US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Stefan
#1273772
So jetzt bin ich mit der Serie auch durch und der positive Eindruck, den ich sowieso schon hatte, hat sich konstant gehalten. Die Serie ist meiner Meinung nach unglaublich stark geschrieben und ich bin total überrascht, wieviel interessante Charaktere in die Serie geschrieben wurden - die Mini-Flashbacks sind zwar keine Revolution, aber es ist toll, so etwas mehr über die ganzen Leute zu erfahren - und dass sie das nicht nur bei den großen "Hauptcharakteren" machen sondern auch bei Leuten, die man so als Hauptcharakter bis dahin gar nicht wahrgenommen hat.

Im Gegensatz zu Weeds wirken hier die Charaktere wie echte Menschen und ich hoffe "Posséa" bekommt nächste Season auch eine Folge spendiert - über die möchte ich unbedingt mehr erfahren.

Die Kritik an Larry kann ich ehrlich gesagt immer noch nicht verstehen - Piper hat ihn im Gefängnis mit Alex betrogen und belogen - klar war seine Aktion mit dem Artikel und dem Interview jetzt nicht die feine Sache - aber na ja .. Piper ist ja auch nicht die "verlobte des Jahres" und ihre Art, so zu tun, als würde ihr Gefängnisaufenthalt sein Leben nicht beeinflussen, fand ich relativ lächerlich - das zeigte doch nur, wie selbstinvolviert sie oft ist.

Crazy Curch Bitch ist mir jetzt am Ende aber auch schon tierisch auf die Nerven gegangen und ich lächelte dann sogar, als Piper ihr endlich eine reinhaute. Ich bin gespannt, wie es damit weiter geht.

Eine kleine Kritik trifft dann noch die Darstellung der Wächter - ich hab zwar keine Ahnung, wie es im Gefängnis wirklich abläuft, aber es nervt mich doch etwas, dass da nur kranke psychos zu arbeiten scheinen oder Leute, die für den Beruf absolut nicht geeignet sind.. aber gut, würde man einen guten Wächter einführen, müsste man wohl jede Woche erklären, warum die Frauen nicht einfach Hilfe holen.. :roll:

Auf jeden Fall eine absolut starke erste Season :)
von Plem
#1273777
1x02 gefiel mir nur geringfügig besser als der Pilot, aber die Serie entwickelt sich schon in eine gute Richtung - und zwar weg von Piper und hin zu einem Ensamble.

1x03 war dann richtig gut. Sophia ist ein interessanter Charakter und leider auch die einzige Transgender-Frau im Fernsehen (abgesehen von Elementarys Miss Hudson - die aber nur eine Episode dabei war), deren Probleme wirklich ernst genommen werden und die nicht nur dazu da ist, um irgendwelche billigen Witze über sie zu machen. Nur Biggs' Figur brauche ich bisher nicht unbedingt, da er bisher nur wie eine unwillkommene Abwechslung wirkt. Achja und ich liebe, liebe, liebe Crazy Eyes :lol:
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von Theologe
#1273789
Stefan hat geschrieben: Eine kleine Kritik trifft dann noch die Darstellung der Wächter - ich hab zwar keine Ahnung, wie es im Gefängnis wirklich abläuft, aber es nervt mich doch etwas, dass da nur kranke psychos zu arbeiten scheinen oder Leute, die für den Beruf absolut nicht geeignet sind.. aber gut, würde man einen guten Wächter einführen, müsste man wohl jede Woche erklären, warum die Frauen nicht einfach Hilfe holen.. :roll:
Hast du 'Das Experiment' nicht gesehen. Gefängniswächter haben meistens einen Schlag weg und selbst wenn nicht, geht man im Knast nicht petzen: "Snitches end up in ditches."
von Plem
#1274096
1x04: Nach Sophia rückt mit Claudette schon der nächste tolle Charakter in den Fokus (naja gut, war hier eher die B-Story). Find's nur schade, dass die Personen dann in den Folgen danach wieder fast komplett in den Hintergrund rücken.

1x05: Die Story mit dem Huhn war klasse, nur Daya und ihre Mutter finde ich als Figuren nicht besonders interessant.

