US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von RickyFitts
#1416093
Marvel's Agent Carter

Bei einer gerade mal 8 Folgen langen Staffel ist es nicht unbedingt ein gutes Zeichnen, wenn man nach der fünften Episode beschließt, sich halt auch noch durch den Rest zu quälen, in der Hoffnung, dass da noch irgendein lohnender payoff kommt. Aber es bleibt leider bei immer aufgeregteren Dialogen, während rundherum eigentlich wenig aufregendes passiert. Mit Kreativität ist man hier jedenfalls ausgesprochen sparsam umgegangen. Irgendwo in den Universal Studio Backlots kämpft Peggy Carter mit Chauvinismus am Arbeitsplatzt und tritt in einem Wettstreit um die Trophäe des "Most Phony Accent in a Television Drama" gegen ein Abziehbild eines dry witted british butler (dessen Darsteller in seinem ganz eigenen Imitation Game krampfhaft den inneren Cumberbatch zu channeln versucht) und einen Russen an, der das große Glück hat, dass alle anderen Charaktere in der Show auch nicht wissen, wie Hypnose eigentlich funktioniert und wie auf gar keinen Fall. Wenn es zwischenzeitlich mal nicht vorhersehbar ist, dann nur, weil der Plotverlauf die Grenze zur völligen Dämlichkeit überschritten hat. Selbst die Action ist nur so lala. Eigentlich scheint in keinen Aspekt der Show besondere Liebe geflossen zu sein. Die Sets sehen furchtbar nach Kulisse aus, was durch den übersaturierten Weichzeichnerlook nur noch billiger wirkt. Die Spezialeffekte sind nicht der Rede wert und die Kostüme wirken nicht nur unauthentisch sondern an vielen Darstellern auch unvorteilhaft, was auch noch den eye candy Kandidaten im Cast in die Quere kommt. Und wer bei 8 Folgen an extrem dichtes Programm denkt, wird leider auch enttäuscht. Die Story hätte man auch in der Hälfte erzählen können. Erst rennt man laufend Howard Starks verschwundenen Erfindungen nach, bevor einem langsam die Antwort in den Schoß fällt, was dahintersteckt. Selbst die Stark-Gimmicks fallen dabei extrem unimaginativ aus. In irgendeiner Form ist fast jedes davon bloß eine Variante einer Bombe - nur eben in teils absurd bescheuerter Verpackung (omg, die Weste...*stirnklatsch*)
versteckter Inhalt:
Die EINE Erfindung von Stark, die ausnahmsweise mal nicht alle umstehenden in Lebensgefahr bringt sondern zur Heilung jeder größeren Krankheit des 20. Jahrhunderts hätte führen können, übergibt Jarvis dann am Ende Peggy, weil nur sie am besten wisse, was damit zu tun ist. Selbstverständlich weiß sie das. Wenn man eine Phiole mit Blut voll unvorstellbarer medizinischer Wirkung in der Hand hält, zählt natürlich nur, dass es das Blut ihres verschollenen Lovers ist, weshalb sie es in einem sentimentalen Moment wegschüttet und damit der ganzen bisher bestrittenen Prämisse, dass Frauen in dieser Zeit nur dümmlich-affektgesteuerte Männeranhängsel sind, mit einem Schlag wieder Recht gibt. Stupid, stupid bitch!
Wirklich schlecht ist Agent Carter aber nur in wenigen, kurzen Momenten. Ganz flächendeckend ist des dafür aber leider wahnsinnig uninspiriert und storytechnisch langweilig, während es sich an abgegriffenen Klischees entlanghangelt und erschreckenderweise oft auch noch ziemlich billig aussieht. So unecht und kulissenhaft hat die Mitte des letzten Jahrhunderts im TV schon lange nicht mehr ausgesehen. Bei einer Marvel-Serie erwarte ich aber irgendwie sehr viel höhere production values. Agent Carter aber wirkt, als habe ABC hier gegeizt, weshalb es optisch mühelos vom gesamten CW Lineup überholt wird.

