- Di 11. Feb 2014, 14:07
#1335955
Ricky, ich tu jetzt einfach mal so, als könne ich mit dir ernsthafte Diskussionen führen ... Den Eindruck hatte ich bislang nicht, aber belehre mich bitte(!) eines besseren.
Nettes, durchaus interessantes Beispiel, das du da anführst. Könnte man drüber diskutieren, wenn es wenigstens den Punkt meiner Argumentation streifen würde.
Ich sage ja nicht, dass es keine Unterschiede bei Filmen und keine Zielgruppen gibt, ich sehe die Unterschiede nur an anderer Stelle.
Es gibt keine Männer- oder Frauenfilme als so klare, von den Machern gedachte Kategorie, wie sie gerne und auch hier dargestellt wird. Das belegen doch schon, ich wiederhole mich, die Listen, die ich verlinkt habe. Nur weil ein Film auf Action setzt und Romantik weglässt ist er doch kein reiner Männerfilm oder für Männer gedacht. Und andersum ist eine RomCom nicht zwingend nur für Frauen gedacht.
Dass es eher Zielgruppen- als Genderorientierung gibt, belegt doch schon deine übertriebene, sinnlose und falsche (!) Ausweitung meiner Argumentation:
Du verstehst den gewichtigen Unterschied, oder?!
Um mal zu Frauenklamotten, Frauenschuhen, Frauenfrisuren etc zu kommen: Sie brauchen natürlich eine am Geschlecht orientierte Kategorisierung, allein schon aus dem Grund, dass Männer einen anderen Körperbau und größere Füße haben als Frauen.
Aber: Alle drei sind ein hervorragender Beleg für meine Behauptung, dass es um Zielgruppen geht, nicht nur um das Geschlecht. Früher waren Hosen mal Männerkleidung, Frauen sogar verboten, heute sind sie geschlechtsneutral. Und wie viele Frauen gibt es, die "männliche" Sportschuhe gegenüber dem klassischen "Frauenschuh" (siehe SatC) bevorzugen? Und was sind Frauen-/Männerfrisuren, seit Männer mit langen und Frauen mit kurzen Haaren nicht mehr ein politisches Statement unterstellt wird, sondern jeder seine Haare tragen darf, wie er will?
Es gibt nicht mehr das klassische Bild von Frauen mit langen Haaren, Röcken und Pumps und Männern mit kurzen Haaren, Hosen und Sneakern. Darüber werden Männer und Frauen heute nicht mehr definiert. Oder doch, aber nur in konservativen Kreisen, in denen modernes Frau-/Mannsein genauso verpönt ist wie andere sexuelle Orientierung. Und daher wird wohl keiner hier damit argumentieren wollen ...
Es geht aber noch weiter mit der Erkenntnis, dass es keine Geschlechter-, sondern eine Interessenstrennung gibt:
Die moderne Erziehung weicht endlich die bescheuerten Grenzen zwischen Jungs- und Mädchenspielsachen auf, lässt sie teilweise ganz verschwinden. Jungs dürfen jetzt mit Puppenhäusern und Barbies spielen, wenn sie das wollen, Mädchen mit Fischertechnik, Pistolen und Eisenbahnen (usw.). Und es ist bekannt und erwiesen, dass die Spielzeugwahl Kindern nicht schadet, im Gegenteil.
Mädchen in angeblichen Männerberufen sind jetzt genauso gefragt wie Jungs in scheinbaren Frauenberufen. Die Wahl fällt zwar noch recht klassisch, aber die Grenzen zerfließen immer mehr. Heute wird der Beruf nach Interesse gewählt, nicht nach angeblich so wichtigem Geschlecht.
Es gibt immer mehr politische Diskussionen zur Frage, ob Männer und Frauen ausreichend gleichberechtigt sind. Frauenquote ist hier nur ein Beispiel, aber auch Lehrpläne und Unterrichtsmethoden werden in Frage gestellt.
Interesse steht endlich über Geschlecht. Schon Mädchen dürfen (Spielzeug-)Waffen mögen, Frauen Liebesschnulzen langweilig finden, Männer sich schminken, Jungs mit Puppen spielen.
Es gibt keine absolute Geschlechtertrennung mehr - außer in Kategorien, die das zwingend erfordern (Damenabteilung bei Kleidung, Frauenärzte etc).
Und genau deshalb gibt es keine Männer- und Frauenfilme, sondern Filme, die für eine Interessensgruppe gemacht wurden. Die Macher orientieren sich doch nicht (mehr, falls sie das je taten und das nicht nur Schubladen der Zuschauer waren) am Geschlecht der Kinogänger, sondern an den Interessen. Sie machen in den Trailern deutlich, was ihr Film hauptsächlich bietet (Action/Liebe), was er aber auch nicht oder weniger leistet (Liebe/Action) und sprechen so ihre Zielgruppe an, die eben diese Interessen hat.
Nettes, durchaus interessantes Beispiel, das du da anführst. Könnte man drüber diskutieren, wenn es wenigstens den Punkt meiner Argumentation streifen würde.
