US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Theologe
#1365684
redlock hat geschrieben: Für mich schon mal positiv, dass es mit einer Seeschlacht anfing, auch wenn die jetzt nicht soooo aufwendig war. Hauptsache es fließt Blut und nicht wie bei Black Sails, wo die Gegner zu Tode gequatscht werden.
Wie ist denn der eine Typ zum Koch bei Black Sails geworden, durch eine Annonce? :roll:
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von redlock
#1366708
The Wil Wheaton Project (Syfy)

''Nerds, we've got a show!''
Dieser Spruch von Wil zu Beginn der Sendung passt perfekt. Eine halbe Stunde lang ein Wochenrückblick von Nerds für Nerds auf die Genre Serien (und Filme) der vergangenen Woche. Es wird davon ausgegangen, dass man mit den Ereignissen vertraut ist (es gibt also auch Spoiler!). Einige Gags funktionieren, andere nicht. Es ist noch was unausgegoren. Positiv fiel mir auf, dass auch Syfy sein Fett abbekam. Bei manchen Dingen wäre ein bisschen, wenigstens ein bisschen ''Tiefgang,'' nicht schlecht gewesen. Sie haben aber den leichten Weg genommen und mehr auf Gags/Witze gesetzt.
Mal sehen was Wheaton und Co aus der Show machen. Potential ist vorhanden. Der Start war 5/10


Jennifer Falls (TVLand)
''From maximum profits to minimum wage." :lol:
Das wichtigste zuerst: Ich finde, diese Kurzhaarfrisur steht Jaime Pressly nicht.
So, nach dem das gesagt ist...Diese single-cam Sitcom ist eine positive Überraschung. Sicher, das Quatschen in die Kamera muss nicht sein und nicht jeder Gag zündet. Aber der Cast (u.a. bekannte Gesichter aus ''Arrested Development'' und ''My Name is Earl'') harmonisiert und gibt sein Bestes. Der Pilot war insgesamt ziemlich unterhaltsam und hat neugierig auf mehr gemacht. Mehr kann man gerade von einem Sitcompiloten nicht erwarten.
Jetzt heißt es abwarten, wie sich die nächsten Folgen entwickeln. Wohin die Reise geht ist mir nämlich nicht ganz klar. Ich bleibe erst mal dran und hoffe, der positive Ersteindruck bestätigt sich.

---->6,5/10
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von Bobby
#1367398
Undateable

Hier wurde ich positiv überrascht. Chris D'Elia ist zwar gewöhnungsbedürftig und nicht so überzeugend als Frauenheld, doch der Rest des Casts ist unterhaltsam und sympatisch. Besonders der Schwarze ist ein Hit. Der Pilot konnte mich mehrmals zum Lachen bringen und das Versprechen der Macher, dass die Serie besser wird, stimmt sogar. Folge 3 war toll. Die Serie ist lustiger als so mancher Rest der während der Season (erfolgreich) gelaufen ist.

Ich genieße den Summer-Burn-Off: 7/10
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von redlock
#1367403
Bobby hat geschrieben:Undateable
und das Versprechen der Macher, dass die Serie besser wird, stimmt sogar. Folge 3 war toll. Die Serie ist lustiger als so mancher Rest der während der Season (erfolgreich) gelaufen ist.
Bin dran geblieben, obwohl ich den Piloten schlecht fand, weil man sitcoms mehr Zeit geben sollte, und die hatte ich...Ja, Folge 103 war wirklich toll.
versteckter Inhalt:
Hätte nicht gedacht, dass sie das ''will they, won't they'' da schon über den Haufen werfen.
Und jetzt bleib ich erstmal dran.
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von Bobby
#1367407
redlock hat geschrieben:
versteckter Inhalt:
Hätte nicht gedacht, dass sie das ''will they, won't they'' da schon über den Haufen werfen.
Und jetzt bleib ich erstmal dran.
Freut mich zu hören.
versteckter Inhalt:
Hätte das auch nicht so schnell erwartet. Aber nachdem der Barbesitzer dem Frauenheld nun das ernste Daten beibringen wird, geht man auch schon sehr schnell von der Prämisse aus dem Piloten weg, dass den "Losern" das Daten beigebracht wird.
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von Tangaträger
#1367789
Halt and Catch Fire

