US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
Benutzeravatar
von str1keteam
#1512297
ultimateslayer hat geschrieben: Und dein Abklatsch-Argument kauf ich auch nicht, weil sich alles an allem orientiert. Auch die 80er Jahre Monsterstreifen waren keine Erfindung die aus dem Äther herausgekrochen und in Spielbergs Ohr geschlüpft ist. Egal ob Raiders, ET oder Star Wars. Ich kann dir für jeden dieser Filme Millionen Inspirationen nennen.
Ab einem gewissen Punkt ist alles von irgendwelchen Vorgängern inspiriert und man kann den Filmen ab den 90-ern deshalb zur Ehrenrettung natürlich zu Gute halten, dass in den 70ern und 80ern bereits fast alle Regeln des bis weit in die 60er noch arg konservativen und steifen Big Hollywood gebrochen worden, so dass der Raum für Meilensteine hauptsächlich im Bereich technischer Neuerungen bleibt. (Vor allem, da die Daumenschrauben der Political Correctness heute wieder fast so fest anliegen wie in den 50-ern. Nur in die andere Richtung. Nicht wenige der Midnight Movie-Klassiker aus den 70-ern und frühen 80-ern würden einen Filmemacher heute direkt auf die schwarze Liste oder in den Knast bringen. :lol: )


Aber es gibt einen riesigen Unterschied zwischen auf etwas aufbauend und bloßem Abklatsch in modernem Look. Nehmen wir nur mal John Carpenter. Fast alle seiner Filme gehen auf Western-Elemente zurück. Insbesondere Rio Bravo, in dem sich eine kleine Gruppe in einer Belagerungssituation auf begrenztem Raum gegen eine Übermacht beweisen muss. Trotzdem sind z.B. Assault on Precinct 13 oder Klapperschlange nicht nur wegen des Genrewechsels komplett eigenständige Werke mit eigener Ikonographie und Atmosphäre. Oder nehmen wir direkt sein The Thing Remake, das die Grundsituation des 50-er Originals übernimmt, aber sein eigenes Ding (^^)daraus gemacht hat und zu einer deutlich größeren und prägenden Ikone des Genres wurde. (Das Remake seines Remakes habe ich nicht gesehen, aber anscheinend war das ja nur eine einfallslose und schlechtere Kopie.) Ähnliches gilt für Cronenbergs Remake von Die Fliege. Oder später auch Tarantino, der sich aus gebrauchten Flicken der Filmgeschichte einen Mantel näht, der hochwertiger als die Summe seiner Quellen ist.

Die Slasher der 90-er waren (bis auf wenige Ausnahmen wie Scream) hingegen wirklich nur komplette Rip-Offs von Freitag und co. mit sterilem Hochglanzlook anstatt grobkörnigem Film. Wie heute leider viel zu viele Remakes und Hommagen nur bessere CGI draufzusetzen haben.



(Qualität sollten wir wirklich dabei außen vor lassen, weil das eine andere Diskussion wäre, aber ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass in 10-20 Jahren mal talentierte Jungregisseure so über die Genrefilme der 90-er reden, wie heutige Regisseure über die Hochphase von Spielberg, Carpenter, King, Argento, Lynch, Fulci, DePalma, Romero, Raimi, Cronenberg und co. Natürlich gab es auch da Ausnahmen, aber nicht was den vorherrschenden Ton des Jahrzehntes angeht. Auf US-Horror bezogen, waren die 90-er für mich das mit Abstand eierloseste und schlechteste Jahrzehnt aller Zeiten. Zu Beginn wurden alte Trends und Franchises zu Tode gejuckelt und Scream war dann Frischzellenkur und Sargnagel zugleich, denn nach diesem originellen Abgesang konnte die Slasherwelle nur noch mit hübsch gefilmter, aber seelenloser Standardware aufwarten. Ausnahmen in anderen Subgenres wie Cube oder From Dusk Till Dawn bestätigen nur die Regel. Die Wiedergeburt erfolgte für mich dann erst um die Jahrtausendwende mit dem Aufkommen von Asia Horror und Hardcore Horror im Fahrtwasser von Saw und co. Beide aber auch stark von Remakes wie Dawn of the Dead, The Ring, Texas Chainsaw Massacre und Hommagen wie 28 Days later oder Frailty geprägt und schnell wieder in ein Tal mündend.)


