US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von redlock
#1495913
Travelers -- Staffel 1 (Kanada: Showcase; International: Netflix)

Ups, ich dachte echt, dass die erste Staffel 13 Folgen hat. Sind aber nur 12. Und, gleich vorne weg, das Staffelfinale endet mit fettem Cliffhanger. Wegen der Beteilung von Netflix, die offensichtlicher gemacht ist als bei manch anderer ''Einkaufsserie,'' hoffe ich stark, dass S2 kommen wird.
Die Prämisse ist einfach: In der Zukunft ist es möglich das Bewusstsein von Menschen, die ganz kurz vor ihrem Tod stehen, zu übernehmen. Diese Menschen leben dann mit einem neuen Bewusstsein aus der Zukunft weiter. Im Prinzip ist das ''Quantum Leap'' mit einer größeren Zeitspanne für die Sprünge. Ein ''Director'' schickt die Leute in Teams auf ihre Missionen um eine düstere Zukunft zu verändern.

Die Staffel ist zwei geteilt. Die ersten sechs Folgen haben eine Mission. Außerdem lernen wir die Teammitglieder und die Probleme, die sie in der Gegenwart mit ihrer neuen Identität haben, kennen. Dieser ''Charakterteil'' nimmt recht viel Raum ein. Kein Teammitglied wird vernachlässigt.
Nach dem Missionsende in 106 gerät die Serie mMn, etwas in schlingern. Ich hatte das Gefühl, die Macher waren überrascht, dass sie noch 6 weitere Eps bekommen haben. Die neuen ''Missionen'' sind was unfokussiert, ''stand-alone-isch.'' Nach 2, 3 Eps wird aber klar, was nun gespielt wird. Die Charakterteile werden inzwischen fortgeführt und hielten die Serie für mich zusammen.

Macher der Serie ist einer der ''Stargate Universe'' ExP/Macher. Es gibt also ein Wiedersehen mit einigen aus der damaligen Truppe. Andererseits, die Serie ist in Vancouver gedreht -- spielt allerdings in einer ungenannten Stadt in den USA. Da ist es klar kanadische Darsteller (wieder)zusehen.
Nebenbei, eine gewisse Straßenschlucht ein Vancouver hat offensichtlich eine magische Anziehungskraft auf TV Serien Macher :lol:
Jedenfalls, ich war schon was überrascht, wie schnell mich die Serie gepackt und gefesselt hat. Die erste Mission war recht spannend, aber vor allem die Teile um die Figuren haben mich gepackt. Die Serie war ruck-zuck auf meiner asap-Sehliste.

Wie gesagt, S1 endet mich fettem Cliffhanger, der zugleich neue Erzählmöglichkeiten für S2 eröffnet. Wer Sci-fi Serien mag, sollte hier unbedingt mal reinschauen.

Staffel 1: 7,5/10


Sense8 -- Weihnachtsspecial 2016 (Netflix)

Genau wie die erste Staffel: Wunderschöne Momente und Geschichten gemischt mit Sachen zum Kopfschütteln und Augenrollen und einer mit Holzhammer verbreiteten ''Message.''
Dennoch irgendwie faszinierend: 6,5/10
Zuletzt geändert von redlock am Mi 18. Jan 2017, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.
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von Zach
#1495919
The Crown - S1

Sehr beeindruckend inszeniert, man sieht schon warum die Serie so teuer war. Leider ist mein Interesse an der königlichen Familie und ihren Skandalen aber auch nach den 10 Folgen nicht viel größer, so dass mich die Serie zwar gut unterhalten, inhaltlich aber nicht umgehauen hat. Gerade den Teil um Margaret fand ich arg fade, auch wenn es wohl so (oder so ähnlich) abgelaufen ist, aber das hätte auch so in fast jeder Soap vorkommen können.
Dennoch war die Staffel ein klares Highlight, alleine schon wegen der herausragenden Schauspieler, allen voran natürlich John Lithgow (kein Golden Globe!? :? ) und tollen Locations.

