Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von vicaddict
#1328639
Darüber kann man breit und lang diskutieren. Fakt ist, dass das ZDF durch Lanz richtig miese PR hat und sich der Lanz-Hate-train von WD auch auf andere Sendungen erstreckt. Mal ehrlich, der Mann hat sich mit dem eigenen Publikum angelegt und es wird tagtäglich darüber berichtet. Sogar die Stellungnahme des ZDF wurde medial zerrissen, weil man Wagenknecht unterstellte, sie sei zufrieden gewesen.

Das ganze ist ein PR-technischer Super-GAU für das ZDF, für Lanz und unter Umständen für WD. Das ZDF kann das nicht einfach ignorieren, auch wenn die Petition selbst lächerlich sein mag. Allein in den letzten dre Stunden (!) sind 5.000 weitere Unterschriften dazu gekommen und heben das ganze auf 85.000.
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von Kaffeesachse
#1328641
Mal zur Sendung: Ich fand gestern den Teil mit Jochen Mass sehr interessant. Schon hart, wie man zu seiner Zeit mit dem Tod in der Formel 1 umging. Aber anders ginge man wahrscheinlich selbst daran kaputt.
von Kellerkind
#1328645
rosebowl hat geschrieben:Das ist doch gerade der Punkt. Ich hab das neue Album von Lady Gaga nicht gehört. Ist es dann echt ernstzunehmen, wenn ich im Brustton der Überzeugung und mit einer Schar blinder Jubler im Rücken behaupte, dass es scheiße war - und dass sie darüber hinaus gefälligst endlich aufhören soll, Musik zu machen...?
Eben. Es geht nicht um Lanz. Es geht darum, dass das Volk jetzt Gelegenheit bekommt, seine Meinung zum GEZ-Sender-System kundzutun.
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von rosebowl
#1328646
Da spricht ja auch nichts dagegen. Nur finde ich es reichlich unfair, dass der Lanz jetzt als Ventil für den Gebührenzahler-Frust auf das System missbraucht wird...
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von Kaffeesachse
#1328647
Kellerkind hat geschrieben:
rosebowl hat geschrieben:Das ist doch gerade der Punkt. Ich hab das neue Album von Lady Gaga nicht gehört. Ist es dann echt ernstzunehmen, wenn ich im Brustton der Überzeugung und mit einer Schar blinder Jubler im Rücken behaupte, dass es scheiße war - und dass sie darüber hinaus gefälligst endlich aufhören soll, Musik zu machen...?
Eben. Es geht nicht um Lanz. Es geht darum, dass das Volk jetzt Gelegenheit bekommt, seine Meinung zum GEZ-Sender-System kundzutun.
Sicher ... Es geht nur druff auf Lanz ohne Sinn und Verstand. Und vor allem ohne Maß. Nix weiter.
von Kellerkind
#1328653
rosebowl hat geschrieben:Da spricht ja auch nichts dagegen. Nur finde ich es reichlich unfair, dass der Lanz jetzt als Ventil für den Gebührenzahler-Frust auf das System missbraucht wird...
Gegenüber Lanz sicherlich.

Aber es wird ein Missstand aufgezeigt. Das Volk zahlt und bekommt etwas vorgesetzt. Niemand wird jemals gefragt, ob er damit zufrieden ist. Jetzt gibt's die Möglichkeit auf Lanz' Rücken. Und es wird genutzt.
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von Kaffeesachse
#1328654
Kellerkind hat geschrieben:
rosebowl hat geschrieben:Da spricht ja auch nichts dagegen. Nur finde ich es reichlich unfair, dass der Lanz jetzt als Ventil für den Gebührenzahler-Frust auf das System missbraucht wird...
Gegenüber Lanz sicherlich.

Aber es wird ein Missstand aufgezeigt. Das Volk zahlt und bekommt etwas vorgesetzt. Niemand wird jemals gefragt, ob er damit zufrieden ist. Jetzt gibt's die Möglichkeit auf Lanz' Rücken. Und es wird genutzt.
Doch. Das Abstimmungsgerät heißt Fernbedienung ...
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von LittleQ
#1328657
Kaffeesachse hat geschrieben:
Kellerkind hat geschrieben:
rosebowl hat geschrieben:Das ist doch gerade der Punkt. Ich hab das neue Album von Lady Gaga nicht gehört. Ist es dann echt ernstzunehmen, wenn ich im Brustton der Überzeugung und mit einer Schar blinder Jubler im Rücken behaupte, dass es scheiße war - und dass sie darüber hinaus gefälligst endlich aufhören soll, Musik zu machen...?
Eben. Es geht nicht um Lanz. Es geht darum, dass das Volk jetzt Gelegenheit bekommt, seine Meinung zum GEZ-Sender-System kundzutun.
Sicher ... Es geht nur druff auf Lanz ohne Sinn und Verstand. Und vor allem ohne Maß. Nix weiter.
Da kann man sicherlich differenzieren. Es gibt immer Mitläufer, aber in der Sache halte ich die Kritik durchaus für berechtigt. Es ist nicht das erste Mal, dass M. Lanz sich so gegenüber seinen Gästen verhält und da meine ich nicht nur politische.