Klar hat er Jugendfilme enorm geprägt und du konntest in den 90ern keinen Teeniestreifen machen, ohne dass du irgendwo an Hughes vorbei schrammst. Aber again: Das gilt für die 80er ja genauso, nur erinnert sich da keine Sau mehr.

Nein, auch da würde ich das nur auf die späten 70er gelten lassen (Die Übergänge zwischen typischer 70er Film, typischer 80er Film, typischer 90er Film. etc. sind ja logischerweise nicht exakt auf 0-9 abgeschnitten.), aber solche Filme wie Breakfast Club oder Fast Times at Ridgemont High wirst du in dieser Form und mit diesem Ton selbst bei großzügiger Auslegung nicht vor den 70ern finden. Die DNA und erzählerische Formel von z.B. Slashern und Teeniefilmen der 80er findest du hingegen noch heute, ohne wesentliche Veränderungen abseits von Zeitgeschichte und Oberfläche.


Wenn ich drüber nachdenke haben die 90er zwei sehr distinktive Teeniefilm-Macharten hervor gebracht: Den hochgradig sexualisierten Partyflick mit Pop-Punk Musik und Gross-Out Humor American Pie,
Gab's alles auch in Eis am Stiel, Porkys, Revenge of the Nerds, Animal House und co.
und das Hochglanz Pop Drama allá Cruel Intentions, dass wie du sagtest vorallem im TV enorm eingeschlagen hat.
Das würde ich auch immer noch so stehen lassen.


Als typisch 90er würde ich z.B. auch die Actionkracher in gigantomanischer Bruckheimer-Werbefilm-Optik um The Rock, Con Air, Armageddon und co. bezeichnen, die inhaltlich auf dem Level von Videothekenkrachern lagen, aber durch Bombast und A-Cast zum Mainstreamevent aufgeblasen wurden. Für Nostalgieprojekte taugt aber auch das nur bedingt, weil sich zu wenig geändert hat und weil es zu teuer ist, so dass sich Nostalgie-Action wie Strike Back oder Expendables doch wieder auf die handgemachten und budgetfreundlicheren 80er Vorbilder bezieht.
von Medienjunkie
#1512380
Damit hier auch mal ein paar anspruchsvolle Serien bewertet werden ;):

Halt and Catch Fire Staffel 4

Ich bin diesmal schwer reingekommen, obwohl das eine meiner Lieblingsserien war, von denen, die noch gelaufen sind. Ich mag alle Hauptfiguren und deren Darsteller, aber inhaltlich war mir die erste Staffelhälfte zu ziellos. Folge 7 und insbesondere 8 gingen dann aber schon ans Herz. Das Serienfinale hat mich nicht so richtig überzeugt, hatte aber einige schöne Momente. Insgesamt die schwächste Staffel einer sträflich übersehenen Serie.

7 von 10

The Deuce Staffel 1

Qualitativ wahrscheinlich das Hochwertigste, was die US-Serienlandschaft zzt. zu bieten hat. Da stimmt einfach alles, von der fantatsisch akkuraten Ausstattung über Bildgestaltung und Schnitt, die sehr guten Hauptdarsteller bis zu den ebenso harten wie einfühlsamen Drehbüchern. David Simon halt. Gefällt mir wesentlich besser als "Treme" und fast so gut wie "The Wire". Schade, dass man nun nach acht Folgen schon wieder ein Jahr warten muss.

8,5 von 10

Red Oaks Staffel 3

Noch so eine weitgehend übersehene Serie, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätte und nun zu Ende ging. Diesmal nur sechs halbstündige Folgen, die aber für eine Finalstaffel alles richtig machen: Es gibt eine Weiterentwicklung, indem David und sein bester Kumpel in die Großstadt ziehen und er weiter seinen Traum verfolgt, Regisseur zu werden. Der Tennisclub ist somit nur noch ein Schauplatz von mehreren. Ehemalige Hauptfiguren, die auserzählt waren, bekommen jeweils einen Auftritt mit David, die Mindy-Darstellerin wurde endlich in den Hauptcast befördert. Alle wichtigen Figuren bekommen ein kleines Happy End, Davids Geschichte bleibt aber soweit offen, dass man auch problemlos noch eine Fortsetzung machen könnte. Am Ende heißt es vom vertrauten Umfeld endgültig Abschied nehmen, die Jugend ist vorbei, das Leben geht weiter. Die letzte Einstellung ist genauso, wie ich sie für diese Serie auch gewählt hätte.

