US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Stefan
#909062
ultimateslayer hat geschrieben:Naja, bei TAAHM musst du die Zeit bedenken, in der das rauskam. Die Explizität des sexuellen Humors war für so ein Format eigentlich recht ungewöhnlich.
na und, Mike & Molly hat 2 übergewichtige Hauptcharaktere in ner Sitcom.. das ist auch ungewöhnlich.. whats your point?
Benutzeravatar
von str1keteam
#909065
ultimateslayer hat geschrieben: An Charlie Cheens Bildschirmpräsenz und Schauspieltalent kannst nicht liegen. 8)
Die Rolle spult er zwar nur noch auf Autopilot ab, aber Talent hat er trotzdem. Siehe insbesondere Platoon oder Wall Street.
Bildschirmpräsenz und (trotz seiner Exzesse immer noch) eine sympathische Ausstrahlung sowieso. Quote sagt zwar nix über Qualität, aber ohne die beiden letzteren Attribute wäre er ja kaum so beliebt.
#909073
Stefan hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Naja, bei TAAHM musst du die Zeit bedenken, in der das rauskam. Die Explizität des sexuellen Humors war für so ein Format eigentlich recht ungewöhnlich.
na und, Mike & Molly hat 2 übergewichtige Hauptcharaktere in ner Sitcom.. das ist auch ungewöhnlich.. whats your point?
Ich hab eine Mutmaßung darüber angestellt warum TAAHM so beliebt ist. Und 2 fette Hauptcharaktere ist ja nun wirklich nichts was eine Serie ernsthaft bestimmen kann. Das kannst du durch x-beliebige Sachen ersetzen und hast dann jedes mal was "ungewöhnliches". Zwei glatzköpfige Hauptcharaktere, zwei schwerhörige Hauptcharaktere, zwei brillentragende Hauptcharaktere....

Was meiner Meinung nach TAAHM von anderen Sitcoms (inzwischen weniger, aber vor 6,7 Jahren noch eher) absetzt ist nicht "Zwei verwandte Hauptcharaktere" sondern eben der schamlose, hochgradig versaute Humor. Das mag nicht jedermans Sache sein, aber wie gesagt, in ner CBS-Sitcom hat man das nicht alle Tage gehabt.

Und, natürlich ist das überaus subjektiv, aber für mich ist Charlie Sheen einer der uninteressantesten und überbewertesten Schauspieler überhaupt, der es ohne den Familienstammbaum keine zwei Tage in Hollywood gemacht hätte. Und es schockiert mich jedes Mal wenn ich daran denke aufs neue, was für Unsummen er dafür bekommt Tag für Tag ein und den selben Gesichtsausdruck in die Kamera zu halten.
Benutzeravatar
von Theologe
#909088
str1keteam hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben: An Charlie Cheens Bildschirmpräsenz und Schauspieltalent kannst nicht liegen. 8)
Die Rolle spult er zwar nur noch auf Autopilot ab, aber Talent hat er trotzdem. Siehe insbesondere Platoon oder Wall Street.
Bildschirmpräsenz und (trotz seiner Exzesse immer noch) eine sympathische Ausstrahlung sowieso. Quote sagt zwar nix über Qualität, aber ohne die beiden letzteren Attribute wäre er ja kaum so beliebt.
Bill Maher im Gespräch mit Brad Pitt hat geschrieben: “You cannot do anything to make America not like you. You’re one of those people There are some people like that, ya know-Charlie Sheen. I love Charlie Sheen. He’s a friend of mine. I always kid him. I say ‘You could beat a nun to death in a pile of dead puppies’ and America would just go, ‘Oh that Charlie we love him he’s hysterical!”
Ich finde es sehr schade, dass Charlie Sheen aufgehört hat Schauspieler zu sein und sich lieber selbst in einer Sitcom darstellt. Wenn ich an Platoon, Wall Street, Ein Fremder Klang oder Made Of Steel denke, muss man wirklich bedauern, was letztlich aus diesem talentierten Schauspieler geworden ist.
Bei seinem Cameo in Wall Street 2 wirkte er vollkommen deplatziert, inzwischen ist er nicht mehr von seinem Sitcom-Charakter zu trennen.
#909296
Fox won the night with adults 18-49 as Glee was up 7% to a 4.9 rating with adults 18-49 (last week 4.6). The increase didn’t hurt Raising Hope which was up 8% to 2.7 adults 18-49 rating.

