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von Theologe
#1435191
Neo hat geschrieben:Ein Jäger ist beispielsweise nunmal nicht gleich ein Jäger, der irgendwelche Tiere aus Jux und Tollerei abknallt oder mit irgendwelchen Fotos und Köpfen an der Wand in gewissen Kreisen Prestige erlangen möchte, sondern, so wie wir ihn in unseren Graden kennen, ein wirklich wichtiger Naturschützer
Wenn die nicht gerade Förster von Beruf sind, jagen die aber nicht im Namen des Naturschutzes. Wer Wild für den Verzehr jagt, ist zwar weniger heuchlerisch als jemand der Fleisch im Supermarkt kauft, aber nur aus Versehen "Naturschützer". Sportjäger gibt es aber auch in Deutschland reichlich. Aber Veganer sind trotzdem schlimmer. :mrgreen:
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von ultimateslayer
#1435194
Theologe hat geschrieben:
Sentinel2003 hat geschrieben:Ich kann mir Dom ohne Bryan kaum vorstellen... :roll: :o
In Teil 2 haben wir es zumindest schon andersherum gesehen. Das war jetzt wahrlich nicht der beste Teil der Reihe, aber funktioniert hat der auch. Aber es stimmt schon, ohne Paul Walker ist die Reihe definitiv nicht mehr die selbe.
Ich glaub nicht, dass das unbedingt etwas schlechtes ist. Brian ist auch so schon seit Film 5 mehr und mehr in den Hintergrund geraten und besonders in Teil 6 war seine Rolle im Film ziemlich erzwungen. Er ist ein bisschen der Krillin zu Doms Son Goku und The Rocks Vegeta. Er ist Teil der Kern Gruppe und als solcher unersetzlich, aber die Geschichte ist an einem Punkt, wo er nicht mehr wirklich hineinpasst.
Ich mochte die tragische Lovestory zwischen Jordana Brewester und Paul Walker immer schon sehr gerne, aber ich finde auch, dass Film 7 ein perfekter Abschluss für sie war. Walkers Tod war echt sehr traurig, aber ich glaub für die Filmserie ist das tendenziell sogar vorteilhafter, als Brewster und ihn mitzuzerren wenn es so viele andere schillerende Figuren gibt, die vielleicht interessanter sind.
Wobei ich generell nicht glaube, dass die Filme nochmal die Höhen von 5 und 7 erreichen können. Um die Dragon Ball Metapher nochmal zu bemühen: Film 7 ist schon so over-the-top gewesen, dass es in Boo-Saga Territorium gekommen ist. Ich glaube es wäre notwendig sowohl Action als auch Story in Film 8 wieder ein wenig runterzuschrauben und eine "kleinere" Storyline in Richtung Film 5 zu erzählen. Jetzt wo Autos Fliegen und die "Family" die ganze Welt vor Drohnen gerettet hat, gibt's nicht mehr viel Platz nach oben. Allerdings gibt's keine Chance, dass das passieren wird. So funktioniert das Blockbuster-Franchise Business einfach nicht. Also wird's wohl Vin Diesel in Space werden. :wink:
von Waterboy
#1435238
Wahrscheinlich springt Diesel aus dem Flugzeug mit ner Atombombe und entschärft diese noch in der Luft und rettet sich dann
In ein fliegendes Auto XD

Na Spaß bei Seite. Teil 7 war wohl vorerst wirklich als Abschluss gedacht wenn man sich die Interviews vor dem Unfall von Diesel und Walker so anschaut. Möglich das Universal bereits an Spin Offs gedacht hat.

Nachdem Mega 1,5 Mrd Erfolg von teil
7 war das natürlich hinfällig. Das sind immerhin gut 700 Millionen Dollar mehr als Teil 6 eingespielt hatte. Da wird man auch bei Diesel mit nem nun deutlich locker sitzenden Scheck angeklopft haben.

