Ich hatte seit Monaten immer wieder vor, nur noch die Staffel von XYZ zu beenden und dann eine Zusammenfassung der Serien seit dem letzten Post zu schreiben, aber dann kam immer ein neues XYZ bis ich vergessen habe, was ich über die ersten XYZ-te schreiben wollte. :lol:
Um danach einen Neustart mit weniger Ballast zu starten, jetzt also teils nur die fehlenden Noten des Jahres. Ausnahmsweise ohne Rücksicht auf den Jahrgang, weil ich nicht extra Leichenthreads für eine Kurzwertung oder Note ausgraben werde. Seite 1 ist hier ja sowieso schon länger außer Betrieb als mein Review-Stau andauert. :lol:
Zu ein paar Sachen hatte ich bereits in anderen Threads geschrieben.
(Baskets, Life in Pieces, Superstore, Grandfathered und The Grinder z.B. hier:
http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php ... 0#p1471929 )
Hap & Leonard Staffel 1 8,5/10
Diese Verfilmung von Joe R. Lansdales erstem Roman um die titelgebenden Hauptfiguren seiner Thrillerreihe ist Southern Noir pur. Düster, voller schwarzem Humor, schrägen Charakteren, schweißtreibender Erotik und einer Atmosphäre, die nicht nur die Hitze sondern auch die damit einhergehende Trägheit greifbar werden lässt. Selbst für manche geneigte Zuschauer könnten die ersten beiden Folgen schon zu langsam sein. Ähnlich wie in "Cold in July", der anderen empfehlenswerten Lansdale Verfilmung von Mickle & Damici entwickelt sich die Handlung aber schnell in andere und extremere Richtungen als man erst denken mochte und explodiert in Folge 4-5 auf eine Weise, die nun wiederum für einige Zuschauer zu abseitig und grotesk sein könnte.
Wer Fargo mochte (Justified wäre ein weiterer Geistesverwandter), sollte hier trotz des gegensätzlichen Klimas bestens aufgehoben sein. Hap & Leonard ist allerdings geradliniger als die lakonische Snow Opera erzählt. Die Staffel ist wirklich wie ein langer Film, der teils auf klassische Episodenstruktur pfeift und fast durchgängig an einem der Hauptcharaktere klebt, aber das bringt auch den Vorteil mit sich, dass einem das von von Purefoy und Williams großartig verkörperte Buddy-Duo schnell ans Herz wächst. Bleibt nur zu hoffen, dass sie die Gelegenheit bekommen alle Buchvorlagen in Staffeln umsetzen, aber bisher konnte sich Sundance noch nicht mal zu einer Bestellung von Staffel 2 durchringen.
The Expanse Staffel 1 8/10
Hat eigentlich ein ausführliches Review verdient, denn die Serie verfügt trotz Kinderkrankheiten zumindest in Ansätzen über fast alles, was es in einer gerechteren Welt zu einem Game of Thrones der TV-Sci-Fi hätten werden lassen, aber da es zulange zurück liegt, verweise ich nur auf Alphas Review. Muss nicht jedem gefallen, aber jeder Fan von ambitionierten Genreserien (egal welches, auch Sci-Fi Muffel) sollte The Expanse mindestens diese erste Staffel geben.
Ash vs. Evil Dead Staffel 1 9/10
Wie Walking Dead und Game of Thrones etwas, von dem Genrefans vor Jahren nicht mal geträumt hätten, dass es so einen Stoff in dieser kompromisslosen Form und hohen Qualität mal als Serie geben könnte. In den schwächeren Momenten ist es eine hemmungslos splattrige Hardcore-Variante von Reaper vs Supernatural. In den besten Momenten ist es Tanz der Teufel Teil 4 im XXL-Format.
One Punch Man Staffel 1 8,5/10
Mir wurde etwas zu viel Zeit mit Kämpfen verschwendet (und das obwohl der Titelheld seinem Namen alle Ehre macht) und die Haupthandlung ist reichlich dünn, so dass ich diese gehypte Superhelden-Parodie noch nicht in meine allererste Anime-Liga aufnehmen würde, aber der trockene Humor ist einfach zu köstlich, um es nicht jedem Zuschauer zu empfehlen, der Animes und/oder Superhelden-Parodien aufgeschlossen gegenüber steht.