8,5 von 10
Benutzeravatar
von Theologe
#1512381
Stranger Things 2
Netflix hat reichlich hochwertiges im Programm. Aber Stranger Things ist für mich die erste Serie, die ich nicht nur als sehr gut, sondern herausragend empfinde.
Die Mischung aus 80s Hommage und Coming-of-age-Adventure ist einfach perfekt. Die Jungdarsteller sind toll ausgewählt und es absolut gelungen, nicht nur ihre Geschichte fortzusetzen, sondern auch die Haupthandlung der vorherigen Staffel zu ergänzen und nicht nur zu wiederholen.
10/10
Benutzeravatar
von redlock
#1512395
Stranger Things -- Staffel 2 (Netflix)

Kam für meinen Geschmack etwas langsam in Fahrt. Aber dann war es wieder klasse. Keine Spur von ''sophomore slump'' oder Ähnlichem. Die Neuen, vor allem die Rothaarige, haben sich hervorragend eingefügt. Die ''neuen'' Figurenkonstellationen haben funktioniert. Hätte mir zwar gewünscht, dass El mit den vier Jungs mehr Verbindung gehabt hätte. Aber okay.
Man sah, dass die Macher für S2 mehr Kohle zur Verfügung hatten als in S1. Es wirkte alles etwas hochwertiger. Die ''Staffel Geschichte'' war spannend und fesselnd.
Das Ganze fühlte sich auch wieder wie die 1980ziger an.
Den Schlussakt beim ''Snow Ball'' fand ich klasse. Das paßte einfach wie die Faust auf's Auge. Dito, das Ende mit ''Every breath you take'' einem DER Klassiker der 1980ziger (und einer der mißverstandesten Songs der Popmusik).
Wenn man bedenkt, das ''Horror'' nicht mein Genre ist, habe ich mich wieder erstklassig unterhalten.

Für S2: 8/10


Versailles -- Staffel 1 (Canal+, Frankreich)

Französisches Historiendrama mit kanadischer Unterstützung.
Ludwig XIV, schon länger König, aber erst seit kurzem auch mit der Regierungsmacht ausgestattet, ist von aufmüpfigen Adeligen umgeben. Um seine Macht zu festigen beabsichtigt er das Jagdschloss seines Vaters in Versailles zu einem prächtigen Palast auszubauen und den Königshof von Paris nach Versailles zu verlegen. Das gefällt vielen nicht. So weit die Ausgangslage.
Im Zentrum der Staffel (10 Folgen) steht aber die Beziehung von Ludwig (oder Louis) zu seinem jüngeren Bruder -- der Einzige der dem König die Meinung sagen kann, ohne Angst haben zu müssen gevierteilt zu werden. Wichtige Rollen (und Geschichten) haben dann noch die Frau von Ludwig, später eine seiner Geliebten, sein Polizeichef, sein Leibarzt, der Geliebte seines Bruders und einer der aufmüpfigen Adligen.
Die Franzosen beweisen mit dieser Serie, dass sie mühelos mit den Angelsachsen mithalten können was Historiendramas angeht. Wer ''White Queen/Princess'' oder ''Outlander'' mag, dem sollte auch diese Serie gefallen. Darsteller und Ausstattung sind klasse. Ich fand's ziemlich packend und fesselnd. Es war sehr unterhaltsam. Es gab jedoch zwei Folgen, die mir nicht so zugesagt haben. Die drücken den Staffelschnitt auf 7,5/10

Die erste Staffel endet mit einem Cliffhanger. Es gibt aber schon Staffel 2 bzw. sie lief schon in Frankreich.
von Amtranik
#1512435
Stranger Things Staffel 2

Ich weiß nicht woran es liegt aber bei mir hat es diesmal einfach nicht gezündet. Ich bin ein paar mal kurz eingeschlafen. Die ersten Folgen habe ich am Stück geschaut für den Rest musste ich mich richtig aufraffen weil ich zwar wissen wollte wie es ausgeht aber so keine richtige Lust verspürt habe. Bei den letzten Folgen habe ich dann noch ein paar mal geschummelt und immer wieder vor gespult.

