AlphaOrange hat geschrieben: ↑Mo 5. Aug 2019, 21:39
Die Effekte sind etwa 15 Jahre zu spät dran. Sets, Produktionsdesign, Score, Kostüm, das ist alles so unglaublich lustlos hingerotzt. Willkommen bei Netlix 2019!
(wollte erst noch einen Gnadenpunkt geben, weil's immerhin keine gagfreie Sitcom war, dann wurde mir wieder schmerzlich bewusst, dass Netflix gerade The OA abgesetzt, um weiter Platz für solchen Rotz zu haben und hab ihn dann wieder gestrichen)
Auch wenn ich mich wahrscheinlich noch mehr über die Absetzung von OA ärgere, finde ich das Willkommen bei Netflix 2019 etwas zu hart, denn es ist ja nicht so, als ob sie nur noch billigen Füllstoff herstellen würden.
Das 1-te und das aktuelle Quartal 2019 waren/sind voller Highlights des Jahres. Egal, ob man Zuschauerecho oder Kritikerreaktionen heranzieht. Stimme deiner Tirade aber im Kern trotzdem zu, denn mit so einem minderwertigen No-Budget Kanada-Rotz hat sich SyFy den Rest des Rufes ruiniert und auch Netflix beschädigt damit unnötig den Vertrauensvorschuss in seine Genreserien.
Wenn sie z.B. kinderfreundlichen Multicam-Sitcom-Schmonzes fürs Nickelodeon-Publikum raushauen, sollten selbst die meisten Zuschauer, die sich nicht mit dem Business beschäftigen, auf den ersten Blick erkennen, dass diese Serien nur für eine spezielle Zielgruppe produziert sind, die genau so etwas wollen. Bei Fällen wie Another Life, den Genreserien im CW-Stil oder als Originalen vermarkteten Billigeinkäufen erreicht man hingegen die gleichen Genrefans, die auch Altered Carbon, Cowboy Bebop, Stranger Things, den Mark Millar Adaptionen, Narnia, Resident Evil, Umbrella Academy, The OA oder The Witcher gehypt (und ohne Angst vor Cliffhanger-Absetzung) entgegenschauen sollen, anstatt zu fürchten, dass sich ein vielversprechendes Szenario wieder nur als Füllstoff wie XYZ entpuppt.
Ähnliches gilt für fremdsprachigen Originale, wo hochwertige Eigenproduktionen wie z.B. Netflix-Südkoreas historisches Zombieepos
Kingdom von den meisten Zuschauern außerhalb Asiens keine echte Chance bekommen, weil sie ohne gezielte Werbekampagne (oder eigene Recherche) kaum von den nur für K-Drama interessanten eingekauften Soaps zu unterscheiden sind.
Netflix haut imho wie gesagt immer noch deutlich mehr gute bis herausragende Sachen raus, als jeder andere Sender, aber mit den ganzen Absetzungen nach 2-3 Staffeln ohne echtes Ende und Serien, die offensichtlich nur dazu da sind, um jeden Freitag 1-2 neue Binges anbieten zu können, riskieren sie, dass sich der bisher noch übertriebene Eindruck von "Masse über Klasse" nachhaltig als Image ausbreitet.