US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Holzklotz
#1200274
Sollte die Serie in den nächsten Folgen sehr ''Fall der Woche mäßig'' sein würde es mich nicht überraschen.
Es würde mich im Gegenteil sehr wundern, wenn das zumindest nicht ein größerer Part der Formel sein wird.

The Following
Der Pilot verspricht eine potenziell großartige Serie. Die beiden Leads sind selbstredend exzellent und stechen heraus. Es gab einige Twists, die auch mich eher überrascht haben. Der Gore-Faktor war positiv zufriedenstellend und auch für diese Art von Serie vollkommen ausreichend. Bin jetzt sehr gespannt welchen Weg für den Rest der Staffel/Serie Williamson beschreiten wird, bin aber äußerst zuversichtlich.
8,5/10
von Plem
#1200280
The Following
Guter Pilot, aber der Charakter des Serienkillers funktioniert für mich leider überhaupt nicht. Nicht, weil ich James Purefoy nicht leiden kann (das sollte in der Rolle eigentlich ein Vor- und kein Nachteil sein), sondern weil Carol mir einfach nicht bedrohlich genug sind. Seine Handlungen sind es, ja, aber sein Verhalten bzw. seine ganze Art kommt bei mir überhaupt nicht an. Ich hätte mir da mehr Psychoterror und weniger körperliche Gewalt gewünscht. Ansonsten war's aber eine ganz solide erzählte Geschichte, die Lust auf mehr geweckt hat, wobei es wohl jetzt vorerst auf Cult Member of the Week hinausläuft.
7/10
von logan99
#1200298
The Following
Bin irgendwie doch enttäuscht von dem Piloten, obwohl mit 3/4 davon recht gut gefallen haben, aber hintenraus wurde es dann etwas albern und die Richtung die eingeschlagen wird, deutet wohl vermehrt auf Procedural-Episoden hin.

Kevin Bacon ist aber eine echt Bereicherung fürs TV. Unglaublich, was allein seine Präsenz doch für eine Atmosphäre schafft. Vom Gegenspieler bin ich dagegen noch nicht wirklich überzeugt, aber vielleicht kommt das mit etwas mehr Background in den kommenden Folgen. Schade auch, dass Maggie Grace hier etwas als Darstellerin vergeutet wurde - für die Rolle hätte sie nun nicht unbedingt wieder zurück ins TV gemusst.

Werde mir die nächsten 2-3 Folgen noch anschauen und dann entscheiden, ob es sich lohnt dranzubleiben.
6/10
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von redlock
#1200300
logan99 hat geschrieben: Schade auch, dass Maggie Grace hier etwas als Darstellerin vergeutet wurde - für die Rolle hätte sie nun nicht unbedingt wieder zurück ins TV gemusst.
Maggie hat eine größere Rolle in der aktuellen sechsten Staffel von Californication :wink:
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von Theologe
#1200301
redlock hat geschrieben:
logan99 hat geschrieben: Schade auch, dass Maggie Grace hier etwas als Darstellerin vergeutet wurde - für die Rolle hätte sie nun nicht unbedingt wieder zurück ins TV gemusst.
Maggie hat eine größere Rolle in der aktuellen sechsten Staffel von Californication :wink:
Jo, aber das geplante Spin Off ist dead in the water.
von Stefan
#1200310
Deception
Na ja, das war ja besser, als ich nach einigen Kritiken hier erwartet hatte. Ich bin halt ein sucker für Mystery Zeug und das ganze hier in eine "rich white family" einzubauen und daraus nun ein 13 Folgen - Mystery Ding zu machen klingt spannend. Hat etwas von Damages oder The Killing .. wobei die Darsteller da natürlich gar nicht mithalten können.