Sich nur über die pöbelnde Meute aufzuregen ist natürlich auch eine Möglichkeit für das ZDF und Lanz sich der Kritik nicht zu stellen.
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von Fernsehfohlen
#1328664
Kaffeesachse hat geschrieben:Doch. Das Abstimmungsgerät heißt Fernbedienung ...
Wie sehr mich diese hohle Standard-Phrase langweilt.
Lanz hofiert FDP-Leute und versucht, Politiker anderer Parteien schlecht dastehen zu lassen. - Kannst ja abschalten.
Bei Sendungen wie "Schwiegertochter gesucht" und "Schwer verliebt" werden Menschen auf erbärmlichste Art und Weise vorgeführt. - Musst es ja nicht schauen.
Die Qualität vieler öffentlich-rechtlicher Sendungen ist inzwischen auf dem Niveau der privaten. - Schaus halt einfach nicht.
Das Daytime-Programm aller großen Sender entspricht inzwischen einer einzigen inhaltlichen Wüste. - Guck doch einfach kein Fernsehen.

Klar, damit macht man es sich leicht, bügelt jede Diskussion einfach und mühelos weg und irgendwie hat man ja nie so ganz Unrecht. Auf der anderen Seite sind gerade einmal gut 5.000 Haushalte in Deutschland überhaupt quotenrelevant, bei den restlichen XX Millionen bringt es erst einmal rein gar nichts, ob man einschaltet oder nicht.

Dazu fänd ich es extrem traurig, wenn sich auf diese Art echt jede Form des öffentlichen Meinungsaustauchs wegrasieren ließe, denn die Frage, ob Lanz auf einem ÖR-Sender journalistisch angemessen durch die Sendung führt, muss völlig unabhängig von den Einschaltquoten gestellt werden.

So. Zur Petition selbst: Ich glaube auch, dass da viele gerade mitmachen, obwohl sie die Sendung nicht gesehen haben, generell kaum wissen, was in der Show so abläuft und es ihnen auch eigentlich ziemlich wumpe ist. Es ist grad in, auf Lanz rumzuhacken und deshalb werden einige gewiss kenntnisarm mitmachen. Auch der "kein Markus Lanz mehr von meinem Rundfunkbeitrag"-Wortlaut nervt mich eher, da er fast so platt und billig ist wie Kaffeesachses "kannst ja abschalten".

Andererseits wünsche ich mir aber auch, dass Lanz und sein Team mal überdenken, was es eigentlich heißt, unabhängig zu berichten. Dazu kann es meines Erachtens nicht gehören, sich in regelmäßigen Abständen FDP-Politiker einzuladen und diesen dann - von einigen Standardgags abgesehen - Watte in den Pöter zu pusten, während linke Politiker dann in eine Art Kreuzverhör genommen werden. Bei Parteien wie der Union, der SPD und den Grünen ist das Verhältnis weniger fragwürdig und unfair, aber gerade die Pole FDP und Linke behandelt Lanz dermaßen unterschiedlich, dass hier kaum mehr von einer unabhängigen Berichterstattung die Rede sein kann.

Generell mag ich Lanz und seine Sendung und ich finde es prinzipiell auch nicht so schlecht, wenn man einen Politiker, der rumeiert und seine Phrasen raushaut, etwas penetriert und "grillt". Aber es darf halt nicht so einseitig sein und den Anschein der politischen Propaganda erwecken.

Dahingehend müssen Lanz und sein Team mal in die Schranken gewiesen werden und insofern finde ich das generelle inhaltliche Anliegen dieser Petition auch völlig richtig und wichtig. Die Form kann man hingegen auf unterschiedlichste Art und Weise kritisieren.


Fohlen
von Kellerkind
#1328666
Kaffeesachse hat geschrieben:Doch. Das Abstimmungsgerät heißt Fernbedienung ...
Das beantwortet nicht die Frage nach das Zahlungspflicht. Lies dir die Pros und Contras in der Petitionsdiskussion durch. Die Gebühr ist verhasst, was damit finanziert wird, für viele mindestens fragwürdig. Das Volk nutzt diese Gelegenheit, seinen Hass auszuschütten, weil es sonst keine Gelegenheit dazu hat.
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von rosebowl
#1328668
Fernsehfohlen hat geschrieben: Andererseits wünsche ich mir aber auch, dass Lanz und sein Team mal überdenken, was es eigentlich heißt, unabhängig zu berichten.
Da stellt sich mir aber noch eine ganz andere Frage: Ist das überhaupt seine Aufgabe?
Er moderiert weder Nachrichten, noch ein politisches Magazin oder eine Polit-Talkshow wie Anne Will und co, sondern eine Unterhaltungs-Talkshow wie Riverboat, NDR-Talkshow etc. Er "berichtet" nicht, er moderiert eine Unterhaltungssendung. Platt gesagt: Die Heute Show ist auch nicht politisch ausgewogen. Und die ist auch reine Unterhaltung, genau wie Lanz...

