Hat Spaß gemacht. ORANGE IS THE NEW BLACK ist so eine Serie, von der man wirklich eine Folge nach der anderen gucken kann, weil der Cast so unterhaltsam und vielfältig ist.
Piper hat mich dieses Mal weniger interessiert, wobei es mich in der ersten Folge überhaupt nicht gestört hat, dass man sich vollkommen auf sie konzentrierte. Das war schon eine weise Entscheidung - wenn man die Episode zweigeteilt hätte, um zu zeigen, wie es in Litchfield weitergeht, wäre sie wohl auseinander gefallen.
Larry hat mich in der letzten Staffel weniger genervt als viele andere Zuschauer, diesmal waren seine Plots aber absolut langweilig, weil die Verbindung zu den Hauptgeschehnissen einfach zu locker war. Er ist zwar langweilig, aber wenigstens ganz nett, Pipers beste Freundin ging mir aber bloß auf die Nerven, weil sie so ein dauernd plapperndes Klischee ist. Gähn.
Blödsinnig fand ich auch die spontane Hochzeit. HEY MY GRANDMA HAS DIED AND WE'RE GONNA CELEBRATE LIFE NOW AKA US. Ja nee, is klar. Die Episode war eh ein wenig schizophren, weil man zu viele verschiedene Storylines, die keine Verbindung zueinander hatten, unterbringen wollte.
Vee als große Antagonistin funktioniert auch nur bedingt. Im Endeffekt ist sie einfach zu flach, zum Ende hin wurde dem Zuschauer ja nicht nur einmal eingehämmert, dass sie EEEEEEEEEVIL ist. Dass sich Grüppchen bilden, die sich gegenseitig bekämpfen, ist nicht uninteressant, in der Ausführung wirkte es aber teilweise wenig subtil. Dass Vees Manipulationen zu einem Bruch in Taystees und Pousseys Freundschaft führen und man das zum Anlass nimmt, die Freundschaft näher zu beleuchten, finde ich gut. Aber am Ende wirkte es irgendwie etwas willkürlich, v.a. wie Taystee dann wieder ganz schnell bei Poussey ist, nachdem sie verstoßen wurde, dieses ständige Hin- und Herwechseln dann aber nicht sehr thematisiert wird.
Spannend fand ich allerdings Vees Beziehung zu Suzanne und wie gezeigt wurde, dass Vee Suzanne, die sich nach einer Art Mutterfigur, die sie beschützt und die sie beschützen kann, sehnt, einfach um den Finger wickeln und ausnutzen kann. Die Flashbacks haben ihr Übriges getan, um Suzannes Charakter zu vertiefen.
Rührend war außerdem Morellos Geschichte von Obsession und Sehnsucht nach Liebe und schön außerdem Rosas full-circle ending. Pennsatuckys Entwicklung fand ich auch nett. Auch dass man auf die Wärter & Co eingeht und Sympathien weckt, ohne dass man vergisst, was für Arschlochtendenzen sie haben, fand ich toll. Interessant auch die ganzen Machstrukturen, nicht nur innerhalb des Gefängnisalltags zwischen den Insassen, sondern auch zwischen Wärter und Insassin und auf höheren Ebenen.
Soso fügt dem Cast zwar eine neue Facette hinzu, wurde aber mit einigen Ausnahmen nur als abgestandener comic relief benutzt.
ultimateslayer hat geschrieben:Da ist's wieder bergauf gegangen. Und gleichzeitig wurde die Serie auf einmal um einiges ernster und wir bekommen erstmals etwas herbere Kämpfe unter den Inmates zu sehen. Allerdings muss ich sagen, dass die Serie einige Schritt in die falsche Richtung macht. So sind die Sexszenen um einiges erotisierter geworden und einige der involvierten Subjekte sehen deutlich weniger nach "everyday women" aus, als noch letzte Season. Als Mann erfreut mich das bis zu einem gewissen Grad natürlich aber auf der anderen Seite steht das der Serie nicht sehr gut. Die hohe Diversity und unverblümte Darstellung der Figuren war immer ein großer Pluspunkt der Serie und ich finde die zweite Staffel bewegt sich davon inzwischen zu sehr weg.
Passend dazu:
http://mic.com/articles/93117/the-one-t ... television
e: Den Vagina Anatomy - Plot fand ich nicht niveaulos, sondern poignant und passend für eine Serie, die sich mit Frauen befasst, wenn man bedenkt, dass das Wissen über die Vagina bei vielen Männern und Frauen äußerst dürftig ist. Gab ja keine kruden, platten Witzlein über das Geschlechtsorgan, sondern Aufklärung mit Augenzwinkern. Fand ich ganz amüsant.