Tote Mädchen lügen nicht (13 Reasons Why) - SEason 2 Netflix
Die junge Hannah hat sich umgebracht. Eine Woche nach Ihrem Selbstmord, geht das Leben an Ihrer High School scheinbar langsam normal weiter. Während Ihre Eltern versuchen, einen Grund für den Selbstmord zu finden, erhält Clay Jensen's, ein Klassenkamarad von Hannah eine Kiste von Hannah, per Post, indem sich mehrere Kassetten befinden. Auf diesen erzählt Hannah von den 13 Gründen, warum Sie sich das Leben genommen hat. Sie erwähnt einigen Personen denen Sie die Mitschuld an den Selbstmord gibt. JEder von Ihnen hat mehr oder minder Schuld auf sich geladen, zumindest in den Augen von Hannah. Verzweifelt hört Clay sich eine nach der anderen Kassette an, denn in einer geht es auch um Ihn....
Netflix bringt die Serienfassung des Erfolgsbuches von Jay Asher aus dem Jahre 2007 auf den Bildschirm. Mitproduktziert von Sängerin und Schauspielerin Selena Gomez. Die 13 Episoden der Serie sind seit Freitag den 31. März weltweit verfügbar.
Wie ich schon im Pilot-Thread geschrieben habe, ist die erste Folge gewöhnungsbedürftig und nach der Sichtung aller Folgen, die schwächste. Zu Wirr wirkt noch alles, zu schnell wie man mit zuvielen Figuren konfrontiert, die jedoch nur leicht angeschnitten werden. Doch dies ändert sich im laufe der weiteren Folgen.
Clay ist die Hauptfigur in alle dem. Ein ruhiger, smarter Schüler, der nicht unbeliebt ist, aber auch kein Star an seiner Schule. Er war mal mit Hannah irgendwie befreundet und in Sie verliebt. Um so mehr hat er damit zu tragen, sich die Kassetten anzuhören. Je mehr er hört, desto mehr wird klar, wie verzweifelt Hannah letztendlich war. Wie vermeintlich auch Dinge, wo man sich fragt, ob es dafür wirklich in Selbstmord gipfeln musste, immer wichtiger werden und sich wie ein großes Puzzel zusammensetzten.
Man muss jedoch das Gesamtbild erhalten um wirklich alles zu verstehen.
Hannah nennt in jeder Ihrer Kassetten einen Namen, den sie die Mitschuld gib. Es handelt sich letztendlich Clay, Jessica, Justin, Bryce, Alex , Zach, Tyler, Marcus, Courtney, Ryan und einem Lehrer.
Jeder von Ihnen hat Schuld auf sich geladen. Durch Mobbing, Verleugnum, Lügen und gar körperliche Gewalt. Doch auch Hannah ist nicht undschuldig. Auch Sie hat Schuld auf sich geladen.
Es gibt recht viel positives zu bennen. In erster Linie natürlich die Schauspielerauswahl, die bis zur Nebenrolle perfekt besetzt ist.
Der 20 Jährige Dylan Minnette spielt Clay. Bekannt aus "Goosebumps" und dem Kinohit " Don't Breathe" überzeugt er auch hier in jeder Minute genauso wie Newcomerin Katherine Langford als Hannah. Doch auch die anderen Rollen sind toll besetzt und jeder hat Szenen, in der er glänzen kann.
Die letzten Endes tragischte Figur der Serie ist aber nicht etwa Hannah, sondern meiner Meinung nach Justin. Armer Kerl. Der tat mir am Ende sogar leid.
Hier auch ein großes Kompliment an die Autoren. Justin ist in erster Linie ein typisches Highschool Sportler-Arschloch. Doch nach und nach gewinnt er immer mehr an Profil. Man versteht letztendlich sogar seine Beweggründe. Seine Zerrissenheit, vor allem Ende fand ich klasse gespielt und überzeugend rübergebracht. Ich fand es aber auch gut, dass er trotzdem nie out of character mutierte, sondern auch weiterhin immer auch ein wenig unsensibel und arschig war. Er hat von allen wirklich das beschissenste Schicksal und er tat mir leid am Ende.
Alex fand ich auch sehr toll. Dieser Junge hat tiefe innere Probleme in sich und auch wenn der Vater wohl alles bestens für ihn meint und wohl ein ganz guter ist. Diese strenge Erziehung mit "Sir" etc. hat mich sehr gegruselt.
Auch der Aufbau der Folgen ist (anders als bei anderen viel zu langen Netflix Staffeln ) perfekt organisiert. Keine Folge fühlt sich wie ein Lehrlauf an. Das Puzzel setzt sich immer mehr zusammen. Es entsteht eine Art Thriller, auch wenn es keinen Mord gibt.
Es gibt aber auch einige Punkte, die nicht so gut funktionieren.
Etwa die Funktion von Tony. Klar er möchte Hannahs Andenken schützen, aber das nimmt viel zu krasse Auswüchse an. Ich meine als bester Freund von Clay, hätte er spätestens nachdem dieser völlig am Ende mit den Nerven war, eingreifen müssen. Stattdessen zündet er sogar noch ein Feuer mit einer vermeintlich falschen Aussage. Es ehrt ihn, das er seine Aufgabe so ernst nimmt ,aber das wirkt dann vor allem zum Ende hin doch recht lächerlich.
Auch der Nebenplot mit dem Unfall hätte nun nicht unbedingt sein müssen, genauso wie die Lesbenstory, die doch recht klischeehaft ist.
Das Ende rundet die Serie ab, lässt aber vieles offen. Eine eventuelle 2. Season hätte zumindest genug Stoff
Insgesamt hat mich die Serie aber sehr gut unterhalten.
8/10