Wie gesagt, sein Umgang mit der Wagenknecht war definitiv nicht in Ordnung, sondern schlichtweg extrem unhöflich. Und ja, die Sendung war sehr schwach, auch weil er diesen anderen Wüterich nicht ausgebremst hat. Aber man darf das ganze meiner Meinung nach auch nicht zu hoch hängen.
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von Fernsehfohlen
#1328670
rosebowl hat geschrieben:
Fernsehfohlen hat geschrieben: Andererseits wünsche ich mir aber auch, dass Lanz und sein Team mal überdenken, was es eigentlich heißt, unabhängig zu berichten.
Da stellt sich mir aber noch eine ganz andere Frage: Ist das überhaupt seine Aufgabe?
Er moderiert weder Nachrichten, noch ein politisches Magazin oder eine Polit-Talkshow wie Anne Will und co, sondern eine Unterhaltungs-Talkshow wie Riverboat, NDR-Talkshow etc. Er "berichtet" nicht, er moderiert eine Unterhaltungssendung. Platt gesagt: Die Heute Show ist auch nicht politisch ausgewogen. Und die ist auch reine Unterhaltung, genau wie Lanz...
Diese Ansicht finde ich extrem gefährlich, weil sie Tür und Tor öffnet für politische Propaganda-Sendungen jeder Art im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, so lange man dafür selbst nicht den Anspruch formuliert, "Information" bieten zu wollen. Man kann nun zugegebenermaßen anmerken, dass "Neues aus der Anstalt" eher dazu neigt, das rechtere Lager anzugreifen - aber hier kann man dann zumindest nicht sagen, dass sich die Sendung derart offensichtlich bei den linkeren Parteien einschmeichelt.

Also nö, die Ausrede, "Markus Lanz" sei ja Unterhaltung, finde ich zu schwach. Wenn er sich darauf berufen will, um seine FDP-Schleimerei zu rechtfertigen, müsste er es bleiben lassen, Politik in diesem Umfang zum Thema seiner Sendung zu machen. Was ich sehr bedauern würde, denn bei der Sendung kamen schon einige interessante Gespräche zustande. Aber einfach zu sagen "ich mach Unterhaltung, ich darf dem Kubicki zehn Mal sagen, wie geil er ist und die Wagenknecht als heiße Sozialisten-Bumsbiene darstellen", fänd ich doch sehr gefährlich.


Fohlen
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von baumarktpflanze
#1328671
Kellerkind hat geschrieben:
Kaffeesachse hat geschrieben:Doch. Das Abstimmungsgerät heißt Fernbedienung ...
Das beantwortet nicht die Frage nach das Zahlungspflicht. Lies dir die Pros und Contras in der Petitionsdiskussion durch. Die Gebühr ist verhasst, was damit finanziert wird, für viele mindestens fragwürdig. Das Volk nutzt diese Gelegenheit, seinen Hass auszuschütten, weil es sonst keine Gelegenheit dazu hat.
Das Volk weiß aber auch nicht, was das öffentlich-rechtliche System in Deutschland eigentlich leistet bzw. will es auch nicht wahrhaben. Um nur mal ein paar Argumente zu nennen:

- die Produktionen der ÖR halten die deutsche Filmwirtschaft am Laufen. Neben Schweighöfer und Schweiger gibt es sonst in Deutschland kaum jemanden, der überhaupt Filme produziert.
- die ÖR nehmen gesellschaftliche Probleme wahr und verarbeiten sie im Rahmen ihrer Produktionen. Ob sie das gut machen, ist eine andere Frage, aber DASS sie es überhaupt machen, ist der Punkt. Ich kann mich nicht erinnern, über Soldaten mit PTBS überhaupt in den Privaten mal eine eigenproduzierte Serienfolge oder Film gesehen zu haben
- die ÖR produzieren ernstzunehmende Nachrichten und haben im Rahmen ihrer unzähligen Radiowellen eine enorme Vielfalt. Welcher private Sender außer vielleicht RTL traut sich überhaupt, ein ernstzunehmendes Nachrichtenprogramm aufzustellen?

In der Diskussion um die Gebühren für den ÖR schwingen glaube ich die vielen Erzählungen mit, die man über die GEZ kennt. Die Leute, die an deiner Tür klingeln, weil du nicht angemeldet bist. Die Leute, die von der GEZ falsch berechnet worden sind, aber durch das Beamtensystem nicht wahrgenommen worden sind.

Und schlichtweg die Tatsache, dass Gebühren, die wir alle zahlen müssen, einfach immer zum Streit führen. Nur dass man es beim ÖR sehr einfach hat, mal draufzuhauen.

rosebowl hat geschrieben:Er moderiert weder Nachrichten, noch ein politisches Magazin oder eine Polit-Talkshow wie Anne Will und co, sondern eine Unterhaltungs-Talkshow wie Riverboat, NDR-Talkshow etc. Er "berichtet" nicht, er moderiert eine Unterhaltungssendung.
Jetzt zu Lanz: rosebowl hat recht. Er moderiert eine Unterhaltungssendung und hat überhaupt nicht den Anspruch ein Polittalk zu sein. Insofern finde ich es ein wenig überzogen, dass man ihm vorwirft, nur FDP-Politiker einzuladen. Er lädt die Leute ein, die sich auch in die vielen anderen Unterhaltungsshows reinsetzen und versucht mit ihnen auch mal politisch oder gesellschaftlich relevante Themen zu besprechen.