8,5/10


The Missing - S2 (BBC/Starz)

Die neue Staffel spielt in Deutschland und wird in zwei Zeitebenen erzählt: der Gegenwart und 2014. Ende 2014 taucht die vor 11 Jahren vermisste Tochter eines britischen Soldaten (der Governor aus TWD) und seiner Frau wieder auf und behauptet, mit einem französischen Mädchen gefangen gehalten worden zu sein. Julien Baptiste, der in dem Fall des franz. Mädchens ermittelte, kommt nach Deutschland und interessiert sich für den Fall.
In der Gegenwart ermittelt Baptiste immer noch in dem Fall und die beiden Zeitebenen nähern sich nach und nach an. Man muss schon sehr aufpassen um nicht zu verwirrt zu sein. :mrgreen:

S1 muss man nicht gesehen haben, aber in der ersten Folge wird der Fall aus der ersten Staffel kurz erwähnt (inkl. dessen Ausgang, also Spoiler-Gefahr!). Die Charaktere sind bis auf o.g. Baptiste (und dessen Frau) alle neu. Die Staffel hat sich ggü. der ersten um Längen gesteigert, ich war von Anfang an gefesselt. Der Fall ist einfach extrem spannend und bleibt es auch bis zum Schluss. Hier und da muss man zwar mal einige leicht unrealistische Sachen übersehen, aber das sind kleinere Fehler, die dem Gesamten nicht schaden.
Der Cast ist wirklich toll inkl. der deutschen Darsteller. Nach S1 hätte ich keine weitere Staffel gebraucht, jetzt hoffe ich, dass es noch eine gibt.

9,5/10


Sense8 - Christmas Special

Ich schließe mich redloch an. Wunderschöne Momente gepaart mit lächerlichen Szenen. Hoffentlich überwiegen in S2 erstere!

7,5/10
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von redlock
#1495964
Good Behavior -- Staffel 1 (TNT)

Ziemlich kaputte Kleinkriminelle, die einfach nicht aus ihrer Haut kann, obwohl sie es versucht, trifft auf Profikiller. Sie hat u.a. Stress mit ihrer Mutter um das Sorgerecht ihres Sohnes, er hat ebenfalls Stress mit der Familie, was in einer der für mich besten Serienfolgen des Jahres 2016 thematisiert wird.
Die erste Staffel hat mir überraschend gut gefallen. Es war eine gelungene Mischung aus Charakter- und Crimedrama, wobei ersteres leicht mehr Gewicht hat- Allerdings fand ich den Teil um den Bewährungshelfer irgendwie seltsam unterentwickelt. Da könnte ihn den Büchern wohl mehr zu stehen.
''Good Behavior'' hat von TNT mehr Nettospielzeit pro Ep bekommen (ca. 48 Min.) ohne die Bruttolaufzeit von 60 Min. zu überschreiten.

Die Hauptgeschichten der Staffel haben ein rundes Ende, ließen sich jedoch leicht weiterführen. Am Ende gibt’s eine ''cliffhangerische Szene.'' Sollte keine S2 kommen, könnte ich damit trotzdem gut leben.
Die Serie ist in der Tat ''dunkler'' als die anderen Dramen bei TNT. Kommt aber nicht an dem ran, was sich FX z.B. leistet. Ist eher ''FX light.'' Vielleicht, oder wahrscheinlich, kam die Serie darum bei den TNT Zuschauern nicht gut an. Die sind sowas auf TNT einfach nicht gewohnt.

Von mir für S1: 7,5/10
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von Neo
#1496094
str1keteam hat geschrieben:
Neo hat geschrieben:Vikings S4
Mach ich mal kurz und gebe eine 7/10. Die neuen Charaktere tun der Sendung sehr gut, auch wenn die meisten noch sehr blass und fad sind (Björn finde ich nach wie vor unglaublich öde) und die Frauen nehmen auch wieder einen starken, charakteristischen Part ein. Das gefiel mir sehr gut.
Meinst du die erste Staffelhälfte (4x01-4x10)? Der zweiten Staffelhälfte (4x11-4x20) fehlen ja noch 4 Folgen.
Ach, ich Eumel. Das wirkte so abgeschlossen. Das kommt davon, wenn man mit Amazon schaut. Kein Überblick hier. :cry:

str1keteam hat geschrieben:
Mad Dogs (U.S.)
Da würde mich ja immer noch interessieren, wie schnell sich das vom Original löst, um zu wissen, ob es sich trotz Absetzung lohnt. Eine reine Kopie wäre die Zeit nicht wert.
Würde mich umgekehrt auch interessieren. Aber so kurz nachdem habe ich ehrlich gesagt wenig Lust mir das Sehvergnügen kaputt zu machen. :?