Ueberraschend guter Pilot, mit einer ueberraschend fokussierten Story und einer tollen Charakterdynamik. Ich kenne mich schon mal nicht so sehr mit der Computerrevolution aus, aber so etwas wie jOBS wollte ich schon immer in Serie sehen. Hier funktionierte es, weil das Skript straight-forward alles vorbereitet hat, was der Rest der Staffel dann auch hoffentlich bringt. Nichts wurde hektisch und uebereifrig dargestellt, und der Pilot nahm sich die noetige Ruhe, um zu zeigen, wohin es mit den Charakteren geht - auch wenn diese schnell in Storyklischees abdriften koennen. Deshalb hoffe ich mal, dass Donna und Gordon nicht auf eine Ehekrise zurasen, und dass Joe nicht der Soziopath ist, der hier etwas zu aufgesetzt rueberkam.

Gefallen hat mir, wie Joe und Gordon auf eineander zugekommen sind. Doubts vs. Ambitions zwischen den beiden sorgt fuer tolles Drama, vor allem wenn einer von ihnen praktisch sein ganzes Leben auf diesen einen "Win" setzt, und deren Geschaeftsbeziehung ist insofern interessant, dass aus den beiden vermutlich nie BFFs werden. Und als man mit Cameron noch ein rebellious character in die Mitte geschoben hat, lieferte man drei verschiedene Charaktere ins Zentrum, die drei verschiedene Ziele haben, und demnach auf reichlich Konfliktmaterial stossen. Und die Tatsache, dass die drei nicht verschiedener sein koennen, zeugt fuer diese wundervolle Dynamik, die ich in so gut wie allen Broadcastserien vermisse.

8/10
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von redlock
#1367964
Murder in the First (TNT)

Eine ganze Reihe von bekannten ''TV Gesichtern'' dabei, davon einige, die schon länger nicht mehr gesehen wurden. Und einer, der schon bei ''Murder One'' dabei war. Ja, es gab 1990ziger FB :lol:
Shonda und Bochco sind sich wohl ähnlich: Wenn sie dich mögen, haste immer einen Job... Amüsant fand ich, dass Steven Weber wie vor 20 Jahren wieder Pilot ist :lol:

Die ''Nebensächlichkeiten'' – der pirvate Kram um die sterbende Ehefrau des Detectives und die Tochter Ermittlerin – waren der schwächste Teil der Pilotfolge und fühlten sich außerdem völlig überflüssig an.
Dafür wurde der Fall gut eingeführt. Die Serie macht in der Pilotfolge den Eindruck solide, unprätentiöse und dennoch ziemliche spannende Krimikost abzuliefern. Auf den ersten Blick passt es zu TNT wie die Faust auf's Auge. Mal sehen wie die Einschaltquote aussieht.

Mir hat's, trotz der Schwächen, ganz gut gefallen: 6,5/10
Zuletzt geändert von redlock am Mi 11. Jun 2014, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
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von redlock
#1368239
Chasing Life (ABCF)

Pilot macht seine Aufgabe, das Szenario zu etablieren (24 Jährige erfährt durch Zufall sie hat Leukämie), sehr gut. Desweiteren ist die Hauptfigur nicht nur sehr attraktiv, sie kommt auch sehr sympathisch rüber. Man ist direkt auf ihrer Seite. Dazu gelingt es der Pilotfolge wirklich gut die Familie und ihre Freunde einzuführen, natürlich inklusive gutaussehendem love interest. Die Mischung aus Seifenoper und Drama ist vielversprechend angerührt. Dazu zählt auch die letzte Szene auf dem Friedhof.
Beim Sehen hatte ich nicht den Eindruck eine ABCF Serie zu sehen. Es erinnerte viel mehr an frühere ABC Serien oder CW Serien (die Serie ist die US Version einer mexikanischen Serie, was auch die letzte Szene erklärt).
Die Musikuntermalung war einerseits passend, andererseits aber leider auch recht aufdringlich (Halber Punkt Abzug).
Unterm Strich: recht guter, interessanter und sympathischer Auftakt: 7/10