Quasi sicher dürfte sein das Teil 8 dann der erste Teil der Reihe sein wird der nicht mehr als sein Vorgänger einspielen wird. Da wird es dann halt eher Interesant zu sehen sein wie groß der Absturz dann sein wird. Sollte man weiterhin auch nur in der Nähe der einspiele von Teil 5 oder 6 sein werden wir sicherlich noch unzählige weitere Teile sehen. Und sollte das alte Cast mal keinen Bock mehr haben oder zu teuer werden kommt dann sicherlich die Spin Off Sache wieder zur Sprache.
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von ultimateslayer
#1435252
Waterboy hat geschrieben: Quasi sicher dürfte sein das Teil 8 dann der erste Teil der Reihe sein wird der nicht mehr als sein Vorgänger einspielen wird. Da wird es dann halt eher Interesant zu sehen sein wie groß der Absturz dann sein wird. Sollte man weiterhin auch nur in der Nähe der einspiele von Teil 5 oder 6 sein werden wir sicherlich noch unzählige weitere Teile sehen. Und sollte das alte Cast mal keinen Bock mehr haben oder zu teuer werden kommt dann sicherlich die Spin Off Sache wieder zur Sprache.
Ich würde ja gern ein Spin Off sehen, aber bei Universal heißt dass dann sicher ein Spin Off zusätzlich zur Hauptserie. Was ich aber gerne hätte, wäre ein Spin Off und den nächsten Teil erst zwei, drei Jahre später. Es gibt ja einige Figurenpaare, die super in ein kleineres Spin Off passen würde, dass mehr in die Richtung von Teil 1-3 geht. Ein Heist-Film in Richtung Teil 2 mit Tego Calderón and Don Omar oder Ludacris und Tyrese. Oder auch ein Prequel mit der Crew vom Anfang von Teil 4. Ich hätte auch nichts gegen die Abenteuer von Han und Gisele. :lol: Aber irgendwas um den scheinbar unbremsbaren Anstieg in Budget und Realitätsnähe ein wenig abzustoppen wäre echt notwendig, sonst implodiert die Serie auf jeden Fall. Andererseits geht Vin Diesel eh schon auf die 50 zu, also wer weiß wieviele Filme überhaupt noch in ihm stecken. :lol:
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von phreeak
#1435324
Wenn es zu FF8 kommt, hoffe ich, dass Vin diesmal pockert und nur mitmacht, wenn se ihm Riddick 3 mitfinanzieren, sollte es wieder so finanzierungsprobleme, wie beim 2. geben.
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von Neo
#1435409
Theologe hat geschrieben:
Neo hat geschrieben:Ein Jäger ist beispielsweise nunmal nicht gleich ein Jäger, der irgendwelche Tiere aus Jux und Tollerei abknallt oder mit irgendwelchen Fotos und Köpfen an der Wand in gewissen Kreisen Prestige erlangen möchte, sondern, so wie wir ihn in unseren Graden kennen, ein wirklich wichtiger Naturschützer
Wenn die nicht gerade Förster von Beruf sind, jagen die aber nicht im Namen des Naturschutzes. Wer Wild für den Verzehr jagt, ist zwar weniger heuchlerisch als jemand der Fleisch im Supermarkt kauft, aber nur aus Versehen "Naturschützer". Sportjäger gibt es aber auch in Deutschland reichlich.
Sportjäger klingt für mich eh seltsam. Wie definiert man denn sowas? Jagdsport ist mir zwar ein Begriff, aber die Menschen, die das ausüben sind doch keine Jäger im klassischen Sinne und dürfen dann doch eigentlich kein Wild schießen. :?
Bei einem Jäger ist es ja nicht die pure Lust am Tiere abknallen. Für die Lizens durchläuft man eine richtig harte Schule, in der man echt alles rund um die Natur, den Wald und seine Bewohner lernen muss. Nicht umsonst nennt man das ja das grüne Abitur und die Prüfungen zum Jagdschein sind noch um einiges komplexer (wourch man das ein oder andere schwarze Schäfchen schon mal aussieben kann) und kostet zudem noch ein Haufen Asche.
Das Verständnis ist also vorhanden und ich würde mal behaupten, dass die meisten sich auch als Naturschützer verstehen. Man bekommt dann auch "seinen Wald" zugewiesen oder kann Teile erwerben, muss da also wiederum darauf achten, dass sich dort das Gleichgewicht hält. Aber ja, letztendlich verdienen die mit dem Wild natürlich auch Geld, sonst würde das wohl auch kaum jemand anstreben.
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von Theologe