1x06: Deutlich beste Folge bisher. Es gab so viele unglaublich starke Szenen, allen voran Taystees und Pousseys Interpretation von white people problems :lol: Überhaupt funktioniert der Humor in der Serie richtig richtig gut. Pipers Fresse als am Ende ihr Name als Gewinnerin verkündet wird, war auch zum Schießen.
von Stefan
#1274139
Taystee und Poussey sind sowieso absolute klasse :)
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von Bobby
#1274149
Plem hat geschrieben:abgesehen von Elementarys Miss Hudson - die aber nur eine Episode dabei war
Die Darstellerin war aber regelmäßig u.a. in Dirty Sexy Money zu sehen. :wink:
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von Theologe
#1274178
Bobby hat geschrieben:
Plem hat geschrieben:abgesehen von Elementarys Miss Hudson - die aber nur eine Episode dabei war
Die Darstellerin war aber regelmäßig u.a. in Dirty Sexy Money zu sehen. :wink:
und da eine der wenigen Storylines hatte, die nicht total bescheuert war.
von Plem
#1274432
So, bin jetzt auch mit der Staffel durch und die Serie hat sich nach dem Piloten wirklich richtig gut entwickelt. Nirgendwo sonst gibt es einen solchen kunterbunten Mix an vielschichtigen weiblichen Charakteren, deren Leben sich nicht nur um Männer dreht.

Die Chemie zwischen Piper und Alex stimmt zwar, aber für mich war das trotzdem so ziemlich die schwächste Storyline der Serie. Obwohl ich mit Larry in der zweiten Staffelhälfte warm geworden bin, fände ich es gut, wenn er nächstes Jahr nicht mehr dabei wäre - aber die werden Biggs wohl kaum rausschreiben.

Dafür dann bitte umso mehr von Taystee, Poussey und Crazy Eyes, die nicht nur alle ihr komödiantisches Talent zeigen durften, sondern auch beweißen konnten, dass sie mit dramatischem Material keine Probleme haben.
von Donnie
#1274451
Ich will hauptsächlich mehr Morello. War überrascht, dass wir ihre genaue Backstory in Staffel 1 nicht gesehen haben. Mehr Crazy Eyes und Sophia kann aber auch nicht schaden. Bei ersterer wünsche ich mir auch irgendwie ein positiveres Erlebnis für sie - nachdem
versteckter Inhalt:
Larrys doofes Radio-Interview
ihr (und mir) das Herz gebrochen hat.

Ansonsten hoffe ich, dass Pornstache zurückkehren wird (was ja momentan nicht sicher ist mit seiner Hauptrolle in Ironside) und dass man die Benett/Daya-Geschichte vielleicht wieder etwas zurückschraubt - am Anfang fand ich die ja auch ganz süß, aber zum Ende der Staffel ging sie mir auf die Nerven.
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von redlock
#1275681
Holzklotz hat geschrieben:Kann ich ehrlich gesagt ganz gut mit leben. Würde den Storystrang auf jeden Fall nicht sonderlich missen.

Geht mir genauso.

S2 ist z.Z. übrigens in Produktion und ihre Geschichte soll ''wrapped up'' werden.
von Stefan
#1275702
Einerseits versteh ich nicht wirklich, warum man aus dieser "buzzed about" Serie aussteigt, auch wenn sie sicher die bekannteste Schauspielerin in dem Cast ist (neben Jason Biggs) - aber na ja, das gute ist, dass man dann nicht ewig auf Alex/Piper rumreiten kann und das finde icha uch eher positiv
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von Bobby
#1289809
Klasse Serie und mein eindeutiger Favorit unter den 3 Netflix-Produktionen! Die erste Staffelhälfte fand ich zwar schon gut und interessant, aber die zweite hat mich dann erst so richtig gepackt und gefesselt, sodass ich schnell durchgesuchtet habe. Und jetzt will ich weiterschauen!!! :evil: Die Charaktere hab ich richtig ins Herz geschlossen und die Weihnachtsvorstellung haben sie so wunderbar hinbekommen. :cry:

Am Ende war ich richtig happy, dass der Jesus-Freak die Fresse poliert bekommen hat. Den Charakter konnte man aber auch so wunderbar einfach hassen. :lol:
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von kralxsi
#1290671
Super Serie. Habe teilweise Probleme mit dem verstehen, vielleicht sollte ich komplett nochmal mit Untertiteln schauen...

Ich habe aber die Befürchtung, dass Netflix bei weiterem Erfolg versucht, die Piper Story endloß hinauszuzögern. Das könnte dann entweder so ausgehen, dass sich die restlichen 10-12 Monate ihrer Haft auf 3+ Staffeln ausdehnen, oder, dass der armen Piper noch mehr "emotional distress" angetan wird -- das Zusammenschlagen des Engels mit Holzkreuz in der letzten Szene der Staffel riecht jedenfalls derbe nach Strafverlängerung!