Und bringt als Alleinstellungsmerkmal auch gerne mal seine eigene Meinung ein. Damit fällt er zwar aus der Rolle des Moderators heraus, der eigentlich die Diskussion nur leiten sollte und nicht Partei ergreifen, aber damit hat er auch seine Nische gefunden.

Fernsehfohlen hat geschrieben:Diese Ansicht finde ich extrem gefährlich, weil sie Tür und Tor öffnet für politische Propaganda-Sendungen jeder Art im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, so lange man dafür selbst nicht den Anspruch formuliert, "Information" bieten zu wollen.
Warum soll denn eine Sendung auch im ÖR nicht auf eine bestimmte Interessengruppe ausgerichtet sein? Das gibt es doch schon im ÖR zum Beispiel für die Kirche: Das Wort zum Sonntag, die Gottesdienste am Sonntag oder die Reportagereihen wie "Gott und die Welt".

Natürlich soll der ÖR umfassend und neutral berichten. Das heisst doch aber nicht, dass man das in jeder Sendung tun muss und erst recht nicht in einer Unterhaltungssendung. Ich glaube, dass der ÖR dem Informationsanspruch ganz gut gerecht wird.
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von Fernsehfohlen
#1328674
baumarktpflanze hat geschrieben:Warum soll denn eine Sendung auch im ÖR nicht auf eine bestimmte Interessengruppe ausgerichtet sein? Das gibt es doch schon im ÖR zum Beispiel für die Kirche: Das Wort zum Sonntag, die Gottesdienste am Sonntag oder die Reportagereihen wie "Gott und die Welt".
Ja. Und es gibt Tierdokus, es gibt Kochsendungen, es gibt Telenovelas und es gibt politische Dokumentationen. Das ist auch "auf eine bestimmte Interessengruppe ausgerichtet". Und trotzdem was völlig anderes, als wenn ein Moderator eine dreimal wöchentlich im ZDF ausgestrahlte Talkshow dazu missbraucht, um FDP-Wahlberbung zu machen. Wundert es euch ernsthaft, dass es Menschen in diesem Land gibt, die sowas kritisch finden und nicht als "och, egal, ist doch Unterhaltung, dann darf der Lanz das" wegbügeln? Ich mein... ernsthaft?


Fohlen
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von vicaddict
#1328675
baumarktpflanze hat geschrieben:Jetzt zu Lanz: rosebowl hat recht. Er moderiert eine Unterhaltungssendung und hat überhaupt nicht den Anspruch ein Polittalk zu sein. Insofern finde ich es ein wenig überzogen, dass man ihm vorwirft, nur FDP-Politiker einzuladen. Er lädt die Leute ein, die sich auch in die vielen anderen Unterhaltungsshows reinsetzen und versucht mit ihnen auch mal politisch oder gesellschaftlich relevante Themen zu besprechen.

Und bringt als Alleinstellungsmerkmal auch gerne mal seine eigene Meinung ein. Damit fällt er zwar aus der Rolle des Moderators heraus, der eigentlich die Diskussion nur leiten sollte und nicht Partei ergreifen, aber damit hat er auch seine Nische gefunden.

Tut mir Leid, aber das stimmt so nicht. Er nimmt für sich Anspruch eine politische Sendung zu produzieren, wenn es ihm in den Kram passt und politisch wird er vorallem dann, wenn Vertreter ihm unliebsamer Parteien auf dem Stuhl sitzen. Wenn er eine Unterhaltungssendung mit dem Gast Sahra Wagenknecht machen will, dann muss er politische Themen meiden oder sie auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn er aber einen Jörges in die Sendung einlädt und Sahra Wagenknecht permanent Worte in den Mund legt, dann ist das keine Unterhaltung, sondern der Versuch eine Politikerin kritisch zu interviewen und aufs Glatteis zu führen. Lanz hat hier ganz klar das Terrain der Unterhaltung verlassen und hat vorgehabt einen politischen Block in die Sendung einzubauen. Daran ist erst einmal nichts verkehrt, nur muss er sich dann eben die Vorwürfe gefallen lassen. Entweder er behandelt alle Politiker gleich, oder lässt dieses Thema außen vor. Wir reden hier nicht von Schauspielern, oder Autoren, sondern von Politikern, die unser Land regieren und da gehört sich als Vertreter des öffentlich rechtlichen Fernsehens eine gewisse Neutralität. Wenn er diese nicht gewährleisten kann, dann muss er es lassen bzw dann muss das ZDF ihm klar machen, dass er das zu lassen hat.

Seine Sendung ist in der Tat eine Unterhaltungssendung und keine Propagandaschau und zu genau der macht es Markus Lanz, wenn er leute wie Kubicky und Bosbach, so unterhaltsam sie auch sein mögen, nahezu wöchentlich einlädt und pampert, während er linkeren Vertretern regelmäßig versucht ans Bein zu pinkeln.

