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Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: So 5. Nov 2017, 12:12
von Extaler
Theologe hat geschrieben:
Extaler hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: You made my point. Erstens bist du es doch der Teenager zu Kindern macht, insofern hat das Kind Dustin gelogen um eine Nummer zu schieben und seine Partnerin wurde zu nichts gezwungen. Das ist creepy und grenzwertig. Aber das ist doch was anderes als Zwang.
Denkst du, dass es nur eine Vergewaltigung ist, wenn es einen "Zwang" gibt?
Kommt darauf an, wie du Zwang definierst. Wenn ich jemanden erpresse oder betäube ist das kein körperlicher Zwang, aber das Opfer ist mehr oder weniger wehrlos.
Wenn man verwechselt wird, ist das für mich moralisch fragwürdig, aber nicht unbedingt kriminell. Wenn sich ein Zwilling für einen anderen ausgibt, wäre das für mich wahrscheinlich schon eine Vergewaltigung.
Im Fall von Hoffman, wenn diese Anekdote aus einem Playboy-Interview überhaupt stimmt, sprechen wir von einem, wie du sagen würdest, Kind. Dieses Kind hat nicht geplant sich als sein Bruder auszugeben, sondern einfach in der Situation reagiert. Dazu haben ihn ältere, wohl Erwachsene zu der ganzen Aktion animiert/gedrängt.
Wenn du deiner eigenen Argumentation folgst, ist Hoffman eher ein Opfer als ein Täter, schließlich wurde er als Kind von Erwachsenen dazu gebracht, Sex mit einer erwachsenen Frau zu haben, obwohl er als Kind - und da zitiere ich dich - überhaupt nicht zustimmen konnte Sex zu haben, wenn überhaupt, gab es hier zwei Opfer.

Ich bin gespannt, wie du das jetzt drehst.
Du versuchst hier wieder verschiedene Dinge zu vermischen. Das Alter spielt vor Gericht ein Rolle, wie schuldfähig jemand ist (bei Hofmann) oder wie hart die Tat zu bestrafen ist (Spacey). Nicht ob die Tat nicht generell abscheulich ist und ob man als erwachsener Mann soetwas als lustige Anekdote erzählt, zumal wenn man nun auch weiß, dass Hofmann Frauen generell belästigt hat, sich also nie geändert hat. Auch Minderjährige können belangt werden, wenn sie der aktive Teil gegen eine wehrlose Person sind, was etwas vollkommen anderes ist als die Spacey Sache. Und ob er rechtlich zum Sex zustimmen kann ist irrelevant, da es kein Sex war, sondern eine Vergewaltigung.
http://www.independent.co.uk/news/world ... 01426.html


Eine Vergewaltigung ist es so oder so, das Alter spielt wie gesagt nur bei der Strafe eine Rolle:
Vergewaltigung ist nach Artikel 36 der Istanbul-Konvention das nicht einverständliche, sexuell bestimmte vaginale, anale oder orale Eindringen in den Körper einer anderen Person. Ein eventuelles Einverständnis muss freiwillig als Ergebnis des freien Willens der Person erteilt werden.
Das ist also nicht "grenzwertig" oder "creepy" wie du es zuerst dargestellt hast.

Du brauchst jetzt auch nicht weiterhin beleidigt sein und versuchen ad hominem zu argumentieren nur weil ich dich auf deine frauenfeindlich Begriffe wie Hexenjagd im Kontext von Sexualverbrechen hingewiesen haben.
Die erste Reaktion, die moralisch, logisch und statistisch richtig ist ist den Opfern zu glauben und nicht gleich "WHAT ABOUT THE MENZ" zu schreien.

Das ist bei jemandem, der SJW, ein Kampfbegriff der Alt Right Nazis :!: , ernsthaft als Beleidigung nutzt aber nun vielleicht auch verschenkte Mühe.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: So 5. Nov 2017, 12:36
von Waterboy
Ach @Extaler 

Nun ist Aber auch mal gut. Du wirfst ihn vor dich zu beleidigen machst aber doch genau das selbe bei jedem der nicht deine Meinung vetritt.

Wir alle wissen ja das für dich gerade Weihnachten vorgezogen wurde und du im hochaktiven mod bist. Denn letzrendlich bist du hier im forum ja eh nur aktiv wenn es um die Unterdrückung von frauenrechten geht oder wenn du gegen gewissen user pöbeln kannst.

Trotzdem muss man diese Diskussion ja nun nicht bereits über 4 Threads verstreut führen. Hier geht's um das us Fernsehen, bei House of cards um die Serie und im filmnews Thread um filmnews und wie auch immer hast du es ja auch noch geschafft im us Politik Thread regelmäßig das Thema aufzugreifen.

Dann mach doch nun einfach ein Thread zu weinstein und Co. Im Welt Forum auf und dann kannst du da gerne jeden an die virtuelle Gurgel gehen der nicht deine Meinung teilt.