Der Pilot war jetzt nicht Kinoreif oder genial, aber er hat mich doch soweit gefesselt, dass ich weiterschauen möchte. Und irgendwie hab ich darauf auch mehr Lust als auf die aktuellen Folgen von Revenge :oops:

7 von 10


The Carrie Diaries
Ja, da Plem so von der Serie schwärmt, hab ich sie nun doch geschaut und muss gestehen - er hat schon recht. Klar, das hier ist eine Teenyserie und wenn man damit nichts anfangen kann, dann braucht man sich den Piloten gar nicht ansehen .. er revolutioniert das Genre sicher nicht. Aber das Setting in den 80ern ist interessant und gibt der Serie einen eigenen Look, die Hauptdarstellerin sieht einmal nicht aus als wär sie schon 30 und na ja - ich fand das ganze relativ sympatisch. Vl schaue ich weiter - ich bin noch unsicher, ob ich nicht schon zu alt für diese Serie bin :oops: :lol:

7 von 10
von Stefan
#1200314
Plem hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:er hat schon recht.
Hab ich das jemals nicht?

:evil:
Oft genug :!:
von Stefan
#1200340
The Following
Hat mir sehr sehr gut gefallen, die Idee mit den Fanboy-Serienkiller und Cray Crays ist ziemlich sick und definitiv was neues. Ich hoffe man wird jetzt nicht zu "crazy of the week" lastig, aber das wird man erstmal sehen

9 von 10

Legit
Hmm.. na ja. Die erste Hälfte war schon recht zäh und das ganze ist mir persönlich auch etwas zu derb. Es gibt hier sicher einige, die es super lustig finden, wenn ständig von Pussys gesprochen wird, aber na ja, das brauch ich ehrlich gesagt nicht. Die zweite Hälfte war dann lustiger, auch wenn der Humor eben ziemlich grenzwertig ist. Not my cup of Tea.

4 von 10
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von Tangaträger
#1200946
Ich tanze mal aus der Reihe, und disse The Following. Ich fand den Piloten naemlich scheisse. Ich sehe darin leider nichts Neues, die Twists haetten es auch in einer Serie von 2005 getan, und die Darsteller sind fuer ein police procedural (und das wird es werden - ich kann mir nicht vorstellen, dass Kevin Williamson die Serie am Anfang auf eine Thrillride ausgelegt hat) mehr unterfordert als ein Pornoregisseur.

Ausserdme zeigt die Stunde, dass Serien heutzutage hektisch geschrieben, inszeniert, und geschnitten werden, und dass ueberhaupt kein Spielraum mehr fuer die Charaktere uebrig bleibt. Dafuer, dass The Following das Duell zwischen Ryan und Joe behandeln soll, haben die beiden fast gar nichts an Charakterarbeit bekommen. Und was sie dann schlussendlich bekommen haben, waren Klischees, die es in jeder zweiten Serie gibt, und heutzutage schon in jedem Crime Procedural, welches sich nicht auf Humor spezialisiert hat. Neu und speziell war da ueberhaupt nichts. Der Schnitt war auch schrecklich. Allein in der Szene, in der Ryan und zwei andere FBI-Agenten sich zum ersten Mal in einer Walk-and-Talk-Szene unterhielten (die nicht mehr als 30 Sekunden dauerte), wurde staendig zwischen den drei Darstellern hin- und hergeschnitten, wenn jemand etwas zu sagen hatte. So etwas finde ich heutzutage einfach schrecklich. Wenn man dem Cast nicht mal zutrauen kann, eine halbminuetige Szene ohne Schnitt zu drehen (auch wenn diese zehn Mal gedreht wird), dann steckt hinter der Produktion nicht nur KEINE Muehe, ich kann es auch ueberhaupt nicht ernst nehmen.