Dafür ist auf einem öffentlich rechtlichen Sender kein Platz und erst recht nicht in einer Unterhaltungssendung. Für genau diese Art Gespräch gibt es Formate wie Friedmann, aber die sind dann auch als genau das gekennzeichnet was sie sind, Streitgespräche und es werden querbeet Vertreter aller Parteien gelöchert.
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von Kaffeesachse
#1328678
Also ich hab da noch nie "FDP-Wahlwerbung" gesehen, höchstens (platte) Witzchen über die Partei. Und wenn, dann ist's gehörig in die Hose gegangen. Und ich bin auch der Meinung, dass ein Moderator eines Unterhaltungstalks nicht auf Gedeih und Verderb neutral sein muss. Dann kann er das mt den Politikern auch wirklich lassen. Und wenn Lanz nicht neutral ist, dann sind es Beckmann und aus meiner Sicht Frau Maischberger auch nicht immer. Hab ich zumindest bei manchen ihrer Sendungen so empfunden.

Und zum "bösen" System: Die, die am lautesten schreien, wissen meist gar nicht, was sie für ihre 18 Euro im Monat alles konsumieren (können). Wenn man das mal zwei Wochen alles abschalten würde, dann würden viele merken, was plötzlich alles fehlt. Und dann wär das Geschrei aber groß ... Dann könnte man sagen, zahlt doch nur für das, was ihr sehen wollt. Joar, da käme man mit 18 Euro im Monat sicherlich nicht sonderlich weit. Außer man konzentriert sich dann wirklich nur auf die Privaten.

So, jetzt muss ich erst mal was tun, die Rundfunkgebühr will ja bezahlt werden. :lol:
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von baumarktpflanze
#1328679
vicaddict hat geschrieben:Wir reden hier nicht von Schauspielern, oder Autoren, sondern von Politikern, die unser Land regieren und da gehört sich als Vertreter des öffentlich rechtlichen Fernsehens eine gewisse Neutralität. Wenn er diese nicht gewährleisten kann, dann muss er es lassen bzw dann muss das ZDF ihm klar machen, dass er das zu lassen hat.
Ich finde deine Meinung durchaus legitim und finde auch @fohlen, dass man darüber rede kann. Und auch sollte - zumal wir ja allesamt diese Sendung mitfinanzieren.

Aber dieses eine Argument verstehe ich nicht ganz: Warum soll ein Moderator eines ÖR-Senders einen Autoren oder Schauspieler pampern dürfen und einen anderen nicht, aber einen Politiker muss er wie andere Politiker auch glechbehandeln? Oder verstehe ich dich falsch?

Und warum ist eine Sendung gleich eine politische Sendung, nur weil zwei von fünf Gästen aus dem politischen Bereich kommen?
Zuletzt geändert von baumarktpflanze am Do 23. Jan 2014, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
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von rosebowl
#1328680
Regt ihr euch auch über "Pelzig hält sich" so auf?
Auch Pelzig läd Leute aus der Politik, aber auch aus anderen Bereichen ein. Und auch er führt die Leute in seiner Sendung regelmäßig aufs Glatteis, versucht sie zu verfänglichen Aussagen zu bringen, konfrontiert sie mit Dingen, die sie anderswo gesagt haben etc. Und es wird auch immer sehr deutlich, wie er politisch zu seinen Gästen steht. Was ich damit meine: Nur weil Politiker eingeladen werden, ist es noch lang keine zu politischer Neutralität verpflichtete Sendung.

Ich sage ja nicht, dass Unterhaltung alles darf. Und natürlich wäre es mir auch lieber, wenn man dem Lanz seine persönlichen Sympathien nicht ganz so sehr anmerken würde. Aber man muss doch auf der anderen Seite auch ehrlich zugeben: Wenn es gegen FDP, CSU und ähnliche Unsympathen geht, grinst man sich einen und geniesst es. Läßt aber einer mal diese eher unbeliebten Gestalten in einem besseren Licht dastehen und ist dafür zu kritisch zum anderen Spektrum, geht es einem gegen den Strich. Geht mir ja auch nicht anders. Aber ich finde, dass man das dem Lanz nur begrenzt vorwerfen kann.
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von baumarktpflanze
#1328681
rosebowl hat geschrieben:Regt ihr euch auch über "Pelzig hält sich" so auf?
Pelzig hält sich nennt sich aber Kabarett-Talk. Das ist eine bestimmte Form der Unterhaltungssendung und hat dementsprechend auch nochmal andere Regeln.
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von rosebowl
#1328686
Naja, aber was haben bitte die Sportfreunde Stiller, Hugo Egon Balder oder Ina Müller (alle schon zu Gast gewesen) mit Politik oder Kabarett zu tun? Also es ist ja nicht so, dass Pelzig da eine rein politische Talkshow macht. Genau wie bei Lanz sind die Gäste da auch bunt gemischt, auch wenn der Polit-Anteil bei Pelzig höher ist.