Nettes Detail für Serienjunkies außerhalb der Senderzielgruppe: Die ''Wings'' Reunion. Diesmal sind sie sogar verwandt :mrgreen: Und jetzt ist einer der Darsteller gleichzeitig in zwei Sommerserien...
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von Tangaträger
#1368289
Chasing Life

ABC Family's very own Life Unexpected feat. cancer. Selbst Italia Ricci sah in einigen Szenen Shiri Appleby zum Verwechseln aehnlich. Stoerte mich allerdings ueberhaupt nicht, da selbst die fruehe Phase von LUX wundervoll aufgezogen war. Simples Storytelling, charmante Charaktere, upbeat Setup, selbst mit der Krebsstory. Es ist kein Zufall, warum die Serie eine halbe Woche nach The Faults in Our Stars startet. Positiv ist, dass Chasing Life einen Piloten hat, der die Fehler anderer ABCF-Piloten nicht macht. April erfaehrt im zweiten Akt, dass sie Krebs hat, und nicht in der Sekunde vor den title credits, und allgemein wird die Story nicht einfach so dahingeschlustert, sondern nimmt sich Zeit, um Emotionen aufzubauen. Eine Garantie ist allerdings, dass kein The Big C oder The Faults in Our Stars aus der Show kommt, da ABC Family, und dass die Autoren sich sehr auf die pro-life choices der Charaktere fokussieren wird, was heisst, dass die Dramatik der eigentlichen Story einstecken wird - und das wird mir in the long run schon einmal nicht gefallen.

Nach der finalen Szene hoffe ich aber, dass die Show nicht zu sehr ins Soap-Opera-Gefilde abschmiert. Eine Krebsstory funktioniert in einer Daily Soap, wenn eine grosse Menge Scheisse durch die Luft fliegt, und alles schoen over the top ist, aber eine Krebsstory in einer pro-life Serie funktioniert nicht, wenn all die anderen Stories straight aus General Hospital kommen.

6.5/10
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von Tangaträger
#1368338
Shepherd hat geschrieben:Ich bin ja eh immer spät dran mit Serienpiloten, aber hat hier noch niemand Power getestet und wenn ja warum nicht? :?: Ist doch eher ungewöhnlich? Niemand?
Es war zwar okay, aber dann auch wieder nicht. Zu wenig Konfliktmaterial zwischen den Charakteren, und auch irgendwie "zu brav" fuer eine post-Sopranos Gangsterserie. So eine Serie ist gut genug fuer TNT oder FOX, aber bei starz erwarte ich schon ein bisschen mehr. 6/10
#1368815
Fargo
Nagut, also so grandios war das jetzt auch wieder nicht. Ich weiß die Stimmen sind erst vor ein paar Wochen wirklich überragend geworden, aber da die Pilot Reviews schon extrem positiv gewesen sind war ich bereit auf den Hype Train aufzuspringen. Chu-chu.
Leider war mir der Pilot insgesamt zu uninspiriert und berechenbar. Hatte natürlich einen starken Coen Vibe und definitiv auch viel von frühem Tarantino (ich musste definitiv an Jackie Brown und True Romance denken) nur ohne die unnachahmliche Eigenwilligkeit von ersteren und den Style von zweiterem.
Figuren und Darsteller, Story und Setting sind für den Anfang definitiv ein guter Start, aber was mir fehlte war das Alleinstellungsmerkmal. Die Bilder waren einfach nicht sonderlich interessant eingefangen, alles hat sich extrem middle-of-the-road angefühlt. Vor 5-7 Jahren hätte das gereicht, aber im Cable und Premium Bereich gibt es inzwischen soviele total einzigartig aussehende Serien, da fällt sowas relativ durchschnittliches doch negativ auf.
Schlecht war's keineswegs, aber ich hatte mir mehr erhofft.
7/10
#1368823
str1keteam hat geschrieben:Was würdest du dann dem The Wire Piloten geben? 4/10?
Bei The Wire drück ich was das betrifft definitiv ein Auge zu, dessen Pilot hat halt nicht in einer Post The Wire Welt gelebt (okay, streng genommen schon, aber du verstehst was ich meine). Aber wenn man visuell eindrucksvollen Shows wie dem hauseigenen AHS oder auch Breaking Bad, Mad Men usw. folgt muss man halt auch visuell was zu bieten haben.
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von str1keteam
#1368836
ultimateslayer hat geschrieben:
str1keteam hat geschrieben:Was würdest du dann dem The Wire Piloten geben? 4/10?
Bei The Wire drück ich was das betrifft definitiv ein Auge zu, dessen Pilot hat halt nicht in einer Post The Wire Welt gelebt (okay, streng genommen schon, aber du verstehst was ich meine).
Aber die Serie hat sich selbst 2002 optisch höchstens dadurch abgehoben, dass sie noch nach 90-er Jahre Krimi a la Homicide aussah. War die nicht sogar noch in 4:3? :mrgreen: Zu einer Zeit als es schon Hochglanz-Shows wie CSI, stilvolles wie Sopranos oder Six Feet Under oder vibrierend authentische Mittendrin-Shows wie The Shield, 24 oder ER gab.