Und nachdem ich nun Mr. Robot nochmal begann und auch bis zur Hälfte der zweiten Staffel kam, habe ich mich entschlossen die Serie erstmal auf Eis zu legen. Irgendwie klickte ich dann doch deutlich zu oft weg, checkte Mails, FB oder Newsseiten. Das hat dann doch wenig Sinn.
von Sergej
#1496095
Angeblich war Mad Dogs US immer nur als Mini Serie geplant stimmt das oder gibt es am Ende einen Cliffhanger? Also das Original geht nach S1 weg von der Insel und wird zu einer größeren Verschwörung. Sah den US Piloten, kann nur sagen das mir die UK Darsteller besser gefielen, waren halt wirklich alle sehr gut und kaum ersetzlich. Ist ja dann auch erstmal eine Umgewöhnung. Wäre aber interessant zu Wissen ob es sich im Vergleich zum Original lohnt nochmal weiter zu gucken, der Pilot war ja glaube recht nah am Original, aber die weiteren Folgen können das ja garnicht, das S1 in UK nur 6 Folgen hatte und nicht 10.
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von Neo
#1496097
Ich sag mal so: Man hat einen guten Mittelweg gewählt, um auch noch gut und gerne eine zweite Staffel dranhängen zu können. Es kann aber durchaus auch als abgeschlossen angesehen werden. Also nein, Cliffhanger würde ich das nicht nennen.

Die Sache mit den Darstellern: Würde ich nun die UK Version sehen, hätte ich wahrscheinlich das selbe Problem. Kann ja auch so gar nicht nachvollziehen, wie man den Cast von The Returned US gut finden kann (der ist aber auch wirklich grausig!).
von Sergej
#1496100
Neo hat geschrieben:Ich sag mal so: Man hat einen guten Mittelweg gewählt, um auch noch gut und gerne eine zweite Staffel dranhängen zu können. Es kann aber durchaus auch als abgeschlossen angesehen werden. Also nein, Cliffhanger würde ich das nicht nennen.

Die Sache mit den Darstellern: Würde ich nun die UK Version sehen, hätte ich wahrscheinlich das selbe Problem. Kann ja auch so gar nicht nachvollziehen, wie man den Cast von The Returned US gut finden kann (der ist aber auch wirklich grausig!).
Schlecht ist der Cast von der US Version am Ende ja auch nicht, nur der von der UK war eben auch sehr gut. Ja klar ist umgekehrt sicher das selbe, obwohl ich Philip Glenister schon in Life on Mars und Ashes to Ashes super fand, der war auch der Hauptgrund das ich es überhaupt bis zum Ende sah. Die weiteren Staffeln waren zwar nicht schlecht, was auch an der Kürze lag, aber irgendwie war es dann eben eine etwas andere Serie, ähnlich wie bei Prison Break z.B.
Ja dann gucke ich wohl mal weiter, habe ja eh das Prime Abo.
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von little_big_man
#1496101
Nachdem das Remake abgesetzt wurde, habe ich mich kürzlich dazu entschlossen, stattdessen Mad Dogs im Original zu schauen......aber nach 10 von 14 Episoden bin ich bisher leider ziemlich enttäuscht von der Serie trotz tollem Cast. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Serie von allem etwas sein will, aber nichts davon wirklich konsequent genug. Oder anders ausgedrückt gibt es viele gute Einzelteile und immer mal wieder tolle Szenen, aber es fügt sich für mich leider nie wirklich zu einem Ganzen zusammen. Die Serie funktioniert weder als Comedy, Drama, Buddy Show, Charakterstudie oder Thriller richtig, obwohl es versucht alles davon zu sein. Episode 1x03 war für mich der Punkt, wo ich dachte, dass die Serie jetzt ihren Ton gefunden hat und war meiner Meinung nach die klar beste Episode, aber insgesamt fühlt es sich für mich leider eher so an, als ob in jeder Episode ein neuer Writer gekommen wäre, der die Geschichte irgendwie weitergesponnen hat, ohne dass ein Showrunner die Fäden der Gesamthandlung irgendwie gelenkt hätte. Natürlich werde ich die restlichen 4 Episoden auch noch schauen, aber wirklich weiter empfehlen kann ich die Serie definitiv nicht, das ist jetzt schon klar...
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von Theologe
#1496112
Sergej hat geschrieben:
Neo hat geschrieben:Ich sag mal so: Man hat einen guten Mittelweg gewählt, um auch noch gut und gerne eine zweite Staffel dranhängen zu können. Es kann aber durchaus auch als abgeschlossen angesehen werden. Also nein, Cliffhanger würde ich das nicht nennen.