Ich hab hier einfach das Gefühl, da wird eine Mischung aus GEZ-Frust, Programm-Frust und "Shitstorms sind gerade voll im Trend, da mach ich mit" ausgelebt auf Kosten eines Moderators, der ohne Frage eine schwache Sendung abgeliefert hat, jetzt aber hingestellt wird als wäre er allein verantwortlich für den Untergang des Fernsehens im Allgemeinen und des ÖR im Besonderen. Meiner Meinung nach wird da gerade maßlos übertrieben.
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von Fernsehfohlen
#1328689
baumarktpflanze hat geschrieben:Aber dieses eine Argument verstehe ich nicht ganz: Warum soll ein Moderator eines ÖR-Senders einen Autoren oder Schauspieler pampern dürfen und einen anderen nicht, aber einen Politiker muss er wie andere Politiker auch glechbehandeln? Oder verstehe ich dich falsch?
Weil aus meiner Sicht Politik einfach ein bedeutenderes Feld ist, als wenn Lanz Filme von Til Schweiger über den grünen Klee lobt oder Schweighöfer doof findet oder whatever. Er beeinflusst damit ja nicht die politische Meinungsbildung. Wobei ich auch nicht sage, dass er jeden Politiker gleich behandeln muss, aber wenn er sich schon so oft Leute von der FDP einlädt, sollte das dann halt nicht ständig in Kuscheltalks enden - wenns auf der anderen Seite dann Sendungen wie mit Wagenknecht, Lauer etc. gibt. Das hat dann halt ein sehr, sehr unangenehmes Geschmäckle.


Fohlen
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von baumarktpflanze
#1328691
Fernsehfohlen hat geschrieben:...aber wenn er sich schon so oft Leute von der FDP einlädt, sollte das dann halt nicht ständig in Kuscheltalks enden...
Das mit den Gästen aus der FDP hat sich aber durchaus gebessert. Die Poltiker der nächsten Wochen sind: Jens Spahn, Theo Waigel, Daniel Bahr, Michelle Müntefering und Matthias Platzeck.

_________

EDIT:

Ich will es nochmal etwas grundsätzlicher probieren: Die großen Probleme, die hier mitschwingen, sind glaube ich

a) die Frage, inwieweit Politik und Unterhaltung zusammenspielen können und dürfen,
b) inwieweit eine Sendung, die so heißt wie ein Moderator, auch die Meinung des Moderators widerspiegeln darf,
c) diese Meinung parteiisch sein darf und
d) inwieweit das dann in einem ÖR-Sender ausgestrahlt werden darf.

Zu a):
Politik und Unterhaltung haben erst einmal nichts miteinander zu tun. In der Politik geht es darum, Weichen zu stellen und bestimmte Richtungen zu bestimmen in Verantwortung für die Gesellschaft, die die jeweiligen Politiker legitimiert hat durch Wahlen. Unterhaltung auf der anderen Seite dient dazu, Menschen zu unterhalten und sie im Gegensatz zum politischen Feld, dass auf Sachlagen und Gesetzen basiert, in gewisser Weise in ihrem Leben zu begleiten und ihnen Geschichten zu erzählen, die dann zwar auch politisch sein dürfen, aber nicht nur.

In den letzten Jahren hat sich das klar abgegrenzte Feld zu einer Art Politainment entwickelt. Die Menschen werden nun mehr durch Geschichten, wie sie die Unterhaltung erzählt, mit politischen Zusammenhängen in Berührung gebracht. In Sendungen reden Betroffene darüber, wie sie bestimmte Regelungen empfinden, Schauspieler sagen offen, wen sie warum wählen und nicht zuletzt freut sich der Boulevard, wenn er einen Politiker auch mal von der menschlichen Seite zeigen kann und erzählt die Geschichte, die scheinbar ein Politiker erzählen kann: Das Private, das Geschäftliche, die persönlichen Interessen an einem Beruf.

Die Sendung "Markus Lanz" ist eine Unterhaltungsshow und hat durchaus politische Elemente. Allerdings ist es keine Politttalkshow und will es auch nicht sein, auch wenn durchaus auch mal über längere Strecken politisch diskutiert wird. Der große Unterschied zu einem politischen Talk ist aber, dass der Politiker nicht nur als Politiker wahrgenommen wird, sondern auch als Mensch: Wenn der Stegner politische Anekdoten erzählen darf, der Rösler seine Kindheit präsentieren darf und Frau Künast sagen darf, wie das nun eigentlich so ist, wenn man nicht mehr in den Medien ist, aber irgendwie auch noch Politiiker.

Die meisten Politiker treten nicht mehr allein als Personen auf, die ein Amt repräsentieren und sagen müssen, was sie denn nun vorhaben und warum sie das vorhaben. Sie sind vorrangig als Menschen da, die auch eine politische Funktion haben und mit Menschen auch mal über Politik diskutieren, die nicht politisch sind. So werden Menschen, die mit Politik erstmal nichts (mehr) am Hut haben - und leider ist das gerade bei älteren Zuschauern der Fall - Menschen gezeigt und gleichzeitig eine politische Problematik zugeführt.

Dabei kann es vorkommen, dass auch mal eine Person wirklich "angegriffen" wird, wie es bei Frau Wagenknecht vorkommt. Sie wusste aber, worauf sie sich einlässt, weil sie schon einmal in der Sendung so hart angefasst wurde und nicht ausreden durfte. Dementsprechend konnte sie ganz gut darüber entscheiden, ob sie die Einladung nun annimmt oder nicht. Im Übrigen werden aber durchaus auch linke Themen durchaus umfassend diskutiert. Ich erinnere mich an eine ziemlich gute Sendung, in der Frau Kipping die Sache mit dem Grundeinkommen erklären sollte.