Tripped Staffel 1 7,5/10
Wenn die Briten ein TV-Remake von Bill & Ted gemixt mit Sliders drehen würden, würde es genau so wie diese absurde Zeitreisen-Comedy aussehen.
Fargo Staffel 2 8,5/10
The Honourable Woman Staffel 1 8,5/10
South Park Staffel 19 9/10
Southland Staffel 5 8/10
Fucking Cliffhanger. Shit. Fuck. :evil: :lol: Nein, dass kann ich nicht als Ende a la "Lebbe gehd weida" durchgehen lassen. Die Schlussszene um den besten Charakter der Serie war klar so inszeniert, dass sie eine Auflösung erfordert und in Staffel 6 auch gebracht hätte. Positiv gesehen ist die Serie auf dem Höhepunkt aus dem Leben getreten. Werde wohl bald schauen müssen, ob 19-2 als Ersatzdroge taugt oder nur ein billiger kanadischer Klon ist.
Die Langen Großen Ferien 8/10
Diese animierte Weltkriegs-Miniserie aus der Perspektive von Kindern ist trotz Gewalt, Tod, Verrat und Elend einen Tick zu kindgerecht gestaltet, um in einer Liga mit "Die letzten Glühwürmchen" zu spielen, aber trotzdem auch für Erwachsene sehenswert.
Peaky Blinders Staffel 1 8/10
Peaky Blinders Staffel 2 8/10
Into the Badlands Staffel 1 8/10
F is for Family Staffel 1 7,5/10
Angie Tribeca Staffel 1 6,5/10
Catastrophe Staffel 2 8/10
Show Me a Hero 8/10
You're the Worst Staffel 2 8/10
Galavant Staffel 2 9/10
Last Man on Earth Staffel 2 7,5/10
Fiel manchmal in die nervigsten Momente von Staffel 1 zurück (wenn Phil äh Tandy wie Wile. E. Coyote behandelt wird und grundsätzlich in jeder Situation als Loser endet) und verliert manchmal zu Gunsten von Sitcom-Plots die Prämisse aus den Augen, aber dann gibt es auch immer wieder Folgen, in denen Last Man perfekt auf dem schmalen Grat der Tragikomik wandelt und die es himmelweit von üblichen Network-Comedys abhebt. Vor allem die Episoden, in denen ein oder wenige Figuren alleine durch das Land ziehen oder wenn auf die Problematik der postapokalyptischen Welt eingegangen wird. Schonungslos und manchmal sogar bis zum Tod von Hauptfiguren. Die im Gegensatz zu vielen heutigen Dramen dann auch wirklich tot bleiben. :lol:
Superstore Staffel 1 6,5-7/10
Akte X Staffel 10 7/10
Größtenteils war es nur ein netter Nostalgie-Trip, aber die Rückkehr hat sich alleine schon für die geniale Wer-Monster Episode gelohnt. Scully und Mulder dürfen gerne wiederkehren und wenn alle Beteiligten vor und hinter der Kamera den Rost der langen Pause abgeschüttelt haben, rechne ich auch mit einer konstant höheren Qualität.
Die Brücke - Broen Staffel 3 7,5/10
Love Staffel 1 7,5/10
Flaked Staffel 1 6/10
Hell on Wheels Staffel 5.1 7/10
Die Änderungen, die die letzten beiden Staffeln mit sich brachten, haben die Serienwelt einerseits sinnvoll erweitert und im Endspurt erzählerische Frische zurückgebracht. Andererseits bedeutet das aber auch, dass vieles, was HOW in seiner besten Zeit ausgezeichnet hat, nicht mehr oder nur noch in Ansätzen vorhanden ist.
Im Endeffekt ist diese Konsequenz aber die bessere Wahl und noch nicht mal weitreichend genug, denn bei dem wohl schillerndsten Nebencharakter, fühlt man sich angesichts der zunehmend hanebüchenen Gründe für seinen Aufenthalt fast schon an die späteren Prison Break-Staffeln erinnert als sich die Autoren einfach nicht von T-Bag und co verabschieden konnten. HOW war nie auf Deadwood Level, aber trotz der Alterserscheinungen ist es auch heute noch ein starkes Westerndrama, das nach der kommenden letzten Staffelhälfte eine klaffende Lücke im TV hinterlassen wird.
