- Do 26. Feb 2015, 11:15
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Imo erste wirklich gute Episode und das liegt nicht nur an Jerome. Direkt von der Szenencollage zu Beginn vermittelte die Episode den Eindruck, mehr sein zu wollen als das übliche Schema F. Daran sollte man unbedingt anknüpfen.
Jerome ist den ersten Eindrücken nach ein wirklich ausgezeichneter Joker, der es schaffte, meine Gedanken binnen eines Sekundenbruchteils von "wieso wollen die mir denn jetzt diesen Milchbubi als Mörder verkaufen" auf "omg! das ist der Joker!" umknipste. Dennoch finde ich es irritierend, wenn man den Joker hier mal eben binnen einer Minute einführt, während vielen anderen Schurken viel mehr Zeit gewidmet wird. Entspricht nicht gerade den Aussagen, die zu Beginn der Show gemacht wurden.
1. Zu viel Origin-Story
Das ist eigentlich das "zu viel Batman"-Argument. Die Serie investiert viel zu viel in Origin-Stories (Batman, Catwoman, Poison Ivy, Riddler, Joker, Scarecrow, Pengiun), die zu nichts führen. Eine Origin-Story ist nunmal nicht viel wert, wenn daraus kein Held oder Bösewicht entsteigt. Hier werden die meisten Origin-Stories ewig gestreckt oder man muss den fertigen Schurken wieder aus der Story rausnehmen. Der Payoff für den Zuschauer (im ultimativen Fall der Sieg über den Schurken) fehlt.
2. Keine überzeugenden Antagonisten
Dies hängt direkt mit Punkt 1 zusammen. James hat einfach keinen überzeugenden Gegenspieler. Es gibt zwei Arten von Gegenspielern: Spätere Batman-Schurken, die eher James' Weg kreuzen statt ihn zu konfrontieren, da er sie per se nicht besiegen kann. Pengiun funktioniert da noch am besten, weil man ihm sehr viel Zeit widmet. Aber auch er ist bislang gar nicht als Gegenspieler für Gordon aufgestellt. Und die zentralen Antagonisten der Serie, Fish, Falcone, Maroni, die aber leider alle sehr schwach entwickelt sind. Fish Mooney ist ein ziemlich lächerlicher Charakter, Don Falcone und Maroni sind eher Gegenspieler gegeneinander und nicht versus James.
3. Die Serie hat einfach keine Eier
Das ist sowas wie die Zusammenfassung aus allem. Man geht keinen Schritt aus der eigenen Comfort Zone heraus, tut nichts unerwartetes, klammert an sich an Kanon-Elemente, die man sich nicht traut, entscheidend zu ändern. Sämtliche wichtigen Figuren sind unantastbar. Es gibt keine Wendungen, die man nicht erwartet, es gibt keine Schocks, mit denen man nicht rechnen kann. Man hält gar an Figuren fest, die überhaupt nicht funktionieren wie Barbara, die man hätte problemlos rausschreiben können.
Man muss in Zukunft entweder stärker in den Aufbau eines eigenen Universums investieren, um dem Zuschauer Figuren nahe zu bringen, bei denen man völligen Spielraum hat. Oder den Kanon über Bord werfen (die Serie sitzt ja ohnehin in keinem fixen Kanon) und Figuren auch mal überraschend über die Klinge springen lassen.
Imo erste wirklich gute Episode und das liegt nicht nur an Jerome. Direkt von der Szenencollage zu Beginn vermittelte die Episode den Eindruck, mehr sein zu wollen als das übliche Schema F. Daran sollte man unbedingt anknüpfen.
Jerome ist den ersten Eindrücken nach ein wirklich ausgezeichneter Joker, der es schaffte, meine Gedanken binnen eines Sekundenbruchteils von "wieso wollen die mir denn jetzt diesen Milchbubi als Mörder verkaufen" auf "omg! das ist der Joker!" umknipste. Dennoch finde ich es irritierend, wenn man den Joker hier mal eben binnen einer Minute einführt, während vielen anderen Schurken viel mehr Zeit gewidmet wird. Entspricht nicht gerade den Aussagen, die zu Beginn der Show gemacht wurden.