Zu b)
Die Sendung, die Markus Lanz moderiert, heisst auch Markus Lanz. Das hat sicher was mit Personality-Effekt zu tun und mit der Tatsache, dass Sendungen wie diese einfach besser ankommen, wenn sie den Namen des Moderators tragen und nicht einfach "Nachttalk" heissen.

Auf der anderen Seite heisst das aber auch, dass die Sendung auf einen Moderator zugeschnitten wird und er dann auch mal seine Rolle als Moderator verlassen darf. In dem Augenblick, wo ich eine Sendung schaue, die so heißt wie der Moderator muss ich auch damit rechnen, dass der Moderator sich selbst einbringt. Dass er das tut, ist vielleicht dann nicht mehr seine Rolle als Moderator, aber durchaus legitim.


Zu c)
Im Falle von Lanz zeigen die Statistiken, dass er sich im letzten Jahr vermehrt FDP-Mannen eingeladen hat. Das ist im Rahmen einer Sendung, die auf einen Moderator zugeschnitten ist, durchaus legitim. Ist es aber auch im Rahmen der politischen Unterhaltung in Ordnung? Ich glaube ja, weil es in den meisten Talks nicht um eine Partei geht, sondern um die Person und ihre Geschichte und erst in zweiter Hinsicht um die Partei.

Natürlich wird in der Sendung auch über politische Themen diskutiert, wie bei der Kipping und dem Grundeinkommen oder der Wagenknecht und dem Verhältnis zu Europa. Dennoch geht es aber vor allem um die Personen: Die Kindheit vom Rösler, Stegner und seine Meinung zur Koalition usw.

Gerade auch, weil in der Sendung meist die Leute sitzen, die auch in anderen Sendungen sind, kann man dann durchaus fragen, ob es nicht auch beim Kölner Treff oder bei der NDR-Talkshow Politiker gibt, die einfach besonders oft eingeladen werden. Dabei sind die Sendekonzepte im Grunde gleich. Es gibt meist ein Überthema und der Rest ist ein reiner Marketingtalk. Nur das macht keiner. Es scheint also vorrangig nicht um die Frage der Politiker zu gehen, sondern vor allem darum, dass Lanz die Sendung macht.


Zu d)
Nun die Antwort ergibt sich ein bisschen aus dem, was ich zu a), b) und c) geschrieben habe. Insofern: Ja, das ZDF darf diese Sendung durchaus ausstrahlen, weil es zwar hauptsächlich einen Informationsauftrag hat, aber nicht nur. Es wäre dann fragwürdig, wenn die Sendung tatsächlich nur eine Wahlwerbesendung für die FDP wäre. Aber ist sie das wirklich? Bloß weil Politiker aus der FDP aus ihrer Kindheit erzählen dürfen oder zu anderen boulevardesken Themen etwas sagen wollen, heisst das ja nicht, dass die Sendung Wahlwerbung für die FDP ist.

Außerdem ist die Sendung personalisiert und ist keine reine politische Sendung. Als solche wird sie auch nicht von den Zuschauern wahrgenommen. Es ist am Ende nur ein besserer Marketingtalk und dann sind die Politiker nicht besser als die Schauspieler oder die Autoren.
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von vicaddict
#1328698
Zunächst einmal sind wir inzwischen bei 130.000 angekommen.

Der Vergleich zu Pelzig hinkt doch komplett. Natürlich versucht Pelzig seine Gäste aufs Glatteis zu führen. Er moderiert er Kabarett und Satiresendung, bei der es darum geht, den Gästen Dinge zu entlocken, die sie so nie sagen würden. Er tut es aber bei allen. Lanz nicht. Auch ist Pelzigs Gästeliste ausgewogen. Die von Lanz nicht.

Darüber hinaus muss ich hier doch nicht wirklich darlegen, dass es einen Unterschied macht, ob er Schauspieler unterschiedlich pampert oder kritisiert, oder Politiker. :roll: Lanz macht übertrieben gesagt, nichts anderes als Wahlwerbung nach seinem Gusto. Finanziert vom Gebührenzahler. Das ist schlichtweg nicht Sinn und Zweck der Sendung und das kann nicht im Interesse der Gebührenzahler sein.

Die öffentliche Debatte ist doch nicht entstanden, weil er irgend jemanden angeprangert hat, sondern weil er versucht hat den kritischen Journalisten zu spielen, der er nicht ist und dabei gehörig auf die Nase gefallen ist. Er hat versucht eine Politikerin niederzumachen und ihr Dinge vorzuwerfen, die er in jenem Moment selbst vorgeführt hat, nämlich simple Parolen und Populismus zu verwenden. Hamburg, welches ich nicht unbedingt als Hochburg der Linken bezeichnen würde, fand sein Verhalten in der Sendung scheinbar auch völlig daneben, sonst hätte das Publikum nicht entsprechend reagiert und das hätte es auch bei jedem anderen Gast, den er so angegriffen hätte.