4/10
von Stefan
#1416110
Marvel's Agent Carter - Season 1:

Leider doch etwas enttäuschende erste Staffel - Marvel und ABC scheinen bisher noch keine gute Kombination zu sein (wobei Season 2 von Agents of Shield wirklich besser geworden ist). Ich mag Peggy und die Serie hat mich trotzdem gut unterhalten, aber ich hät mir auch gewünscht, dass sie sich ein bisschen mehr getraut hätten.

Genauere Infos findet ihr im Serienthread :arrow: http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php ... 9#p1416109 ;)

6 von 10
#1416129
Mann, ich hatte durchaus positive Dinge von Agent Carter gehört, jetzt bin ich echt unentschlossen. Auf der einen Seite steh ich auf das MCU und hab selbst AoS Season 1 durchgestanden. Aber andererseits kommt in 2 Tagen House of Cards Season 3 :lol:
von Stefan
#1416131
ultimateslayer hat geschrieben:Mann, ich hatte durchaus positive Dinge von Agent Carter gehört, jetzt bin ich echt unentschlossen. Auf der einen Seite steh ich auf das MCU und hab selbst AoS Season 1 durchgestanden. Aber andererseits kommt in 2 Tagen House of Cards Season 3 :lol:
8 Folgen sind jetzt aber auch keine große Hürde ;)
#1416135
Stefan hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Mann, ich hatte durchaus positive Dinge von Agent Carter gehört, jetzt bin ich echt unentschlossen. Auf der einen Seite steh ich auf das MCU und hab selbst AoS Season 1 durchgestanden. Aber andererseits kommt in 2 Tagen House of Cards Season 3 :lol:
8 Folgen sind jetzt aber auch keine große Hürde ;)
Das sind 8 Folgen O.C. die ich in der Zeit genießen könnte. :lol:
von Stefan
#1416138
ultimateslayer hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Mann, ich hatte durchaus positive Dinge von Agent Carter gehört, jetzt bin ich echt unentschlossen. Auf der einen Seite steh ich auf das MCU und hab selbst AoS Season 1 durchgestanden. Aber andererseits kommt in 2 Tagen House of Cards Season 3 :lol:
8 Folgen sind jetzt aber auch keine große Hürde ;)
Das sind 8 Folgen O.C. die ich in der Zeit genießen könnte. :lol:
Dafür ist es mir jetzt sogar zu blöd, ein passendes gif rauszusuchen

ach what the hell

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von Zach
#1416204
Parks And Recreation - Season 7

Die Serie durfte in ihrer letzten Staffel nochmal zur Hochform auflaufen und damit das verkorkste letzte Jahr gut machen. Ich werde die Serie vermissen!

8,5/10
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von Theologe
#1416230
ultimateslayer hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Mann, ich hatte durchaus positive Dinge von Agent Carter gehört, jetzt bin ich echt unentschlossen. Auf der einen Seite steh ich auf das MCU und hab selbst AoS Season 1 durchgestanden. Aber andererseits kommt in 2 Tagen House of Cards Season 3 :lol:
8 Folgen sind jetzt aber auch keine große Hürde ;)
Das sind 8 Folgen O.C. die ich in der Zeit genießen könnte. :lol:
Guck lieber The OC, ich habe die Hälfte von Agent Carter gesehen und werde es vermutlich nur der Vollständigkeit halber beenden. Agent Carter ist alles was an Network-TV nicht stimmt.
von Stefan
#1416285
Parks and Recreation: Season 7 - 8 von 10

The Knick - Season 1

Hmm -- ich bin etwas unsicher, wie ich The Knick bewerten soll. Mein Interesse an der Serie war am Anfang hoch, dann sank es aber doch, weil sich so lange Storymäßig so wenig getan hat, dann hat sich die Rassen-Sache doch entwickelt und bis zum "Aufstand" gings eigentlich stätig bergauf - danach ging der Serie dann aber irgendwie die Luft aus - oder mein Interesse ist gesunken, keine Ahnug - die letzten 2 Folgen haben mich dann komischerweise total angeödet.