Aber das ganze nun in jedem Thread zu lesen wird langsam aber sich anstrengend.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: So 5. Nov 2017, 12:37
von ultimateslayer
little_big_man hat geschrieben: Aber genau das ist ja der Punkt, der mich so anwidert. Sie haben ihn wie du sagst nicht entlassen, weil sie "so schockiert und angewidert über seine Taten sind", sondern nur aus Angst vor ihrem Ansehen in der Öffentlichkeit. Und genau wegen solchem Verhalten werden dann eben oft auch Unschuldige getroffen, denn ein Internetmob/Shitstorm hat oft nichts mit Recht/Unrecht zu tun, dazu hast du oben ja selbst ein Beispiel gegeben. Nur weil es in diesem Fall wohl den "Richtigen" trifft, ändert das meine Meinung nicht, dass das ein feiges und rechtlich höchst bedenkliches Vorgehen ist. Für mich ist das die moderne Version des Lynchmobs, sprich wenn ich dieses Vorgehen von Netflix für gut heisse, müsste ich auch gleichzeitig sagen, dass ein Lynchmob meinem Gerechtigkeitssinn entspricht.

Als Gedankenspiel, ob ich ein Verhalten als richtig oder falsch einstufe, stelle ich mir immer jemand komplett Unschuldigen in der betroffenen Rolle vor und frage mich dann: würde ich dann auch sagen, dass Netflix korrekt gehandelt hat? Mir kommt es oft so vor, dass was einige als richtig/falsch einstufen von der vermeintlichen Schuld/Unschuld des "Angeklagten" abhängt und genau das darf eben nicht sein. Man darf nicht sagen, dass wenn es den "Richtigen" trifft das Verhalten von Netflix richtig war, wenn es aber den "Falschen" trifft das gleiche Verhalten inakzeptal wäre...
Das ist meiner Meinung nach aber ein höchst unsinniges Gedankenspiel, weil Spacey nicht in diese Situation gekommen wäre, wenn er nicht schuldig wäre. Klar kann es auch dem Fall geben, in dem eine Person jemanden verleumdet um ihr zu Schaden, aber dann würden nicht 10 andere auftauchen und immer und immer wieder dieselben Geschichten erzählen. Selber Fall mit Weinstein.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: So 5. Nov 2017, 13:33
von Theologe
Extaler hat geschrieben: Du brauchst jetzt auch nicht weiterhin beleidigt sein und versuchen ad hominem zu argumentieren nur weil ich dich auf deine frauenfeindlich Begriffe wie Hexenjagd im Kontext von Sexualverbrechen hingewiesen haben.
Die erste Reaktion, die moralisch, logisch und statistisch richtig ist ist den Opfern zu glauben und nicht gleich "WHAT ABOUT THE MENZ" zu schreien.

Das ist bei jemandem, der SJW, ein Kampfbegriff der Alt Right Nazis :!: , ernsthaft als Beleidigung nutzt aber nun vielleicht auch verschenkte Mühe.
Vielleicht solltest du den Unterschied zwischen Hexenverfolgung als historisches Ereignis und dem daraus entstanden Begriff Hexenjagd lernen. Hexenjagd ist als Begriff nichts anderes als die Aussage, dass eine unrechte Verfolgung oder Verurteilung stattfindet.
Hexenjagd ist kein frauenfeindlicher Begriff, das Gegenteil ist der Fall.

Gibt es einen Grund für deine aggressive Art?

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Mo 6. Nov 2017, 15:41
von str1keteam
Bei Netflix dürfte die House of Cards Krise seit Sutherland Springs kurzzeitig in den Hintergrund gerückt sein, weil derzeit bestimmt die Köpfe qualmen, ob sie The Punisher nächste Woche starten oder verschieben.

Eins dürfte aber unabhängig vom Startdatum schon feststehen: Da aus der Häufung von Schusswaffen-Massakern wie üblich keine vernünftigen Schlüsse wie schärfere Waffengesetze oder bessere psychologische Versorgung von Veteranen gezogen werden, werden viele Kritiker Punisher als Steilvorlage für polemische Verrisse nutzen, die die Serie nicht fair für ihre Qualität als Vigilanten-Drama bewerten, sondern eigentlich nur Kommentare über die Fetischisierung von Gewalt und das Schusswaffenthema sind.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Mo 6. Nov 2017, 19:47
von Theologe
str1keteam hat geschrieben:Bei Netflix dürfte die House of Cards Krise seit Sutherland Springs kurzzeitig in den Hintergrund gerückt sein, weil derzeit bestimmt die Köpfe qualmen, ob sie The Punisher nächste Woche starten oder verschieben.

