- Do 16. Mai 2024, 10:12
#1567411
Beacon 23 -- Staffel 1 (MGM+)
8 Folgen; Laufzeiten um die 45 Minuten, nur der Pilot ist mit knapp 50 Minuten einen Tick länger
Die Handlung spielt auf einem ''Leuchtturm'' am Rande des bekannten Universums. Der Leuchtturmwärter findet ein seltsames Mineral, das schließlich das Interesse einer mächtigen Firma weckt. Eine Vertreterin der Firma soll die Sache genauer untersuchen und gerät dabei mit dem ''Leuchtturmwärter'' aneinander.
Das Ganze ist eine zähe Angelegenheit. Es ist zudem eher ein Kammerspiel -- der ''Leuchtturm Set'' ist allerdings recht beeindruckend -- als ein Weltraumepos.
Der größte Fehler findet jedoch mit Folge 104 statt. Da wird in die Zeit zurückgesprungen, um eine Sache zu erklären. Die beiden Hauptfiguren kommen darin gar nicht vor. Statt eine ganze Folge damit zu verschwenden, hätte das auch als eine B-Handlung in einer ''normalen'' Folge abgehandelt werden können. Etwas ähnliches passiert in Folge 106. Allerdings ist da der Neuigkeitswert größer und bedeutender. Immerhin. Dennoch, diese beiden Rückblicke stören insgesamt den Fluss der Handlung. Ein weiteres Manko: Die Figuren sind allesamt unsympathisch.
Die Staffel endet ''Cliffhanger-isch.'' Obwohl Staffel 2 gerade läuft, werde ich sie mir vorläufig nicht geben und abwarten, weil S1 alles in allem doch eine Enttäuschung war. (Obwohl ich gewarnt war).
Für Staffel 1: 5/10
Manhunt (2024) -- Staffel 1 (Apple+)
7 Folgen; Laufzeiten gewöhnlich zw. 51 und 57 Minuten, dazu eine kurze Folge mit nur 42 Minuten
Die Handlung: Die 12 Tage dauernde Jagd auf den Mörder des 16. Präsidenten der USA, Abraham Lincoln, und die Mitverschwörer des Attentäters. Angeführt werden die Jagd und die Ermittlungen von Lincolns Kriegsminister, Edward Stanton. Der ist für seine Zeit dermaßen progressiv, das er selbst heutzutage für die Demokraten in San Francisco für den US Kongress kandidieren könnte. Einer von Stantos ''Gegenspielern'' ist der Nachfolger von Lincoln, der von den progressiven und liberalen Amis unsere Zeit mit Inbrunst verachtet wird, aber immer noch auf dem $20 Schein abgebildet ist. (Einem der aktuellen Nachfolger ist dies zu verdanken).
Das hätte eine spannende und fesselnde Sache sein können. Leider benutzen die Macher/Macherinnen/Machenden die Gelegenheit um Donald Trump und die MAGA Leuten von heutzutage zu kritisieren, in die Pfanne zu hauen, wie man so schön sagt. Es sind mehr als nur verdeckte Seitenhiebe auf Trump und Co. Selbst ein Blinder sieht was da gemacht wurde und welche Agenda da verfolgt wurde. Ich fand es überflüssig und schade die Geschichte des Attentats auf Lincoln zu nutzen, um mit dem Holzhammer ein politisches Statement zu machen. Sicher, es ist das gute Recht der Macher/Macherinnen/Machenden dies zu tun und Apple hat dies sicherlich auch unterstützt. Aber gefallen muss es mir nicht. Für S1 aber immerhin 7/10, da sie doch recht unterhaltsam ist. Die Staffel ist in sich abgeschlossen.
Maxton Hall - Die Welt zwischen uns -- Staffel 1 (Amazon)
6 Folgen; 5x Laufzeiten um die 45 Minuten, 1x 52 Minuten (ohne Synchron Abspann)
Nach den ganzen Krimis/Krimidramen und Science Fiction Serien, die ich in den letzten Wochen sehen konnte, wollte ich jetzt was radikal anderes, und bin fündig geworden. ''Maxton Hall - Die Welt zwischen uns'' ist eine YA Serie, die auf dem ersten Band einer Romantrilogie, einer jungen deutschen Schriftstellerin, beruht. Die Dame ist nur wenig älter als die Figuren hier in der Serie. Respekt für den Erfolg der Bücher.
Die Serie selbst ist ein recht exotischer ''Vogel.'' Deutsche Serie, mit überwiegend deutschen Darstellern (Papa Beaufort wird von einem Niederländer gespielt und das merkt man auch sofort), in deutscher Sprache, die in England spielt. Wichtigster Schauplatz ist eine englische Eliteschule, deren Hauptaufgabe es ist auf die Elite Uni Oxford vorzubereiten. Das prächtige und imposante Schulgebäude wird wohl von einem Schloss in Niedersachsen dargestellt. Wusste bis dato nicht, dass es dort sowas beeindruckendes gibt.
Die Machart der Serie erinnert stark an die US Serien des WB bzw. CW der letzten 30 Jahre, die sich an ein YA Publikum gerichtet haben. Für GenZ, das offensichtliche Zielpublikum der Serie (und der Bücher), mag das was neues sein. Aber für einen alten Hasen wie mich, war es ein Deja Vu. Da gab's für mich nichts neues. Klassisches Teenager Drama. Liebe, Lust, Leidenschaft, Herzschmerz, große Gefühle, großes Leiden. Die ganzen Zutaten des Genres eben. Um so erschreckender, dass mich die Staffel tatsächlich gut unterhalten hat.
Amüsantes Detail (und da wüsste ich tatsächlich gerne mehr): Während alle Schülerinnen an der Schule den zur Schuluniform gehörenden Rock tragen, trägt die Schwester der männlichen Hauptfigur, ebenfalls Schülerin dort, eine Hose.
Überrascht war ich, dass Amazon eine für ihre Verhältnisse recht freizügige (aber dezent gemachte) Szene hat durchgehen lassen. Da merkt man anscheinend, dass es eine europäische/deutsche Produktion ist und keine US.
Wer also Lust auf das Genre der YA Dramas hat, wird hier fündig und nicht enttäuscht. Bahnbrechendes Neues sollte jedoch nicht erwartet werden.
Die Staffel endet offen. Es gibt ja noch zwei Bücher. Ich hoffe tatsächlich, dass Amazon weiter macht.
Für S1: 7/10