Insgesamt inhaltlich leider nicht ganz so rund wie ich es gerne gehabt hätte, umgesetzt ist die Serie natürlich einwandfrei - insgesamt bleibt es dann aber bei guten

7 von 10
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von Zach
#1416511
Mozart In The Jungle - Season 1

Eine nette kleine Serie, die recht kurzweilig ist und durchaus unterhält, manchmal aber etwas zu verrückt für meinen Geschmack war. Dafür hat mir das Setting und die klassische Musik überaus gut gefallen. Man hätte sich allerdings ruhig etwas weniger auf den Maestro und Haley (bzw. Hailai :lol: ) und dafür mehr auf die anderen Mitglieder des Ensembles konzentrieren können. Da war noch viel Potential drin, was man nicht ausgeschöpft hat bzw. in den 10 Folgen à 25-30 min. wohl auch nicht konnte.

7,5/10
von Stefan
#1416756
The Affair - Season 1:

Wow, die Serie hat mich jetzt wirklich total überrascht. Gut, ich hab hier einige gute Rückmeldungen gelesen, aber ich konnte mir selbst nach dem Piloten noch nicht vorstellen, wie fucking gut diese Serie eigentlich ist. Und dabei tu ich mir eigentlich richtig schwer, das ganze in Worte zu fassen, weil ich die Season als Gesamtwerk einfach unglaublich faszinierend fand.

[...] (mehr zum Inhalt inkl. Spoiler gibts im Thread der Serie http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php ... 4#p1416754)

Schon alleine die Tatsache, dass ich so viel über die Serie schreiben kann, zeigt, dass sie mich wirklich fasziniert hat. Mitten drin empfand ich die "Sichtwechsel" kurz einmal als sehr "Gimmicky" aber das hat sich dann wieder geändert und schlussendlich bleibe ich doch bei interessant bis faszinierend ;D Die Charaktere sind interessant, die Schauspieler wirklich sehr gut bis ausgezeichnet, die Story absolut interessant und fesselnd - das war wirklich eine sehr starke erste Staffel.. noch dazu, weil ich damit echt überhaupt nicht gerechnet hätte (eine ganze Serie über eine Affäre omg :roll: :lol: )

Insgesamt bekommt The Affair Season 1 - 9,5 von 10
von Plem
#1417934
Mozart in the Jungle
Manchmal etwas prätentiös, aber die Serie macht einfach total viel Spaß. Nur sehr schade, dass es keine volle Stunde für jede Folge gab - so blieben einige Charaktere ziemlich auf der Strecke und wurden von Rodrigo und Hailey in den Schatten gestellt.
8/10
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von Vega
#1418119
Suits - Season 4

Die beste Staffel der Serie bislang. Suits schafft es meines Erachtens beeindruckend, sein Niveau immer weiter zu steigern. Zu Beginn der Staffel gab es 1-2 leicht nervige Storylines vorrangig um Rachel, doch das besserte sich im Laufe der Zeit stetig. Die Phase vor dem Midseason-Finale war großartig und auf ähnlichem Niveau ging es in der zweiten Hälfte weiter. "Intent" (4x15) und "This is Rome" (4x10) waren dabei absolut herausragend. Das Staffelfinale an sich war nicht so spektakulär, das tut der Qualität aber keinen Abbruch. 9/10
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von Vega
#1418506
Unbreakable Kimmy Schmidt - Season 1

Habe mir die Staffel bereits komplett angesehen und frage mich ehrlich gesagt noch immer: warum? Vermutlich weil ich, nachdem ich dem Ganzen ein paar Folgen ne Chance geben wollte, mir dachte, dass ichs jetzt auch durchziehen könnte.