Eins dürfte aber unabhängig vom Startdatum schon feststehen: Da aus der Häufung von Schusswaffen-Massakern wie üblich keine vernünftigen Schlüsse wie schärfere Waffengesetze oder bessere psychologische Versorgung von Veteranen gezogen werden, werden viele Kritiker Punisher als Steilvorlage für polemische Verrisse nutzen, die die Serie nicht fair für ihre Qualität als Vigilanten-Drama bewerten, sondern eigentlich nur Kommentare über die Fetischisierung von Gewalt und das Schusswaffenthema sind.
Die Gefahr besteht, aber die bisherigen Reviews waren positiv. Wenn Netflix die Show verschiebt, hat man aber auch keine Garantie, dass es bis zum nächsten Startdatum nicht wieder ein Massaker geben wird.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Mo 6. Nov 2017, 20:38
von str1keteam
Theologe hat geschrieben: Wenn Netflix die Show verschiebt, hat man aber auch keine Garantie, dass es bis zum nächsten Startdatum nicht wieder ein Massaker geben wird.
Deshalb würde ich auch am Datum festhalten. Shooter hatte ja letztes Jahr ein ähnliches Problem und musste letztlich 2 mal verschoben werden. Wenn man so eine Show produziert, muss man sich darauf einstellen, dass PR Probleme lauern und jederzeit wieder etwas passieren kann. (Die Werbefläche New York Comic Con fiel für Punisher ja schon wegen dem Las Vegas Massaker aus.)


Davon ab, darf man durchaus gespannt sein, ob die Autoren ein gesundes Maß zwischen "ehrlich gegenüber dem Charakter" und "Selbstjustiz-Amok etwas mehr hinterfragen als Death Wish" gefunden haben. :lol: Beim ersten Serienauftritt gab es dafür ja noch Daredevil als Gegenpol.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Do 9. Nov 2017, 23:50
von little_big_man
ultimateslayer hat geschrieben:Louis C.K. ist so ein Kandidat, über den auch schon lange gemunkelt wird und ich hoffe und bete, dass es nicht wahr ist.
http://deadline.com/2017/11/five-women- ... 202204894/

:roll:

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 00:06
von str1keteam
little_big_man hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Louis C.K. ist so ein Kandidat, über den auch schon lange gemunkelt wird und ich hoffe und bete, dass es nicht wahr ist.
http://deadline.com/2017/11/five-women- ... 202204894/

:roll:
Das Getuschel war ja spätestens seit der (damals ziemlich unverantwortlich aussehenden) Storyline in One Mississippi hochgekocht.https://decider.com/2017/08/30/one-miss ... uct-scene/ Schade, dass es sich nun zu bewahrheiten scheint. Wenn es sich letzten Endes auf Fälle bis Mitte des letzten Jahrzehntes beschränkt, könnte ich mir vorstellen, dass Louis (im Gegensatz zu den anderen massenweise Angeklagten) nach einer Pause auf die Bildschirme zurückkehren kann. Zur Not wieder als Direktvertrieb wie bei Horace & Pete.

Kurios ist, dass sowohl Spacey als auch Louis Momente in ihren Serien hatten, in denen die Themen angeschnitten worden. Spacey u.a. durch die Verführung seines Bodyguards (ich denke mal, in Spaceys durch Macht und Ruhm vernebeltem Kopf liefen seine handfesten "Verführungsversuche" auch so einvernehmlich ab, wie in House of Cards). Louis halber Stand Up besteht aus Masturbationswitzen.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 15:08
von Extaler
Masturbationswitze sind ja nun für viele Comedians der kreative Höhepunkt ihrer Karriere. Bei Louis wird das jetzt natürlich immer einen ekelhaften Beigeschmack haben, dass er sich da dann auch vor Publikum einen runterholt. Vor allem beängstigend, dass er sich bei der einen Frau entschuldigt sie im WC geschubst zu haben und sie dann sagt "Ne, das war ich nicht." Da scheint also noch eine Menge im Dunkeln zu sein und Louis muss so viele Frauen belästigt haben, dass er selbst nicht mehr durchsteigt.

Der NY Times Kommentar ist sehr gut:
"Having someone masturbate in front of you, while repulsive and dehumanizing, is NOT the worst of the trauma these women went through. The ongoing severe damage is their loss of career opportunities because powerful men had no problem with protecting their own careers and reputations at the expense of women.

Ed Westwick wurde von zwei Frauen der Vergewaltigung beschuldigt
Jeffrey Tambor (Transparent) wird von Amazon wegen sexueller Belästigung untersucht
Matthew Weiner (Schöpfer Mad Men) wird auch sexuelle Belästigung vorgeworfen


Schauen wir mal, wer der Nächste ist.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 16:11
von Theologe
Extaler hat geschrieben: Matthew Weiner (Schöpfer Mad Men) wird auch sexuelle Belästigung vorgeworfen


Schauen wir mal, wer der Nächste ist.
Wenn es bei Weiner bei dem einen "Vorwurf" bleibt, dann wäre der für mich ein Opfer der Hexenjagd. Das war ihm vorgeworfen wird ist mal so etwas von lächerlich.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 20:09
von little_big_man
Louis C.K. hat geschrieben: I want to address the stories told to the New York Times by five women named Abby, Rebecca, Dana, Julia who felt able to name themselves and one who did not.