Last week Parenthood was NBC’s top scripted hour-long drama with a 2.1 adults 18-49 rating, but last night it dropped back 14% to a series low 1.8, tying with Detroit 1-8-7 and trailing the hour in total viewers by a wide margin. Detroit 1-8-7 was up 0.1 from last week’s final numbers with adults 18-49.

No Ordinary Family slipped 23% from last week’s 2.2 adults 18-49 rating all the way down to a series low 1.7 rating. Ouch. Dancing with the Stars-Results show was down 3% to a 3.3 rating.

CBS was very consistent week-to-week. NCIS was down 0.1 with adults 18-49 to a 3.9 rating, but both NCIS: LA (3.3) and The Good Wife (2.2) were flat vs. the previous week.

The Biggest Loser was up 0.1 versus last week to a 2.5 adults 18-49 rating between 8pm-10pm, making the drop for Parenthood a little bit more of a head scratcher.

Both One Tree Hill and Life Unexpected were down 0.1 with adults 18-49 vs. last week. With women 18-34, One Tree Hill was up 0.2 to a 1.8 rating, and Life Unexpected dropped 0.2 to a 1.1 rating.
No Ordinary Family ist um 23 Prozent gesunken. Holy fuck. Dabei dachte ich, dass die Kombination aus leicht verdaulicher Familienkost, Superhero Theme und dem bekannten Seriencast zusammen mit dem ziemlich großen Marketing zumindest solide Quoten garantieren. Aber momentan scheint ja jede neue Serie nur ein Dartschuss mit verbundenen Augen zu sein.
Benutzeravatar
von Theologe
#909301
ultimateslayer hat geschrieben:Aber momentan scheint ja jede neue Serie nur ein Dartschuss mit verbundenen Augen zu sein.
Vielleicht sollten die Networks sich auch einfach mal was trauen, anstatt nur harmloses oder Fließbandware zu starten. Man muss es nicht gleich wie Fox mit Lone Star probieren. Aber etwas wie Desperate Housewives, Lost oder Grey's Anatomy hat ABC eben auch nicht auf Lager.
#909310
Also zumindest mir erschließt sich da kein eindeutiges Schema. Es sind durchaus innovative Serien (zB. The Whole Truth, My Generation, natürlich Lone Star usw.) genauso gefloppt wie uninteressante Standardkost. Deswegen ja auch die Dartpfeil-Metapher, es gibt glaub ich im Moment absolut keine Möglichkeit gezielt zu treffen. Man muss halt soviel wie möglich an die Wand klatschen und hoffen, dass was hängen bleibt.
Benutzeravatar
von Theologe
#909346
ultimateslayer hat geschrieben:Also zumindest mir erschließt sich da kein eindeutiges Schema. Es sind durchaus innovative Serien (zB. The Whole Truth, My Generation, natürlich Lone Star usw.) genauso gefloppt wie uninteressante Standardkost. Deswegen ja auch die Dartpfeil-Metapher, es gibt glaub ich im Moment absolut keine Möglichkeit gezielt zu treffen. Man muss halt soviel wie möglich an die Wand klatschen und hoffen, dass was hängen bleibt.
Das sehe ich anders. Das was du innovativ bezeichnest, ist ja eher pseudo-innovativ. The Whole Truth hat als Neuerung, dass man beide Seiten beleuchtet. Letztlich ist es aber ein 08/15 Law-Procedural, genau genommen hat man nur die Grundidee von "Justice" etwas erweitert.
My Generation hatte den Dokustil, war inhaltlich eine ganz gewöhnliche Twen-Soap und der Dokustil war da eher störend.
Innovativ heißt für mich nicht, ich mache den gleichen Scheiß wie immer und verändere eine Kleinigkeit um die Einfallslosigkeit zu tarnen.
Die meisten Hits haben eine große Gemeinsamkeit. Die Figuren sind von Beginn an so interessant, vielleicht sogar einzigartig, dass man sich als Zuschauer sofort für die interessiert. Das unterscheidet zB Lost von FlashForward.
So funktioniert auch Glee.
Natürlich ist es nicht leicht die Mischung zwischen Innovation und Massentauglichkeit zu finden, dass in diesem Jahr aber wirklich nichts dabei war, ist einfach traurig. Entweder waren die Serien nicht innovativ oder eben eine eindeutige Nischenserie wie Lone Star.
Benutzeravatar
von Shepherd
#909356
Das Fazit der neuen Dramen dieser Network- Season (meine Einschätzung):