Hat es sich gelohnt? Nein, definitiv nein. Ich kann auch nicht bestätigen, dass das Niveau nach den ersten 2-3 Folgen großartig ansteigt, wie ich es schon an manchen Stellen gelesen habe. Alles ist viel zu laut, viel zu bunt, viel zu anstrengend. Die Charaktere sind wandelnde Klischees und zumeist nicht wirklich sympathisch. Und lustig ist es halt eben auch einfach nicht. Es gab 2-3 Episoden, die ordentlich waren und zum Teil einige (auch große) Lacher zu bieten hatten, aber gleichzeitig hatte ich auch mehrere Folgen, bei denen ich in 25 Minuten vielleicht einmal geschmunzelt habe. Keine Ahnung, woher die guten Kritiken kommen. 4/10 von mir.
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von redlock
#1418835
Hindsight --- Staffel 1:

Dieses rom-com-drama ist (okay, bei den Quoten sollte ich wohl besser ''war'' schreiben) eine der positiven Überraschungen des Jahres 2015. Die Serie hat mir gut gefallen und mich ausgezeichnet unterhalten.

Die schwachen Quoten haben mMn nichts mit der Qualität der Serie zu tun, sondern sie lief schlichtweg auf dem falschen Sender. Als typischer trash Sender war VH-1 einfach die falsche Station für diese hübsche, warme, sympathische, unterhaltsame Serie. Die hätte besser zu ABCF oder CW oder auch MTV gepasst.
Ich werde die Serie immer in schöner Erinnerung behalten.

---->7,5/10
Mehr im Serienthread: http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=18529


The 100 --- Staffel 2: 7,5/10
Kurze Erklärung im Serienthread: http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php ... 0&start=75


Banshee -- Fazit Staffel 3:
Was Kampf- und Actionszenen angeht, da kommt gegenwärtig nichts an ''Banshee'' ran. Nichts. Aber auch in der ''Charakterarbeit'' ist die Serie phasenweise sehr stark. Andererseits gibt’s aber auch immer wieder Sachen, die ich einfach als so schwach empfinde, dass es mir manche Folge verdorben hat. Die Höhen der Serie sind sehr hoch, aber die Tiefen leider manchmal auch sehr tief. Banal, aber wahr.
Dennoch, ''Banshee'' ist must-see tv, und bei mir auf der asap-Sehliste. Für S3: 7,5/10
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von Theologe
#1419293
The Affair: S1
Das war eine durchweg starke Premierenstaffel, mal abgesehen von dem Kriminalfall macht das auf mich einen realistischen Eindruck und gerade die beiden Lead West und Wilson können hier glänzen. Wilsons Schauspiel hat mich 2x zum plemmen gebracht.
Der Kriminalfall gibt diesem Charakterdrama dann noch eine besondere Note und sorgt für zusätzliche Spannung, wenngleich die erst in den letzten Episoden so richtig zur Entfaltung kommt.
Die Erzählweise mit dem zwei Perspektiven, die zwar ähnlich sind, aber die Gemütslage des jeweiligen Protagonisten widerspiegeln, haben mir ebenfalls gefallen.
Abzüge gibt es für die Marginalisierung von Joshua Jackson und Maura Tierney. Auch deren Rollen fand ich sehr interessant, aber sie hatten meistens einfach nicht viel zu tun.
Joshua Jackson hätte hier auch ein erwachsener Pacey sein können.
8/10

Suits: S4
Die Serie hält hier gutes Niveau und bietet auch in der vierten Staffel spannende Arcs, wobei man, wie schon in den letzten Jahren, im Grunde von zwei Staffeln sprechen kann. Die Halbstaffeln behandelten wieder ziemlich eindeutig, abgeschlossene Arcs.
Negativ bleibt weiterhin, dass man zwar regelmäßig interessante Gastsstars für eine Halbstaffel verpflichten kann und einige Gäste immer mal wieder auftauchen, aber am Ende einer Staffel gelangt man dann doch immer wieder bei den gleichen 5 Darstellern an.
7,5/10
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von redlock
#1419572
Eye Candy -- Staffel 1:

Klar, ''gut'' ist natürlich was anderes. Dennoch, der Versuch von MTV eine Krimiserie a la CBS für die Zielgruppe von MTV aufzuziehen war seltsam interessant und faszinierend, und hat mich insgesamt einigermaßen gut unterhalten.
Der Haupterzählstrang der Staffel – die Jagd auf den ''Flirtual Killer – wird im Staffelfinale aufgelöst. Zwar war das ziemlich bescheuert, aber der Fall wird gelöst.
Der zweite rote Faden, der deutlich dünner war und daher meist nur im Hintergrund stand – die Suche nach der verschwunden Schwester unserer Heldin – bekommt im Staffelfinale eine Wendung, die klar als Teaser für S2 dient.
Obwohl die Staffel nur 10 Folgen hatte, konnten es sich die Macher nicht verkneifen zweimal (IIRC) echte FdWs einzubauen (die roten Fäden waren dann B-Story).
Wie es sich für eine Serie auf MTV gehört waren die Darsteller alle sehr attraktiv – sieht man von dem Übergewichtigen ab. Die Leistung von Victoria Justice (what a name :lol: ) in der Hauptrolle war zufriedenstellend. Der Name der Serie ist tatsächlich Programm.
Aus reiner Neugier wäre ich bei einer S2 – sollte es sie geben, dann sicher nicht wegen der Quoten, die waren unterdurchschnittlich – wieder dabei.

Für S1: 6/10
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von str1keteam
#1419584
Unbreakable Kimmy Schmidt 8/10

Jetzt ist meine Antwort im Pilotthread ungewollt zum Staffelreview geworden. Also hier nochmal an passenderer Stelle.
ultimateslayer hat geschrieben:Unbreakable Kimmy Schmidt
Die Prämisse ist echt total nuts, auch wenn sie eigentlich nicht wirklich viel Einfluss auf die Serie hat.
Die Mole Women Geschichte bleibt in den meisten Folgen präsent und rückt zum Ende hin sogar komplett in den Mittelpunkt. Ich habe jetzt keine Ahnung, wie viel schon für NBC fertig gedreht war und ob es außer der Episodenlänge gezielte Anpassungen für Netflix gab, aber für eine heutige Network-Comedy wäre die Staffel in ihrer Entwicklung ungewöhnlich serialisiert.

Um an 30 Rock ranzukommen, fehlt ihr vor allem ein Jack Donaghy. Der war zwar auch komplett verrückt, aber in dem Umfeld dennoch so etwas wie die Vaterfigur und das Zentrum, das den Irrenstall zusammen gehalten hat und die Verrücktheiten der anderen Figuren nur noch stärker hervorstechen ließ.

Dafür ist Elli Kemper absolut umwerfend in der Titelrolle. Die Figur hätte mit einer grellen Besetzung (wie meinen Erzfeindinnen Casey Wilson oder Megan Mullally) das Potential für den nervigsten Charakter aller Zeiten, aber sie schafft es glücklicherweise diese aufgedrehte, naive und krampfhaft optimistische Seiten ihres Charakters als entwaffnend darzustellen. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass sie grinst wie ein Glücksbärchi auf dem Nachttopf. :lol:

Die Nebenfiguren sind wie bei 30 Rock am besten in kleinen Dosen zu genießen (an Black Cam muss man sich erst gewöhnen und Jane Krakowski ist hier sogar etwas erträglicher), aber in der Form bringen sie durchaus das ein oder andere Comedy-Gold zu Tage. Das gilt auch für die Gaststars.
versteckter Inhalt:
Insbesondere für den Darsteller des Gurus, der hier zum wiederholten Male sein komödiantisches Talent unter Beweis stellt. Nach dem Ende seiner aktuellen Serie könnte ich ihn mir durchaus in einer Comedy vorstellen.
Insgesamt bietet sich nach der ersten Staffel noch einiges an Luft nach oben, aber unterm Strich bin ich vollauf zufrieden. Single-Cams mit einer hohen (und erfolgreichen) Gag per Minute Rate sind in letzter Zeit verdammt rar geworden. Im Pay TV und Cable dominieren immer noch eindeutig Dramedys (oft nur der Laufzeit halber im Comedyrennen) und Comedys, die eher zum Schmunzeln als zum Lachen einladen und wenn man sich die Entwicklung der Network-Comedys, raus aus der Nische und hin zu massentauglichem und herzwärmendem Comfort Food, anschaut, sind auch aus dieser Richtung auf Sicht nur noch vereinzelte Ausnahmen zu erwarten. Vor dem Start den Stecker zu ziehen, war deshalb auch eine Weise Entscheidung von NBC, denn dort wäre Kimmy schon nach wenigen Folgen von den harten Realitäten des Lebens gebrochen worden. :lol: So kann ich mich auf das nächste 13-er Pack freuen.