These stories are true. At the time, I said to myself that what I did was okay because I never showed a woman my dick without asking first, which is also true. But what I learned later in life, too late, is that when you have power over another person, asking them to look at your dick isn’t a question. It’s a predicament for them. The power I had over these women is that they admired me. And I wielded that power irresponsibly.

I have been remorseful of my actions. And I’ve tried to learn from them. And run from them. Now I’m aware of the extent of the impact of my actions. I learned yesterday the extent to which I left these women who admired me feeling badly about themselves and cautious around other men who would never have put them in that position.

I also took advantage of the fact that I was widely admired in my and their community, which disabled them from sharing their story and brought hardship to them when they tried because people who look up to me didn’t want to hear it. I didn’t think that I was doing any of that because my position allowed me not to think about it.

There is nothing about this that I forgive myself for. And I have to reconcile it with who I am. Which is nothing compared to the task I left them with.

I wish I had reacted to their admiration of me by being a good example to them as a man and given them some guidance as a comedian, including because I admired their work.

The hardest regret to live with is what you’ve done to hurt someone else. And I can hardly wrap my head around the scope of hurt I brought on them. I’d be remiss to exclude the hurt that I’ve brought on people who I work with and have worked with who’s professional and personal lives have been impacted by all of this, including projects currently in production: the cast and crew of Better Things, Baskets, The Cops, One Mississippi, and I Love You Daddy. I deeply regret that this has brought negative attention to my manager Dave Becky who only tried to mediate a situation that I caused. I’ve brought anguish and hardship to the people at FX who have given me so much The Orchard who took a chance on my movie and every other entity that has bet on me through the years.

I’ve brought pain to my family, my friends, my children and their mother.

I have spent my long and lucky career talking and saying anything I want. I will now step back and take a long time to listen.

Thank you for reading.
Das ist zumindest mal eine Reaktion, die ich ehrlich und glaubwürdig finde und nicht einfach nur Ausflüchte oder ein schlechtgetimtes Coming-Out beinhalten. Zumindest ist es dann glaubwürdig, wenn diese Vorfälle alle schon viele Jahre zurück liegen. Sollte sich herausstellen, dass es auch in der näheren Vergangenheit noch solche Vorfälle gab, dann sähe das wieder anders aus.

Aber ja, Hauptsache Netflix und HBO konnten sich mal wieder als Moralappostel aufführen, die von allem nichts gewusst hatten und nun völlig entsetzt überreagieren mussten weil die PR-Leute nichts Besseres zu tun wussten... :roll:

Da lobe ich mir FX, wo die Verantwortlichen zuerst mal abgewartet haben (zumindest bisher) statt gleich sich feige aus der Verantwortung zu stehlen.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 20:38
von Nerdus
Ach, naja. Das klingt schon ganz nett und so, gleichzeitig hat all die Einsicht aber offenbar nicht gereicht, um sich schon früher mal bei den Betroffenen zu entschuldigen oder von sich aus reinen Tisch zu machen. (Was ich mir jetzt auch nicht einfach vorstelle, gerade, wenn die eigene Karriere dranhängt, aber wenn die Katze erst mal aus dem Sack ist, ist es halt schon sehr einfach, von der eigenen tief empfundenen Reue zu reden.)

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 21:14
von str1keteam
Das Statement ist schon mit das Beste, was man aus so einer Lose-Lose Situation machen kann. Allerdings mit einem großen Makel, der sich sicher noch rächen wird: Er hätte direkt sagen sollen, dass es noch mehr als diese 5 Fälle gab, denn selbst wenn er Mitte der 00er eine ehrliche Einsicht hatte und seine Triebe unter Kontrolle bekommen hat, wird es zu seiner aktiven Zeit noch andere Opfer gegeben haben.
Little_Big_Man hat geschrieben:Da lobe ich mir FX, wo die Verantwortlichen zuerst mal abgewartet haben (zumindest bisher) statt gleich sich feige aus der Verantwortung zu stehlen.
Better Things und Baskets werden (wie auch Amazons One Mississippi) darunter sicher nicht leiden müssen. Dort wird Louis höchstens als Produzent aus den Credits gestrichen und wird bei Better Things auch nicht mehr als Autor arbeiten. Für The Cops von TBS http://www.hollywoodreporter.com/live-f ... der-964363 sieht es düsterer aus. Als Sprecher könnte man ihn zwar leicht austauschen, aber wenn er da nach der Pilotfolge weiterhin prägend im Autorenstab war, landet es im Giftschrank.

Nerdus hat geschrieben:Das klingt schon ganz nett und so, gleichzeitig hat all die Einsicht aber offenbar nicht gereicht, um sich schon früher mal bei den Betroffenen zu entschuldigen
Hat er doch bei mindestens einer Frau gemacht. Allerdings für eine andere Geschichte als er ihr zugefügt hat. Was nahelegt, dass die 5 nur die Spitze des Eisberges waren.