Die Sache mit den Darstellern: Würde ich nun die UK Version sehen, hätte ich wahrscheinlich das selbe Problem. Kann ja auch so gar nicht nachvollziehen, wie man den Cast von The Returned US gut finden kann (der ist aber auch wirklich grausig!).
Schlecht ist der Cast von der US Version am Ende ja auch nicht, nur der von der UK war eben auch sehr gut. Ja klar ist umgekehrt sicher das selbe, obwohl ich Philip Glenister schon in Life on Mars und Ashes to Ashes super fand, der war auch der Hauptgrund das ich es überhaupt bis zum Ende sah.
Glenister ist super, aber gleichzeitig ist Marc Warren für mich immer ein Grund zum abschalten. Ich mag die Fresse von dem einfach nicht.
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von Holzklotz
#1496220
str1keteam hat geschrieben: Ich hatte vorher bewusst jegliche Inhaltsangaben und Trailer gemieden und wusste nur von der ursprünglichen Pressemitteilung zur Serienorder, dass es eine Mystery von und mit Brit Marling ist. Diese Unwissenheit hat die Wirkung gerade in den ersten Folgen noch enorm gesteigert
versteckter Inhalt:
(z.B. selbst der sehr späte Einsatz der Titelsequenz im Piloten hatte so etwas gänsehautiges :lol: )
, weil die Entwicklungen so lange nicht voraussehbar waren und man als Zuschauer in eine ähnliche Rolle wie OAs skeptische Zuhörer gerückt wurde. Wer also nicht zu den Leuten gehört, die schon unruhig werden, wenn der Plot nach 2 Folgen noch unklar ist, sollte sich blind in den Kaninchenbau fallen lassen und keine weiteren Quellen zu Rate ziehen.
Hatte von The OA nur ganz am Rande von etwas mitbekommen, und hatte das erst als kanadische Twist-Sci-Fi-B-Movie Gruetze abgehakt, nach euren Empfehlungen hier aber doch rein geschaut. Die erste Folge hat mich unter diesen Vorraussetzungen dann tatsaechlich umgehauen.

The OA
Wo kam das denn bitte her auf einmal? Und nicht einmal "based on"? Huh.
9,5/10


Aber das ist auf mehrere Staffeln ausgelegt? Komisch.

Edit: Jetzt wo ich mich nach anderen Meinungen umschaue, weiß ich den zweiten Grund warum ich es zunaechst nicht schauen wollte. Hatte glaube ich irgendwo gelesen, dass das nicht so dolle war. Nun gut, muss man halt so sagen: Das sind bestimmt die gleichen Mistmenschen, die The Leftovers S1 nicht mochten. :twisted:
von Medienjunkie
#1496357
The Missing Staffel 2 (BBC/Starz)

Hatte gar nicht mitbekommen, dass die schon lief, danke an Zach. Fand Staffel 1 schon extrem gut, Staffel 2 kann die Qualität und Spannung mühelos halten. Die Ausgangssituation ist diesmal ganz anders, da die Vermisste gleich am Anfang wieder auftaucht. Mit der Zeit stellt sich aber heraus, dass alles doch ganz anders ist als es zunächst scheint. Die zwei (Haupt-)Zeitebenen liegen diesmal dichter beieinander, was es umso bemerkenswerter macht, dass in der Zwischenzeit für die meisten Beteiligten alles völlig den Bach runter gegangen ist. Neben dem wieder sehr gut konstruierten Fall gefällt mir auch die Tragik, die bei der Serie immer in den Geschichten liegt, die seelischen Opfer, die das Verbrechen verursacht. Die Schauspieler sind durchweg toll, vor allem Karyo sticht heraus, aber ich finde ja auch Laura Fraser toll.

Interessant ist diesmal aus deutscher Sicht natürlich, dass die Handlung zu einem Großteil in Deutschland spielt, aber in der abgetrennten Welt des britischen Militärs (daneben wurde noch in Marokko, Frankreich und der Schweiz gedreht, nur nicht in GB; wir haben britische, französische, arabische, deutsche Schauspieler und einen Belgier, der einen Deutschen spielt - billig war die Produktion bestimmt nicht). Harry und Jack Williams bestätigen ihren Ruf als hervorragende Krimiautoren und sollen laut Mirror auch schon für eine dritte Staffel verpflichtet worden sein.

9/10
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von str1keteam
#1496407
Holzklotz hat geschrieben:The OA
Wo kam das denn bitte her auf einmal? Und nicht einmal "based on"? Huh.
9,5/10


Aber das ist auf mehrere Staffeln ausgelegt? Komisch.
..