Pilot 7/10
Staffel 8/10
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von AlphaOrange
#1419638
Eye Candy S1

Eine Serie wie ein Autounfall: ganz, ganz furchtbar, aber man muss einfach immer wieder hingucken. Cybercrime-Stories von Leuten, die keinen Schimmer haben, wie das Internet funktioniert. Cop Stories von Leuten, die keinen Schimmer haben, wie Polizeiarbeit funktioniert. Style over Matter auf allen Ebene. Gilt übrigens auch für die Darsteller.
In Sachen Ridiculousness setzt Eye Candy neue Maßstäbe. Nicht eine einzige der zehn Episoden war nicht streckenweise vollkommen abstrus und hanebüchen. Dabei scheint sich die Serie selbst vollkommen ernst zu nehmen.
Aber man drückt halt die richtigen Knöpfe, um einen dann doch wieder zum Einschalten zu bewegen. Und wenn man ein bisschen auf die Logik des ganzen scheißt, unterhält die Serie halt prima.

5 /10
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von Holzklotz
#1420288
Bloodline Season 1
Die Serie bleibt als Ganzes so konventionell wie im Piloten angedeutet und durchweg ist der Cast das Goldstück der Serie. Oftmals hat mich Bloodline an die frühen Staffeln von Damages und Dexter erinnert. Mit den Flashforwards erhält der Gegenwartsplot nötigen Drive und überdeckt anderweitige Längen, wobei letzteres am Ende eben auch nicht unbeachtet bleibt. Diese Überraschungsarmut ist irgendwo enttäuschend, gerade weil es sich um eine solche bekannte Storyline handelt.

Trotzdem habe ich die Staffel als Ganzes genossen, gerade auf Grund der Schauspieler, allen voran Mendelsohn und Chandler. Bloodline ist kein Must-See auf das sich die Massen stürzen werden, aber für die etwas investierteren TV-Fans auf jeden Fall einen Blick wert.
8/10
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von redlock
#1420468
Sin City Saints (Yahoo! Screen)

Selbstverständlich wird diese Serie nie irgendwelche (prestigeträchtigen) Preise gewinnen wird oder Lob von Kritikern bekommen wird. Sie ist nämlich das komplette Gegenteil zu den Sitcoms, die das bekommen. SCS ist nicht für die Nische bzw. Mirco-Nische gemacht (wie das ganze Zeug auf FX und HBO). Hier wird mit grober Munition gearbeitet um die breite Masse zu erreichen. Was soll ich sagen, mir hat's gefallen.
SCS ist eine amüsante, stellenweise witzige Sports-Sitcom die vom ''Geist von Hangover'' (oder von mir aus auch ''Atmosphäre von Las Vegas, R-rated'') durchzogen ist. Subtil ist anders. Aber für mich hat das funktioniert. Die 8x22 Minuten waren einfach ein vergnüglicher Zeitvertreib. Und was mich selbst überrascht hat, ich hab die Folgen gebinged. Da SCS keine reset Sitcom ist, sondern recht serialisiert, wollte ich einfach wissen wie es weitergeht.
Die Serie endet mit einem kleinen Cliffhanger, der aber niemanden davon abhalten sollte, die Serie des wegen nicht zu gucken.