Theologe hat geschrieben:Wenn es bei Weiner bei dem einen "Vorwurf" bleibt, dann wäre der für mich ein Opfer der Hexenjagd. Das war ihm vorgeworfen wird ist mal so etwas von lächerlich.
Sehe ich auch so. Macht ihn nicht sympathischer, aber viel mehr als schleimige Anmache war der Spruch nicht, falls er denn überhaupt so gefallen ist. Sobald sowas zu mehr als einer Verwarnung führt, müsstest du jedes Krankenhaus wegen Ärztemangel schließen (inkl. Ärztinnen!), wenn ich da nur an meine Zivildienstzeit zurückdenke.

Auch Roy Price von Amazon war mit seinen Dick-Wortspielen zwar höchst unprofessionell, aber er gehört nicht in eine Schublade mit Spacey oder gar Weinstein. Da er aber sowieso auf der Kippe stand, kam das natürlich gelegen, um ihn geräuschlos und kostenarm zu entsorgen.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 22:11
von Nerdus
str1keteam hat geschrieben:Hat er doch bei mindestens einer Frau gemacht. Allerdings für eine andere Geschichte als er ihr zugefügt hat. Was nahelegt, dass die 5 nur die Spitze des Eisberges waren.
Joah, wie du sagst, für ne andere Sache und das doch auch erst, als zehn Jahre später die Gerüchte sehr laut wurden, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ist doch das gleiche wie jetzt, wenn man eh schon glaubt, es kommt raus, kann man sich auch entschuldigen, das zeugt aber für mich nicht automatisch von echter Reue. Also er hätte auch schlechter reagieren können (zumindest hat er sich nicht als schwul geoutet), aber ich geb da jetzt nicht so viel auf die hübschen Formulierungen.

Außerdem seh ich das wie du, dass die fünf dann bestimmt nicht die einzigen sind, wenn sich das über Jahre zog und er nicht mal alle Vorfälle den richtigen Frauen zuordnen kann …

Edit: Mir ist auch so, als hätte er das über die letzten Jahre öffentlich abgestritten, also so ganz weit her sein kann’s mit der Einsicht wohl nicht. Ich find aber gerade nicht den passenden Link.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 23:28
von str1keteam
Nerdus hat geschrieben:
Edit: Mir ist auch so, als hätte er das über die letzten Jahre öffentlich abgestritten, also so ganz weit her sein kann’s mit der Einsicht wohl nicht. Ich find aber gerade nicht den passenden Link.
Er hat es meist so gelöst, dass er jeden Kommentar dazu verweigert hat, um den "Gerüchten" keine Nahrung zu geben. In mindestens einem Interview aber auch direkt abgestritten. Einsicht im Sinne, dass er ohne Gefahr der Enttarnung die Schuld auf sich nimmt, ist es sicher nicht. Aus aktueller Sachlage aber immerhin in dem Maße, dass er seit gut 10 Jahren keine Rückfälle hatte und seine Macht seitdem genutzt hat, um (oft weiblichen) Comedy-Talenten eine Stimme im TV zu geben, anstatt zu fragen, ob er den kleinen Louis rausholen darf.

Macht sein Verhalten nicht rückwirkend akzeptabel und er hat es imho auch verdient vom Sockel zu fallen, aber wenn man selbst Mördern, Kinderschändern, Vergewaltigern und sonstigen Gewaltverbrechern eine Chance auf Rehabilitation zugesteht, dann muss auch der alte Wixer nicht bis ans Lebensende als Aussätziger leben. Immer vorausgesetzt, dass keine schlimmeren Vergehen rauskommen und mal davon ab, dass ich aus rein egoistischer Fansicht nicht ewig auf neue Louis C.K. Produktionen verzichten möchte.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 23:45
von Nerdus
Ach, ich glaube auch nicht, dass das ein Karriere-Aus ist. Dafür ist es unterm Strich zu harmlos und als Stand-Up-Comedian ist man auch nicht so abhängig von Studios und großen Entscheidern. Für die Schauspielprojekte wird es erst mal schwierig, aber das wird sich wahrscheinlich auch wieder erholen.

Ich bin nur gespannt, ob da jetzt noch mehr zu ihm rauskommt oder ob es das gewesen ist.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Sa 11. Nov 2017, 09:27
von redlock
Extaler hat geschrieben: Schauen wir mal, wer der Nächste ist.
Andrew Kreisberg (Showrunner bei Supergirl und The Flash).

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: So 12. Nov 2017, 11:37
von 1623userdigital
Auf Deutschlandfunk Kultur hat Thea Dorn mal eine Meinung zur Sexismus-Debatte. Titel des Interviews: "Das ist ein neuer Totalitarismus".