Ein weiteres Problem ist die klinische Abarbeitung der Story. Von Akt zu Akt wird die Story durch Twists getragen, die fuer die Geschichte haette wichtig sein muessen, nach drei Minuten allerdings voellig vergessen waren. Oder sie wurden vollkommen schlampig als "revelation" und damit als plot device hinzugezogen. Bestes Beispiel war
versteckter Inhalt:
die "Tattoo"-Frau in der FBI-Zentrale, die sich umgebracht hat - es haette eine schockierende Szene sein muessen, aber dahinter steckte keine Atmosphaere, und mit der Ausnahme von ein paar Sekunden News Bulletin uever den Selbstmord, sowie Ryans Realisierung, dass Carroll einen Kult um sich herum aufgebaut hat, war die Szene fuer absolut gar nichts gut
. Dieser Subplot war einfach schrecklich geschrieben. Ueberhaupt war die Aktaufteilung extrem beschissen. Ein Akt = eine kleine Story. Sechs Akte = eine Episode, die von Subplots gefuellt ist, aber keine Zeit hatte, einen dieser Plots zu entwickeln. Stattdessen enden sie fast alle in einem Cliffhanger, weil... Ist das ein neues Gesetz fuer Network-Pilots, welches ich nicht mitbekommen habe?

Am Ende ist mir mal wieder aufgefallen, warum ich heutzutage Probleme mit Serien solcher Art habe, speziell auf den big four Networks. Die Piloten werde immer auf bang bang, boom boom, twist, another twist, fat cliffhanger ausgelegt, und auf die Charaktere wird sich ueberhaupt nicht konzentriert. The Following haette eine tolle Cable-like Thrillerserie sein koennen, aber stattdessen wurde sie network-typisch verwaessert und eingeweicht. Kein Wunder, warum ich von gestern auf heute mit den aktuellen Serien aufgehoert habe.

3.5/10
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von Theologe
#1200957
Das liest sich nicht wirklich wie eine Kritik von The Following, sondern wie eine Abrechnung mit den Networks und The Following musste jetzt einfach mal als Prügelknabe herhalten. Zu behaupten die Serie biete nichts neues, wenn der Serienkiller nicht wie in Profiler oder The Mentalist "unsichtbar" ist, sondern sogar eine Hauptrolle hat, zeigt eindeutig, dass das eine wenig konkrete Kritik war.
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von Tangaträger
#1200968
Theologe hat geschrieben:Zu behaupten die Serie biete nichts neues, wenn der Serienkiller nicht wie in Profiler oder The Mentalist "unsichtbar" ist, sondern sogar eine Hauptrolle hat, zeigt eindeutig, dass das eine wenig konkrete Kritik war.
Ist ja schoen und gut, dass der Serienkiller hier eine Hauptrolle hat. Wenn sich dieser aber nicht von den anderen, "unsichtbaren" und one-shot Killern in anderen Serien unterscheiden kann, sehe ich in Carrolls Charakterzuegen nichts neues. Sein Spiel mit Ryan erinnert dem Red John/Patrick Jane Spielchen, welches nun auch schon Jahre andauert; und sein Charme gegenueber seinen Opfern ist auch nicht gerade neu, sondern nur eine standardisierte Charakterizierung eines Allerwelt-Serienkillers.
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von leery
#1200992
The Following

Scheint mir etwas viel verlangt, in ner Pilotfolge gleich ne tiefgehende Charakterarbeit der Hauptfiguren zu erwarten.

Die wichtigsten Charaktere wurden gut eingeführt und man hat auch schon sehr viel aus der Vergangenheit und deren jetzigen Zustand erfahren. Das war mir für die erste Folge schon fast etwas zu viel und das ist vielleicht auch das, was Tanga meint.

Wie auch immer, mir hat der Auftakt gut gefallen. Durchaus interessante Figuren, nette und (für mich) teils unerwartete Twists. Ich kann auch gut damit leben, wenn es hier (zunächst?) tatsächlich auf FdWs hinausläuft. Es wurden da ja durchaus schon Handlungsfäden drumherum aufgemacht, die das nicht zu einem reinen Procedural, bei dem nur alle paar Folgen mal was zum roten Faden auftaucht, verkommen lassen werden.