#1435412
Neo hat geschrieben: Das Verständnis ist also vorhanden und ich würde mal behaupten, dass die meisten sich auch als Naturschützer verstehen. Man bekommt dann auch "seinen Wald" zugewiesen oder kann Teile erwerben, muss da also wiederum darauf achten, dass sich dort das Gleichgewicht hält. Aber ja, letztendlich verdienen die mit dem Wild natürlich auch Geld, sonst würde das wohl auch kaum jemand anstreben.
Besitzer eines Elektrorasenmähers verstehen sich wahrscheinlich auch als Naturschützer, aber ich behaupte mal, dass der "gemeine" Jäger nicht die Grünen wählt, sondern die CDU. Wenn man Umweltschutz betreiben will, kommt man nicht auf die Idee Tiere zu erschießen.
Ich verurteile Jäger nicht, die bringen die Tiere selbst um, während ich als Fleischesser quasi passiven Auftragsmord begehen lasse, aber wenn die als aktive Naturschützer beschrieben werden, dreht sich mir der Magen um. Das ist ein zufälliges Nebenprodukt und nicht umsonst haben sich zahllose dieser Naturschützer zur Jagd auf Bruno den "Problembären" gemacht. Da ging es nicht um Naturschutz. Diejenigen die den Bären lebend fangen wollte, suchten Tagelang vergebens und nach der offiziellen Abschussfreigabe dauerte es nur wenige Stunden, weil da so viele "Naturschützer" unterwegs waren.
Ihre Betäubungsgewehre hatten die wohl vergessen.
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von Neo
#1435418
Mein Jägerbild war früher auch nicht unbedingt positiv konnotiert, wobei es ansich eh nicht großartig wertend war, sondern sich auf reine Klischees (ältere konservative Hinterwäldler) bezog. Das kann ich jetzt gar nicht mehr so sehen, auch wenn es natürlich noch Leute gibt, die diese Klischees erfüllen. Ich denke nicht, dass deine Ansicht noch zeitgemäß ist (gerade auch im politischen Sinne) oder ich kenne einfach nur die richtigen Jäger.
Wenn du jetzt das Bruno Beispiel rauskramst (wie oben bereits geschrieben): Schwarze Schafe gibt es immer, aber die hat man in jedem Berufsstand (mal mehr, mal weniger). Genauso könnte man auch sagen, dass manche Polizisten nur Polizisten sind, weil sie Freude daran empfinden in gewissen Situationen ihre Autorität ausspielen zu können oder Menschen zur Army gehen, um andere abzuknallen - solls auch alles geben.
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von Theologe
#1435420
Neo hat geschrieben:Mein Jägerbild war früher auch nicht unbedingt positiv konnotiert, wobei es ansich eh nicht großartig wertend war, sondern sich auf reine Klischees (ältere konservative Hinterwäldler) bezog. Das kann ich jetzt gar nicht mehr so sehen, auch wenn es natürlich noch Leute gibt, die diese Klischees erfüllen. Ich denke nicht, dass deine Ansicht noch zeitgemäß ist (gerade auch im politischen Sinne) oder ich kenne einfach nur die richtigen Jäger.
Wenn du jetzt das Bruno Beispiel rauskramst (wie oben bereits geschrieben): Schwarze Schafe gibt es immer, aber die hat man in jedem Berufsstand (mal mehr, mal weniger). Genauso könnte man auch sagen, dass manche Polizisten nur Polizisten sind, weil sie Freude daran empfinden in gewissen Situationen ihre Autorität ausspielen zu können oder Menschen zur Army gehen, um andere abzuknallen - solls auch alles geben.
Ich will das jetzt nicht großartig ausweiten, weil es off topic ist. Aber nochmal zur Klarstellung:
Ich unterstelle den meisten Jägern keine niederen Beweggründe, aber eben auch keine hehren Absichten. Ziel ist es als Freizeitbeschäftigung Tiere zu erschießen. Die sagen nicht nach jedem Abschuss: "Puh, wieder eine Spezies gerettet." Schwarze Schafe sind dann nochmal ein Sonderfall, die erschießen nicht zum Verzehr, sondern wirklich nur aus "Sport".
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von phreeak
#1435432
Jagd hier ist eher nen Sport, hat aber auch den Hintergrund die Population unter Kontrolle zu halten... Man darf auch nur bestimme Arten zu bestimmten Jahreszeiten schiessen...
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von Fernsehfohlen
#1435459
Fargo - Blutiger Schnee

