So Staffel 4:
Hab ich mich auf die Serie gefreut und manchmal bedauere ich es, dass sich so wenige Selbstdisziplin habe, weil ich das immer so durchsuchte. :mrgreen: :mrgreen:
Was ist zu sagen?
Ich finde, dass sich die Folgen eigentlich auf konstant hohem Niveau bewegen. Da gibt es keine Folge, die mir jetzt sonderlich schlecht in Erinnerung geblieben wäre.
Die Ausgangslage hat sich jetzt nicht als ganz so katastrophal entpuppt wie gedacht. Die neuen Insassen waren zwar spürbar "da" und brachten auch in einige Szenen Konfliktpotential in die Staffel, aber der ganz große Knall ist da ausgeblieben. Ein bisschen schade fand ich, dass sich unter den neuen (Nicht die Guards
), keine einzige Figur befand, die jetzt großartig rausgestochen hätte (oder fällt mir gerade keine ein?!). In der Mitte der Staffel gab es auch ein oder zwei Folgen, da waren die schon ganz aus meinem Kopf verschwunden.
Als großflächig problematisch empfand ich das jetzt allerdings nicht. Der Cast war in dieser Staffel ja gerade zu gigantisch groß und genau wie redlock empfinde ich es als ziemlich gut, wie die damit umgehen. Man hat das Gefühl, dass alle genügend Zeit bekommen und nichts runtergehetzt wird, auch wenn es natürlich immer ein oder zwei Figuren gibt, die nicht mehr so präsent sind. Macht aber nichts, da sich das ja von Staffel zu Staffel immer ein bisschen verschiebt.
Auch kann ich bestätigen, dass die Serie wirklich einen düsteren Weg eingeschlagen hat. Die anfänglichen Comedy-Elemente haben sich, besonders durch das neue Wachpersonal, so langsam aber sicher verflüchtigt. Trauriger Höhepunkt war da natürlich der Tod von Washington. Es sind natürlich auch schon vorher Figuren gestorben, aber der Kontext ist in der Season ein sehr viel ernsterer, als zu früheren Zeiten (Beispw. war der Tod von Vee ja irgendwie schon gerade zu witzig).
Ich bin mir nicht sicher, wie ich damit umgehen soll, da ich OitnB immer ein bisschen dafür gefeiert habe, dass sie ein für mich untypisches Knastleben vermittelt, welches ich sonst aus Serien kenne. Ernsthaftigkeit gepaart mit Witz und Selbstironie (Lache ja heute noch über das Tampon-Brötchen aus Season 1
).
Unter den Frauen gab es da für mich besonders die Hakenkreuzszene auf Pipers-Arm, bei der man schon gemerkt hat, dass es jetzt ein bisschen ruppiger zu ging (ich empfand das dennoch als eine der highlights in der Staffel. Das war echt ne bittere Szene!). Auch wenn es da die Nazi-Frauen gab, war ich aber froh, dass sich nicht so eine typische Gang-Sch... herausgebildet hat, wie ich das schon bei Vee kritisiert habe. Klar wurde das zwar angedeutet, aber bis auf ein paar kleine Reibereien hat sich das für mich im Zaun gehalten. Lag vielleicht auch daran, dass man die Nazi-Frauen auch mit so einem leicht komisch, übertriebenem Auftreten gezeigt hat, was ironischerweise teilweise noch zu den witzigeren Sachen gehört hat. Bin aber immer noch der Meinung, dass es auch ohne stumpfe Rassengeschichten geht, wenngleich es natürlich passend zur Season auch vermehrt Stress unter den verschiedenen Hautfarben gegeben hat.
Auch beim Wachpersonal hat man gesehen, dass das alles weiter in eine richtig harte Richtung abdriftet. Wenn ich da an Mustache oder diesen Werkzeugtypen denke, waren natürlich auch früher schon ein paar krasse Kameraden am Start. Aber dieses Mal ist es schon ziemlich krass geworden.
Allen voran dieser Psycho-Typ. Die Szene, in der Maritza die Maus essen sollte oder die initiierte Schlägerei waren schon ziemlich harte Sachen.
Einzelne Figuren
Caputo: HuSo. Habe ihn nach der Pressekonferenz gehasst und hoffe, dass er es noch mal dicke drauf bekommt.
Piper: Nach Season 3 habe ich ein bisschen auf Walter White gehofft. Hat sich aber ziemlich schnell verflüchtigt, als das Gespräch mit Red anstand. Da hatte man gesehen, dass das nichts wird.
Alex: Krasse Geschichte und hart, dass ihre neue Freundin darunter leiden musste.
Washington: Gott tat mir das Leid, als sie gestorben ist. Ich fand es richtig süß, dass Norma (die kann ja reden :DDD) ihrer Freundin was vorgesungen hat. War das schön!
Red: Ist ein bisschen fallen gelassen worden, dabei liebe ich Kate Mulgrew durch Star Trek Voyager doch so sehr <3
Maria: Tat mir sehr Leid, als Piper sie reingeritten hat. Konnte verstehen, dass sie also so krass ausgtickt ist.
Nicky: Cool, dass sie wieder da ist. Mochte die Figur und auch die Schauspielerin schon immer so unheimlich gerne.
Fazit: Gute Staffel mit solider Qualität. Man kann nicht sagen, dass OitnB ein highlight nach dem anderen zeigt, aber es ist immer wieder erstaunlich, wie man von Staffel zu Staffel neue Elemente in die Serie bringt, die das Ganze wieder so ein bisschen aufwerten.
Kleiner Abzug für die neuen Insassinnen, die nicht ganz so überzeugt haben und vielleicht auch ein bisschen dafür, dass man in Dramedy den "edy" Teil so langsam rausstreicht, wobei ich sehen werde, ob und wie gut sich das noch entwickelt.
8.5/10