Daredevil Staffel 2 8,5/10
Broadchurch Staffel 2 7,5/10
The Walking Dead Staffel 6.2 8,5/10
The Ranch Staffel 1 5,5/10
Sam Elliott erhebt die Serie kraft seines majestätischen Schnauzbartes aus dem Ursumpf der Beliebigkeit und verleiht dieser 08/15 Sitcom nicht nur trockenen Humor, sondern auch funktionierende dramatische Momente. Der Charakter hat ironischerweise etwas von Ron Swanson, dem Elliott in Parks ungewünschte Ratschläge erteilen durfte. (Natürlich ist die Figur nicht annähernd in der Qualität geschrieben.) Auch der restliche Cast mit Ashton Kutcher, Danny Masterson, Elisha Cuthbert, Bret Harrison und Debra Winger kann sich sehen lassen, aber letztlich fällt The Ranch doch unter die Serien, die Netflix allein für die Masse (Klicks) und nicht die Klasse (Preise und Lob) produziert.
Unbreakable Kimmy Schmidt Staffel 2 7,5/10
Anfangs wiederholen sich Gags aus Staffel 1 zu oft und Jon Hamms Charakter fehlt merklich, aber nach ein paar Episoden findet Kimmy glücklicherweise wieder ihren Groove und zeigt das auch abseits der Ausgangssituation noch viele Jahre Leben in ihr steckt.
The Night Manager Staffel 1 7,5/10
Dice Staffel 1 6,5/10
Baskets Staffel 1 7/10
The Increasingly Poor Decisions of Todd Margaret Staffel 3 6,5
Better Call Saul Staffel 2 8/10
Brillant in den Momenten, in denen es sich auf den Kern seiner selbst konzentriert. Kim Wexler wurde in Staffel 2 nicht nur zu einem der besten weiblichen Charaktere in der aktuellen Serienlandschaft, sondern generell zu einer der interessantesten aktuellen TV-Figuren.
Leider ist BCS aber auch immer noch das Breaking Bad Prequel und je stärker die inhaltlichen Bezüge dazu sind, je stärker es erzählerisch daran erinnert, desto mehr tritt bei mir die Prequelitis zu Tage. So großartig Jonathan Banks als Mike ist (sein Rückblick in Staffel 1 bleibt die beste Folge der Serie), ist es in seiner Hälfte der Serie am häufigsten. Vor allem die klassischen BB Hochspannungs-Momente, in denen es um Leben und Tod geht oder in denen sich Charaktere aus Sackgassen manövrieren müssen, funktionieren hier für mich nur höchst selten, weil ich die Strippenzieherei deutlich vor mir sehe und aus dem Moment gestoßen werde. Vor allem, wenn dann auch noch eine andere BB-Figur involviert ist, deren späteres Schicksal der Zuschauer kennt. Bis auf die Vorausblicke in die Zeit nach dem BB-Ende könnten sie sich das von mir aus schenken und auch wenn ich den im Finale angeteaserten
gerne wieder sehen würde, fürchte ich, dass die dauerhafte Ergänzung eines weiteren Fanfavoriten der Serie mehr schaden als nutzen würde.
Man Seeking Woman Staffel 2 8/10
Stringenter erzählt als die lose verbundene Kurzgeschichtensammlung von Staffel 1, aber bei manchen Arcs wünscht man sich die Prägnanz des esten Durchlaufs auch wieder zurück. Nach wie vor ideensprudelnd und "anders".
The Grinder Staffel 1 8/10
Grandfathered Staffel 1 6,5/10
Fear the Walking Dead Staffel 2.1 6,5/10
Sucht immer noch nach der Identität einiger Hauptcharaktere (daran, dass Ofelia die Tochter von Daniel ist, habe ich mich erst in Folge 3 dieser Halbstaffel wieder erinnert :lol: ) und einem eigenen Dreh in der Welt der Zombie-Apokalypse.
In Folge 4 dachte ich noch, dass die Serie den nächsten Schritt geschafft hätte, als die Autoren Victor Strand (für mich seit Einführung das große Aushängeschild in einem Ensemble mit zu viel Ballast) durch Rückblicke vom unergründlichen Enigma zu einem glücklicherweise immer noch mysteriösen, aber runderen Charakter aufgewertet hatten, der nicht mehr nur von Colman Domingos Charisma lebt. Und das alles in der spannendsten Folge der Staffel.