Jesses, was hab ich mir da denn gerade angeschaut? Überaus skurriler Film über einen Mann, der in seiner finanziellen Not zwei latent unterbelichtete Kidnapper anheuert, um seine Frau zu entführen und von ihrem schwerreichen Vater Lösegeld zu erpressen. Der Film hat eine ganz eigene Atmosphäre mit ausschließlich "speziellen" Charakteren und zum Teil völlig absurden Dialogen und ist für meine Begriffe deutlich eher Komödie als Drama - auch wenn ich letztere Genre-Einteilung weitaus häufiger gesehen habe. Habe schon ein wenig gebraucht, um mich mit dem Humor und dem von vielen (oft ins betretende Schweigen abgleitenden) Pausen und Wiederholungen dominierten Gesprächsstil zu arrangieren. Wenn das einmal gelungen ist, kann man glaube ich ganz großen Spaß daran haben, doch die Eingewöhnungszeit empfand ich schon als hoch - vor allem, wenn man von einem tief traurigen Film ausgeht und dann stattdessen DAS geboten bekommt.

"Fargo" ist ohne jede Frage einzigartig, sowohl was die Dialoge als auch Mimik und Gestik der Darsteller anbetrifft. Der Film ist der offenen und direkten Darstellung von Gewalt sehr aufgeschlossen, doch da diese Szenen auch meist in einen humoristischen Kontext eingebunden sind, habe ich sie nie als wirklich schockierend empfunden. Ganz, ganz wunderbar sind die musikalische Untermalung und die Kameraführung - in dieser Hinsicht fühlte ich mich an "Breaking Bad" erinnert, das ich diesbezüglich nahezu unantastbar grandios finde.

Ich vermag viele Empfindungen gar nicht recht in Worte zu fassen, empfand aber das Seherlebnis als ein sehr außergewöhnliches, bei dem ich mich permanent gefragt habe, ob ich das Gesehene nun als tragisch oder saukomisch empfinden soll - und ich glaube, genau das wollten die an mir bislang weitgehend vorbeigegangenen Coen-Brüder damit erreichen. Der Film hat es in jedem Fall geschafft, mich für die "Fargo"-Serie und weitere Streifen von Joel und Ethan Coen zu erwärmen. Kritik habe ich hier tatsächlich einmal nicht zu üben, leichten Punktabzug gibt es aber dafür, dass ich Humor und Machart doch als erst einmal etwas sperrig empfinde. Ansonsten sicherlich etwas, was man als Filmfan mal gesehen haben sollte.

8,5/10


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Noch zu "Earthlings":
Neo hat geschrieben:Diese alles-über-einen-Kamm-Schererei und KZ-Vergleiche...ohne Worte.
Bei ersterem stimme ich dir zu, was den KZ-Vergleich angeht, habe ich mal versucht, mir die Parallelen durch den Kopf gehen zu lassen. Ich finde, so weit sind die Mechanismen gerade in der industriellen Massenproduktion davon gar nicht entfernt. Es werden einfach schwächere Lebewesen (im Falle der KZs Minderheiten) ausgenutzt, zusammengepfercht, systematisch getötet und teilweise auch gefoltert. Unterschiede sind wohl darin zu sehen, dass es bei der Fleisch-Massenproduktion nicht um Menschen geht und das Ziel nicht ist, eine Rasse in seinem Gesamtbestand zu vernichten (im Gegenteil), aber sooo weit weg von der Realität find ich den KZ-Vergleich nun auch nicht.
Dass dieser Vergeich ideologisch extrem aufgeladen ist, sehr wahrscheinlich gezielt zur Provokation eingesetzt wurde und man gerade in Deutschland das Wort "KZ" nur in den Mund nehmen muss, um eine Hysterie auszulösen... ja, klar, geschenkt. Ich habe es nur mal versucht, rein inhaltlich zu reflektieren.
Ich mag es einfach nicht, wenn man mich so offensichtlich und mit aller Gewalt zu etwas drängen möchte.
Da gebe ich dir Recht. Gerade der Kommentar am Anfang und am Ende des Films war so verkitscht, moralinsauer und belehrend, das empfand ich auch als sehr unangenehm.
Aber ich möchte der Dokumentation natürlich nicht in fundamentalen Dingen widersprechen oder gar irgendwelche Dinge beschönigen und mich schockieren die Zustände rund um die Tierhaltung auch immer wieder, aber zusätzlich aufgeklärt hat mich das eben null.
Würde ich so nicht sagen. Also vor allem einige gefilmte Szenen empfand ich schon als sehr eindrücklich, dass sie mich in ihrer Brutalität schon gepackt haben. Ich kannte auch schon viele Vorgänge, aber beispielsweise die Szene, wo den Kühen erst die Kehle aufgeritzt wurde und man sie dann in ihrem eigenen Blut hat liegen und verrecken lassen, bis man sie dann teilweise noch lebendig an einem Fuß aufgehängt und gekocht hat... das fand ich schon bestialisch und war mir so auch nicht bekannt.

