigen, die im Recht sind, die, die für die gute Sache kämpfen... Aber solche radikalen Ansichten sind meiner Meinung nach immer der Missbrauch einer Weltanschauung.
Da hast Du sicher nicht Unrecht. Die Frage ist aber, wie Mohammed damit in Berührung kommt und auch noch davon überzeugt wird, obwohl er jahrelang an etwas anderes geglaubt bzw. mit einer anderen Kultur zusammengelebt hat, unbescholten und unauffällig. Der Bildung, Chancen und Freunde hatte.

Ich erinnere mich mal an einen Ex-Extremisten, der bei Lanz saß und ein Buch schrieb über seinen Weg in den religiösen Extremismus. Der hatte genau das Gleiche: Freunde, jahrelang leben in der westlichen Kultur, Intelligenz und vielleicht sogar ein Studium. Der sagte, dass das ein fließender Prozess sei: Du wirst Stück für Stück da hineingeführt, in dem Dein westliches Lebensmodell ganz sanft und dann immer härter hinterfragt wird. Schwule, Brüste, freies und tolerantes Leben. Und am Ende stellst Du das gesamte Lebenskonzept in Frage, dass Du selbst jahrelang gelebt und vielleicht sogar verteidigt hast und die Extremen, die Dich dahin geführt haben, sind nun Deine Familie, weil alle anderen plötzlich gegen Dich sind. Was im Grunde bedeutet, dass es jeden treffen kann und vielleicht sogar mich am meisten, weil ich mein ganzes Leben lang Fragen stelle.

Aber ist es das wirklich? Ist das der Grund, warum junge Menschen nach Syrien in den Krieg ziehen? Oder wenn es tatsächlich eine "religiös motivierte" Tat war, in einen Nachtclub gehen und wahllos irgendwelche Menschen umbringen? Menschen, die vielleicht nicht einmal schwul waren, wenn es ums Schwulsein ging? Ich meine, da reden wir ja noch gar nicht über Gründe für irgendeine Form der Homophobie.
#1474592
Ich weiß nicht, wie man jemanden dermaßen von seinem eigenen Lebenskonzept abbringen kann. Schwacher Charakter? Man muss denjenigen wohl in einer Phase erwischen, in der er gerade sehr unsicher ist, Probleme hat, in einer Krise steckt, Halt sucht... Aber genau an der Beschreibung dieses früheren Extremisten sieht man ja, dass es eben nicht um den Glauben geht, sondern darum, Menschen gezielt zu beeinflussen und dadurch für eigene Zwecke zu missbrauchen.
#1474597
rosebowl hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie man jemanden dermaßen von seinem eigenen Lebenskonzept abbringen kann. Schwacher Charakter? Man muss denjenigen wohl in einer Phase erwischen, in der er gerade sehr unsicher ist, Probleme hat, in einer Krise steckt, Halt sucht... Aber genau an der Beschreibung dieses früheren Extremisten sieht man ja, dass es eben nicht um den Glauben geht, sondern darum, Menschen gezielt zu beeinflussen und dadurch für eigene Zwecke zu missbrauchen.
Das mit dem fehlendem Halt ist ja eine der Erklärungen, warum junge Menschen bzw. Teenies in den Rechtsextremismus abgleiten: Weil sie in der Phase, in der sie nach Identität, nach der eigenen Persönlichkeit, nach der eigenen Weltsicht suchen, von Rechtsextremen infiziert werden - erst mit Musik aus der Szene, dann mit Veranstaltungen und schlußendlich mit der rechten Weltsicht. Dann bist Du in der Szene, hast Deine Familie, aber der Rest der Welt versteht Dich nicht mehr. Und weil Du so tief drin bist, ist der Weg raus im Grunde auch verbarrikadiert. Im Grunde ist das ähnlich dem, was der Ex-Extremist auch bei Lanz erzählte.

Allein: Rechtes Gedankengut verbreiten oder sich in die Luft sprengen bzw. wahllos Menschen töten ist ja dann doch nochmal ein fundamentaler Unterschied.
Zuletzt geändert von baumarktpflanze am Mo 13. Jun 2016, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
#1474598
So groß ist der Unterschied eigentlich nicht, bis auf die Anzahl der Opfer. Es gibt ja auch immer wieder Tote durch rechte Gewalt, es gibt Prügelattacken, Brandstiftungen etc...