8/10
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von Theologe
#1201049
Tangaträger hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:Zu behaupten die Serie biete nichts neues, wenn der Serienkiller nicht wie in Profiler oder The Mentalist "unsichtbar" ist, sondern sogar eine Hauptrolle hat, zeigt eindeutig, dass das eine wenig konkrete Kritik war.
Ist ja schoen und gut, dass der Serienkiller hier eine Hauptrolle hat. Wenn sich dieser aber nicht von den anderen, "unsichtbaren" und one-shot Killern in anderen Serien unterscheiden kann, sehe ich in Carrolls Charakterzuegen nichts neues. Sein Spiel mit Ryan erinnert dem Red John/Patrick Jane Spielchen, welches nun auch schon Jahre andauert; und sein Charme gegenueber seinen Opfern ist auch nicht gerade neu, sondern nur eine standardisierte Charakterizierung eines Allerwelt-Serienkillers.
Wie leery schon sagte, verlangst du von einem Pilot eindeutig zu viel und solange Red John bei The Mentalist unsichtbar ist und auch nur in wenigen Episoden Thema ist, verbietet sich der Vergleich. Wie gesagt, ich habe nicht den Eindruck, dass du The Following kritisierst. dafür ist deine doch recht lange Kritik wenig konkret. "Schnell geschnitten" ist dann doch etwas zu dünn.
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von Tangaträger
#1201086
Theologe hat geschrieben:Wie leery schon sagte, verlangst du von einem Pilot eindeutig zu viel
Was ich von einem Piloten grundsaetzlich erwarte, ist eine konkrete Vorstellung der Charaktere, damit ich einen Grund habe, fuer das Ueberleben eines Charakters zu hoffen, oder fuer das Glueck im Leben einer anderen Person. Und bei Genreserien scheint diese Charakterarbeit in der ersten Stunde immer weniger zu funktionieren, und ich wuerde gerne einmal wissen warum. Der Fokus auf eine schnell erzaehlte Story kann es doch nicht sein, weil ich nicht glaube, dass die Autoren sich waehrend ihrer Zeit nie weiterentwickeln, oder nie von Fehlern anderer lernen.
und solange Red John bei The Mentalist unsichtbar ist und auch nur in wenigen Episoden Thema ist, verbietet sich der Vergleich.
Finde ich nicht. Red John ist ein Charakter, Carroll ist ein Charakter. Beide sind Antagonisten des Protagonisten, der seine eigene Serie headlined. Ich vergleiche hier die Aehnlichkeit zweier Charaktere, und wie sie von den Autoren dargestellt werden. Wer in wievielen Folgen auftaucht, tut dabei nichts zur Sache.
"Schnell geschnitten" ist dann doch etwas zu dünn.
Hat mich auch nur bei der genannten Szene extremst gestoert. Und dann habe ich mir in Gedanken ausgemalt, wie The Following aussehen wuerde, wenn es wie Kathryn Bigelow "dokumentarisch" aufgebaut ist, oder es Kamera-ruhige Szenen wie in Breaking Bad gibt. Solch eine Ausrichtung eines TV-Dramas hilft ungemein der Atmosphaere. The Following hatte keine, da es grundsaetzlich schnell und hektsich inszeniert wurde.
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von Theologe
#1201098
Tangaträger hat geschrieben:Red John ist ein Charakter, Carroll ist ein Charakter. Beide sind Antagonisten des Protagonisten, der seine eigene Serie headlined. Ich vergleiche hier die Aehnlichkeit zweier Charaktere, und wie sie von den Autoren dargestellt werden. Wer in wievielen Folgen auftaucht, tut dabei nichts zur Sache.
Natürlich tut das was zur Sache, weil der Schwerpunkt ein ganz anderer ist. Red John ist eben kein Charakter, der ist ein Phantom und vor allem eines, das für die Handlung absolut unbedeutend ist. Der wird nur ab und zu in den Mix geworfen, damit die Serie nicht ganz so eintönig wirkt, wie sie eigentlich ist. Ein Serienkiller als Antagonist im Maincast ist durchaus etwas Neues, das zu leugnen, ist einfach Unsinn. Mal davon abgesehen, dass in deine Bewertung der Ablauf zukünftiger Folgen einfloss, die du noch gar nicht gesehen hast.
Wenn der Pilot dir nicht gefiel, geschenkt. Aber deine Begründung kann man in die Tonne kloppen.
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von Tangaträger
#1201109
Theologe hat geschrieben:Ein Serienkiller als Antagonist im Maincast ist durchaus etwas Neues, das zu leugnen, ist einfach Unsinn.
Ich versuche es mal so. Ein Serienkiller als Antagonist in Maincast = durchaus neu, das leugne ich nicht. Ein Serienkiller als Antagonist im Maincast, der anderen Serienkillern in anderen Serien aehnelt = nichts neues, da es Leute wie Carroll einfach schon einmal woanders gegeben hat.
Theologe hat geschrieben:Mal davon abgesehen, dass in deine Bewertung der Ablauf zukünftiger Folgen einfloss, die du noch gar nicht gesehen hast.
