Bobby hat geschrieben:Kriegen wir keine Reviews von dir?
Meinen ursprünglichen Post hat bei Absenden der Browser gefressen. War dann bloß zu genervt, das nochmal zu schreiben.
In Kurzfassung nochmal
The Newsroom 9/10
Sorkin dies, Sorkin das, jene Dialoge gab es schon in Show x, liberales Gepredige, bla, bla. Selten habe ich von Kritikern zu einem dermaßen guten Pilot so viel Stuss gelesen. Wen kümmerts? Die erste Folge leistet brillante Arbeit seine Charaktere einzuführen, arbeitet bereits etliche Bürospannungen und Charakterkonstellationen heraus und handelt unter der tollen "how to fix breaking news?" Prämisse auch noch den BP-Skandal ab. Wenn sich die Idioten mal etwas weniger auf Sorkin eingeschossen hätten, wäre ihnen auch aufgefallen, dass das ein handwerklich exzellenter Pilot war, der inklusive schönem Payoff am Ende, all das leistet, was eine erste Folge enthalten sollte. Und warum ist ein bisschen preachy eigentlich gleich verdammenswürdig? So gleichgültig wie heute sind Serien noch nie mit der realen Welt umgegangen. Wenn dann mal eine handvoll Autoren wie eben Sorkin oder Kelley brisante social issues aufgreifen, hervorragend unbequem aufarbeiten und über ihre Rollen natürlich auch kommentieren lassen, ist das für mich ein dickes PRO, kein contra.
Anger Management 4/10
...oder die Frage: Warum überwerfe ich mich mit dem welterfolgreichsten Sitcom-Creator und schmeiße hin, um ein Jahr später das gleiche in ripoff-lauwarm zu machen? Das war einfach nur fad
Once Upon a Time 6,5/10
Ist ein bisschen schwer jetzt nur den Pilot zu bewerten, nachdem ich in den letzten Wochen die ganze Staffel gesehen habe. So kann ich die Erkenntnis, dass OUAT eigentlich nur eine Seifenoper mit Fantasy-Element ist, kaum ignorieren. Ein guilty pleasure der ganz seicht-harmlosen Art.
Veep 7/10
hat dafür ordentlich Biss und Bosheit im Gepäck. Hier fehlt es aber wiederum an einem etwas emotional erdendem Ausgleich und etwas mehr Story-Struktur. Zweiter größerer Kritikpunkt: Dreyfus überzeugt mich nicht wirklich - aber das hat sie noch nie in irgendeiner Rolle getan.
Legend of Korra 9/10
Avatar sehe ich schon als die bisher beste Zeichentrickserie nach 2000. Korra legt da mit rasantem Erzähltempo und noch ausgefeilterer Action sehr stark nach. Großartig finde ich, dass man die Welt spürbar weiterentwickelt hat und mitten in einen faszinierenden Clash aus Industrialisierung und Magie mit dem Stadtbild der Jahrundertwende verknüpft hat. Das Setting ist wirklich kreativ und unverbraucht. Bei der Präsentation erlaubt sich die Show ohnehin keine Schwächen: Animationen, Hintergründe, Effekte, Musik und Stimmbesetzung sind wieder top notch und im TV-Bereich ziemlich konkurrenzlos.
Boss 7/10
Handwerklich ja gut gemacht und besetzt, aber dummerweise konnte mich der Pilot einfach nicht für seine Charaktere erwärmen oder interessieren. Die sind mir alle dermaßen egal geblieben, dass ich seit Wochen keinen Impuls habe, mir auch die zweite Folge anzuschauen. Schlecht schien es mir nicht, nur einfach nicht mein Fall.
Person of Interest 5/10
Hier ging es mir ähnlich wie mit Boss. Ganz gut unterhalten gefühlt, aber nicht der geringste "will mehr davon sehen" Impuls - hier allerdings noch deutlich mehr vertreten, weil die Prämisse schon ein sehr steifens Fall der Woche Schema erahnen lässt und ich auf Procedurals mit pseudo rotem Faden nicht leiden kann.