Ich bin auch gespannt, wie sich die Story mit Larry noch weiter entwickelt. Dass Alex irgendwann nächste Staffel aufhört / rausgeschrieben wird / langsam verschwindet ( je nachdem welchem Bericht man glaubt ) finde ich nur positiv. Der Charakter hat mich etwas genervt. Larry hingegen noch weiter in die Story einzubinden wird (glaubhaft) allerdings noch viel schwieriger. Fragt sich dann bloß, was neben dem Leben im Gefängnis dann noch als treibende Kraft die Story vorantreiben wird.
#1306493
So, ich bin seit gestern auch durch und insgesamt finde ich die Serie ziemlich gut, aber definitiv nicht großartig. Ich mag das Setting wirklich sehr gerne, insbesondere die klare Abgrenzung von den in Film und TV eher "üblichen" Darstellungen des Gefängnisalltags (sein wir ehrlich, selbst in Hinter Gittern ist es um einiges schlimmer zugegangen :lol: ). Darüber bin ich aber wirklich froh, einerseits weil es sicher realistisch ist, dass ein Frauengefängnis (noch dazu ja kein Hochsicherheits-Böse-Mörder-Gefängnis) nicht ständig von Mord und Vergewaltigungen heimgesucht wird. Außerdem hätte ich glaube ich nicht die Kraft noch ein OZ zu schauen, so sehr ich die Serie liebe, mehr davon verkrafte ich nicht.
Das Konzept ist also wirklich vielversprechend, die Ausführung hat aber ihre Probleme. Besonders das Writing ist an manchen Stellen überraschend schwach, insbesondere in den letzten beiden Folgen fiel mir einiges negativ auf. Da waren ein paar sehr unsubtile Kniffe (Charaktere schwingen großen Reden um anderen ins Gewissen zu reden und merken, dass das was sie sagen auch auf ihr eigenes Leben umgelegt werden kann :roll: ) und das Liebesdreieck zwischen Piper, 70s Lesbo und Captain Applepie hat für mich gar nicht funktioniert. Vorallem die Beziehung zwischen Piper und Alex (?) kam bei mir kein bisschen an. Einerseits war das Spiel von Taylor Schilling irgendwie awkward (eine Meinung die auch meine Freundin teilt). Andererseits fand ich aber auch Pipers Wandlung zur überzeugten Bisexuellen und Prison Hardass innerhalb von zwei, drei Folgen einfach unfassbar unglaubwürdig. Im Grunde wurde doch etabliert, dass ihre Lesbenphase einfach nur College Curiosity war und sie dann als es ernst wurde sofort den Abflug gemacht hat. Die Serie hat mir nicht wirklich glaubhaft vermittelt, dass sie diesen Wunsch nach Gefahr und Unberechenbarkeit immernoch in sich trägt und Alex etwas hat, was sie bei Larry nicht findet. Ich verstehe, dass das zwar die Story sein soll, aber es kam nicht wirklich glaubhaft bei mir an.

Deswegen fand ich auch das Ende mit dem Jesusfreak eher zum Augen-rollen. Einerseits ist die Szene in der der Push Over rot sieht und den "Bösewicht" im Affekt niedermacht ein furchtbarer Trope, den ich ziemlich satt habe. Und andererseits gab im Vornerhein einfach absolut keine Anzeichen dafür, dass Piper das Potenzial dafür hat. Ich habe das Gefühl, die Serie will darstellen, dass Piper eine wilde, unzähmbare und vielleicht sogar böswillig Seite in sich trägt, aber die ersten 10,11 Folgen haben das nichtmal andeutungsweise rübergebracht. Zudem war auch das Set Up der letzten Szene ansich ziemlich clunky. Warum hat Piper das Theater überhaupt verlassen? Wenn ich schon offensichtlich in Lebensgefahr bin würde ich doch nicht den einzigen Zeitpunkt wo alle Menschen an einem anderen Ort sind nützen um mich in die dunkelste, abgelegenste Ecke des Gefängnis zu begeben. Ganz davon abgesehen dass ich nicht glaube dass die Wärter sie überhaupt gehen lassen hätten (von Jesusfreak ganz zu Schweigen). Und will man mir ernsthaft einreden dass Healy und Jesusfreak sich im Vorhinein abgesprochen haben? Zumindest wirkt es so als wäre Jesusfreak kein bisschen überrascht, dass er wegschaut. Die Einstellung, in der sich die beiden wie verwahrloste Fechter gegenüberstehen hat dem Ganzen dann noch die Krone aufgesetzt. Ne, das wirkte furchtbar konstruiert, damit wir ein cooles Cliffhanger Ende haben und funktionierte gar nicht. Es tut mir leid, dass ich jetzt auf der einen Szene so rumreite, aber es war nunmal die letzte und ist mir deswegen am meisten im Gedächtnis geblieben. Außerdem passt sie gut als Beispiel für einige unlogische Vorgänge im Gefängnis, die mich im Verlauf der Staffel immer wieder störten. Zusammen mit der wechselnden Qualität der Dialoge sorgt das dafür dass ich nicht restlos begeistert bin. Ich war gut unterhalten, ich liebe den Cast (manche Figuren sind wirklich genial) und freue mich auf die zweite Season. Aber ein Homerun war es nicht ganz.