Ich wuesste nicht, wo ich solch eine Bewertung abgegeben habe.
Theologe hat geschrieben:Red John ist eben kein Charakter, der ist ein Phantom und vor allem eines, das für die Handlung absolut unbedeutend ist. Der wird nur ab und zu in den Mix geworfen, damit die Serie nicht ganz so eintönig wirkt, wie sie eigentlich ist.
Red John ist ein Grundbaustein von The Mentalist, und der Grund, warum Patrick Jane als Charakter existiert. Dasselbe trifft auch zwischen Carroll und Ryan in The Following zu. Dass ich beide Charaktere jetzt vergleiche, liegt an den 3+ Jahren The Mentalist, die Kevin Williamson sich als Hilfe herbeiziehen konnte (ob er es tat oder nicht tat, spielt keine Rolle) - natuelich muss Carroll sich als Serienkiller-Charakter mit anderen Charakteren seiner Art vergleichen lassen, das ist die Natur des TV-Gesetzes (und ich vergleiche Carroll mit Red John, weil The Mentalist so ziemlich das einzige Crime Drama mit Serienkillerbezug ist, welches ich noch regelmaessig verfolge).
Ausserdem ist Red John ein Charakter. Er ist immerhin der Antagonist in The Mentalist, und ein Antagonist KANN NICHT kein Charakter sein. Dass du ihn als Phantom beschreibst, liegt doch nur daran, dass er bisher noch nicht zu sehen war.
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von Theologe
#1201115
Tangaträger hat geschrieben: Ausserdem ist Red John ein Charakter. Er ist immerhin der Antagonist in The Mentalist, und ein Antagonist KANN NICHT kein Charakter sein. Dass du ihn als Phantom beschreibst, liegt doch nur daran, dass er bisher noch nicht zu sehen war.
Ich bezeichne ihn als Phantom, weil er nur in 5-6 Folgen pro Staffel überhaupt thematisiert wird und innerhalb dieser Episoden höchstens 2 primär mit Red John zu tun haben. Die Serie braucht Red John als Karotte für die Zuschauer, nicht für den Ablauf der Episoden.
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von AlphaOrange
#1201164
So ganz Unrecht hat Tanga nicht - sowohl mit der Kritik an The Following als auch allgemein an der Erzähstruktur von Networkserien. Wobei das Muster "Sechs Akte - sechs Cliffhanger" nun wirklich nicht erst in den letzten Jahren aufgekommen ist, das findet man schon in uralten Handbüchern zum Drehbuchschreiben. Richtig ist imo aber, und das bemängel ich ebenfalls seit langem, dass die Umsetzung dieser Regeln immer extremer wird und sich Serien heutzutage oft nur noch von einem Cliffhanger zum nächsten hangeln in purer Angst, in der Werbepause ihr Publikum zu verlieren. Eine realistische Atmosphäre lässt sich in einer Welt, in der den Protagonisten alle 7 Minuten der Atem stockt zunehmend schwer erschaffen. MMn wirken heutige Serien viel künstlicher und realitätsferner als in vergangenen Jahrzehnten und das alleine durch die dramaturgische Umsetzung.
Was The Following angeht: Ich sehe hier durchaus die Innovation im Konzept und die Meinung Tangas, dass sich diese verflüchtigt, wenn der Serienkiller im Maincast ein "normaler" Serienkiller ist, teile ich nicht. Abgesehen von diesem Kniff, der sich im Piloten zudem kaum ausspielte, ist The Following aber auch bloß ein düsteres Cop Drama solider Machart und obwohl sicherlich einer der besten Neustarts völlig überhypt. (Disclaimer bevor Stefan rummault: Wertung folgt später mit eigener Kritik)
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von Theologe
#1201166
AlphaOrange hat geschrieben:So ganz Unrecht hat Tanga nicht - sowohl mit der Kritik an The Following als auch allgemein an der Erzähstruktur von Networkserien. Wobei das Muster "Sechs Akte - sechs Cliffhanger" nun wirklich nicht erst in den letzten Jahren aufgekommen ist, das findet man schon in uralten Handbüchern zum Drehbuchschreiben. Richtig ist imo aber, und das bemängel ich ebenfalls seit langem, dass die Umsetzung dieser Regeln immer extremer wird und sich Serien heutzutage oft nur noch von einem Cliffhanger zum nächsten hangeln in purer Angst, in der Werbepause ihr Publikum zu verlieren. Eine realistische Atmosphäre lässt sich in einer Welt, in der den Protagonisten alle 7 Minuten der Atem stockt zunehmend schwer erschaffen. MMn wirken heutige Serien viel künstlicher und realitätsferner als in vergangenen Jahrzehnten und das alleine durch die dramaturgische Umsetzung.
Dieser Teil der Kritik hat aber nichts speziell mit The Following zu tun, den kann ich als Kritik bei so ziemlich jedem Network-Pilot anbringen und das meinte ich ja auch. Tanga schreibt was ihn grundsätzlich stört, tut aber so als wäre das bei The Following jetzt der Grund für fehlende Qualität.
von Donnie
#1201196
The Following