Werden nicht verlängert:

The Event
Chase
The Defenders
Outlaw
Undercovers
Lone Star
Detroit
The Whole truth
No ordinary family
My Generation


Wackelkandidaten:

Blue Bloods
Hawaii 5.0 (aber sehr wahrscheinlich)
Nikita
Law & Order LA (ok, wegen des Namens wohl wahrscheinlich)
Hellcats



Sicher verlängert:


Weiß nicht was ich noch so vergessen habe, aber das ist doch ne Katastrophenbilanz. Kein einziger Hit und man fragt sich, wozu man sich den Upfronts großartig widmen soll, wenn ohnehin alles mehr oder weniger floppt. Schon seltsam, dass überhaupt nichts mehr einschlägt, letztes Jahr gabs zumindest noch Glee und Vampire Diaries.
Benutzeravatar
von str1keteam
#909388
Shepherd hat geschrieben:Das Fazit der neuen Dramen dieser Network- Season (meine Einschätzung):
The Defenders, Detroit und No Ordinary Family unter Wackelkandidaten, dann passt das. :wink:
Defenders kann man immer noch auf den Freitag schieben. Detroit läuft für heutige Verhältnisse noch halbwegs akzeptabel für ein 10:00 Drama, das nicht die Welt kosten dürfte. Mit seiner 1.8 hat es immerhin die gleichen Werte wie NBC's Top-Drama der letzten Woche. :lol:
No Ordinary Family ist jetzt gegen die starke Konkurrenz wieder deutlich gefallen, aber das kann nächste Woche auch schon wieder über die 2.0 kommen und es wurde noch nie hinter einem Lead-In getestet.
Benutzeravatar
von Theologe
#909418
str1keteam hat geschrieben: No Ordinary Family ist jetzt gegen die starke Konkurrenz wieder deutlich gefallen, aber das kann nächste Woche auch schon wieder über die 2.0 kommen und es wurde noch nie hinter einem Lead-In getestet.
Wenn die Season mal zu Ende ist und du mehr als die erste Folge gesehen hast, wirst auch du feststellen, dass es sich nicht lohnt, sich größere Gedanken zu machen, wie man die Serie besser hätte senden können.
Benutzeravatar
von str1keteam
#909420
Theologe hat geschrieben:
str1keteam hat geschrieben: No Ordinary Family ist jetzt gegen die starke Konkurrenz wieder deutlich gefallen, aber das kann nächste Woche auch schon wieder über die 2.0 kommen und es wurde noch nie hinter einem Lead-In getestet.
Wenn die Season mal zu Ende ist und du mehr als die erste Folge gesehen hast, wirst auch du feststellen, dass es sich nicht lohnt, sich größere Gedanken zu machen, wie man die Serie besser hätte senden können.
Selbst wenn sie sich im Verlauf wirklich nicht auf ein besseres Niveau als das des ordentlichen Piloten entwickeln sollte, würde ich das Scheitern wahrscheinlich trotzdem noch bedauern, denn jeder Network-Dramahit, der zumindest vom Ansatz "anders" ist, erhöht automatisch die Risikobereitschaft der Networks in diesem Gebiet. Darunter könnte dann ein echter Volltreffer sein, der wegen der Flops von Lonestar, Event und NOF gegen Mord ist ihr Hobby Reloaded den Kürzeren zieht.
Benutzeravatar
von Theologe
#909422
str1keteam hat geschrieben: Selbst wenn sie sich im Verlauf wirklich nicht auf ein besseres Niveau als das des ordentlichen Piloten entwickeln sollte, würde ich das Scheitern wahrscheinlich trotzdem noch bedauern, denn jeder Network-Dramahit, der zumindest vom Ansatz "anders" ist, erhöht automatisch die Risikobereitschaft der Networks in diesem Gebiet. Darunter könnte dann ein echter Volltreffer sein, der wegen der Flops von Lonestar, Event und NOF gegen Mord ist ihr Hobby Reloaded den Kürzeren zieht.