Aber ja, ich denke die Situation ist vergleichbar. Wenn jemand Halt sucht und in seinem Umfeld keinen findet, ist es vielleicht sogar Zufall, ob ein religiöser Extremist, ein Rechter oder irgendein anderer Fundamentalist ihn in seinen Bann zieht. Hauptsache, jemand gibt ihm das Gefühl, irgendwo dazu zu gehören, was Besseres zu sein, eine Möglichkeit, Komplexe etc loszuwerden...
#1474601
rosebowl hat geschrieben: Nein. Ich muss, nur weil ich an einen Gott glaube, nicht an das glauben, was vor ein paar Jahrhunderten einige wenige aufgeschrieben haben. Zum einen finde ich es recht naheliegend, dass diese wenigen, die lesen und schreiben konnten, dadurch ihre Macht festigen wollten, und zum anderen gibt es da ein sehr bekanntes Phänomen, das sich "stille Post" nennt, das meine Sicht auf diese schriftlichen Überlieferungen auch deutlich beeinflusst...
Zumal es ja zu diesen ganzen Schriften immer drölfzig Auslegungen verschiedener Geistlicher gibt. Was genau ist denn dann der "Käse", an den ich mich halten muss?
Ich weiß genau wie Religionen entsanden und wie sie sich entwickelt haben (daher kann ich sie ja auch nicht ernst nehmen) von daher sind wir uns da ja auch einig das ist aber gar nicht der Punkt.
Leute wie du die an irgendwelche Götter glauben und niemand anderen damit behelligen sind ja auch nicht das Problem. Das Problem sind Menschen die irgendwelche religiösen Schriften als die unabänderlichen Aussagen eines Gottes sehen und sich streng danach richten, mit all den dazugehörigen konsequenzen. Und von dieser Sorte Menschen gibt es leider immer noch viel zu viele auf diesem Planeten, daher wird es auch immer wieder solche kranke Taten geben. Ich hoffe jetzt ist klar was ich meine.
#1474602
rosebowl hat geschrieben:Wenn jemand Halt sucht und in seinem Umfeld keinen findet, ist es vielleicht sogar Zufall, ob ein religiöser Extremist, ein Rechter oder irgendein anderer Fundamentalist ihn in seinen Bann zieht. Hauptsache, jemand gibt ihm das Gefühl, irgendwo dazu zu gehören, was Besseres zu sein, eine Möglichkeit, Komplexe etc loszuwerden...
Wenn es also jeden von uns treffen kann, weil wir alle immer wieder mal nach Halt suchen, nach Antworten, nach einem Sinn - was genau schützt uns alle dann davor, dass wir bisher keine Extremisten geworden sind? Der gesunde Menschenverstand? Fragen, die noch nie so tief waren, dass unser Netz sie nicht beantworten konnte? Oder am Ende doch die Tatsache, dass wir den Glauben entweder gar nicht oder als etwas verstehen, das uns begleitet, aber nicht bestimmt?
#1474604
baumarktpflanze hat geschrieben: Wenn es also jeden von uns treffen kann, weil wir alle immer wieder mal nach Halt suchen, nach Antworten, nach einem Sinn - was genau schützt uns alle dann davor, dass wir bisher keine Extremisten geworden sind? Der gesunde Menschenverstand? Fragen, die noch nie so tief waren, dass unser Netz sie nicht beantworten konnte? Oder am Ende doch die Tatsache, dass wir den Glauben entweder gar nicht oder als etwas verstehen, das uns begleitet, aber nicht bestimmt?
Bei einigen vielleicht sogar die Tatsache, dass gerade ihr Glaube ihnen Werte vermittelt, die solche Taten für sie ausschließen? So simple Dinge wie "Du sollst nicht töten"?

Es kann durchaus sein, dass jeder irgendwann mal in mehr oder weniger großer Gefahr ist, sich beeinflussen und vereinnahmen zu lassen. Jeder durchlebt Krisenzeiten. Aber ich denke, was einen am ehesten schützt, ist ein stabiles Umfeld und eigene Überzeugungen. Ob die jetzt durch kirchliches, familiäres und/oder sonstiges soziales Umfeld zustande kommen, ist glaub ich zweitrangig. Die Frage ist, wie tief die Überzeugungen in einem verankert sind. Ich hab es schon erlebt, wie es sich anfühlt, wenn jemand Schuld am Tod eines mir nahestehenden Menschen ist - von dem her kann ich für mich absolut nicht ausschließen, Gedanken zu haben, die weit über das raus gehen, was ich für mich für vertretbar halte. Ein gewisses Potential haben da sicher die meisten. Aber ich kann ziemlich sicher ausschließen, dass ich tatsächlich losgehen und jemandem etwas antun würde.
Kramer hat geschrieben: Leute wie du die an irgendwelche Götter glauben und niemand anderen damit behelligen sind ja auch nicht das Problem. Das Problem sind Menschen die irgendwelche religiösen Schriften als die unabänderlichen Aussagen eines Gottes sehen und sich streng danach richten, mit all den dazugehörigen konsequenzen. Und von dieser Sorte Menschen gibt es leider immer noch viel zu viele auf diesem Planeten, daher wird es auch immer wieder solche kranke Taten geben. Ich hoffe jetzt ist klar was ich meine.
Ok, es ist klarer, was du meinst - aber letztendlich sind doch genau das eben Fundamentalisten und nicht alle Gläubigen. Wenn du dann Religionen pauschal als "das Grundübel der Menschheit" abstempelst, machst du im Prinzip was ähnliches: Du hältst dich als Atheist für denjenigen, der die einzig wahre Erkenntnis hat und deshalb was Besseres ist als andere. Und du verallgemeinerst und tust damit dem allergrößten Teil der gläubigen Menschen Unrecht. Positiv ist nur, dass du deine Überzeugung nicht anderen mit Gewalt aufdrückst - aber eben, das machen auch die allermeisten Gläubigen nicht.

Und was das "nach den Schriften richten" angeht: Es gibt, um ein zu diesem Anschlag passendes Beispiel zu nehmen, z.B. Geistliche, die homosexuelle Paare trauen. Andererseits gibt es Christen, die behaupten, Homosexualität wäre Sünde. Und beide finden für ihre Einstellung Begründungen in der Bibel. Soviel zum Thema "nach der Schrift richten"...
  • 1
  • 73
  • 74
  • 75
  • 76
  • 77
  • 81