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: So 12. Nov 2017, 12:45
von Theologe
1623userdigital hat geschrieben:Auf Deutschlandfunk Kultur hat Thea Dorn mal eine Meinung zur Sexismus-Debatte. Titel des Interviews: "Das ist ein neuer Totalitarismus".
Sie spricht da etwas ganz wichtiges an: KONTEXT.
Wenn man reine schwarz/weiß Malerei betreibt, dann ist natürlich alles ein Skandal. Das kommt dann aber wahrscheinlich von Leuten für die Kontakt zu anderen Menschen genauso theoretisch ist, wie eine Diskussion ohne Kontext.

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: So 12. Nov 2017, 14:05
von str1keteam
Theologe hat geschrieben:
1623userdigital hat geschrieben:Auf Deutschlandfunk Kultur hat Thea Dorn mal eine Meinung zur Sexismus-Debatte. Titel des Interviews: "Das ist ein neuer Totalitarismus".
Sie spricht da etwas ganz wichtiges an: KONTEXT.
Wenn man reine schwarz/weiß Malerei betreibt, dann ist natürlich alles ein Skandal. Das kommt dann aber wahrscheinlich von Leuten für die Kontakt zu anderen Menschen genauso theoretisch ist, wie eine Diskussion ohne Kontext.
Ja, selbst wenn man in anderen Punkten des Interviews durchaus der Meinung sein kann, dass sie etwas verharmlost, ist die Missachtung von Kontext die Grundwurzel der Mob-Mentalität. Also allgemein und nicht nur auf die aktuelle Missbrauchs-Debatte bezogen.

Beispielhaft zuletzt wieder der Fall von Trump-Arschkriecher Jeffrey Lord. Der hat in einem Twitter-Wortduell "Sieg Heil" an seinen Kontrahenten geschrieben.
versteckter Inhalt:
http://nymag.com/daily/intelligencer/20 ... tweet.html

http://www.n-tv.de/politik/CNN-feuert-K ... 79063.html

Nach "Sieg Heil"-Tweet: CNN feuert Kommentator Jeffrey Lord

Der einzige Pro-Trump-Kommentator des US-Nachrichtensenders CNN Jeffrey Lord postet einen "Sieg Heil"-Tweet und wird dafür gefeuert. Dabei sei sein Tweet missverstanden worden, meint er.

Der US-Nachrichtensender CNN hat sich von dem konservativen politischen Kommentator Jeffrey Lord nach einem "Sieg Heil"-Tweet an einen Kritiker getrennt. "Nazi-Grüße sind unvertretbar", hieß es in einer verbreiteten Stellungnahme des Senders. "Jeffrey Lord ist nicht mehr bei uns."

Wie die "New York Times" berichtete, hatte Trump-Unterstützer Lord als Antwort an den Chef der liberalen Interessensvertretung Media Matters for America Angelo Carusone die Worte "Sieg Heil" geschrieben. Der Tweet wurde später gelöscht.

Die beiden waren in dieser Woche mehrfach in dem sozialen Netzwerk aneinandergeraten. Während Media Matters for America CNN dafür kritisierte, den bekennenden Unterstützer von US-Präsident Donald Trump angestellt zu haben, bezeichnete Lord die Medienaktivisten als "Faschisten".

Dafür bezog er sich auch auf einen Meinungsbeitrag der konservativen Zeitschrift "American Spectator", dem zufolge die "Faschisten" von Media Matters for America keine Ansichten zuließen würden, die sie nicht selbst hätten.

Jeffrey Lord meint, sein "Sieg Heil"-Tweet sei missverstanden worden. Er habe sich über Carusone lustig machen wollen. Auf Nachfrage der "New York Times" sagte er zudem: "Ich verhöhne Leute, die Einschüchterungstaktiken im Stil von Faschisten und Nazis nutzen, um Leute loszuwerden - und ich bin derjenige, der gefeuert wird." Auf seine Entlassung reagierte Lord mit einem "LOL!"-Tweet, der Lachen und Belustigung darstellen soll.
Im Kontext betrachtet absolut unmissverständlich, dass er den anderen Kerl damit als Nazi (passt sowohl auf grammar nazi und Free Speech Gegner) bezeichnen wollte und trotzdem wurde er von CNN explizit für diesen Tweet gefeuert. Was man von ihm persönlich hält, darf dabei keine Rolle spielen, denn CNN hat ihn ja als einzigen Pro Trump Kommentator engagiert, um der Gegenseite ein Wort zu geben und Diskussionen zu ermöglichen.


Oder der Rage-Mob Klassiker um Justine Sacco, für die ein provokativer Twitter-Gag den Jobverlust und ewig andauernde Beschmutzung ihres Namens bedeutete.
versteckter Inhalt:
https://www.nytimes.com/2015/02/15/maga ... -life.html
How One Stupid Tweet Blew Up Justine Sacco’s Life

As she made the long journey from New York to South Africa, to visit family during the holidays in 2013, Justine Sacco, 30 years old and the senior director of corporate communications at IAC, began tweeting acerbic little jokes about the indignities of travel. [/b]There was one about a fellow passenger on the flight from John F. Kennedy International Airport:

“ ‘Weird German Dude: You’re in First Class. It’s 2014. Get some deodorant.’ — Inner monologue as I inhale BO. Thank God for pharmaceuticals.”

