Alles muss raus
Will Ferrell gehört zu den witzigsten Comedians der USA, aber die Meinungen spalten sich bei ihm. Manche lieben ihn, andere wiederum hassen ihn. Ich bin ein großer Fan von ihm und mir gefällt sein Humor. In “Alles muss raus” drückt er aber mal auf die Bremse und zeigt, dass er nicht nur Comedyrollen spielen kann. Leider ist das Gesamtpaket nicht ganz überzeugend, und das Konzept kann nicht sein ganzes Potential ausschöpfen.
Dan Rush, der für die Regie und das Drehbuch verantwortlich ist, nahm die Kurzgeschichte “Warum tanzt ihr nicht” von Raymond Carver und fügte weitere Charaktere hinzu. Dan Rush besitzt ein Gespür für die ruhigen Momente, doch leider fehlen die ganz großen Emotionen. Zudem fehlt dem Skript der etwas Tiefgang, die Nebencharaktere bleiben blass und das Ende ist alles andere als befriedigend.
Will Ferrell ist Nick Halsey, er besitzt eigentlich alles: Eine Frau, ein großes Haus und ein gut bezahlter Job. Doch ein Tag verändert alles, er verliert seinen Job, zudem will sich seine Frau von ihm scheiden lassen und lässt ihn nicht mehr in das gemeinsame Haus, seine ganzen Sachen liegen alle auf dem Garten. Und von da an will er von seinem Garten nicht mehr weg und macht sich es gemütlich. Will Ferrell kann in diesem Film zeigen dass er auch in Dramen gut spielen kann. Man wundert sich schon, Ferrell so ruhig zu sehen, gewöhnt sich aber daran. Er könnte ruhig weitere Dramarollen annehmen. Christopher Jordan Wallace als der ungewöhnliche Freund von Nick macht seinen Job auch mehr als gut. Rebecca Hall ist wie gewohnt gut, Michael Penas Figur hat nicht so viel Screentime, kann also sein Talent nicht zeigen.
Das Konzept von “Alles muss raus” ist ziemlich interessant. Ein Mann der alles verloren hat lebt einsam in seinem Garten. Klingt simpel, aber was man daraus gemacht hat ist ziemlich erfreulich. Die Charakterzeichnung von Nick Halsey ist überzeugend, und Will Ferrell mit seiner traurigen Mimik hat mir sehr gut gefallen. Der Film zeichnet ein überzeugendes Bild eines Mannes, der am Ende ist und Angst davor hat, ein Neuanfang zu wagen. Die Dramedy spielt meistens an einem Ort und zwar im Garten. Viele Ideen wissen zu überzeugen, der kleine Kenny und die Nachbarin Samantha bringen etwas Abwechslung in die Story. Auch einige witzige Momente kann der Film verzeichnen, doch irgendwann geht dem Film die Luft aus und die Story ist ausgelutscht. Das Ende ist auch nicht befriedigend, ich hätte mir ein rundes Ende lieber gewünscht. Aber alles in allem ist “Alles muss raus” ein ordentlicher Streifen, der aber hätte besser sein können.
6,5/10