Theologe hat geschrieben:Bkack Sails: S3
Ich bin wirklich beeindruckt, dass eine Serie, die in Season 1 zwar OK, aber nicht wirklich gut war, sich so enorm steigern konnte. Wie schon in Staffel 2 bietet die Serie beste Unterhaltung. Die Sets und Setpieces können sich sehen lassen, die Figuren haben durch die Bank an Profil gewonnen und man fiebert jetzt richtig mit ihnen mit.
Mir hat Staffel 1 schon gut gefallen, aber sonst kann ich mich anschließen. Noch vor Hell on Wheels die meistunterschätzte Serie der letzten Jahre. Im Gegensatz zum ebenfalls starken Vikings, liefert Black Sails nicht nur jedes Jahr ein paar große Actionsequenzen und Twists, die selbst in Game of Thrones zu Recht gefeiert würden, sondern kann auch die ruhigeren Phasen dank einiger komplexer Charaktere zum packenden Intrigantenstadl werden lassen. (Bin noch dabei TWD 7.2 nachzuholen. Gefällt mir bisher aber sehr gut. Vor allem die Eugene Folge war klasse.)
Black Sails Staffel 3 8,5/10
Hell on Wheels Staffel 5.2
Eine Entwicklung aus Staffel 3 hat der Serie bis zum Ende geschadet, aber nach der etwas holprigen ersten Staffelhälfte kann die zweite Hälfte der finalen Staffel nochmal an viele der größten Stärken anknüpfen und einen würdigen Abschied für das epische Unternehmen des transkontinentalen Eisenbahnbaus und die wichtigsten Hauptcharaktere liefern. 8/10
btw. AMC neues Westernepos ("The Son" mit Pierce Brosnan
https://www.youtube.com/watch?v=mBwJLfJcOfA ) wird gerade mit unterdurchschnittlichen Kritiken überschüttet und dabei wird oft HOW als qualitativer Vergleich herangezogen. Die Chancen stehen also gut, dass die Serie eine Ersatzdroge für HOW Fans wird. :mrgreen:
Nachtrag:
Ash vs. Evil Dead Staffel 2 8,5/10 (Starz)
House of Cards Staffel 4 7,5/10 (Netflix)
Insecure Staffel 1 7/10 (HBO)
Jerks Staffel 1 8,5/10 (Maxdome)
Sehr gelungenes Remake der dänischen Kultcomedy Klovn (das wiederum selbst Grundkonzept und Stil von Curb your Enthusiasm abgeschaut hat). Da es schon ein paar Jahre her ist, dass ich die 6 Staffeln davon durchgesuchtet habe (die in Dänemark sehr erfolgreichen Kinofilme kamen nicht daran heran), hat es mich nicht großartig gestört, dass diese Eigenproduktion von Maxdome in den wichtigsten Plotpunkten und den großen Gags nahezu eine 1:1 Kopie bietet. Klovn fand ich noch einen Tick besser, aber dadurch, dass man in Jerks die Hauptfiguren und die sich selbst spielenden Gaststars kennt, funktionieren hier sogar einige Situationen besser als im Original, wo nur selten Namen auftauchten, die auch außerhalb Dänemarks bekannt sind (z.B. Mads Mikkelsen, Bille August, Nikolaj Coster-Waldau oder Lars von Trier).
Love Staffel 2 7,5/10 (Netflix)
Man Seeking Woman Staffel 3 8,5/10 (FXX)
Das Ende war so perfekt, dass ich mich fast mit der Absetzung anfreunden könnte, aber nur fast, denn in Staffel 3 hat die Serie nochmals an Klasse zugelegt. Statt der episodenhaften Sketchparade, die in Staffel 1 präsentiert wurde, bietet Staffel 3 eine durchgehende und reifere Geschichte, die zwar seltener den genial absurden Irrsinn der ersten Staffeln erreicht, aber dank besserer Charakterarbeit (in Form der emmywürdigen Katie Findlay wird ein weiblicher Hauptcharakter eingeführt, der fast genau so viel Screentime wie Jay Baruchel erhält) und höherer Emotionalität ein runderes Gesamtbild liefert. Man Seeking Woman ist die moderne Anti-RomCom, die tatsächlich so originell und gut geschrieben ist, wie es das gehypte Master of None nur in 1-2 Folgen war.
