- Fr 27. Sep 2013, 16:47
#1292498
The Michael J. Fox Show
Hm. Es ist schwer, sich bei der Bewertung auf den Piloten zu beschränken und nicht die sehr viel konventionellere (und zerfahrene) zweite Episode mit hineinzunehmen, aber auch so ist das nicht der ganz große Hit. Die Offenheit, mit der Fox Witze über seine Krankheit macht, war natürlich gleichzeitig angenehm anrührend und befreiend (und wirklich witzig), aber da wurde natürlich auch viel Pulver verschossen - schließlich kann man mit Parkinson-Gags ja nun auch keine ganze Staffel füllen. Auf der anderen Seite ist man sicherlich aber gezwungen, immer wieder darauf zurückzugreifen, weil die Krankheit eben den Schauspieler MJF genauso definiert; dementsprechend irritiert Fox' Mimik und Gestik in den "normalen" Szenen ein wenig. Parkinson bleibt IMMER als Geist in jeder Szene, und wie die Show später damit umgehen kann, dürfte weitestgehend deren Erfolg bestimmen. Immerhin gibt es aber sympathische Charaktere zuhauf, und Betsy Brandt ist natürlich jederzeit eine willkommene Abwechslung. Hübsche Familienunterhaltung, aber (wie die zweite Folge dann zeigte) nichts, was man Woche für Woche fieberhaft erwarten müsste.
5.5 von 10
The Crazy Ones
Autsch. Vom Episodensponsoring und Kelly Clarksons Gastauftritt bis hin zu Williams' Co-Stars wirkt TCO irgendwie völlig unrund. Während letztere (inklusive Gellar) aber noch ein paar denkwürdige Szenen haben, ist es ausgerechnet Robin Williams, der die Show nach unten zieht. Selbst wenn man seine Art der Comedy mag, tut es ehrlich weh, wie Williams jede Einstellung mit seinem Stand-Up-Shtick prägt - das hat etwas irrsinnig Gezwungenes, als könne der Star nicht eine Sekunde lang aus seiner Comedy-Persona ausbrechen und häufe ungefragt Grimasse auf Grimasse, platten Gag auf platten Gag. Irgendwie wirkt der Pilot, als wolle Williams auf Teufel komm raus Sympathien erheischen, um beachtet zu werden, und das hat eine traurige Grundtendenz - und hilft auch der Agenturstory nicht wirklich weiter, weil die anderen Darsteller daneben zwangsläufig untergehen: Otto auf amerikanisch. Als wüsste einer nicht, wann Schluss ist. Schade.
3 von 10
Agents of S.H.I.E.L.D.
Natürlich waren die Erwartungen hoch, und der Pilot war leider nicht mehr als guter Durchschnitt, der jetzt schon auf den Freak of the Week zurückgreifen musste, um zu funktionieren. Trotzdem: Es ist Marvel, und wenn man sich in dem Universum auskennt, wird man hier mit vielen Querverweisen und netten Gastauftritten (Cobie!) belohnt. Coulson und seine neue Hackerin stechen derzeit noch klar aus dem Cast heraus, und wenn man die detaillierte Marvelwelt beibehält, bin ich sogar bereit, wöchentliche Einzelfälle zu ertragen. Kein Überflieger, aber solide. Man hätte mehr erwarten können, aber ich bin froh, dass es nicht schlimmer gekommen ist - das reicht für
7 von 10
Lucky 7
DOA, und damit fliegt es eh von meiner Liste, aber der Pilot war auf seine Art sogar ausgesprochen interessant, wenn auch etwas zaghaft. Hätte eine gute Serie werden können, allerdings muss ich den Leuten zustimmen, die hier bereits geschrieben haben, dass eine Show wie diese ins Cable gehört. Derlei komplexe und "character driven" Dramen funktionieren im Network einfach nicht, und als Serial schon gleich gar nicht. Insofern eine verschenkte Chance, zu der auch der in vielen Momenten sehr verhaltene Pilot passt.
Man hat sich nicht gründlich genug an die Figuren herangetraut, um den Gelegenheitsgucker nicht zu verschrecken, und landet damit in einer Nische, die weder Fisch noch Fleisch ist. Ein kräftig überarbeitetes Remake im Cable würde ich mir jederzeit ansehen.
6.5 von 10