Darüber hinaus ist nicht die ganze Sendung politisch, wenn 2 von 5 Gästen mit dem Thema behaftet sind. Aber der Themenblock ist es und da hat sich ein Moderator gefälligst so zu verhalten, dass er keinen Politiker bevorzugt oder benachteiligt. Seine Meinung einzubringen, oder jemanden so niederzuquasseln und zuzulabern, dass derjenige nicht zu Wort kommt, sind auch zwei verschiedene paar Schuhe. Die Leute sollen die Sendung einschalten, um etwas über die Gäste zu erfahren und nicht, um dem Moderator zuzuhören, wie er auf seine Gäste einstreitet und sie gar nicht zu Wort kommen lässt.

Es geht hier übrigens auch nicht darum, dass er ausgerechnet die FDP bevorteilt oder die Linken/Piraten benachteiligt. Gerade letztere stehen mir nun wirklich nicht nahe, aber auch bei ihnen ist Lanz' politische Agenda schon mehrfach deutlich geworden. Ich fände es auch nicht angebracht, wenn es andersherum wäre. Tatsache ist aber, dass ein gewisses Klientel bei Lanz ein und ausgeht, ständig gut wegkommt und dem Zuschauer nahe gebracht wird, während andere Gäste, die ein anderes Klientel bedienen, von Lanz kategorisch vorgeführt werden. Die Piraten waren bisher nur zu dämlich Lanz dabei zu entlarven, selbst Marina Weisband hat er hier und da schon einmal in Widersprüche verwickelt, aber ausgerechnet bei Sahra Wagenknecht ging es nicht nur schief, sondern sie drehte den Spieß um. Das hatte auch nichts mehr mit einem lebhaften Gespräch oder Meinungsaustausch zu tun. Lanz hatte sich schlicht und ergreifend in den Kopf gesetzt, dass er Wagenknecht bloßstellen müsse und selbst als das Publikum ihm zu verstehen gab, dass das daneben ist, hat er es nicht sein lassen, sondern machte munter weiter. Lanz versucht Entertainer zu sein und ist es nicht. Er versucht investigativer Journalist zu sein und schafft es nicht. Was er kann ist seichter Boulevard und das wurde in dieser Sendung mehr als deutlich.
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von baumarktpflanze
#1328704
vicaddict hat geschrieben:Darüber hinaus muss ich hier doch nicht wirklich darlegen, dass es einen Unterschied macht, ob er Schauspieler unterschiedlich pampert oder kritisiert, oder Politiker.
Ich finde schon, dass es in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt, weil die meisten Politiker, die bei Lanz sind natürlich eine politische Funktion haben, vor allem aber als Mensch dargestellt werden. Und insofern dann der Unterschied zu einem Schauspieler aufgehoben wird. Das ist ein ziemlicher Unterschied, denn wären sie als reine Politiker da, würde ich dir und dem Fohlen zustimmen, dass man sie dann durchaus mit einem - ich weiß nicht, ob das Wort jetzt richtig ist - gehobeneren Respekt behandeln sollte. (siehe oben)

(Ja, die Wagenknecht war im speziellen Falle vor allem als Politikerin da. Und die Sendung ist am Ende völlig aus dem Ruder gelaufen und ich glaube, dass das so am Ende auch nicht von der Redaktion gewollt war.

Sie ist aus dem Ruder gelaufen, weil Herr Jörges viel zu brachial auf Frau Wagenknecht eingegangen ist und Lanz ihn hier nicht gestoppt hat. Natürlich hat auch Lanz die Wagenknecht unterbrochen und nicht ausreden lassen, aber in einem Maße, wie er das bei anderen Gästen auch tut. Hauptsächlich hat aber Herr Jörges Frau Wagenknecht versucht gegen die Wand zu reden und ist damit mit Ach und Krach gescheitert.

Man kann Lanz durchaus vorwerfen, dass er ier Herrn Jörges nicht gestoppt hat. Man kann ihm auch vorwerfen, dass er die Erregtheit des Herrn Jörges dazu genutzt hat, seine eigenen Thesen gleich mit einzubringen. Da ist eine gewisse Eigendynamik entstanden, die man im Rahmen der Regie, aber auch im Rahmen der Erfahrung von Lanz als Moderator hätte zurückfahren sollen. Insofern glaube ich, dass die Sendung hier einfach aus dem Ruder gelaufen ist.

Aber das ist eine andere Frage.)
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von TomR.
#1328712
Auch heute spielt das Dschungelcamp bei Markus Lanz wieder eine Rolle. Etwas größer in Szene gesetzt wird aber das Oktoberfest-Attentat von 1980.
Mit dabei:

Michaela Schaffrath
Bernhard Vogel
Ulrich Chaussy (BR-Reporter)
Dr. Alexander Sasse (überlebte als Sechsjähriger das Attentat auf dem Oktoberfest)
Bodo Bach (Kabarettist)
Jennifer Weist (Frontfrau von Jennifer Rostock)

Klingt nach einer guten Runde. Los geht's wieder um 23:15 Uhr.
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