Von mir gibt es leider maximal mit dem 80er Bonus meiner Kindheit ne 7/10.
Benutzeravatar
von Holzklotz
#1512716
Stranger Things Season 2
Die erste Hälfte ist an Stellen etwas langatmig, aber die Staffel wird zum Ende hin immer besser.
8,5/10

Red Oaks Season 3

Zufriedenstellender Abschluss einer immer sympathischen Serie.
8/10

The Deuce Season 1
Das ist einfach das Beste, was man im Fernsehen momentan schauen kann. Wer sich Jahre später geärgert hat The Wire verschlafen zu haben, der soll seine Beine in die Hand nehmen und The Deuce gucken.
10/10
Benutzeravatar
von Zach
#1512784
Red Oaks - Staffel 3

Ich war doch sehr enttäuscht, dass Amazon Red Oaks nur 6 (!) Folgen zum Abschluss spendiert hat. So kam bei mir auch erst kurz vor Schluss ein wehmütiges Abschiedsgefühl auf, aber die Serie ist trotzdem weitestgehend auserzählt und endet mit einem schönen (offenen) Ende.

8/10


The Deuce - Staffel 1

Da kann ich nur zustimmen, The Deuce ist mit das Beste, was es zur Zeit im Fernsehen gibt. The Wire im Sexmilieu. Einzig James Francos Doppelrolle nervt mich etwas, ansonsten flawless

9/10
Benutzeravatar
von Theologe
#1512794
Fear The Walking Dead: S3
Insgesamt hat mir die 3. Staffel von den bisherigen am besten gefallen. Das Problem der Serie bleiben für mich die Figuren. Die Serie ähnelt stilistisch der Mutterserie, hat aber keine sonderlich guten Hauptfiguren. Die Figur, die mir bisher noch am besten gefiel wird charakterlich dann auch noch abgeändert.
Durch das neue Setting konnte man dennoch die Spannung steigern und ein paar der neuen Figuren dienten als ordentliche Antagonisten.
7/10
von Serienfreak
#1512833
House of Cards Season 5

Ein wenig frischer Wind täte der Serie schon gut, es war die wohl schwächste Staffel, trotzdem immer noch gut. 7/10

Als Serienende wäre es auch okay, es gibt keine wesentlichen Cliffhanger. Außerdem wäre eine Fortsetzung ohne Spacey unproblematisch, da er bereits praktisch entmachtet ist und Claire nun das Ruder übernommen hat. Dass man sich denken kann, dass es in Staffel 6 eigentlich ein Comeback geben würde, spielt da keine Rolle.
Benutzeravatar
von str1keteam
#1512841
Theologe hat geschrieben:Fear The Walking Dead: S3
Die Figur, die mir bisher noch am besten gefiel wird charakterlich dann auch noch abgeändert.
Wen meinst du?
versteckter Inhalt:
Mein Favorit ist weiterhin Strand. Der hatte seine beste Zeit zwar bevor er entschlüsselt und aufgeweicht wurde, aber er ist immer noch im dunkelgrauen Bereich der Moral und Colman Domingo hat in dem Part mit seiner pompösen Redeweise einfach eine magnetische Ausstrahlung. Ruben Blades würde ich auch ungern sterben sehen.

Richtig auf den Sack geht mir nach den Abgängen von Chris und Ofelia eigentlich nur noch Alicia, aber das zunehmend. Einmal, weil sie sich so dämlich verhält, wie man es anfangs vom Junkie erwartet hatte, mit dem ich bis auf ein paar Ausreißer (wie der Drogenrückfall) seit Staffel 2 meinen Frieden geschlossen habe. Andererseits, weil es die Charakterbeschrebung und Entwicklung einfach nicht hergibt, dass sie überall als Leaderin angesehen wird. Sie ist zwar Madisons Tochter, strahlt aber nichts von deren Taffheit und Charisma aus und verfügt auch nicht über die Straßenerfahrung von Nick.


Die erste Staffelhälfte gefiel mir insgesamt besser als die zweite Staffelhälfte, auch wenn man aus der interessanten Situation
versteckter Inhalt:
(Militia vs. Indianer)
noch weitaus mehr hätte holen können, aber die Staffelfinal-Doppelfolge war ein echter Kracher
versteckter Inhalt:
(bei Madisons Hammertime hatte ich kurz Maulsperre)
und hat mit
versteckter Inhalt:
Procter John und den Sons of Apocalypse
einen potentiell starken Konflikt für Staffel 4 eingeführt. Bleibt aber natürlich abzuwarten, ob das nach dem Showrunner-Wechsel überhaupt weiter verfolgt wird. Nach den Crossover-Ankündigungen wäre es ja nicht überraschend, wenn Fear auch noch den letzten merklichen Unterschied zur Mutterserie aufgibt und die Handlung in die Staaten verlegt. Wobei ich da wegen des Zeitunterschiedes eher mit Rückblicken rechne.