Edit: Jetzt wo ich mich nach anderen Meinungen umschaue, weiß ich den zweiten Grund warum ich es zunaechst nicht schauen wollte. Hatte glaube ich irgendwo gelesen, dass das nicht so dolle war. Nun gut, muss man halt so sagen: Das sind bestimmt die gleichen Mistmenschen, die The Leftovers S1 nicht mochten. :twisted:
Ein weiterer Grund, warum man sich nie von Kritiken abschrecken lassen sollte. :wink:

Ich hatte hinterher ja auch noch Meinungen quergelesen und eine der negativsten Stimmen kam von Sepinwall, der meines Wissens sogar Leftovers Fan ist. Der hat sich wie einige andere Kritiker nicht nur vollkommen überzogen über das Ende empört, sondern The OA allgemein als langweiligen Quark abqualifiziert, der es nicht wert wäre, gesehen zu werden. Passt aber ins Bild der letzten Jahre, das dazu geführt hat, dass ich vorher möglichst nicht mal mehr auf den metascore schaue und auf keinen Fall Vorab-Kritiken lese. Immer mehr TV-Kritikern geht die Fähigkeit ab, etwas objektiv zu bewerten, was nicht 100 % ins eigene Weltbild passt.

The Young Pope ist der aktuellste Fall, bei dem man sich unbedingt selbst sein Bild machen sollte. Mit den surrealen Anwandlungen, dem schrägen Humor und dem teils ironischen Schwelgen in symbolträchtigen Bildern ist es nicht jedermanns Sache, aber eine der am schönsten gefilmten und auch inhaltlich interessantesten Serien der letzten Jahre. Unbequem und eigen, aber immer unterhaltsam und nie sperrig.

Was ihr neben der bildverliebten Kinooptik bei US-Kritikern Minuspunkte einbringen dürfte, ist, dass dieser junge Papst keinesfalls ein fortschrittlicher Papst ist, der mit dem verstaubten und korruptionsverseuchten Laden aufräumt, sondern ein undurchschaubarer Hardliner voller innerer Widersprüche. Das der Autor und Regisseur Paolo Sorrentino in seiner Satire nicht den einfachen Weg des Wish Fulfilments geht und viele der üblichen leichten Ziele rund um den Vatikan nur streift oder auf den Kopf stellt, führt dazu, dass man sich mehr mit den Figuren und Ideen beschäftigt, als wenn die Handlung einem nur nach dem Mund reden würde.
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von LittleQ
#1496435
Sherlock S4: 7/10
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von Holzklotz
#1496485
Passt aber ins Bild der letzten Jahre, das dazu geführt hat, dass ich vorher möglichst nicht mal mehr auf den metascore schaue und auf keinen Fall Vorab-Kritiken lese. Immer mehr TV-Kritikern geht die Fähigkeit ab, etwas objektiv zu bewerten, was nicht 100 % ins eigene Weltbild passt.
Ich finde das persönlich bis zu einem gewissen Grad sehr gut. Kritiken als "Lohnt sich Serie X?"-Artikel taugen doch eh nicht wirklich. Da warte ich lieber auf den Artikel am Ende des Jahres bezüglich großartigen Serien, die du nicht schaust oder halt Beiträgen in Diskussionsforen. Die Diskussion um deine Bewertungsskala hatten wir schon drölf mal, aber mir ist eine passionierte Kritik, die hochgefeierte Stoffe zerreißt (oder eben das Gegenteil) lieber als "Story ist zwar scheiße, aber es ist kompetent gefilmt. 7/10"
Ich habe ihn zwar zu Lebzeiten erst ganz spät für mich entdeckt, aber Roger Eberts Kritiken sind ganz groß und schlag ich auch heute noch regelmäßig auf, wenn ich einen alten Film nachgeholt habe. Der macht da keine großen Ausreden, der schaut einen Film und schreibt teils emotionalisiert, teils mit beißendem Witz was auch immer er während der Filmerfahrung erlebt hat. Da muss man aber auch ganz klar unterscheiden: Der konnte einfach verdammt gut schreiben, was mehr als die halbe Miete ist. Momentan gefällt mir Zoller Seitz sehr gut. Auch einer der wenigen Persönlichkeiten, denen ich ohne Widersprüche gerne auf Twitter folge; Sepinwall fällt da schon ab, aber im Bezug auf seine richtige Arbeit, ja... ein großer Fan seines Stils war ich noch nie. Seine The Leftovers-Liebe ist da tatsächlich schon ein großer Grund warum ich ihn aushalte. :mrgreen:
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von redlock
#1496581
str1keteam hat geschrieben: Mit den surrealen Anwandlungen, dem schrägen Humor und dem teils ironischen Schwelgen in symbolträchtigen Bildern ist es nicht jedermanns Sache,
Bing, runter ist sie von meiner Liste :mrgreen: :wink:



Blindspot -- Staffel 1 (NBC) (21 von 23 Folgen gesehen)

Hab die Staffel dann doch fast komplett gesehen. Ich weiß, ich weiß... :oops:
Die Staffel bzw. Serie ist ein klassischer Fall von ''mehr als eine Staffel gibt die Prämisse nicht her.'' Wirklich überzeugend war's insgesamt nicht, obwohl es eine handvoll richtig guter Episoden gab. Das war hauptsächlich als die Blondine im Team mit ihrem Freund ''eigenständig'' Ermittlungen durchführt.
Aber der Grund für Jane's Aktionen (und die Serie) ist mir einfach zu schwachsinnig.

Trotzdem Staffel 1: 6,5 müssen schon sein.


No Tomorrow -- Staffel 1 (The CW)

Nette, hübsche, kleine rom-com mit Twist. Die erste Hälfte der Staffel hat ein paar gute Eps, dann geht ihnen aber langsam die Luft aus.
Der Cast und die Figuren sind sympathisch und wachsen einem schon ans Herz. (Blondie gefiel mir in ''Killjoys'' allerdings besser). Aber auch hier steht unterm Strich: Viel mehr als eine Staffel oder maximal 20—26 Eps gibt die Prämisse einfach nicht her.
Die erste Staffel endet zwar ''cliffhangerisch,'' aber ich kann mit diesem Ende leben.
Dass die Serie beim CW Publikum überhaupt nicht ankam hat mich leicht überrascht. Da die L+3 Quoten nur unbedeutend besser sind als die L+SD denke ich nicht, dass sich die Serie über Netflix retten kann.

Staffel 1: 6,5/10


Shooter -- Staffel 1 (USA)

George W. hatte Jack Bauer, DJT hat offensichtlich Bob Lee Swaggart :lol:
Tja, jede Zeit hat ihre Helden.

''Shooter'' war eine der positiven Überraschungen der letzten paar Monate. Eine Action-Serie die spannend, fesselnd und sehr unterhaltsam war. Definitiv verwandt mit ''24,'' auch wenn das ''Echtzeitkonzept'' völli gfehlt.
Die Verwandschft bedeutet natürlich auch, dass man bestimmte Dinge einfach nicht hinterfragen darf, weil's sonst das Sehvergnügen einfach zu stark beeinträchtigt (z.B. in einer der mittleren Eps: wie kann Bob Lee bei einer Verfolgungsjagd genau wissen, wo er am Ende sein muss um zum Schuss zu kommen; oder wie einfach er in bestimmte Häuser reinkommt).
Der dicke rote Faden der Staffel wird am Ende aufgelöst (wie es auch bei ''24'' Staffeln der Fall war). Die Staffel ist also in sich abgeschlossen, lässt aber genügend Raum für eine Fortsetzung, die wir ja auch bekommen werden. Bin gespannt wie's weitergeht.

Wer eine gut gemachte Action-Serie sehen will, der wird hier fündig. Fans von ''24'' sollten es ebenfalls versuchen. Mir hat die erste Staffel jedenfalls sehr gut gefallen.

Staffel 1: 8/10
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von little_big_man
#1496584
redlock hat geschrieben:
str1keteam hat geschrieben: Mit den surrealen Anwandlungen, dem schrägen Humor und dem teils ironischen Schwelgen in symbolträchtigen Bildern ist es nicht jedermanns Sache,
Bing, runter ist sie von meiner Liste :mrgreen: :wink:
Das war auch mein erster Gedanke... :wink:

Zwar nicht gleich runter von der Liste, aber die Erwartungshaltung doch ganz klar halbiert, denn mehr Abschreckung in einen einzelnen Satz zu packen, wäre wohl kaum möglich gewesen. :lol:
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von Zach
#1497041
Happy Valley - S2

Die zweite Staffel führt die erste Staffel fort, aber es gibt einen bzw. 1,5 neue Fälle. Der Fokus liegt in S2 jedoch eindeutig mehr auf den Charakteren und deren Hintergrund, den man schon in S1 erfahren hat. Zu kritisieren gibt es eigentlich nichts, außer dass die 6 Folgen viel zu wenig waren. Am Ende wird der Fall vielleicht auch ein wenig zu schnell aufgelöst, aber das ist i.E. schon in Ordnung.