Then, during her layover at Heathrow:
“Chilly — cucumber sandwiches — bad teeth. Back in London!”

And on Dec. 20, before the final leg of her trip to Cape Town:
“Going to Africa. Hope I don’t get AIDS. Just kidding. I’m white!”

She chuckled to herself as she pressed send on this last one, then wandered around Heathrow’s international terminal for half an hour, sporadically checking her phone. No one replied, which didn’t surprise her. She had only 170 Twitter followers.
Sacco boarded the plane. It was an 11-hour flight, so she slept. When the plane landed in Cape Town and was taxiing on the runway, she turned on her phone. Right away, she got a text from someone she hadn’t spoken to since high school: “I’m so sorry to see what’s happening.” Sacco looked at it, baffled.
Then another text: “You need to call me immediately.” It was from her best friend, Hannah. Then her phone exploded with more texts and alerts. And then it rang. It was Hannah. “You’re the No. 1 worldwide trend on Twitter right now,” she said.


Sacco’s Twitter feed had become a horror show. “In light of @Justine-Sacco disgusting racist tweet, I’m donating to @care today” and “How did @JustineSacco get a PR job?! Her level of racist ignorance belongs on Fox News. #AIDS can affect anyone!” and “I’m an IAC employee and I don’t want @JustineSacco doing any communications on our behalf ever again. Ever.” And then one from her employer, IAC, the corporate owner of The Daily Beast, OKCupid and Vimeo: “This is an outrageous, offensive comment. Employee in question currently unreachable on an intl flight.” The anger soon turned to excitement: “All I want for Christmas is to see @JustineSacco’s face when her plane lands and she checks her inbox/voicemail” and “Oh man, @JustineSacco is going to have the most painful phone-turning-on moment ever when her plane lands” and “We are about to watch this @JustineSacco bitch get fired. In REAL time. Before she even KNOWS she’s getting fired.”

The furor over Sacco’s tweet had become not just an ideological crusade against her perceived bigotry but also a form of idle entertainment. Her complete ignorance of her predicament for those 11 hours lent the episode both dramatic irony and a pleasing narrative arc. As Sacco’s flight traversed the length of Africa, a hashtag began to trend worldwide: #HasJustineLandedYet. “Seriously. I just want to go home to go to bed, but everyone at the bar is SO into #HasJustineLandedYet. Can’t look away. Can’t leave” and “Right, is there no one in Cape Town going to the airport to tweet her arrival? Come on, Twitter! I’d like pictures #HasJustineLandedYet.”
A Twitter user did indeed go to the airport to tweet her arrival. He took her photograph and posted it online. “Yup,” he wrote, “@JustineSacco HAS in fact landed at Cape Town International. She’s decided to wear sunnies as a disguise.”
By the time Sacco had touched down, tens of thousands of angry tweets had been sent in response to her joke. Hannah, meanwhile, frantically deleted her friend’s tweet and her account — Sacco didn’t want to look — but it was far too late. “Sorry @JustineSacco,” wrote one Twitter user, “your tweet lives on forever.”

...
Sacco had been three hours or so into her flight when retweets of her joke began to overwhelm my Twitter feed. I could understand why some people found it offensive. Read literally, she said that white people don’t get AIDS, but it seems doubtful many interpreted it that way. More likely it was her apparently gleeful flaunting of her privilege that angered people. But after thinking about her tweet for a few seconds more, I began to suspect that it wasn’t racist but a reflexive critique of white privilege — on our tendency to naïvely imagine ourselves immune from life’s horrors. Sacco, like Stone, had been yanked violently out of the context of her small social circle. Right?
“To me it was so insane of a comment for anyone to make,” she said. “I thought there was no way that anyone could possibly think it was literal.” (She would later write me an email to elaborate on this point. “Unfortunately, I am not a character on ‘South Park’ or a comedian, so I had no business commenting on the epidemic in such a politically incorrect manner on a public platform,” she wrote. “To put it simply, I wasn’t trying to raise awareness of AIDS or piss off the world or ruin my life. Living in America puts us in a bit of a bubble when it comes to what is going on in the third world. I was making fun of that bubble.”)