Schön dargelegt fand ich beispielsweise auch den Teil zur Unterhaltung, wo mir erstmal wieder bewusst wurde, wie bekloppt diese Stierkämpfe eigentlich schon von ihrer ganzen Idee her sind. Und das "Spiel", wo man Kälber mit einem Lasso einfängt, um sie durch die Luft zu wirbeln und auf den Boden klatschen zu lassen, kannte ich jetzt auch nicht. Also ein wenig aufgeklärt hat es mich schon, doch.

Andere Teile waren aber auch weitaus schwächer, zum Beispiel die zu Jagd, Zoo oder Wissenschaft, wo ich die Argumentation extrem schwammig und schwach fand. Gerade bei der Wissenschaft hätte mich interessiert, weshalb Tierversuche dort keine Erkenntnisse für die Menschheit bringen sollen, aber das wurde kaum erklärt, nur behauptet. Hier hatte ich dann teilweise auch den Eindruck, dass man schlicht keine Argumente hatte und nur des reinen Contra-Standpunkts wegen dagegen geschossen hat. Und das fand ich dann auch schwach, ja.

Würde aber alles in allem schon sagen, dass man "Earthlings" mal gesehen haben sollte. Eindrücklich ist der Film in jedem Fall. Aber man muss sich halt der krassen Tendenziösität bewusst sein und darf nicht einfach alles widerspruchslos abnicken, was dort behauptet wird.


Fohlen
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von Theologe
#1435477
@Fohlen

Da dir der Fargo Film so gut gefiel, kann ich dir auch die Serie ans Herz legen. Den Machern ist es gelungen den skurrilen Stil des Films einzufangen. Dabei handelt es sich nicht um ein Remake oder eine Fortsetzung, sondern nur um eine andere Geschichte im gleichen "Universum". Es gibt in der Serie, dann auch nur eine Szene, die direkten Bezug auf den Film nimmt.
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von Fernsehfohlen
#1435584
Theologe hat geschrieben:@Fohlen

Da dir der Fargo Film so gut gefiel, kann ich dir auch die Serie ans Herz legen. Den Machern ist es gelungen den skurrilen Stil des Films einzufangen. Dabei handelt es sich nicht um ein Remake oder eine Fortsetzung, sondern nur um eine andere Geschichte im gleichen "Universum". Es gibt in der Serie, dann auch nur eine Szene, die direkten Bezug auf den Film nimmt.
Habe mir eben die erste Folge davon auch angeschaut. Ein paar Eindrücke:

- Ich finde, bezüglich der Schauplätze, der Atmosphäre und des Humors ähnelt die Serie dem Film in Folge eins schon ziemlich.
- Was die Story und die Charaktere angeht, gibt es durchaus schon eine eigene Note, aber auch hier habe ich einige recht deutliche Parallelen entdeckt. Ich vermag das allerdings noch nicht als positiv oder negativ zu deklarieren.
- Schauspielerisch hat mich die Serie schon ziemlich begeistert. Martin Freeman macht das schon ganz gut, wobei mir der Film-Schauspieler in der ähnlichen Verlierer-Rolle doch noch ein bisschen besser gefallen hat. Aber in Billy Bob Thornton hab ich mich gleich verliebt - was mir am wichtigsten war, da ich sein von Steve Buscemi verkörpertes Pendant im Film am liebsten mochte. Thornton hat da aber gleich mal ein paar Pluspunkte, weil er noch so einen intellektuellen Anstrich in den Charakter reinbringt.
- Ich frage mich, wie man nach dem Piloten neun weitere Folgen füllt. Gefühlt wurde schon mehr als ein Drittel des Filmstoffs "abgearbeitet", weshalb ich gespannt bin, ob man sich mehr und mehr vom Film löst.

In jedem Fall hat mich die Serie auch gleich mal mitgerissen, das war eine sehr starke Auftaktfolge auf ähnlichem Niveau wie der Film.


Fohlen
von Ghost
#1435734
Neo hat geschrieben: Victoria 8/10[/b] - schade, dass man sich hier offensichtlich den Film nicht annehmen wollte. Hätte nämlich gerne ein paar Stimmen dazu gelesen, wobei, nein eigentlich doch nicht. Ist ja ein deutscher Film. :(
Ich hab ihn gesehen! Und fand ihn überwältigend. Dass das Ding in einer einzigen langen Einstellung gedreht wurde, macht den Film echt aus, weil man als Zuschauer dadurch total in die Handlung hineingesogen wird, immer ganz nah an der Hauptfigur ist und dadurch, dass Erzählzeit und erzählte Zeit identisch sind, ein völlig faszinierendes Zeitgefühl entsteht, was anderen Filmen durch die ständigen zeitlichen Brüche abgeht.
Schon zu Beginn, nachdem Victoria auf die Berliner Jungs trifft und sie mit ihnen durchs nächtliche Berlin zieht, hat es mir gefallen, wie natürlich das ganze wirkt und eine besondere Authentizität (langsam nervt mich mein inflationärer Gebrauch des Wortes, aber nun gut)aufgebaut wird. Krass, wie stark dann die Atmosphäre kippt bzw. allmählich Brüche im Idyll entstehen und plötzlich eine adrenalingeladene Achterbahnfahrt beginnt.