Aber wenn man visuell eindrucksvollen Shows wie dem hauseigenen AHS oder auch Breaking Bad, Mad Men usw. folgt muss man halt auch visuell was zu bieten haben.
Ich hab Fargo nicht begonnen, weil jetzt erstmal GOT absoluten Vorrang hat, aber in den Trailern sah das schon stilvoll und atmosphärisch aus. Viel mehr kann man bei dem engen Drehplan kaum verlangen und mehr bieten auch die meisten anderen Top-Shows nicht. Hochwertig sieht heute fast alles aus, aber die Shows mit unverkennbarer Handschrift und experimentierfreudiger Regie wie True Detective, Hannibal oder eben AHS sind doch auch heute noch eher die Ausnahmen.
#1368839
str1keteam hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:
str1keteam hat geschrieben:Was würdest du dann dem The Wire Piloten geben? 4/10?
Bei The Wire drück ich was das betrifft definitiv ein Auge zu, dessen Pilot hat halt nicht in einer Post The Wire Welt gelebt (okay, streng genommen schon, aber du verstehst was ich meine).
Aber die Serie hat sich selbst 2002 optisch höchstens dadurch abgehoben, dass sie noch nach 90-er Jahre Krimi a la Homicide aussah. War die nicht sogar noch in 4:3? :mrgreen: Zu einer Zeit als es schon Hochglanz-Shows wie CSI, stilvolles wie Sopranos oder Six Feet Under oder vibrierend authentische Mittendrin-Shows wie The Shield, 24 oder ER gab.
The Wire ist sicherlich nicht visuell beeindruckend, aber das ist ja auch nicht das einzige was zählt. Zumal ich da ja auch nicht die Pilotfolge bewertet habe sondern die Staffel als Ganzes. Sollte die Story von Fargo später stark genug werden, verzeih ich die visuelle Durchschnittlichkeit liebend gerne. Aber in Kombination mit dem sehr berechenbaren Plot hat sich das als Gesamtbild halt einfach nicht nach etwas besonderem angefühlt, sondern höchstens "ganz nett".
Aber wenn man visuell eindrucksvollen Shows wie dem hauseigenen AHS oder auch Breaking Bad, Mad Men usw. folgt muss man halt auch visuell was zu bieten haben.
Ich hab Fargo nicht begonnen, weil jetzt erstmal GOT absoluten Vorrang hat, aber in den Trailern sah das schon stilvoll und atmosphärisch aus. Viel mehr kann man bei dem engen Drehplan kaum verlangen und mehr bieten auch die meisten anderen Top-Shows nicht. Hochwertig sieht heute fast alles aus, aber die Shows mit unverkennbarer Handschrift und experimentierfreudiger Regie wie True Detective, Hannibal oder eben AHS sind doch auch heute noch eher die Ausnahmen.
Ja dann schau's erst mal, bevor du da rumnörgelst. :lol:
TD, Hannibal und AHS hast du ja schon genannt. Dazu kommen eben noch GOT, Breaking Bad, Mad Men. Zuletzt auch das leider gefloppte Mob City. Dann hätten wir noch Boardwalk Empire und House of Cards. Und wenn wir nochmal zurück zu den Networks schauen zweifelsohne The Good Wife. Und ich wette mit etwas Recherche fiele mir noch mehr ein. Also nein, ich finde 0815 TV Look sollte besonders ein hochkalibriges Cable Drama heutzutage nicht mehr haben. Und Drehplan usw. ist für mich auch keine Ausrede, weil die meisten genannten Serien mit den gleichen Limitationen kämpfen müssen.
Aber wie gesagt, wenn Story und Charaktere stark genug sind, ist das zweitrangig. War aber beim Fargo Piloten nicht der Fall.
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von str1keteam
#1368877
ultimateslayer hat geschrieben: Dann hätten wir noch Boardwalk Empire und House of Cards.Und wenn wir nochmal zurück zu den Networks schauen zweifelsohne The Good Wife.
House of Cards würde ich schon mal nicht zählen. Good Wife allein nach dem Piloten zu urteilen erst recht nicht. Das sind zwar hochwertig und stilvoll produzierte Shows (und bei HOC sieht man teilweise auch das recht hohe Budget), aber die haben für mich keine einzigartige Handschrift. Diesen Stil benutzen seit Jahren fast alle ruhigen PayTv/Cable Dramen. Da hat selbst The Bridge einen unverwechselbareren Look.