9/10
von Waterboy
#1497188
A Series of Unfortunate Events - Season 1 (Netflix)

Als 2004 der Film mit Jim Carry in der Hauptrolle erschien, war ich sehr angetan. Der Film war anders, verrückt, abgedreht, dennoch wollte man gerne wissen wie es weiter ging. Da er aber finanziell ein Flop war (Budget 140 Mio, Einspiel nur 200 Mio. ), kam nie eine Fortsetzung.

Das hat mich damals wirklich sehr genervt.

Um so erfreuter war ich, dass sich Netflix dem ganzen nun angenommen hat und eine Serie daraus macht (Geplant sind 3 Seasons ). Season 1 kam nun vor knapp 2 Wochen heraus.

Neil Patrick Harris spielt Count Olaf. Neben ihm sind einige bekannte Gesichter wie Joan Cusack , Alfre Woodard, Catherine O'Hara, Cobie Smulders, Will Arnett oder Don Johnson.

Die Aufmachung ist gewöhnungsbedürftig. Es wird mit Absicht mit eher bescheidenen Effekten gearbeitet. Diese wirken sehr oft künstlich, dies lässt es aber nicht billig wirken. Netflix hat da sicherlich orgendlich Geld investiert. Eher sind die Effekte wohl absicht um die skurielle Welt noch mehr als Wirkung zu zeigen. Dennoch empfand ich es am Anfang als durchaus störrend und hab mich nur schwer daran gewöhnt.

Allgemein hat mich die Serie dann leider doch nicht so gefesselt, wie gehoft. Die Darsteller machen Ihre Sache gut, dennoch werden die einzelnen Etappen der Geschwister unregelmäßig weit abgearbeitet. Storys die einen schon bei der ersten Minuten langweilen, werden ganze Folgen Zeit eingeräumt, andere interessante Storys werden schnell abgehandelt. Das ist enttäuschend.

Auch nervt es dann auch mit der Zeit, wenn Graf Olaf zum X. mal mit seinem MAskenspiel durchkommt. Das ist am Anfang noch interessant, aber wenn Arthur Poe nach allem was Olaf sich nun geleistet hat, immer noch jedesmal erneut bezweifelt, dass die Kinder evtl. Recht haben könnten, nervt es dann nach einigen Folgen sehr. Auch der Erzähler ist zwar mit seinen teilweise sarkastischen Sprüchen nett, wird einem aber auch irgendwann über, weil er einfach viel zu oft auftaucht. Anfang/Ende hätte gerreicht, aber diese dauernde Unterbrechung der Szenen mit teilweise Sätzen, die sich eh jeder denken kann, nervt dann.

Der End-Geschichte von Season 1 wird viel zu Zeit zugeschrieben, die sie nicht ausfüllen kann. Ich war schon nach wenigen Minuten von der Hypnosetante und der ganzen Story in der Fabrik genervt und dies ziehen sie dann über die ganzen letzten 2 Folgen.

Season 2 und 3 werden kommen, was gut es, denn es gibt der story einen runden Abschluss.

Dennoch habe ich mir mehr versprochen. Eine Filmreihe a`la Gilmore Girls evtl. 3x90 Minuten hätte da gereicht. Die Geschichte gibt anscheinend doch nicht so viel her, wie ich durch den Film damals dachte (hab die Bücher nie gelesen).

So bleibt es nette Unterhaltung für zwischendurch, aber man hat immer das Gefühl, da hätte viel mehr draus gemacht werden können. Ob es nun an den Büchern liegt oder an der Inszinierung kann ich nicht sagen.

5,5/10
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von ultimateslayer
#1497191
Gilmore Girls: A Year in the Life
Puh, ich weiß auch Wochen später nicht so recht was ich sagen soll. Es gab gute Momente und die meisten Figuren wurden gut gehandhabt. Aber es hat sich irgendwie nicht so gut angefühlt wie OG-GG. Das ist halt immer das Problem mit diesen "10 Jahre später"- Reboots. Die Schaupieler altern und es macht nicht ganz so viel Spaß, ihnen zu zusehen obwohl die Situationen die gleichen sind. In der Hinsicht musste ich ein bisschen an American Reunion denken.
Auf dem Papier funktioniert's, aber es ist fast ein bisschen creepy eine aufgedunsene 50 Jahre alte Lauren Graham zu sehen, die versucht ihr 15 Jahre jüngeres Ich nachzuäffen. Irgendwie weckt es dasselbe unangenehme Gefühl wie ein CGI Paul Walker in FF7. Es sollte eigentlich stimmen, aber irgendwie fühlt es sich falsch an.