Interessantes spannendes Konzept, aber ich finde auch, dass es nicht großartig neues bietet. Vielleicht ist es neu einen Serienkiller auf einem Network-Drama im Hauptcast zu haben, aber insgesamt ist die Serie doch aus dem 0815-Thriller-Baukasten zusammengebaut worden - wodurch der große Hype um die Serie nicht unbedingt gerechtfertigt ist. Das heißt aber natürlich nicht, dass die Serie nicht gut ist. Ich fand die Pilotfolge durchweg unterhaltsam und finde sie gut umgesetzt, aber großartig revolutionäre Elemente sehe ich da eher weniger. Zumal es auch ein wenig wie ein normales Crime Procedural zu sein scheint - mit der einzigen Ausnahme, dass die wöchentlichen Mörder alle verbunden sind mit James Purefoys Charakter und man diese enge Protagonist-Antoganist-Beziehung zwischen Bacons und Purefoys Charakter hat, welche die Handlung dominiert, aber auch nichts großartig neues ist.

Ein bisschen enttäuscht war ich, dass man
versteckter Inhalt:
Maggie Grace gleich in der Pilotfolge umgebracht hat und Carroll auch gleich in der Pilotfolge wieder festgenommen hat. Ich finde, dass man sich dadurch einiger interessanter Story-Elemente beraubt hat. Maggies Figur war so einige der wenigen, für die ich gleich auf Anhieb Sympathie hatte und es wäre interessant gewesen, wenn man gezeigt hätte wie sie mehrere Folgen mit dem schwulen Pärchen auf den Weg zu Carroll ist - in Todesangst und betrogen von ihren angeblichen Freunden, während Ryan einen Wettlauf mit der Zeit liefern muss, um sie noch zu retten. In gewisser Weise haben sie zwar eine ähnliche Basis mit dem Twist am Ende, aber ich sehe lieber Maggie Grace als irgendwelche schlecht schauspielernden Kinder.
versteckter Inhalt:
Auch Caroll selbst so früh festzunehmen war für mich ein Fehler. Wenn er den restlichen Verlauf der Serie nur noch eingesperrt ist, schränkt das seine Figur enorm ein und ein weiterer Ausbruch würde ziemlich unglaubwürdig rüberkommen, wenn sich das FBI bewusst ist, dass er Followers hat, die alles für ihn machen würden. Generell muss ich sagen, dass die Pilotfolge für mich in der zweiten Hälfe ab dem Verschwinden von Maggie Grace enorm abnahm.