Nerdus hat geschrieben:Da ist viel wahres dran. Meiner Meinung nach krankt Gotham bislang an den folgenden Problemen:redlock hat geschrieben:Zweites Problem: Viele der später wichtigen Figuren sind hier Teenager. Und die sind zum überwiegenden Teil überraschend uninteressant.Hm, jein. Die meisten Figuren könnte man relativ problemlos altern lassen (Scarecrow, Ivy, Catwoman … prinzipiell auch Jerome, wobei es ohne Batman eigentlich auch keinen fertigen Joker geben kann), aber gerade bei Batman haut das nicht gut hin. Wer will denn einen quasi-erwachsenen Bruce Wayne sehen, der sich mit Bürokratie und Amateur-Detektivarbeit herumschlägt, statt sich endlich sein Cape überzuwerfen? Und innerhalb Gothams (also der Stadt) kann meiner Meinung nach aus Waisenjunge und Milchbubi Bruce auch nicht Batman werden, dafür braucht es ne Nummer wie in «Batman Begins» – fremde Länder, extreme Erfahrungen, jahrelanges Training … das kann man nicht in die Serie packen, ohne gleich eine Batman-Serie draus zu machen.
Die Serie braucht einen Zeitsprung von etwa 10 Jahren. Mach aus den Teenies Typen in den frühen Zwanzigern. Das würde mMn schon viel helfen (und klein Bruce muss dann immer noch nicht Batman sein).
Das größere Problem sehe ich darin, dass die Stadt schon zu fertig entwickelt ist. Mir hätte ein langsames Versinken in der Korruption besser gefallen und man hätte auch mehr zu erzählen gehabt – im Moment ist ja mehr oder weniger schon alles in der Hand des organisierten Verbrechens, von der Polizei bis zum Bürgermeister.
1. Zu viel Origin-Story
Das ist eigentlich das "zu viel Batman"-Argument. Die Serie investiert viel zu viel in Origin-Stories (Batman, Catwoman, Poison Ivy, Riddler, Joker, Scarecrow, Pengiun), die zu nichts führen. Eine Origin-Story ist nunmal nicht viel wert, wenn daraus kein Held oder Bösewicht entsteigt. Hier werden die meisten Origin-Stories ewig gestreckt oder man muss den fertigen Schurken wieder aus der Story rausnehmen. Der Payoff für den Zuschauer (im ultimativen Fall der Sieg über den Schurken) fehlt.
2. Keine überzeugenden Antagonisten
Dies hängt direkt mit Punkt 1 zusammen. James hat einfach keinen überzeugenden Gegenspieler. Es gibt zwei Arten von Gegenspielern: Spätere Batman-Schurken, die eher James' Weg kreuzen statt ihn zu konfrontieren, da er sie per se nicht besiegen kann. Pengiun funktioniert da noch am besten, weil man ihm sehr viel Zeit widmet. Aber auch er ist bislang gar nicht als Gegenspieler für Gordon aufgestellt. Und die zentralen Antagonisten der Serie, Fish, Falcone, Maroni, die aber leider alle sehr schwach entwickelt sind. Fish Mooney ist ein ziemlich lächerlicher Charakter, Don Falcone und Maroni sind eher Gegenspieler gegeneinander und nicht versus James.
3. Die Serie hat einfach keine Eier
Das ist sowas wie die Zusammenfassung aus allem. Man geht keinen Schritt aus der eigenen Comfort Zone heraus, tut nichts unerwartetes, klammert an sich an Kanon-Elemente, die man sich nicht traut, entscheidend zu ändern. Sämtliche wichtigen Figuren sind unantastbar. Es gibt keine Wendungen, die man nicht erwartet, es gibt keine Schocks, mit denen man nicht rechnen kann. Man hält gar an Figuren fest, die überhaupt nicht funktionieren wie Barbara, die man hätte problemlos rausschreiben können.
Man muss in Zukunft entweder stärker in den Aufbau eines eigenen Universums investieren, um dem Zuschauer Figuren nahe zu bringen, bei denen man völligen Spielraum hat. Oder den Kanon über Bord werfen (die Serie sitzt ja ohnehin in keinem fixen Kanon) und Figuren auch mal überraschend über die Klinge springen lassen.