Die Ausnahmearbeit in True Detective hat mich zwar daran erinnert, dass im TV auch heute noch zu sehr auf Nahaufnahmen und zweckmäßige Einstellungen und Schnitt gesetzt wird, aber ich möchte auch nochmal betonen, dass wir da auf einem extrem hohen Niveau jammern. Heutiger TV-Standard ist um Meilen näher an Kinoniveau als noch Ende der 90-er. Schlecht sieht kein einziges Drama von HBO, Showtime, FX, Starz oder AMC aus und auch die Network Dramen können sich sehen lassen. Rein vom optischen her, waren der Hochglanzlook und die CGI-Kamerafahrten von CSI sowie der Mittendrin-Stil von ER und NYPD Blue (später verfeinert von 24, BSG und The Shield) ja sicher die stilprägendsten Entwicklungen der letzten 20 Jahre.
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von RickyFitts
#1368889
Wie stark die Wahrnehmungen hier doch auseinandergehen. In meinen Augen liefert Fargo sogar sehr tolle Bilder. Mir scheint es eher du vermischt in deiner Betrachtung Cinematographie und Ausstattung/Kostüme. Fargo spielt eben in einem karg-winterlichen Nord-Setting unter einfach gestrickten Menschen in einer einfachen kleinen Stadt. Es ist zwar schon 2006, aber in diesem etwas melancholischem Nest ist das 21 Jahrhundert eben noch nicht so recht angekommen. Da herrscht eher noch das Wohndesign der Neunziger, etwas rustikal angehaucht irgendwo zwischen Picket Fences und Twin Peaks. Das soll zur Story passend auch gar kein Reizbombardement wie Hannibal oder AHS liefern. Wäre für die Geschichte total fehl am Platz. Dennoch ist das alles recht detailverliebt gestaltet. Die Kameraarbeit finde ich sogar weit überdurchschnittlich. Man verzichtet hier nur auf auffällige gimmick-shots wie sie AHS passend zu seiner poppigeren Präsentation bietet. Das framing der shots ist zum Beispiel sehr gelungen. Nicht auf der Referenzklasse von Banshee aber schon sehr cineastisch. Fargo Palette an Stilmitteln ist subtiler aber nicht geringer. Das Setting Minnesota-Kleinstadt ist eben "gewöhnlicher" als Hexenhaus, White House, Cuisin- und Leichenkunstwerke oder Zombikalypse. Und man verzichtet dem Setting angemessen auch auf eine zu hochglanzige Farbfilterung und ähnliche Spielereien. Handwerklich hat das aber alles erkennbaren Sinn und auch Stil. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass die Episodenregisseure das einfach nur langweilig runtergekurbelt haben. Das kann man vielleicht The Americans vorwerfen, das optisch nun gar nichts zu bieten hat und selbst aus dem visuell eigentlich ergiebigen 80s setting nichts rausholt. Aber Fargo finde ich ausgesprochen gut produziert. Es will halt nur nicht "stylisch" daherkommen. True Detective (von dem ich bisher aber auch nur den Piloten gesehen habe) war mir da teilweise auch schon etwas too much. Die Gefahr dabei, dass sich die Serien in den letzten Jahren visuell so rasant gesteigert haben, ist ja auch, dass dieser Rüstungswettlauf um den besten Look irgendwann in selbstzweckhafte Überinszenierung ausartet. Bei Hannibal funktioniert das noch sehr gut, aber wenn jetzt immer mehr Shows mit so einem Look daherkommen, der sich nicht mit dem Ton der Erzählung deckt, dann hat das irgendwann etwas von Aufmerksamkeitsheischerei. Hier, hier, schaut mal wie flashig und poppig ich bin! Es bisschen Reduzierung auf ruhige Eleganz der Bilder tut da manchmal schon ganz gut.
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von str1keteam
#1368896
Holzklotz hat geschrieben:
Good Wife allein nach dem Piloten zu urteilen erst recht nicht.
Wieso lässt du es dann nicht einfach? :wink: Echt eine Unart einiger hier, immernoch.
Ich glaube nicht, dass sich die Inszenierung der restlichen Episoden groß von der Blaupause abhebt. Wäre ja auch kontraproduktiv bei so einem Legal-Drama.