Für S1: 7/10


Suits -- Staffel 4: 7,5/10
Details siehe: http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php ... 9#p1420469
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von RickyFitts
#1421156
Glee S6
So viel Murphy's Autorenteam besonders in den letzten zwei Staffeln auch versemmelt hat, wie man eine ordentliche Finalstaffel für Glee macht, haben sie offenbar verstanden. Das war einfach zur guten Hälfte purer Fanservice. Statt noch großer Spannungsmomente und Konflikte aufzubauen, geht es einfach um pures feel good wish fulfillment für die Charaktere. Da wird mit Genuss über die eigene Unlogik gewitzelt und Überlebensgröße statt Realismus abgefeiert. Und es funktioniert. Der Schwung ist, die Performances reißen eh weiterhin alles raus und die neuen Castmitglieder wurden überwiegend als Sänger mit kleinen Story-Nebenrollen besetzt, statt sie in den Fokus zu stellen. Ein Haufen guter Entscheidungen, der zu einem schön sentimentalen Finale hinleitet.
7,5/10

GIRLS S4

Inzwischen mag ich die Show wieder richtig gerne. Der Iowa-Exkurs zu Staffelbeginn hat die Figurenkonstellation etwas entknäult und einen interessanten Entwicklungsweg für Hannah vorbereitet, die unter der Maximaldosis Narzissmus doch langsam etwas erwachsener wird. Schön auch, dass man inzwischen davon abgekommen ist, dem Rest des Maincasts zwanghaft in jeder Folge eine eigene Story erleben zu lassen, und lieber kleinerer Part eines anderen Stranges sein zu lassen. Mit Mimi Rose und Desi gab es auch zwei gut ausgebaute Nebenrollen, die man auf ganz wunderbar unterschiedliche Arten hassen konnte (Desi aber mehr).
8/10

Looking S2

Was für ein wunderbar subtiles writing. Die größeren Veränderungen der Figuren werden zwar auch sehr klar und deutlich kommuniziert, aber was auf dem Weg zu neuen Selbsterkenntnissen für feine Zwischenschritte gezeichnet werden und was für ein unbehagliches Zick-Zack durch ihre Hemmungen und Ängste sie durchlaufen ist wirklich exzellent gemacht. Vergleiche mit Queer as Folg sollten sich spätestens mit dieser Staffel endgültig erledigt haben. Looking ist einfach viel authentischer und weniger künstlich dramatisiert erzählt. Es ist Drama im besten Sinne der Definition von verdichteter Wirklichkeit.
9/10

The 100
Die Show hat nicht die komplexesten, dafür aber wirklich starke Charaktere, denen ständig kraftvolle Handlungsmotivationen zugeschrieben werden. Und der Story-Motor läuft in der zweiten Staffel auf Hochtouren. Zügiges Erzähltempo und ein starker Fokus auf die oft bitteren Entscheidungen dieses Survival-Dramas sorgen ebenfalls für Spannung. Überrascht bin ich auch wie sich der Look im Vergleich zur ersten Staffel gesteigert hat. Starke Effektarbeit, eine Vielzahl sehr guter Sets, glaubwürdige Kostüme und eines der schicksten Intros der letzten Jahre. Nur wenn man die Serie zu stark aus der Sci-Fi-Perspektive betrachtet, fallen schnell Grobheiten und Logiklöcher auf. Die sind zum Glück nur selten wirklich Storyrelevant und für mich damit auch kaum störend.
8/10
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von Zach
#1421280
Looking - Season 2

Nach der eher schwächeren (ersten Hälfte der) ersten Staffel, hat sich die Serie in der zweiten Staffel richtig toll entwickelt. Ich hätte nicht gedacht, dass mir die Serie noch so gut gefallen würde, aber man hat es wirklich geschafft eine astreine Staffel abzuliefern. Patrick ist ein faszinierender Charakter, und Jonathan Groff schafft es, das überzeugend darzustellen. Schön war auch, dass man Dom's und Doris Beziehung etwas näher beleuchtet hat und selbst Augustin wurde in dieser Staffel vom totalen Penner zu einem halbwegs sympathischen Menschen.
Absolutes Highlight waren die Folgen 7 und 10. Ich werde die Serie sehr vermissen!

9/10
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