Neben Daniel Salazar hatte sich mittlerweile selbst der anfangs nervende Ex-Junkie Nick zu einer Stütze aufgeschwungen, weil man mehr und mehr zu sehen bekam, warum ihm seine Erfahrungen auf der Straße in der neuen Weltordnung in manchen Situationen einen Vorsprung vor normalen Menschen geben. Strand blieb bis zum Schluss das Highlight von Fear, aber leider wurde mit Folge 6-7 an zahlreichen anderen Stellen alles mit dem Arsch eingerissen, was vorher aufgebaut wurde.
Line of Duty Staffel 1 8,5/10
5 Folgen waren etwas zu kurz, um neben der Korruptionsbekämpfung und dem großen Hauptfall auch bei der sozialkritischen Komponente in die Tiefe zu gehen, aber unterm Strich gelingt es erstaunlich gut das adrenalinpulsierende Antihelden-Drama von The Shield mit den trockeneren Elementen von The Wire zu vereinen.
Lenny James ist so stark in der zentralen Rolle, dass
The Detour Staffel 1 (TBS) 7,5/10
Wer zotenlastige R-Rated Comedys und insbesondere die Vacation-Filme (deutsche Titel, Die Schrillen Vier auf Achse, Schöne Bescherung, usw) mag, ist hier genau richtig, denn The Detour ist so nah an einer Serienversion vom ersten Film (Chevy Chase und Familie auf dem Weg zu Wally-World) und noch mehr dem Remake/Reboot (mit Ed Helms), dass es fast schon verwundert, dass sie nicht die Rechte kaufen mussten. Der Start stottert noch etwas, u.a. weil er etwas zu einfallslos und auch harmlos für eine R-Rated Comedy daherkommt, aber später gibt es Tabubrüche und provokante Szenen, die man in einer Network-Serie auch mit Pixeln und Pieptönen höchstens in animierter Form durch die interne Zensur bringen könnte.
Die Staffelhandlung ist komplett serialisiert und äußerst bingefreundlich, aber alle 1-2 Folgen wird ein Zwischenstopp abgehandelt, so dass es sich nicht zu sehr danach anfühlt, als hätte man einen 3 1/2 Stunden Film einfach in 20 Minuten Schnippsel zerschnitten.
Archer Staffel 7 (FX) 9/10
Der neuerliche Reboot, nun zu einer Hollywood-Noir und Privatdetektiv-Parodie und der größere Fokus auf eine Staffelstory halten die Serie auch in Durchgang 7 an der Spitze der lachintensiven Comedys. Der größte Vorteil ist, dass der neue Rahmen natürliche Gelegenheit bietet, um die sonstigen Bürohengste auch in die Abenteuer einzubinden und den Wortwitz und einige Nebencharaktere noch besser zur Geltung kommen zu lassen.
Hoffentlich wird bald die Verlängerung bekanntgegeben, denn auch Archer verschließt sich nicht dem Trend von mörderischen Cliffhangern.
Kinofilme zu Serien (Fanwertung. Wer die Serien nicht kennt, nicht mag oder nicht vermisst, kann es sich schenken. )
Entourage: The Movie 8/10
Zerdeppert das Serienende, nur um dann wieder zu einem Ende kommen zu können, das offener ist. Ich hatte mit Entourage schon lange abgeschlossen, aber dieser Kinofilm hat mehr Hunger auf weitere Folgen geschaffen als alten Hunger zu stillen. Mit Silicon Valley, Ballers und Survivor's Remorse gibt es zwar mittlerweile gute (und im Fall von SV vielleicht sogar bessere) Nachfolger in anderen Berufsfeldern, aber Entourage bleibt mit seiner Hollywood-Satire, Ari Gold und der wundersamerweise sympathischen Douchebag-Bande die Mutter aller Sommerserien. Schade, dass der Kinoflop in Kombination mit den überhöhten Gagenforderungen jede Aussicht auf weitere Fortsetzungen gekillt hat.
Klovn Forever 7,5/10 (Klovn ist das dänische Pendant zu Curb und Pastewka. Deutlich provokativer und schwärzer im Ton als letzteres und absolut schonungslos mit seinen Charakteren. Forever ist der zweite Kinofilm und wie der erste Teil verliert er leider zum Ende hin jeden Realitätsbezug und überzieht es mit dem Fremdschämhumor zu sehr. Wenn der Humor zündet dann aber weiterhin richtig.)