3.1 hatte ich 7,5/10 gegeben, 3.2 würde eher gen 7 tendieren, aber als komplette Staffelwertung kann ich wegen des Finales noch guten Gewissens auf 7,5/10 aufrunden.


Babylon Berlin Staffel 1 8,5/10 (Sky)
Scheint mir eher Staffelhälfte 1.1 und die 16 Folgen nur aus vermarktungstechnischen Gründen in 2 Staffeln geteilt. Genauere Wertung gibt es erst nach dem richtigen Ende.

Big Mouth Staffel 1 7,5/10 (Netflix)

Dice Staffel 2 5,5/10 (Showtime)
Die modernste Comedy des Jahres 1991. 2017 wirkt das Vehikel um Standup-Legende Andrew "Dice" Clay hingegen bestenfalls sympathisch und leicht mottenmüffig. U.a. weil man nicht die Eier hat, die Tragik der Figur anzuerkennen.

Episodes Staffel 5 7,5/10 (Showtime)
Ja, LBM. Das war ein echtes und gelungenes Serienfinale. :wink:


Fear The Walking Dead Staffel 3 7,5/10 (AMC)

Homeland Staffel 6 7,5/10 (Showtime)
Startete so langsam und thematisch ausgelutscht, dass die Aussicht auf mindestens 2 weitere Staffeln nur noch abschreckend wirkte, aber mit dem Wandel zum Verschwörungsthriller stiegen Spannung und Klasse auf die höchsten Gipfel seit Staffel 4.

Neo Yokio Staffel 1 7/10 (Netflix)
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Bild

No Offence Staffel 2 7/10 (Channel 4)

People of Earth Staffel 2 7,5/10 (TBS)

Red Oaks Staffel 3 8,5/10 (Amazon)

Rick and Morty Staffel 3 9/10 (Adult Swim)

Survivors Remorse Staffel 4 6,5/10 (Starz)

The Guest Book Staffel 1 7/10 (TBS)

The State Staffel 1 7,5/10 (Channel 4)
4-teilige Miniserie über britische IS-Neuankömmlinge in Syrien, die gut gemeint und auch gut umgesetzt ist, aber einfach viel zu kurz ist, um erhellend unter die Oberfläche tauchen zu können. Z.B. hat selbst SIX der Internetrekrutierung mehr Raum gegeben.
Um das Thema angemessen und bis in (TV und Kino-Gefilden) bisher unbekannte Winkel beleuchten zu können, wäre eine fortlaufende Serie mit der Komplexität und Tiefe von David Simons besten Werken von Nöten.
Benutzeravatar
von Theologe
#1512852
str1keteam hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:Fear The Walking Dead: S3
Die Figur, die mir bisher noch am besten gefiel wird charakterlich dann auch noch abgeändert.
Wen meinst du?
versteckter Inhalt:
Mein Favorit ist weiterhin Strand. Der hatte seine beste Zeit zwar bevor er entschlüsselt und aufgeweicht wurde, aber er ist immer noch im dunkelgrauen Bereich der Moral und Colman Domingo hat in dem Part mit seiner pompösen Redeweise einfach eine magnetische Ausstrahlung. Ruben Blades würde ich auch ungern sterben sehen.

Richtig auf den Sack geht mir nach den Abgängen von Chris und Ofelia eigentlich nur noch Alicia, aber das zunehmend. Einmal, weil sie sich so dämlich verhält, wie man es anfangs vom Junkie erwartet hatte, mit dem ich bis auf ein paar Ausreißer (wie der Drogenrückfall) seit Staffel 2 meinen Frieden geschlossen habe. Andererseits, weil es die Charakterbeschrebung und Entwicklung einfach nicht hergibt, dass sie überall als Leaderin angesehen wird. Sie ist zwar Madisons Tochter, strahlt aber nichts von deren Taffheit und Charisma aus und verfügt auch nicht über die Straßenerfahrung von Nick.
Ich meine
versteckter Inhalt:
Strand. Der hat sich zwar von Anfang an durchgemogelt, aber irgendwie hatte er immer alles im Griff. Jetzt kommt er aus seinen Aktionen, Deals und Tricksereien auch nur noch durch Zufall oder Unvermögen anderer heraus und nicht etwa weil sein Plan aufging. Vorher war er ein Könner, jetzt lebt er nur noch durch 'dumb luck'. Dennoch sind er und Daniel die einzigen Charaktere, die mir gefallen. Nick und Madison sind OK, wobei letztere mir tendenziell auf die Nerven geht, Alicia und Ophelia sind mir egal. Interessanter finde ich da schon eher die beiden Indianer. Vielleicht baut man deren Rollen noch aus. Die beiden "bösen" Ottos waren eine gute Ergänzung, aber die sind eben auch wieder weg. Proctor John war auch nicht schlecht. Da hätte man sogar etwas aus Alicia machen können, wenn die dauerhaft bei ihm geblieben wäre.
Benutzeravatar
von Zach
#1512908
Bloodline - Staffel 3