Außerdem redet slayer vom Fargo Piloten, also wieso sollte ich das nicht mit anderen Piloten vergleichen? :wink: Der TGW Pilot war angemessen zurückhaltend und stilvoll inszeniert. Vollkommen richtig für diese Art Drama, aber sicherlich nichts, was einzigartig aussieht.
#1368912
str1keteam hat geschrieben:
Holzklotz hat geschrieben:
Good Wife allein nach dem Piloten zu urteilen erst recht nicht.
Wieso lässt du es dann nicht einfach? :wink: Echt eine Unart einiger hier, immernoch.
Ich glaube nicht, dass sich die Inszenierung der restlichen Episoden groß von der Blaupause abhebt. Wäre ja auch kontraproduktiv bei so einem Legal-Drama.

Außerdem redet slayer vom Fargo Piloten, also wieso sollte ich das nicht mit anderen Piloten vergleichen? :wink: Der TGW Pilot war angemessen zurückhaltend und stilvoll inszeniert. Vollkommen richtig für diese Art Drama, aber sicherlich nichts, was einzigartig aussieht.
Nein, nein, nein. Ich hab deine Aussage, es gäbe nur wenige überdurchschnittlich gut aussehende Serien, mit TGW und anderen Beispielen angefechtet, da waren wir vom Fargo Piloten längst weg. TGW ist in den ersten Staffeln in jeder Hinsicht unbeeindruckend, wenn auch gut. Die grandiose Inszenierung kommt hier definitiv erst später. Ich hab jetzt gerade vor Minuten die zweite Folge der ersten Staffel gesehen und das war bis auf wenige kleine Touches absolut durchschnittlich, aber später Folgen sind extrem rasant geschnitten, stecken voller spannender Details, Musik und das Sounddesign sind grandios und es wird einfach als Gesamtwerk audiovisuell total interessant und einzigartig.

@Ricky Ich finde du hast grundsätzlich nicht unrecht, aber Fargo der Film hat's auch hinbekommen interessant und einzigartig auszusehen. Und Breaking Bad als Gegenbeispiel finde ich sehr schwach, weil das ja vom Setting her quasi einfach nur die andere Seite der Münze ist. Anstatt kargen Schneelandschaft hast du hier halt die karge Wüstenlandschaft. Und trotzdem sieht die Serie grandios aus.
Aber das ist jetzt definitiv kein großer Kritikpunkt an der Pilotfolge von Fargo. Es war ein Kritikpunkt, der ein bisschen out of proportion geblasen wird. Und ich hab den Piloten ja keineswegs schlecht gefunden, er hat mich aber auch nicht weggeblasen.
#1369085
Und das große Pilot-Nachholfest geht weiter:

Silicon Valley
Insgesamt ein ziemlich guter Start. Ich denke Entourage für Nerds fasst das bisher ganz gut zusammen. Ich mag den Cast, das Script war clever und die Story hat auch sehr viel Potenzial.
Zwei kleine Kritikpunkte: Der Pilot hat ein bisschen unter dem Network Comedy Pilot Syndrom gelitten, insofern als dass alles extrem schnell abgearbeitet wurde um bis zum Ende zur Ausgangslage der Geschichte zu kommen. Da hätte HBO ruhig 10 Minuten mehr spendieren können um das etwas eleganter hinzukriegen.
Und was mich noch störte: Die letzte Szene, mit der Gruppe wirkte etwas aufgesetzt, weil die Vorarbeit nicht wirklich geleistet wurde. Ich bekam kein wirkliches Gefühl für den emotionalen Zusammenhalt der Gruppe. Das ist aber etwas was sicherlich mit der Zeit gestärkt wird, aber die letzte Szene war noch nicht ganz verdient.
Davon abgesehen aber wirklich ein starker Start.
8/10
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von str1keteam
#1369098
Dann solltest du viel Spaß mit der Serie haben, denn der Pilot war definitiv die schwächste Folge der Staffel. Die guten Ansätze waren zwar alle schon zu erkennen, aber es war noch ein bisschen "nicht Fisch, nicht Fleisch". Zu wenig zündende Gags für eine Comedy, teils zu unrealistisch schräg für eine Dramedy. Insbesondere der Erlich-Charakter bekam auch erst später das nötige Feintuning. Im Piloten dachte ich noch, dass er ein komplett egoistisches Arschloch mit Tendenz zum Gegenspieler würde. :lol:

btw.
Silicon Valley (HBO) 7/10
(Der Staffel gab ich 8,5/10)

Getting On (HBO) 7,5/10
(Staffel 7,5/10)

Hello Ladies (HBO) 7/10
Manchmal schon über meiner hohen Fremdschämhumor-Toleranzgrenze. Das Hauptcharakter-Duo funktioniert nicht so gut wie in Extras, weil Christine Woods eigentlich viel zu gut aussieht, als dass man glauben könnte, dass der ständig röckejagende Stewart sie rein als Freundin sieht, aber unterm Strich schon mit vielen witzigen Szenen und im Verlauf wird es auch etwas menschlicher und die Charakterkonstellationen spielen sich besser ein.
(Staffel 7,5/10)


The Red Road (Sundance) 7/10
Das ist alles kompetent gemacht, gut besetzt und es finden sich alle Zutaten für ein starkes Cable-Drama, aber bis auf Jason Momoas magnetische Vorstellung fehlt hier noch das gewisse Etwas, um es von drölf Mio anderen düsteren Charakterdramen abzuheben. Das vergleichsweise ereignisarme Rectify konnte in seiner kurzen ersten Staffel eine lebendigere Welt etablieren und durch die einzigartige Atmosphäre einen deutlich höheren Suchtfaktor entfalten. Dabei hätte man hier mit dem Mikrokosmos der amerikanischen Ureinwohner eigentlich ein ideales Spielfeld, um eine Minderheit von Klischees zu entstauben und in unbekannte Tiefen vorzudringen. Staffel 1 ließ nach 5 von 6 Folgen nicht mal ernsthaftes Interesse daran erkennen. Stattdessen verschwendet man zu viel Zeit für eine abgeschmackte Teenie-Lovestory. Potential ist aber reichlich vorhanden und auch dieser Einstieg weiß trotz der Nörgelei schon zu gefallen.
#1369100
str1keteam hat geschrieben:Dann solltest du viel Spaß mit der Serie haben, denn der Pilot war definitiv die schwächste Folge der Staffel.
Gut, ich bin aber auch sowas von die target demo für das. Mitte 20, männlich, Nerd und riesiger Entourage Fan.
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von Bobby
#1369253
Crossbones

Piratenserie #2 in dieser Season und für mich der unterhaltsamere Pilot. Wie redlock schon geschrieben hatte, passiert hier wenigstens etwas, anstatt den Piraten beim zum Tode Quatschen zuschauen zu müssen. Beide Piloten haben einige Ähnlichkeiten, woran man leider auch sehen muss, dass storymäßig das Rad nicht neu erfunden wird. Trotzdem wird einem kurzweilige Unterhaltung geboten mit einem tollen John Malkovich. Das production value ist ordentlich und das Setting sieht gut aus. Selbst die Szenen auf hoher See waren gelungen. Da ist man Schlimmeres gewohnt.

Kurzweilige Sommerunterhaltung: 7/10
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