Ich sehe es eher andersrum, uninspirierte Andersartigkeit schreckt Zuschauer ab und führt zu weniger Risikobereitschaft in der Zukunft.
Benutzeravatar
von str1keteam
#909424
Theologe hat geschrieben:
str1keteam hat geschrieben: Selbst wenn sie sich im Verlauf wirklich nicht auf ein besseres Niveau als das des ordentlichen Piloten entwickeln sollte, würde ich das Scheitern wahrscheinlich trotzdem noch bedauern, denn jeder Network-Dramahit, der zumindest vom Ansatz "anders" ist, erhöht automatisch die Risikobereitschaft der Networks in diesem Gebiet. Darunter könnte dann ein echter Volltreffer sein, der wegen der Flops von Lonestar, Event und NOF gegen Mord ist ihr Hobby Reloaded den Kürzeren zieht.
Ich sehe es eher andersrum, uninspirierte Andersartigkeit schreckt Zuschauer ab und führt zu weniger Risikobereitschaft in der Zukunft.
Den Gedankengang verstehe ich jetzt nur im Ansatz. :wink:
Wenn z.B. NOF oder Running Wilde Hits von Glee oder Modern Family Ausmaßen wären, würden die doch keinen der Stammzuschauer von zukünftigen Nischenserien abschrecken. Die würden sogar noch eine Plattform als passendes Lead-In bieten.
Einer der Gründe, dass dieses Jahr fast alle Neulinge gefloppt sind, ist doch auch, dass außer CBS kaum noch ein Sender gute und kompatible Lead-Ins als Starthilfe für seine Frischlinge hat. Die Serien, die diesen Vorteil haben, waren dann noch die Einäugigen unter den Blinden.
Benutzeravatar
von Theologe
#909426
str1keteam hat geschrieben: Den Gedankengang verstehe ich jetzt nur im Ansatz. :wink:
Wenn z.B. NOF oder Running Wilde Hits von Glee oder Modern Family Ausmaßen wären, würden die doch keinen der Stammzuschauer von zukünftigen Nischenserien abschrecken.
So hab ich es auch nicht gemeint. ABC bildet sich ein man habe mit NOF was besonderes kreiert, das ist aber nicht der Fall. Die uninspirierte Serie verliert schnell Zuschauer, weil sie nichts besonderes ist und ABC sagt sich, dass man dann wohl besser auf Nummer sicher geht. Desperate Housewives wurde zum Hit, weil es gut war, nicht weil anders war. Wie ich schon sagte, die Mischung zwischen innovativ und massentauglich ist auf Networks entscheidend. NOF ist so gehalten, dass es der ganzen Familie gefallen könnte, die Serie ist aber so uninspiriert, dass sie keine Zuschauer bindet, also probiert es ABC dann doch lieber mit Remakes von Hart to Hart oder einem Spin Off von Castle.
Wenn man also was andersartiges macht, muss es auch gut sein, das ist bei NOF nicht der Fall, das war bei Undercovers nicht so.
#909451
Theologe hat geschrieben:Die meisten Hits haben eine große Gemeinsamkeit. Die Figuren sind von Beginn an so interessant, vielleicht sogar einzigartig, dass man sich als Zuschauer sofort für die interessiert.
Das sehe ich genau so. Das Genre ist eigentlich fast nebensächlich, denn gerade Lost, DH und GA (alle fast gleichzeitig auf dem gleichen Sender gestartet) haben in dieser Hinsicht ja nun wirklich nichts gemeinsam.