Man kann den Witz gerne geschmacklos finden, aber so einen provokativ-ironischen Kommentar aus dem Kontext zu reißen, um ihn böswillig falsch auslegen und die Mistforken der Selbstgerechtigkeit auspacken zu können, zeigt alles, was an Social Media so widerlich geworden ist. Begriffe wie Social Justice Warrior und der wunderschöne Klassiker Gutmensch sind durch den Gebrauch der rechten Seite ja mittlerweile leider zu Schlagworten geworden, die man kaum noch benutzen kann, ohne sich in einer Diskussion angreifbar zu machen, aber sie passen für diesen Menschenschlag 100 %. Wenn solche Taktiken von der linken Seite benutzt werden, finde ich das sogar noch abstoßender, weil ich dort voraussetze, dass sie es besser wissen müssten und somit nur aus Geltungssucht und dem Fehlen von echter Empathie so handeln, während ein beträchtlicher Teil der rechten Seite sich einfach nur aus Blödheit mit vor den Karren spannen lässt. :lol:

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: So 12. Nov 2017, 18:13
von Theologe
Wunderbar passt da auch der Skandal um einen 40 Jahre alten Sketch von Steve Martin. Im Sketch macht sich Martin über die Kommerzialisierung einer ägyptischen Wanderausstellung lustig und hat dafür sich und seine Background-Tänzer in klischeehafte Kostüme gesteckt.
Das ist natürlich für ein paar liberale Studenten super-rassistisch und auf einem Level mit brown facing.
Da sieht man in doppelter Hinsicht wie lächerlich das ist. Zum einen macht sich Martin über die Ausbeutung der Kulturgüter lustig, aber vor allem ist die Kultur, um die es geht, seit 3000 Jahren ausgestorben. Wer soll sich denn da überhaupt angegriffen fühlen?

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Mo 13. Nov 2017, 13:31
von Atum4
Habe sehr auf Folge 9 von The Deuce gewartet. :|
In Zukunft muss ich unbedingt vor dem Beginn des sehens einer Serie, lesen wie viele Folgen mich erwarten. :x

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Di 14. Nov 2017, 13:01
von Extaler
Theologe hat geschrieben:
Extaler hat geschrieben: Matthew Weiner (Schöpfer Mad Men) wird auch sexuelle Belästigung vorgeworfen


Schauen wir mal, wer der Nächste ist.
Wenn es bei Weiner bei dem einen "Vorwurf" bleibt, dann wäre der für mich ein Opfer der Hexenjagd. Das war ihm vorgeworfen wird ist mal so etwas von lächerlich.
Wenn der Boss einer Mitarbeiterin sagt, er müsse sie mal bumsen dürfen und die Frau dann ihren Job kündigt ist das sicherlich kein lächerlicher Vorwurf. Was denkst du denn was sexuelle Belästigung ist? Verstehst du das Machtgefälle?
1623userdigital hat geschrieben:Auf Deutschlandfunk Kultur hat Thea Dorn mal eine Meinung zur Sexismus-Debatte. Titel des Interviews: "Das ist ein neuer Totalitarismus"
Wow, internalisierte Misogynie ist eine harte Droge.

Das endlich Missbrauchsopfer sich trauen ihr Leid öffentlich zu erzählen hat nun absolut nichts mit Totalitarismus zu tun. Wie kommt man denn auf sowas?
Auch diese dumme Sichtweise, dass Künstler ja "über die Stränge schlagen" müssten ist absoluter Schwachsinn und schützt im Endeffekt nur Täter.

Wir befinden uns nun endlich am Anfang eines Paradigmenwechsels. Frauen wird zum ersten Mal in der Geschichte geglaubt. Dass da die Leute, die Macht haben und all die Männer, die jetzt Schiss haben, dass ihre eigenen Taten zum Vorschein kommen Angst haben ist klar, aber natürlich auch begrüßenswert.
Die rechte Gegenreaktion war natürlich erwartbar.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 77606.html
Das Muster ist also bekannt: Wenn es darum geht, reale Vorwürfe, reale Vorgänge, reale Vergehen aufzudecken, zu beschreiben oder zu beheben, dann ist es das Leichteste, die Diskussion zu zerstören, indem man "Wolf" schreit. Oder "Hexenjagd". Oder "The biggest crowd ever". Oder "Totalitarismus".
:wink:

Re: Der US-Serien Plauder Thread

Verfasst: Di 14. Nov 2017, 14:30
von Theologe
Extaler hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:
Extaler hat geschrieben: Matthew Weiner (Schöpfer Mad Men) wird auch sexuelle Belästigung vorgeworfen


Schauen wir mal, wer der Nächste ist.
Wenn es bei Weiner bei dem einen "Vorwurf" bleibt, dann wäre der für mich ein Opfer der Hexenjagd. Das war ihm vorgeworfen wird ist mal so etwas von lächerlich.
Wenn der Boss einer Mitarbeiterin sagt, er müsse sie mal bumsen dürfen und die Frau dann ihren Job kündigt ist das sicherlich kein lächerlicher Vorwurf. Was denkst du denn was sexuelle Belästigung ist? Verstehst du das Machtgefälle?
Ich verstehe das Machtgefälle, ich verstehe aber auch Kontext und den gibt Kater eben nicht. Für sich genommen ist die Aussage, ich müsste dich mal nackt sehen. Sexuelle Belästigung, im Kontext kann das aber auch ein Witz sein, der nicht belästigend ist.
Die Informationslage ist bei Weiner so dünn, dass ich da bisher überhaupt nichts sehe.