Kudos auch an den Kameramann, dem es gelingt in zweieinhalb Stunden, trotz Szenenwechseln, teilweise schwierigen Raumverhältnissen und Halbimprovisation tolle Arbeit zu leisten.

Dramaturgisch könnte man vielleicht einige weniger subtile Momente bemängeln: der Gangsterboss in der Tiefgarage oder
versteckter Inhalt:
Sonnes Stilisierung zum Märtyrer
, vielleicht auch die emotionalisierende Einbindung einer Backstory für Victoria. Aber das fällt wenig ins Gewicht angesichts des spannenden und geglückten Experiments Schippers.
versteckter Inhalt:
Und wie die Kamera und damit der Zuschauer am Ende zurückbleibt, während Victoria immer kleiner wird, ist auch ein symbolisch und narrativ starkes Abschlussbild.
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von Mew Mew Boy 16
#1435808
Ich hatte heute meinen "Movie Mania Day" und habe einige Filme in meiner Sammlung nachgeholt. Gerade im Sommer habe ich dafür, wegen Urlaub, immer mehr Zeit. 5 Filme habe ich heute geschafft und folgende sind es gewesen:

1. Paddington -> Trailer
Herzallerliebst und wundervoll. Die Geschichte von Paddington kenne ich seit der Kindheit und der Animationsfilm hat mich überzeugt. Klar ist er deutlich an ein jüngeres Publikum gerichtet und Elyas M'Barek als seine deutsche Stimme ist auch gewöhnungsbedürftig, obwohl es am Ende ganz in Ordnung war. Super süßer Film für die ganze Familie.
7,5/10

2. The Spectacular Now -> Trailer
Ich bin ein riesen Shailene Woodley Fan und deswegen musste ich den Film auch sehen. Sie spielt hier zwar eher die zweite Geige und Miles Teller steht im Vordergrund, aber die Geschichte des Augenblicks, des Treffens von 2 unterschiedlichen Menschen und deren Geschichte ist nicht neu, aber wundervoll stimmig erzählt und eben nicht für das große Popcornkino gemacht.
9/10

3. Die Schöne und das Biest (2014) -> Trailer
Ich habe im Vorfeld so viele negative Kritiken zu diesem Film gelesen, aber mich hat er tatsächlich verzaubert. Die Geschichte und die Figurenzeichnung hielt sich deutlicher an das Original und die imposanten Kulissen sind einfach gelungen. Ich habe mich in der Welt verloren und war wirklich restlos begeistert. Besonders überrascht hat mich der Auftritt von Yvonne Catterfeld. Und das Finale war dann wirklich leicht episch.
9/10

4. Bad Neighbours -> Trailer
Der Trailer hatte mir gefallen, aber manchmal sind solche Komödien ja oft nur am Anfang witzig und es entsteht am Ende eher ein Drama. Auch hier gab es kleine Drama-Elemente, aber ich fand die Mischung war perfekt. Der Witz blieb den ganzen Film über konstant und die Figuren/Schauspieler hatten wirklich eine super Chemie. Und Zac Efron hat sich wirklich zu einem Hottie entwickelt. Wow... Ich habe viel gelacht und gegrinst.
8/10