Ein Trauerspiel, was die Autoren da am Ende abgeliefert haben. Ich musste mich durch die Staffel wochenlang durch quälen und hätte wohl auch aufgegeben, wenn es nicht die letzte gewesen wäre. Die Serie hat so verheißungsvoll angefangen, aber bereits nach der ersten Staffel sind den Autoren leider die Ideen ausgegangen. Depressives Geschwafel und flashbacks sind auf Dauer zu wenig um mich bei der Stange zu halten. Gut, dass Netflix die Show beendet hat, jetzt kann sich der talentierte Cast hoffentlich was Besseres suchen.

5/10
Benutzeravatar
von str1keteam
#1512917
Theologe hat geschrieben:
versteckter Inhalt:
Nick und Madison sind OK, wobei letztere mir tendenziell auf die Nerven geht,
versteckter Inhalt:
Den Charakter Madison finde ich mit dem kompromisslosen Überlebenstrieb für ihre Familie vom Ansatz eigentlich spannend. Hat ein bisschen was von Carol. Obwohl ich Kim Dickens seit Deadwood Zeiten schätze, finde ich sie hier aber gerne mal zu aufgesetzt. Naja, und dann gibt es natürlich hin und wieder diese unnötigen Lazy Writing Aussetzer, die sich Fear immer noch leistet, wenn es darum geht die Kerngruppe für kurze Zeit aufzusplitten und in neuen Settings zu positionieren. :lol:
Interessanter finde ich da schon eher
versteckter Inhalt:
die beiden Indianer.
Vielleicht baut man deren Rollen noch aus.
versteckter Inhalt:
Beim Häuptling kann ich voll zustimmen (bei seiner rechten Hand hatte ich erst gar nicht mitbekommen, dass noch einer aus dem Reservat überlebt hat ^^) und wenn der Showrunner-Wechsel nicht alle Entwicklungen des Staffelfinales über Bord wirft, dürften sich die Wege mit der Kerngruppe auch bald wieder kreuzen.
Benutzeravatar
von Theologe
#1513056
Ray Donovan: S4
Mit einem Jahr Verspätung kann ich zu Ray Donovan sagen, was ich jedes Jahr sage. Die Show lebt von ihren Figuren, wobei ich finde, dass die Hintergrund-Story, die sich über die Staffel ausdehnte und in den letzten Episoden mehr und mehr in den Vordergrund rückte auch passte.
Die Show wird nie zu meinen absoluten Favoriten zählen, aber unter den vielen Shows mit düsterem Antihelden, die in den letzten 10 Jahren so entstanden sind, gehört Ray Donovan zu denen, die mir am besten gefallen. Es ist kein Breaking Bad, bei weitem nicht. Aber die Figuren sind einfach gut geschrieben und gut gespielt.
8/10

Red Oaks: S1
Als die Show damals rauskam, hatte ich zwar vor mal reinzuschauen. Aber hohe Prio hat die Serie bei mir nie gehabt. Das wird sich jetzt ändern. Red Oaks ist für 80er Coming of Age Comedy, was Stranger Things für Coming of Age Adventure ist.
Der Cast ist, bis aus Richard Kind, unverbraucht. Mit Paul Reiser und Jennifer Grey hat man Veteranen der 80er und ansonsten nur unverbrauchte Gesichter.
Die Figuren sind sympathisch und auch wenn die Themen nicht neu sind, wirken sie nicht ausgelutscht.
8/10
von Serienfreak
#1513068
4 Blocks

Nice! Very very nice! Natürlich nicht mit dem Schauwert eines Boardwalk, aber ansonsten kann man hier locker mit den besten internationalen Genreproduktionen mithalten. 1 Extrapunkt für das Finale, das ich so nicht kommen sah. Well done! 9/10
Benutzeravatar
von Sarge
#1513128
The Mist - S1 (Spike TV)
Weil ich die literarische Vorlage sehr mag, habe ich mir die Serien-Adaption angetan.
Hauptprobleme der Show sind die uninteressanten Charaktere und der zähe Plot. Selbst die Hauptfiguren bleiben sehr grob skizziert (Held, Junkie-Mädel, schwuler Teenie-Aussenseiter) und entwickeln sich nicht wirklich weiter. Von den Nebenfiguren will ich gar nicht anfangen, die haben wahrscheinlich selbst von den Autoren keine Namen bekommen, sondern sind nur "Black Security Guy", "angry Housewife #1" etc.

