- Mi 26. Mär 2014, 12:11
#1346875
Eigentlich wollte ich schon in der Mitte der komplett überladenen Staffel 3B aussteigen, bin dann spätestens mit dem Flashback von Kiras Mutter wieder interessierter gewesen und bin jetzt am Staffelende wieder genauso zwiegespalten wie vorher - weiterschauen oder nicht? Arghh ... die Serie macht es einem auch schwer.
Das Finale war (theoretisch) gar nicht übel - optische Highlights natürlich die diversen Angriffe der Oni im Hospital und der "Kill Bill" meets "Narnia"-Wintergarten. Aber die Episode verdeutlicht ziemlich genau das Problem von "Teen Wolf" in der dritten Staffel - alles ist überladen, vieles wird angerissen und hat keine Zeit um nachzuwirken.
Allisons großer Tod in der letzten Folge ist schnell vergessen und abgehandelt, Papa McCall hat auch keine dramaturgisch wirklich wertvolle Funktion im Aufzug gehabt, die Go-Vergleiche wirkten irgendwie sehr tempobremsend, und die Nummer mit der Illusion im Schneegarten war vorhersehbar. Dass die Lösung dann im Silber lag (und in der Werwolf-Wandlung), hätte den Charakteren durchaus auch früher klar sein können, denn all das wurde schon irgendwann mal angerissen.
Das ganz niedliche Happy End für Styles verbockt man dann leider mit zu vielen Köchen. Okay, alles ist wieder gut, selbst Lydia lacht wieder und Allison ist vergessen und der arme Aiden auch - der darf sogar exakt den selben Tod sterben wie Allison. Nur muss man natürlich noch mindestens vier Aufhänger für die nächste Staffel ransetzen: Deaton ergeht sich wieder in vagen Andeutungen, Malia ist zurück, Ethan UND Isaac verlassen die Serie, Danny weiß schon die ganze Zeit von der Existenz von Werwölfen ("It's Beacon Hills, man!"), Derek hat die halbe Season scheinbar nur geträumt, und Tante Kate ist zurück. Und hey, die nächste fucking Creature drängt sich in die Serienmythologie (Werjaguar oder Berserker, wer weiß das schon?) - dagegen ist das True Blood-Universum ja regelrecht bevölkerungsarm.
Also ja, "Teen Wolf" ist optisch cool und hat mit Stiles einen Ausnahmecharakter (und auch sonst ganz sympathische Chemie zwischen seinen Figuren) - aber warum lässt man seine Storyarcs nicht mal wirken statt immer und immer wieder in schneller Folge neue Konflikte, neue Charaktere, neue Kreaturen und neue Bedrohungen aufzuhäufen? Damit verliert die Langzeitmythologie unter all dem Wust an Details immer mehr an Wirkung, und ich fände es schade, sollte dem Serienkonzept ausgerechnet auf diese Weise die Puste ausgehen.
Im Juni wird der Schalter wieder auf Beinahe Null gelegt, und ich werde wieder reinschauen - hoffe aber darauf, dass diesmal nicht nur die ADHS-Generation bei der Stange gehalten werden soll und man Charakteren und dem Serienuniversum ein bisschen Raum zum Atmen gibt.