Dadurch, dass man so viel Plot in einer Folge abhandelt und Twist nach Twist ins Gesicht geworfen bekommt, baut sich die Spannung irgendwie kaum auf, weil man keine Zeit hat, um irgendwie zur Ruhe zu kommen oder atmosphärisch irgendetwas aufzubauen. Eine langsamere Erzählweise hätte geholfen, um mehr Atmosphäre und Charakterarbeit zu schaffen. Die Cinematographie fand ich übrigens auch recht uninspiriert.

7/10
Zuletzt geändert von Donnie am Sa 26. Jan 2013, 11:05, insgesamt 2-mal geändert.
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von AlphaOrange
#1201211
Donnie hat geschrieben:Die Cinematographie fand ich übrigens auch recht uninspiriert.
Das stimmt allerdings, das hat mich auch enttäuscht. Das ganze Produktionsdesign hebt sich nicht sonderlich von anderen Crime Procedurals ab. Da hat man eigentlich nur das Herzklopfen, was in Anspielung sowohl auf Poe's The Tell-Tale Heart als auch Ryans Herzschrittmacher eine durchaus nette Idee ist, auf Dauer aber ziemlich nervig werden könnte.
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von redlock
#1201300
Huch, ich glaub ich bin in ein Seniorenforum geraten, wo man darüber ablästert, dass ''früher alles besser war'' und die ''Welt weniger schnell und hektisch'' :lol:

Natürlich kann man dem ''The Following'' Piloten eine 3,5/10 verpassen. Kein Thema.
Aber die hier (mal wieder) geäußerte Kritik an den US TV Networks und ihren Serien, hier der Pilot von ''The Following'' ist realitätsfremd, naiv und schlicht unfair.
Die Networks sind werbefinanziert. Es zählen faktisch nur die Leute die tatsächlich eine Serienfolge live gucken. Und schon gar nicht die in Deutschland, Österreich und er Schweiz, die sich das Ganze auf halbseidenen Wegen ansehen. (Nebenbei, Nielsen Canada kommt zum Ergebnis, dass in Kanada immer noch 95% aller Sendungen ''live'' gesehen wird).
Das US TV Network Geschäft ist ein Milliarden Dollar Geschäft. Glaubt jemand ernsthaft, die Networks haben den Seh- und Umschaltgewohnheiten ihrer Zuschauer nicht untersuchen lassen? Der Zuschauer soll nach der Werbung wieder zurückkommen. Ist es da in der heutigen schnelllebigen, hektischen Zeit, wo 250 andere TV Kanäle oder eine X-Box locken ein echtes Wunder, dass die Serien im ''alle 7 Minuten Cliffhanger Modus laufen?''
Nein, wie Network Serien heutzutage aussehen kann man nicht den Networks vorwerfen sondern höchstens dem Zuschauerverhalten. Hier wird auf die falschen eingedroschen. Und selbst dieses eindreschen auf den gewöhnlichen US Zuschauer kommt mir vor wie elitäres ''ich bin besser/intelligenter/aufgeschlossener Gehabe.'' Es nervt.

Wer langsam will, der kann basic cable gucken (Serien durch Kabelgebühren schon teilfinaziert), wer ganz langsam will, der kann pay tv gucken (Serien durch Abogebühren schon finanziert). Es gibt eine klare ''Arbeitsteilung'' im US TV. Immer noch scheinen das Leute nicht zu realisiern.
Außerdem, selbst bei den Network Serien gibt es welche, die es in der Qualität mit Kabelserien aufnehmen. :P


@Theo: Danke. :mrgreen:
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