Die ersten paar Folgen kann der mysteriöse Nebel mit seinen "Attacken" das noch einigermaßen ausgleichen. Wobei einen spätestens hier stört, wie willkürlich die Autoren mit dem Nebel umgehen. Manche Figuren werden nach wenigen Sekunden getötet, während andere (die Hauptfiguren) minutenlang problemlos durch den Nebel laufen.
Was einen auch oft ärgert, ist die komplett irrationale Verhaltensweise der Figuren. Wenn das wenigstens noch durch schleichenden Wahnsinn durch den Nebel o.ä. erklärt würde, wäre es ja okay. Aber dem ist leider nicht so. Konflikte werden letztlich eigentlich immer durch Gewalt gelöst - manchmal gab es vorher auch gar keinen Konflikt.

Wahrscheinlich aus Budgetgründen gibt es leider auch kein Lovecraft'sches Element, was in der Novelle und dem Film noch vorhanden war.
Diese Faktoren lassen den Unterhaltungswert der Show stetig absinken.
Fazit: Nur für Masochisten empfehlenswert.
3 / 10

Black Sails (Starz)
Die Piratenserie hat zu Unrecht wenig Buzz in ihrer Laufzeit bekommen. Das mag an der eher schwachen ersten Staffel gelegen haben, die wenig Piratenaction auf See, sondern jede Menge Intrigen auf der Insel Nassau bot.
Dort wird allerdings der Grundstein für jede Menge charismatische Figuren in einem spannenden Setting gelegt. Ausserdem nimmt man sich Zeit, um die "Demokratie" bei der Besatzung zu erklären, die eine wichtige Motivation für die Piraten darstellt.
Ab der zweiten Staffel zieht die Action (auf See) deutlich an, während weiterhin Intrigen und wechselnde Bündnisse im Blickfeld stehen.
Die finale Staffel ist dann auch der Höhepunkt: Sehr spannend, mit ständig wechselndem "Oberwasser" für die eine oder andere Fraktion.

Technisch ist das vom Feinsten: Darsteller, Kulissen, Kostüme, Schiffe, Blut und Dreck - hier hat man sich viel Mühe gegeben und es wirkt absolut hochwertig inszeniert.

Season 1: 6/10
Season 2: 8/10
Season 3: 7/10
Season 4: 8,5/10
Benutzeravatar
von Theologe
#1513320
Outcast: S1
Für die 10 Episoden der ersten Staffel habe ich ein knappes Jahr gebraucht. Nicht, weil die Serie irgendwie schlecht wäre, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Die erste Staffelhälfte plätschert ein wenig vor sich hin und ist eine Mischung aus Der Exorzist und ugly Supernatural.
Da die beiden Protagonisten allerdings selbst am Ende der Staffel noch gar nicht so genau wissen, was sie tun und wen sie bekämpfen, kann man als Zuschauer viel spekulieren.
Das Tempo zieht im letzten Drittel an, ab zum Kracher wird die Serie da auch noch nicht.
6,5/10

SIX
Gut umgesetzte Actionserie, bei der die Charaktere zwar noch etwas Ausarbeitung vertragen könnten, weil das alles Stereotypen waren. Es gelingt aber dennoch, dass man sich für die Figuren interessiert.
Dennoch sind die Highlights die Einsätze des Seal Teams. Diese werden aber auch nicht inflationär eingesetzt. Gleichzeitig tut es der Serie gut, dass die Staffel kurz ist. The Unit hatte ähnliche Stärken, wirkte damals aber von Anfang angestreckt und trotz mehr Episoden, waren die Figuren nicht besser ausgearbeitet.
7/10
Benutzeravatar
von LittleQ
#1513332
The Sinner