5. The Imitation Game -> Trailer
Ich bin immer noch total geflasht. Der gesamte Film ist großartig und die Art und Weise wie diese Geschichte erzählt wird ist umwerfend. ich fieberte mit, hasste Charaktere, liebte sie dann wieder und dann die Dramatik, die sich immer weiter aufbaute. Hier hat der Cast unglaublich viel getragen und Benedict Cumberbatch war umwerfend. Ich habe mit der Figur so mitgelitten. Und gerade die letzte Szene hat mich dann völlig aus der Bahn geworfen und mich weinend zurück gelassen. Gefühlschaos pur.
10/10
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von bmwtop12
#1435809
Bei 4 und 5 aber maßlos übertrieben, oder? BN verdient höchstens 3 wegen der Schwanz- und Pipikacka-witze. Die ausgebauten Airbags waren der einzige echte Gag. Seth Rogen eben. Und TIG hätte so viel mehr sein können, schaffte es aber nicht.
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von Mew Mew Boy 16
#1435812
bmwtop12 hat geschrieben:Bei 4 und 5 aber maßlos übertrieben, oder? BN verdient höchstens 3 wegen der Schwanz- und Pipikacka-witze. Die ausgebauten Airbags waren der einzige echte Gag. Seth Rogen eben. Und TIG hätte so viel mehr sein können, schaffte es aber nicht.
Darf gerne deine Meinung sein. 8) Es gibt ja keine Punkteskala-Gesetze der eigenen Meinung. "The Imitation Game" verdient aus meiner Sicht die volle Punktzahl. Über den Humor bei "Bad Neighbours" kann man sicherlich streiten, aber mir hat er als Gesamtpaket sehr gut gefallen.
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von Aries
#1435858
Ant-Man

Holy Fuck! Einer der besten Marvelfilme.
Von Anfang bis Ende lustig und die Kampfszenen sind so kreativ und mitreißend wie lange nicht. Man merkt hier ganz eindeutig den Einfluss von Edgar Wright und wie noch viel abgedrehter der Film mit ihm geworden wäre. Die CG Effekte sind wahnsinnig gut. Es gibt glaube ich keine Stelle, die mal technisch schlecht aussieht. Das gibt es auch selten.
Das Switchen zwischen groß und klein sorgt in diesen Szenen immer für kreative und lustige Ideen und Situationen.

Die Schauspieler sind alle perfekt gecastet. Michael Douglas endlich in einer Comicverfilmung zu sehen und dann in solch einer Rolle, toll.

Top Film. Schade, dass er finanziell nicht so gut ankommt wie manch anderer Marvelfilm, wo er doch eindeutig besser ist als die meisten anderen Einzelfilme.

9 / 10
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von LittleQ
#1436101
Waterboy hat geschrieben:Terminator Genisys

Die Trailer waren eine reine Katastrophe.

5,5/10
Zumindest gefallen haben mir die Trailer jetzt nicht voll und ganz. Umso mehr hat mich damals ja schon verwundert, warum der (die) Trailer hier auf QM solche Jubelstürme ausgelöst haben.

So ein bisschen muss ich nach 2/3 des Jahres doch gestehen, dass mir das "Superkinojahr 2015" doch nicht so gut gefällt, wie ich das ursprünglich mal gehofft habe. Ein paar Filme waren leicht enttäuschend, einige werden mir ein bisschen zu künstlich in die Höhe gelobt und einige Filme (wie beispw. Ant-Man oder Terminator) treiben mich mittlerweile gar nicht mehr ins Kino. Hoffe natürlich noch auf die restlichen (starken) Filme mit Star Wars als Höhepunkt, aber bisher hat mich nichts so richtig vom Hocker gerissen.
von Redheat 21
#1436171
X Man Zukunft ist Vergangenheit Rogue Cut.

Der Film hat mir besser gefallen als die Kinofassung. Weiß garnicht warum die Szenen mit Rogue rausgenommen wurden. Für mich ist der Film dadurch stimmiger.
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von Neo
#1436262
Zu Victoria:
Ghost hat geschrieben:Ich hab ihn gesehen!
Auf Dich ist da eben Verlass :o

Ich muss auch sagen, dass mir der Film noch gut nachgeht. Das war wie eine Dokumentation und die Schauspieler waren einfach großartig. Sowas in der Art sah ich noch nie, weil die meisten, gerade wenn es um wilde Partynächte usw. geht, meist plakativ, und das nicht selten in der übelsten Art (gerade die Phonologie stört mich extremst), dargestellt werden. Für mich war das alles dermaßen stimmig und ja, irgendwie spür- und nachvollziehbar. Gerade auch die Szene im Cafe, als Victoria von ihrer Vergangenheit berichtet. Zwar sehr kalkuliert, aber irgendwie auch aus dem Leben gegriffen - solche Situationen erlebt man in seltenen Fällen auch, also die, das sich Menschen öffnen, man über Gott und die Welt spricht und eben einen besonderen Moment mit Personen hat, die man eigentlich nicht kennt. Die verschwendete Kindheit/Jugend hätte man auch gut und gerne anders in Szene setzen können, aber die Musik zieht eben und letztendlich bringt es einem auch die Beweggründe näher, weshalb Victoria sich mitten ins Leben stürzt.