ABER: alle hatten von der ersten Episode an einen sehr interessanten und likeable Cast. Natürlich müssen dann auch die Stories stimmen, aber wenn die Zuschauer sich gleich von Anfang an nicht angesprochen fühlen vom Cast, dann sind sie weg, bevor sie durch die Autoren mit guten Stories überzeugt werden können.
von Stefan
#909459
little_big_man hat geschrieben:ABER: alle hatten von der ersten Episode an einen sehr interessanten und likeable Cast. Natürlich müssen dann auch die Stories stimmen, aber wenn die Zuschauer sich gleich von Anfang an nicht angesprochen fühlen vom Cast, dann sind sie weg, bevor sie durch die Autoren mit guten Stories überzeugt werden können.
das stimmt.. wenn ich da an Invesion denk, da ging mir Fichter so unglaublich auf die Nerven.. ich gab der Show gar keine Chance :?

und das Problem hatte auch Flashforward .. jedesmal, wenn ich Joseph Fiennes dumme Fresse sah, war ich kurz davor, auszumachen - bis ich irgendwann.. wirklich nicht mehr zugeschaut hab :lol:
von Garp
#909469
str1keteam hat geschrieben:Einer der Gründe, dass dieses Jahr fast alle Neulinge gefloppt sind, ist doch auch, dass außer CBS kaum noch ein Sender gute und kompatible Lead-Ins als Starthilfe für seine Frischlinge hat. Die Serien, die diesen Vorteil haben, waren dann noch die Einäugigen unter den Blinden.
Das wird doch allgemein überschätzt, wie gerade ein Artikel in Variety aufgezeigt hat. Wenn innerhalb eines äusserst homogenen (und noch dazu erflogreichen) Comedy-Blocks nur knapp die Hälfte der 8pm-Serie-Zuschauer auch diejenige um 9 schauen, dann zeigt dies doch auf, dass die Leute gar nicht so umschaltfaul sind, wie immer behauptet wird. Dass FF, The Event oder NOF sich nicht durchsetz(t)en liegt an den Schwächen der Serien und nicht am "Lead-in".
Benutzeravatar
von str1keteam
#909475
Theologe hat geschrieben: So hab ich es auch nicht gemeint. ABC bildet sich ein man habe mit NOF was besonderes kreiert, das ist aber nicht der Fall. Die uninspirierte Serie verliert schnell Zuschauer, weil sie nichts besonderes ist und ABC sagt sich, dass man dann wohl besser auf Nummer sicher geht.
Aber in meinem Szenario verliert sie ja eben nicht schnell Zuschauer, sondern bleibt ein Hit, der wie 24 oder Lost den Weg für ähnliche Serien (wie Prison Break, Kidnapped oder Heroes) ebnet. :mrgreen:
Desperate Housewives wurde zum Hit, weil es gut war, nicht weil anders war.
Das würde erstens voraussetzen, dass hohe Qualität verlässlich mit guten Quoten belohnt wird (was höchst selten der Fall ist) und zweitens ist das ja ein sehr subjektiver Eindruck. Für mich war DH von der ersten Folge an nie mehr als eine durchschnittliche Quirky Prime Time Soap mit gutem Cast(fairerweise muss ich aber betonen, dass Network-Familiendramen auch überhaupt nicht mein Ding sind. Die Cougar Storyline um Eva Longoria hat mich schnell zum abschalten gezwungen.). Auch rein objektiv gesehen, sind die guten Kritiken dort aber nach der ersten Staffel realtiv schnell verstummt.

Ich weiß, dass dir Pushing Daisies nicht gefallen hat, aber die Kritiken waren herausragend, sie hat vom Start weg sympathische Charaktere eingeführt und sie hatte durch das Procedural Element auf dem Papier auch keinen geringeren Mainstream-Appeal als Glee.

Dh und Grey hatten zusätzlich noch die Gunst der Stunde auf ihrer Seite. DH schloß 2004 die Lücke von Sex and the City als Serie über die Frauen tagelang schnattern konnten. Grey hatte mit DH und dem Super Bowl eine fantastische Plattform. Die einzige andere große Krankenhausserie (E.R.) hatte zu der Zeit seine wohl schwächste Phase und war seit dem Ausstieg von Anthony Edwards im deutlichen Quoten-Abwärtstrend.

