- Di 27. Dez 2011, 23:26
#1052331
Da ich dieses Jahr nur 13 (wobei ich mir nicht sicher bin, ob "nur" das passende Wort ist) aktuell laufende Serien verfolgt habe, ist es nicht allzu schwer, eine Top 10 zu erstellen:
1.Boardwalk Empire
Glücklicherweise habe ich mit der Staffel erst kurz bevor sie endete angefangen, sonst hätte ich wohl keine Fingernägel mehr. Terence Winter und Kollegen haben hier eindrucksvoll vorgeführt, wie man eine Geschichte, deren Ausgang schon zu Beginn der Serie angedeutet wurde, konsequent und ohne Rücksicht auf Verluste, aber dennoch unglaublich einfühlsam und undurchsichtig erzählt. Dazu kommt eine bis in die Nebenrollen perfekte Besetzung und eine, auch nach 24 Episoden, immernoch beeindruckende Ausstattung und Inszenierung.
2.Homeland
Schwieriges Thema, das leicht zum Klischee verkommen kann, wenn es nicht richtig gehandhabt wird. Hier musste man dies jedoch, nachdem bereits der Auftakt übereugen konnte, zu keinem Zeitpunkt befürchten. Die Autoren von Homeland zeigten außerdem, wie man eine Auflösung, die schnell als Cop Out abgetan werden könnte, gut verkaufen kann, wenn man sie in den Figuren selbst motiviert und genügend Handlungsstränge offen lässt, um das Interesse der Zuschauer über eine Staffel hinaus zu halten. Dazu trugen natürlich auch die fantastischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller bei.
3.Enlightened
Eine Serie, die zu Beginn - wie ihre Protagonistin - den Eindruck machte, als wüsste sie selbst nicht, was sie denn nun eigentlich sein wollte: Comedy oder Drama? Charakterstudie oder Gesellschaftssatire? Mit jeder Episode wurde jedoch klarer, dass es zu keinem Zeitpunkt notwendig ist, sich in eine dieser Schubladen einordnen zu lassen. Laura Derns Figur ist der Fixstern, um den sich alles dreht. In welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit die Peripherie dies tut, ist variabel. Gerade das macht Enlightened so spannend und unberechenbar.
4.Hung
Ich weiß nie, ob ich traurig oder glücklich sein soll, wenn die stärkste Staffel einer Serie zugleich ihre letzte ist. Trotz des leichten Cliffhangers, konnten die meisten Handlungsstränge jedoch gut abgeschlossen werden und da Hung seit jeher mehr auf die Figuren als auf die Story fokussiert war, überwiegt letztendlich wohl doch das Glücksgefühl. Und Thomas Jane und Jane Adams werden wohl für immer einen Platz in der Rangliste mit Lieblings-TV-Duos sicher haben.
5.Shameless
Es scheint fast so, als sei der Begriff "Dramedy" für Shameless erfunden worden. Der unglaublich sympathische Cast schlittert von einer irrwitzigen Situation in die nächste, dank der ausgezeichneten Charakterisierung der Figuren und den teilweise fantastischen Darstellerleistungen können jedoch auch dramatische Momente und Familienkonflikte überzeugen.
6.American Horror Story
Zwar schwankte die Qualität der einzelnen Folgen ziemlich, der Gesamteindruck bleibt dennoch überaus positiv, da die Serie einfach unglaublich viel Spaß macht. Sie weiß, dass sie unglaublich lächerlich ist, schafft es aber dennoch, dass man mit den meisten Figuren einigermaßen mitfühlen kann. Zudem verdient die Entscheidung, in der zweiten Staffel komplett bei Null anzufangen, von meiner Seite aus großen Respekt.
7.Justified
Timothy Olyphant ist die coolste Sau, die es gibt. Umso besser, dass in der zweiten Staffel auch der Rest von Beginn an überzeugen konnte. Die Procedural-Elemente führen teilweise noch zu einigen Pacing-Problemen, die Haupthandlung war jedoch von Beginn an spannend und steigerte sich immer weiter bis zu ihrem packenden Finale.
8. Californication
Immernoch mein liebster Showtime-Halbstünder. Nach dem Durchhänger in der dritten Staffel eine Rückkehr zur alten Form mit zahlreichen verrückten Nebencharakteren, aber auch dem Mut, etwas ernster zu werden, wenn es denn notwendig ist.
9.Sons of Anarchy
Was wohl die beste Staffel der Serie hätte sein können, wurde innerhalb von fünf Minuten so dermaßen an die Wand gefahren, dass es sich zumindest für mich auch stark auf den Gesamteindruck der Staffel, wenn nicht sogar der Serie, auswirkt. Dennoch konnten die Schauspieler mal wieder überzeugen (vor allem auch die, für die das bisher eher weniger galt) und mit genug Anstrengung kann ich die guten Momente vielleicht auch ohne bitteren Beigeschmack in Erinnerung behalten.
10.Damages
Wenn nach drei fantastischen Staffeln trotz der schwierigen Umstände dennoch kein Durchhänger stattgefunden hätte, wäre mir die Serie langsam unheimlich geworden. Leider machten sich die Budgeteinsparungen und der Wechsel der Autoren überaus bemerkbar. Die Handlung kam trotz des recht simplen Falls teilweise kaum voran und bis auf Patty und Chris blieben sämtliche Figuren relativ blass und eindimensional, weshalb man auch nicht wirklich mit ihnen mitfühlen konnte. Ich bleibe dennoch zuversichtlich, was die letzte Staffel angeht.
Baking Bread muss ich noch nachholen und Game of Thrones interessiert mich nicht die Bohne. Bei Dexter werde ich mir wohl höchstens noch die letzte Staffel anschauen/-tun und Weeds, Nurse Jackie und Bored to Death haben es nicht ganz in die Top 10 geschafft.
Zuletzt geändert von Einzelkind am Mi 28. Dez 2011, 17:52, insgesamt 2-mal geändert.