Noch ein paar ungeordnete Gedanken:
- Das Intro ist klasse. Der Regina Spector Song hat mich am anfang genervt, ist mir aber mit der Zeit ans Herz gewachsen und ich mag die Bilder von den scheinbar echten Insaßinnen. Weiß jemand zufällig, ob das wirklich Gefängnisinsassinnen sind, oder ob es gestellt ist?
- Der Supporting Cast ist großartig. Jenji Kohan hat ein Auge für Weirdos, aber ich war echt überrascht wie erfolgreich man sie vermenschlicht hat. Besonders Crazy Eyes aber auch Ms. Claudette oder Dayas Mutter hat man aus unsymphatischen One Note Charakteren erfolgreich zu dreidimensionalen Figuren geschnitzt.
- Die Story mit Taystee hat man echt verschenkt. Die Szene nachdem sie aus dem Gefängnis gekommen ist, war eine der besten der Staffel, ich hätte so gern noch eine Folge gehabt, wo man sieht wie es ihr ergeht. Da war soviel Potenzial drinnen, ihre kurze Erzählung war definitiv nicht ausreichend. Das hätte eine tolle Geschichte sein können. Schade.
#1306700
Bin jetzt auch endlich fertig mit S1. Von durchsuchten konnte bei mir aber keine Rede sein. Vier Wochen habe ich gebraucht. Der Grund: es gab nie besonders viel Motivation die nächste Folge zu sehen. Was es zu sehen gab war zwar handwerklich bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut gemacht (finde das Intro beschissen und die Musikuntermalung generell schlecht), aber es war einfach zu selten wirklich berührend oder gar mitreißend. Ich finde es etwas schade, dass man den Ansatz mal eine authentischere Knastserie zu drehen nicht konstant durchgehalten hat. Zwischen wunderbar nuancierten Figuren wie Red oder Ms Claudette waren da einfach noch zu viele eindimensionale Klischeeabziehbilder wie Jesusfreak und Wärterwiderling. Während das noch verkraftbar ist hat mich die unfokussierte Erzählweise aber zunehmend gelangweilt. Abgesehen von dem ziemlich lahmen Liebesdreieck zwischen drei egomanischen Unsympathen, in dem sich jeder für den Guten hält, entdecke ich hier keine beherrschende Idee. Frau kommt in den Knast und dann passiert ihr mal dies und mal das. Auf Zufälliges folgt Beliebiges. Nicht falsch verstehen. Es muss ja nicht überdramatisiert oder künstlich mit Gefährlichkeiten angefüllt werden. Das haben gute Dramaserien nicht nötig. Aber es muss schon spürbar um etwas gehen. Wenn dieses Etwas die Beziehung zu Mr. Babyface-Langweiler sein sollte, war das ein verdammt schlechter Griff. Da waren dann Nebengeschichten und kleinere Charaktere wirklich interessanter. Besonders Kate Mulgrew hat mich hier als Red wirklich begeistert.
Aber das trägt auch dazu bei, dass sich die Staffel nicht wie eine Einheit anfühlt, sondern bei genauerer Betrachtung einfach in Stückwerk zerfällt, das nicht mehr ist als eine Sammlung qualitativ schwankender Knastanekdoten und Figuren. Das klingt jetzt etwas strenger als es gemeint ist und ist auch Meckern auf hohem Niveau, aber trotz der objektiven Qualitäten hat es mich einfach nicht gekickt.

Das war handwerklich hervorragend gemachter Kartoffelbrei. Da gibt es wenig dran auszusetzen, aber es löst auch einfach keine Begeisterung aus. Vor allem nicht nach der 13. üppig großen Portion davon.
#1353173
Donnie hat geschrieben:Season 2 Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=e99SkdcB2UU

Ich freu mich schon arg doll drauf.
Ich auch. Aja kommt's mir nur so vor, oder sind die schwarzen Figuren (besonders Taystee und Crazy Eyes) irgendwie die Breakout Figuren. Jedenfalls war in dem Trailer sehr wenig von den "großen" Namen Biggs, Lyonne und Prepon zu sehen.