New Girl Staffel 6 7/10
Taugt als Serienfinale, aber ich hoffe dennoch auch auf eine weitere Staffel, die die Jess/Nick Geschichte dann wieder in den Hintergrund rückt. Das dem alles untergeordnet wurde, war der einzige Punkt, der mir die Nachholaktion etwas verleidet hat. Wenn man bei so einer Beziehungskiste die Chemie nicht kauft, fällt es einfach extrem auf, wie sehr die Autoren die Handlung manipulieren, damit die Figuren (und die Zuschauer) merken, dass die zwischenzeitlichen Partner nur Platzhalter für The One sind. Mit Einzelabenteuern und gelegentlichen Rom-Com Plots um Cece & Schmidt fährt New Girl wesentlich besser.
People of Earth Staffel 1 8/10 (TBS)
Rectify Staffel 2 8/10 (Sundance)
Die zwischenzeitliche Erhöhung auf 10 Folgen hat diesem Aushängeschild der Slow Burn Thrillerdramen definitiv geschadet. Zudem wurden einige Themen aus Staffel 1 wiedergekäut und einige der größten Stärken (wie die Rückblicke in den Todestrakt) kamen trotz des Zeitgewinns deutlich kürzer als in Staffel 1, so dass die Staffel im Vergleich zum Rest abfällt. Dennoch weiterhin hervorragendes TV voller großartiger Momente.
Rectify Staffel 3 9/10
Rückkehr zu 6 Folgen und zu großer Form. Charakterentwicklung und ausnahmsweise auch der Kriminalplot schreiten enorm voran. Atmosphäre und die einzigartig hypnotischen Rectify Momente kommen dabei trotzdem nicht zu kurz.
Rectify Staffel 4 9,5/10
Die Finalrunde erhöht wieder auf 8 Folgen, aber während man bei Staffel 2 die Hälfte kürzen könnte, ohne Unverzichtbares zu verlieren, hätten es hier auch noch 4 Folgen mehr sein können. Rectify hat auch viele seiner Nebencharaktere mit interessanten Charakterbögen ausgestattet, aber es war für mich immer am stärksten, wenn wir Daniel außerhalb des Familienkreises beobachten durften und das ist hier über weite Strecken der Fall.
Santa Clarita Diet Staffel 1 8/10
The A-Word Staffel 1 7,5/10 (BBC One)
Ein leichtfüßiges Familiendrama mit tollem Soundtrack, das auch dunkle Themen (das A-Word ist Autismus) mit Humor nimmt, aber manchmal auch schamlos emotional wird. Als 30-Minüter könnte es auch als britische Comedy durchgehen. US-Fernsehmacher dürften nur noch überlegen, ob sie daraus eine ABC-Comedy im Umfeld von Goldbergs, The Middle, Black-ish, Fresh of The Boat, Speechless usw. basteln oder eben auf den This is US Zug aufspringen. An letzterem hätte ich allerdings kein Interesse, denn bei deutlich mehr als 6 Folgen pro Staffel und ohne die realistischer anmutende britische Ungeschliffenheit würde eine Adaption fast unweigerlich zur Soap verkommen.
The Mindy Project Staffel 5.1 6/10
Lava Staffel 1 (2014) 6,5/10
Isländischer Kleinstadtkrimi mit einigen bekannten Gesichtern aus Fortitude.
Trapped - Ófærð Staffel 1 7,5/10
Isländischer Kleinstadtkrimi mit einigen bekannten Gesichtern aus Fortitude. Deja Vu? Ja, aber während Lava seinen Standardfall langsam und dennoch überhetzt abspult, hat die von Baltasar Kormakur (Everest, 2 Guns) erdachte und (teils) in Szene gesetzte teuerste isländische Serie neben dichter Atmosphäre und Thrillerspannung in kargen Landschaften, auch solide Charakterarbeit und einige starke schauspielerische Leistungen zu bieten. Vor allem Charakterkopf Ólafur Darri Ólafsson, der mittlerweile auch in US-Produktionen angekommen ist, hinterlässt in der Hauptrolle einen bleibenden Eindruck. In sowas darf das ZDF gerne Geld als Co-Produzent investieren, wenn es schon mit seinen Eigenproduktionen kaum aus der Rentnerfalle kommt. Auch ohne Horroraspekt eine klare Empfehlung für Fans von Fortitude (und natürlich Nordic Noir).