Sherlock S4
Hohe höhen (besonders in der letzten Folge) aber auch gigantische Tiefen. Das war mit das Beste, aber definitiv auch das Schlechteste der Serie. Folge 1 hatte gute Ansätze, aber ein furchtbar melodramatisches, unsinniges Ende. Folge 2 hat weit besser funktioniert, war aber auch sehr merkwürdig Stand-Alone. Folge 3 hätte absolut phänomenal sein können, ist aber daran zu Grunde gegangen, das sie den Plot einer ganzen Staffel in Spielfilmlänge packen muste.

Das ultimative Problem des Ganzen: Man wollte einen 5 Jahre alten Plot auflösen, aber es ist offensichtlich, dass nichts davon im Vorhinein geplant war. Bis zu einem gewissen Grad kann ich noch nachvollziehen, dass man über die Jahre neue Pläne geschmiedet hat. Aber auch innerhalb von Series 4 gewinnt man nicht den Eindruck, dass sonderlich viel durchgeplant war. Da hab ich mir von Moffat und Gattis, die eigentlich für ihr serielles Storytelling bekannt sind, weit weit mehr erhofft.
7/10

Sneaky Pete
So plottet man eine Staffel. Holy shit, ich hab selten einen so perfekt durchgeplanten, stringenten 10-Stunden Film gesehen. Rein von der Art der Storyentfaltung war das locker auf einem Level mit den besten Breaking Bad Staffeln. Sneaky Pete gräbt sicherlich artistisch nicht so tief, aber wenn es um das pure Vergnügen eines richtig spannenden Heist-Thrillers geht, kann man's kaum besser machen.
Das soll aber nicht heißen, dass Sneaky Pete, nur reines Pulp-Vergnügen ist. Margo Martindale, Bryan Cranston und vorallen Dingen Giovanni Ribisi spielen sich gegenseitig an die Wand. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass man auf Ribisis Vorgeschichte mehr eingeht, um den Beziehungen zwischen seinen Con-Kumpanen und Cranstons Charakter mehr Profil zu geben. Aber der Platz zwischen den genial konstruierten Twists und Enthüllungen wurde durchgehend sehr elegant mit Charakterarbeit gefüllt.
Hier kann ich wirklich kaum meckern. Die Auflösung war vielleicht eine kleine Ecke zu perfekt und ab und an hat man die Glaubwürdigkeit strapaziert. Aber das ging nie an den Punkt, wo ich nicht alles gefressen habe, was mir vorgesetzt wurde.
Absolutes Must See.
9/10
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von little_big_man
#1497209
Theologe hat geschrieben:Serienmarathon beim Slayer, jetzt wissen wir wo er war.
Nur wo seine SSC-Punkte geblieben sind, hat er uns noch nicht gesagt... :P

PS: Sneaky Pete ist dank slayers Review jetzt auch auf meiner Liste gelandet.
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von redlock
#1497232
The Crown -- Staffel 1 (Netflix)

Wenn man konsequent sein will, dann muss man sagen, dass das hier klassisches ''award bait'' ist (das ''p-Wort'' lass ich mal aus, würde aber auch passen).
Hochwertig produziert, alles edel, mit guten bis sehr guten britischen Darstellern, plus John Lithgow, der als Winston Churchill einen Emmy für seine Leistung verdient hat.
Ich hab die erste Staffel in zwei Schüben gesehen. Ich brauchte zur Mitte eine Pause, weil's mir etwas zu gediegen war.
Es geht in der ersten Staffel nicht nur um ''Lilibet.'' Auch ihre Schwester, ihr Onkel Edward VIII, und vor allem Churchill spielen wichtige Rollen. Ich stimme Zach zu, das um Margaret hat nicht ganz so gut funktioniert wie der Rest, war aber unterm Strich solide. Aber ihre Szene mit Elisabeth als es um die Hochzeit und das Versprechen ging, war klasse. Aus heutiger Sicht kann einem Margaret nur Leid tun.
Besonders haften bleibt mir der Teil um Churchill und seinen Portraitmaler in einer der späteren Eps. Das war bärenstarkes Charakterdrama.

Wer Historien- und/oder Charakterdramen mag, der sollte hier reinschauen. ''The Crown'' ist feinstes britisches Drama und gehört zum Besten was 2016 rauskam.

Staffel 1: 8,5/10
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