So endlich, endlich habe ich zumindest eine kleine meiner vielen Lücken geschlossen und die
Season 1 von
The Sopranos gesehen. Und ich werde sicher für meine Meinung gelyncht aber insgesamt war es doch eine etwas ernüchternde Erfahrung. Zunächst mal habe ich ohnehin 3 Versuche gebraucht alle 13 Folgen zu sehen. Beim ersten Mal bin ich nach dem Piloten ausgestiegen, beim zweiten Mal vor etwa 2,3 Jahren habe ich es eh schon bis Folge 10 oder so geschafft, aber dann den Faden verloren. Jetzt habe ich nochmal Mitte der Staffel angesetzt und es durchgezogen. Obwohl ich die meisten Folgen gerne geschaut hab, hatte ich nur sehr selten das Verlangen weiter zu schauen. "Zwingen" es zu schauen musste ich mich zwar nicht, aber es ging auch nicht von selbst wie letztens erst bei Justified.
Weil ich jetzt zu faul bin ein durchgehendes Review zu schreiben, werd ich meine Issues mit der Staffel einfach mal Listenförmig abarbeiten, dann habt ihrs auch einfacher herauszupicken was euch an meiner Meinung nicht passt.

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- Es ist viel weniger Serial als ich erwartet hätte. Die meisten Geschichten sind komplett abgeschlossen und haben selten großen Einfluss auf die weiteren Folgen.
- Der Staffel übergreifende Plot ist relativ spannungslos und uninteressant. Es wird zwar ab und an angesprochen, dass das FBI ein Netz um sie schlingt, aber bis auf vereinzelte Szenen braut sich da nie recht viel zusammen.
- Der Junior/Tony Konflikt wird zuerst fast nie behandelt und eskaliert dann meiner Meinung nach zu plötzlich.
- Bis auf Tony, Christopher und Junior bleiben zu viele der Capos sehr blass.
- Der Punkt stört mich nicht wirklich aber man muss sagen, dass es zeitweise relativ angestaubt wirkt. Die Serie war eine der ersten ihrer Art und das merkt man. Besonders im Finale sind mir zB. einige derbe Anschlussfehler aufgefallen.
Positiv hervorheben muss man aber auf jeden Fall Tony Soprano, eine durch und durch runde, toll geschriebene und erstklassig verkörperte Figur. Er fühlt sich einfach immer stringent und "echt" an, weniger wie eine geschriebene Figur als ein tatsächlicher Mensch. Selbst all die Jahre später fallen mir nur wenige Charaktere ein, die da mithalten können. Wobei man natürlich nicht verleugnen kann, dass das Writing generell wirklich stark ist und und der visuellen Umsetzung um einiges überlegen.
Ich hoffe dass die weiteren Staffeln da noch aufholen, aber nachdem die Production Values rund um diese Zeit enorm gestiegen sind, bin ich optimistisch.
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