Ich sage ja nicht, dass es keine Unterschiede bei Filmen und keine Zielgruppen gibt, ich sehe die Unterschiede nur an anderer Stelle.
Es gibt keine Männer- oder Frauenfilme als so klare, von den Machern gedachte Kategorie, wie sie gerne und auch hier dargestellt wird. Das belegen doch schon, ich wiederhole mich, die Listen, die ich verlinkt habe. Nur weil ein Film auf Action setzt und Romantik weglässt ist er doch kein reiner Männerfilm oder für Männer gedacht. Und andersum ist eine RomCom nicht zwingend nur für Frauen gedacht.
Dass es eher Zielgruppen- als Genderorientierung gibt, belegt doch schon deine übertriebene, sinnlose und falsche (!) Ausweitung meiner Argumentation:
RickyFitts hat geschrieben:Gibt es in deiner Welt dann eigentlich Frauenklamotten, Frauenschuhe, Frauenschmuck und Frauenfrisuren? Wenn man deine Logik streng weiterführt ("es gibt ja Männer, die das auch mögen"), wäre das angesichts dieser beiden Bekannten von mir, wohl nicht mehr der Fall...Erstmal zeigst du hier, dass du meine Argumentation nicht gelesen oder nicht verstanden hast. Ich sage, dass es Zielgruppen gibt, die nicht durch das Geschlecht definiert werden. Nicht, dass ein Film kein Männerfilm mehr ist, wenn ihn eine Frau mag, sondern dass es von vornherein keine Männer-/Frauenfilme gibt.
Du verstehst den gewichtigen Unterschied, oder?!
Um mal zu Frauenklamotten, Frauenschuhen, Frauenfrisuren etc zu kommen: Sie brauchen natürlich eine am Geschlecht orientierte Kategorisierung, allein schon aus dem Grund, dass Männer einen anderen Körperbau und größere Füße haben als Frauen.
Aber: Alle drei sind ein hervorragender Beleg für meine Behauptung, dass es um Zielgruppen geht, nicht nur um das Geschlecht. Früher waren Hosen mal Männerkleidung, Frauen sogar verboten, heute sind sie geschlechtsneutral. Und wie viele Frauen gibt es, die "männliche" Sportschuhe gegenüber dem klassischen "Frauenschuh" (siehe SatC) bevorzugen? Und was sind Frauen-/Männerfrisuren, seit Männer mit langen und Frauen mit kurzen Haaren nicht mehr ein politisches Statement unterstellt wird, sondern jeder seine Haare tragen darf, wie er will?
Es gibt nicht mehr das klassische Bild von Frauen mit langen Haaren, Röcken und Pumps und Männern mit kurzen Haaren, Hosen und Sneakern. Darüber werden Männer und Frauen heute nicht mehr definiert. Oder doch, aber nur in konservativen Kreisen, in denen modernes Frau-/Mannsein genauso verpönt ist wie andere sexuelle Orientierung. Und daher wird wohl keiner hier damit argumentieren wollen ...
Es geht aber noch weiter mit der Erkenntnis, dass es keine Geschlechter-, sondern eine Interessenstrennung gibt:
Die moderne Erziehung weicht endlich die bescheuerten Grenzen zwischen Jungs- und Mädchenspielsachen auf, lässt sie teilweise ganz verschwinden. Jungs dürfen jetzt mit Puppenhäusern und Barbies spielen, wenn sie das wollen, Mädchen mit Fischertechnik, Pistolen und Eisenbahnen (usw.). Und es ist bekannt und erwiesen, dass die Spielzeugwahl Kindern nicht schadet, im Gegenteil.
Mädchen in angeblichen Männerberufen sind jetzt genauso gefragt wie Jungs in scheinbaren Frauenberufen. Die Wahl fällt zwar noch recht klassisch, aber die Grenzen zerfließen immer mehr. Heute wird der Beruf nach Interesse gewählt, nicht nach angeblich so wichtigem Geschlecht.
Es gibt immer mehr politische Diskussionen zur Frage, ob Männer und Frauen ausreichend gleichberechtigt sind. Frauenquote ist hier nur ein Beispiel, aber auch Lehrpläne und Unterrichtsmethoden werden in Frage gestellt.
Interesse steht endlich über Geschlecht. Schon Mädchen dürfen (Spielzeug-)Waffen mögen, Frauen Liebesschnulzen langweilig finden, Männer sich schminken, Jungs mit Puppen spielen.
Es gibt keine absolute Geschlechtertrennung mehr - außer in Kategorien, die das zwingend erfordern (Damenabteilung bei Kleidung, Frauenärzte etc).
Und genau deshalb gibt es keine Männer- und Frauenfilme, sondern Filme, die für eine Interessensgruppe gemacht wurden. Die Macher orientieren sich doch nicht (mehr, falls sie das je taten und das nicht nur Schubladen der Zuschauer waren) am Geschlecht der Kinogänger, sondern an den Interessen. Sie machen in den Trailern deutlich, was ihr Film hauptsächlich bietet (Action/Liebe), was er aber auch nicht oder weniger leistet (Liebe/Action) und sprechen so ihre Zielgruppe an, die eben diese Interessen hat.
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