Netflix schafft mich einfach total mit den dortigen Serien, auch wenn es sich dieses Mal um keine eigene handelt.
The Sinner ist wirklich eine sehr spannende und über lange Zeit auch fesselnde Story, welche mit Folge 6 einen tollen Höhepunkt erreicht, deren Auflösung mich dann aber ein bisschen enttäuscht. So gesehen gar nicht so schlecht, aber ich habe mir einfach...was größeres am Ende gewünscht.
Großes Lob an Jessica Biel und Bill Pullman. Die beiden fand ich einfach nur sau stark.
Neben der Auflösung, die ich mir sehr viel mehr in einer Psychoecke gewünscht hätte, gab es für mich nicht viele wirklich großen negativen Aspekte.
Etwas, dass mich fast immer langweilt, ist das Privatleben von Hauptfiguren, die an einem spannenden Plot beteiligt sind, der sich dann mit langweiligem Gefasel zu Hause abwechselt. So auch im Falle von Harry Ambrose (Bill Pullman) und auch mit der Häufigkeit der Rückblenden hatte ich so meine Schwierigkeiten.

Kann ich dennoch empfehlen.
7,5/10
Benutzeravatar
von AlphaOrange
#1513579
Stranger Things S2

Kurzum: Hat mich leider enttäuscht.
Um mit den positiven Aspekten anzufangen: Stranger Things ist weiterhin großartig inszeniert. Da sitzt von den Darsteller über das Szenenbild bis zu den Effekten alles und der Schnitt mit seinen großartigen Übergängen in Bild und vor allem Ton ist ein Traum. Auch hat man das Problem der "random people"-Mystery, dass man in Staffel 2 die genau die gleiche zufällige Truppe wieder zusammenführen und in ein neues Abenteuer bringen muss (vor allem wenn es Kinder sind in einer Situation, die eigentlich erwachsene Spezialkräfte benötigt), ziemlich gut gemeistert. Bis auf Dustins "Zufallsbegegnung" wirkte das alles angenehm natürlich. Die Neuzugänge funktionieren sehr gut, auch und insbesondere Billy, wenngleich seine Bedeutung für die Handlung gleich Null ist.
Nun zu den großen Abers: Der Erzählfluss ist zu Beginn mit schleppend noch euphemistisch beschrieben. Die ersten zwei Drittel haben eine Handlung, die man in anderen Serien wohl in eine Episode gepackt hätte. Dazu kommt, das sich die Duffers einer Weitererzählung des Mysteriums, das sie in S1 geschickt aufgebaut und kräftig geteasert haben, dieses Mal schlichtweg verweigern. Der Erkenntnisgewinn über die "Upside Down", das Boss Monster, das auf der anderen Seite lauert, und auch das Hawkins Lab und Elevens Bedeutung für Hawkins Lab, ist nicht vorhanden. Am Ende der Staffel stehen wir an der gleichen Stelle wie am Anfang. Wortwörtlich. Auch tappt man in einige typische Fallen beim Figurensetup. Während das Etablieren der neuen Figuren gut gelingt, gibt es Probleme mit den alten Rollen. Das Jungsquartett (bzw. Trio) wird aufgebrochen und neu arrangiert, was bei Dustin (mit Steve) gut, bei Lucas (mit Max) einigermaßen und bei Mike (der viel Zeit damit verbringt, in der Nähe von Will herumzustehen) so gar nicht funktioniert. Damit und der Abwesenheit Elevens geht viel der sehr sympathischen Dynamik verloren, die S1 angetrieben hat.
Insgesamt ist Stranger Things damit weiterhin echt gut gemachtes TV, das nun aber in einige so Binge-TV-typischen Fallen gerutscht ist, die man in S1 noch so gut umschifft hat.
Benutzeravatar
von Theologe
#1513621
Godless
Hier hat für mich als Western-Liebhaber alles gepasst. Ein düsteres Setting, ein diabolischer Bandit, gespielt vom fantastischen Jeff Daniels, zwei sympathische Anti-Helden und zwei toughe Cowgirls.
Sets und Ausstattung sind hervorragend, die Landschaften atemberaubend und die Geschichte entfaltet sich langsam, ohne zu langweilen. Wenn Jeff Daniels zu sehen ist, schwingt eine ständige Bedrohung mit. Das waren 2 Tage durchsuchten.
Die 7 Episoden vergehen wie im Flug und das obwohl die alle zwischen 65 und 85 Minuten lang sind.
9/10
  • 1
  • 29
  • 30
  • 31
  • 32
  • 33
  • 85