Andere Serien wie Space 2063, Action, Jim Profit oder Sons & Daughters (das Modern Family in vielen Dingen sehr ähnlich war, aber in der Midseason auf schlechtem Sendeplatz verbrannt wurde) waren ihrer Zeit ein paar Jahre voraus und wären später vielleicht über Kultstatus hinausgekommen.
Benutzeravatar
von str1keteam
#909480
Garp hat geschrieben:Das wird doch allgemein überschätzt, wie gerade ein Artikel in Variety aufgezeigt hat. Wenn innerhalb eines äusserst homogenen (und noch dazu erflogreichen) Comedy-Blocks nur knapp die Hälfte der 8pm-Serie-Zuschauer auch diejenige um 9 schauen, dann zeigt dies doch auf, dass die Leute gar nicht so umschaltfaul sind, wie immer behauptet wird. Dass FF, The Event oder NOF sich nicht durchsetz(t)en liegt an den Schwächen der Serien und nicht am "Lead-in".
Nein, das wird nicht überschätzt. :wink:
Ein gutes Lead-In, das vom Thema und Ton passend ist, ist noch kein Freifahrtschein, kann aber gerade zum Start schon die halbe Miete sein. Viele Serien würden auf einem weniger freundlichen Sendeplatz eingehen wie Primeln. Cleveland lebt bequem im Sandwich zwischen Simpsons und Family Guy. Am Dienstag würde es (wie auch American Dad) wahrscheinlich genau so schlecht wie Running Wilde laufen. Die Chancen von Outsourced werden auf dem 22:30 Slot hinter 30 Rock rapide sinken. CBS Comedies, die am Montag z.B. hinter Taahm gute Werte holten, sind am Mittwoch schnell gestorben. Shit my Dad says wäre es ohne das BBT Lead In genau so gegangen. NCIS:LA wäre ohne die Mutterserie wohl nie ein Hit geworden. Private Practice ohne Grey schon längst gestorben. ... usw.
Zuletzt geändert von str1keteam am Do 18. Nov 2010, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.
#909481
Ich muss ganz ehrlich sagen, so traurig das auch klingt, aber Theologe überschätzt die Rolle die der Inhalt einer Serie für den Erfolg spielt. Was ich bei der Diskussion hier ebenfalls vermisse ist die Rolle die Marketing spielt. Gut, für uns ist das schwerer nachzuvollziehen, weil wir es natürlich nicht direkt mitbekommen aber aus Sachen wie DH oder Lost wurde die Scheiße raus geworben. Dann kommen seltene Fälle, wo gerade die Zeit günstig steht (wie str1keteam schon bei Grey's erklärt hat) aber die werden dann auch zurecht als Überraschungshits gesehen.
Das einzige wo ich Theloge recht gebe ist, dass die diesjährige Network Season keine großen Hitserien hatte. Und zwar sowohl im Quotensinne, als auch was Qualität betrifft. Eben ein Modern Family oder Glee. Aber ich seh da das ungewöhnliche nicht. Es ist halt insgesamt eine eher schwächere Season. Sowas kommt vor. Solang das jetzt nicht mehrere Jahre so läuft ist das doch halb so wild.
Benutzeravatar
von str1keteam
#909483
ultimateslayer hat geschrieben:Solang das jetzt nicht mehrere Jahre so läuft ist das doch halb so wild.
Eigentlich geht das doch schon seit mehreren Jahren so. Die jetzigen Network Serien, die sehr gute Kritiken bekommen und Quoten holen, die sie nicht zum heißen Absetzungskandidaten machen, sind bis auf Modern Family und Glee fast alle schon mindestens 5-6 Jahre alt.
von Garp
#909519
@str1keteam
Deine Beispiele sind aber allesamt Serien, die gerade so mitgeschleppt werden und keinesfalls als eigentliche Hits bezeichnet werden könnten (zusätzlich sind es mehrheitlich Comedys in der zweiten halben Stunde, wo auch ich die magischen Kräfte von Lead-ins nicht verleugnen würde). Ausserdem behaupte ich ja nicht, dass die Programmierung bedeutungslos ist, sie wird nur masslos überschätzt und Hits werden damit garantiert keine erzwungen.

Um einen echten Hit zu erzielen braucht es Qualität und zusätzlich ein gewisses Durchhaltevermögen, dann kann man auch miiten im Brachland erfolgreich programmieren. Modern Family, The Event, Flash Forward - alle hatten Pilotratings zwischen 3.7 und 4.2 (Glee wirst du mir in dieser Aufzählung wohl nicht durchgehen lassen, obwohl SYTYCD kein Erfolg war) die unterschiedliche Entwicklung ist bekannt.

Aber wir werden uns wohl nicht einigen können und die umfangreichen Daten, die irgendeine Theorie bestätigen könnten, liegen irgendwo bei Nielsen brach.
Benutzeravatar
von Theologe
#909525
Ein gutes Lead In schadet nicht, aber Garp hat nicht ganz Unrecht, wenn er sagt, dass die keinen Hit produzieren, sondern eher dafür sorgen, dass Serien die eigenständig zu wenig Anziehungskraft haben, so mitgezogen werden. The Big Bang Theory mag eine Ausnahme gewesen sein, aber vielleicht lasse ich mich da auch zu sehr von meinem Geschmack blenden, von meinem empfinden ist das eine Serie, die man normalerweise nach 5 Folgen hätte absetzen müssen.
  • 1
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 64