Und dann kam leider dieser Bruch mit dem Gangster in der Tiefgarage - hier die Plakativität - und zum Schluss eine für mich nicht ganz stimmige Verfolgungsjagd
versteckter Inhalt:
spätestens nachdem sie in das Taxi einstiegen, hätte es eigentlich aus sein müssen, denn Taxifahrer werden über solcherlei Vorfälle immer in Kenntnis gesetzt und das Verhalten der beiden ließ schon darauf schließen, dass da was im Busch ist bzw. wäre zumindest meldenswert gewesen, auch wunderte mich die späte Ankunft des Krankenwagens. An dem Mittel der Zeitraffung bedient man sich bei dieser Aufnahme nicht, entspäche schließlich auch nicht den Sinn des Films.
Aber auf jeden Fall ein sehr spannendes und sehenswertes Projekt.
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von Fernsehfohlen
#1436308
The Big Lebowski

Eine der am stärksten gehypten Kömodien der Filmgeschichte, die ich bislang bewusst gemieden habe. Zu aufdringlich wirkten die Trailer auf mich, zu gewollt die Rolle des "Dude" Jeff Lebowski (Jeff Bridges), zu überdreht auf Badass-Comedy mit vielen coolen Sprüchen getrimmt. Aber nachdem ich von den Coen-Brüdern kürzlich ja "Fargo" gesehen hatte, wollte ich dem Film dann doch einmal eine Chance geben und meine negative Haltung dem "Dude" gegenüber revidieren. Leider hat sich aber vieles von dem bestätigt, was ich befürchtet hatte.

Humor und vor allem die schräge Überzeichnung der Figuren ähneln "Fargo" zwar durchaus, aber was mir da so hervorragend gefallen hat, waren die ruhigen Momente, in denen sich ohne viel Geplapper eine herrliche Situationskomik ergeben haben, die oft auch einfach nur aus Mimik und Gestik der Charaktere resultierte. Klar lebte "Fargo" auch von den schrägen Dialogen, aber meinem Gefühl nach war der Film schon bedeutend ruhiger als TBL. Und ja, mich hat das Dauergelaber hier mitunter ziemlich angestrengt, zumal ich auch vieles so schrecklich forciert fand.

Das soll nun nicht heißen, dass ich mich nicht amüsiert hätte. Bei diesem bekloppten Theaterstück beispielsweise, beim "Dude"-Dialog mit den Polizisten oder auch bei dem Beerdigungsritual... das war schon ziemlich amüsant, ja. Und auch der cholerische Walther (John Goodman) hatte durchaus was. Wenn ich jetzt die für mich lustigen und einfach nervig-penetranten Szenen gegenrechnen müsste, käme ich wahrscheinlich auf ein ziemlich ausgeglichenes Verhältnis. Irgendwie ist der Film für mich das, was hätte aus "Fargo" werden können, wenn man sich nur auf die Comedy-Aspekte fokussiert und das Dramatische oder die Charaktere Entlarvende weggelassen hätte.

Aber ich weiß ja, dass beide Filme einen ähnlich hohen Stellenwert auch bei Cineasten und Kritikern haben, von daher scheint es hier wohl auch eine Ebene unterhalb dieser dauercoolen Kiffer- und Tunichtgut-Attitüde zu geben, die mir so überaus aufdringlich ins Auge gefallen ist. Was ich neben einiger wirklich lustiger Szenen (wozu ich ausdrücklich NICHT die zählen würde, in der Walther das Auto des Teens demoliert hat, das fand ich einfach nur komplett überdreht und anstrengend) dem Film noch zugute halten mag: Die Schauspieler sind top, die Musik ist top und auch optisch macht der Film einiges her. An einigen Stellen gibt es auch wieder wunderbare Kamerafahrten.

Also ich mag das hier jetzt wirklich nicht schlechtreden, aber... wenn ich die beiden Coen-Filme vergleiche, die ich gesehen habe, dann fällt dieser hier für mich einfach auf gutem Niveau deutlich ab.

6,5/10


Fohlen
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von bmwtop12
#1436317
Ich finde sowohl Fargo als auch The Big Lebowski ziemlich langweilig und sehr anstrengend. Für mich bleibt der beste Coen-Film "O Brother, where art thou".
von Resident
#1436369
Fohlen, neben der bmwtop12-Empfelung unbedingt noch True Grit, No Country for Old Men und A Serious Man anschauen :)
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von bmwtop12
#1436374
Ja, True Grit ist auch ok, hatte ich vergessen. No Country geht aber nur so, den fand ich eher langatmig. Typischer Fall für eher durchschnittlichen Oscar-Gewinner.
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