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von Theologe
#1339174
Stefan hat geschrieben:
Hab mir heute Abend den Film wieder mal gegeben und mit meinem Bruder geschaut - und ja, er ist immer noch großartig
Ich habe bisher auch nur Gutes über deinen Bruder gehört.
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von ultimateslayer
#1339178
Stefan hat geschrieben: Ich hab mir diesmal nur gedacht, dass der Charakter von Sandra Oh irgendwie kein Ende bekam - die wurde eingeführt als "nosy neighbour" und dann sieht man sie einfach nicht mehr. Aber gut, ist ja auch egal :lol:
Die hatte auch nur ein, zwei Miniszenen, oder? Ja, das war echt merkwürdig. Ich bilde mir ein im Kopf zu haben, dass sie mit der Produktion involviert war (auf Wiki steht zumindest, dass Oh was mit Ellen Page machen wollte). Vielleicht wollten sie mit ihrem Gesicht ein wenig auf sich aufmerksam machen. Ellen Page und Patrick Wilson waren damals ja noch Niemande und Sandra Oh wurde gerade zum over night Star mit Greys. Könnte mir vorstellen dass es ein glücklicher Zufall war, dass man was mit Oh gedreht hatte, es aber nur verwendet hat, weil sie eben grade recht bekannt geworden war. Die Szenen für sich haben nämlich definitiv riechen nämlich schon nach etwas dass man eigentlich rausschneiden würde.

Wenn wir schon beim Thema, von rewatches toller Filme sind:
Ich hab gestern In Bruges zum zweiten Mal gesehen und wow, auf der Leinwand mit gutem Sound ist die Atmosphäre echt phänomenal. Hätte fast Bock ihn nochmal zu schauen. Mag den Film auch definitiv ein Stück lieber als Seven Psychopaths. Was mich aber am meisten wunderte, weil ichs gar nicht mehr im Kopf hatte, der Film ist extrem witzig. Ich hab buchstäblich Tränen gelacht. Außerdem haben die Themen diesmal viel besser geklickt. Beim ersten Mal hab ich gar nicht so gemerkt gehabt, wie gut das alles im vorhinein gesäht und später geerntet wurde. An der Art wie alles einen Kreis bildet merkt man merkt definitiv den Theater background. Toller Film. Könnte in meine Top 10 oder 20 aller Zeiten passen.
von Chris_23
#1339179
Stromberg

Genial! Der beste und vor allem lustigste deutsche Film seit langem! Stark wie wirklich sämtliche Figuren aus der Serie auch im Film vorkommen. Die Story ist auch überzeugend und die Strombergschen Sprüche kommen auch nicht zu kurz. Bin mal gespannt auf wie viele Zuschauer der Film kommt.
Wup-Wup! :mrgreen:

9,5/10
von Rafa
#1339189
Donnie Brasco (1997)
Ich liebe ja alle Filmgenres. Drama, Komödie, Action oder Sci-Fi, ich bin immer dabei. Aber wenn ein guter Gangsterfilm erscheint, dann werde ich besonders hellhörig, denn mich faszinieren einfach die Geschichten aus diesem Milieu. Meisterregisseur Martin Scorsese prägte das Genre mit "Goodfellas" und "Casino", Francis F. Coppola drückte dem Genre mit "Der Pate"-Trilogie seinen Stempel auf. Doch neben diesen bekannten Vertretern gibt es noch so einige andere Gangsterfilme, die wahnsinnig gelungen sind und Spaß machen. Und dazu zählt auch "Donnie Brasco", der mit Johnny Depp und Al Pacino eine Killer-Combo besitzt.

Der britische Regisser Mike Newell konnte, bevor er die Regie zu "Donnie Brasco" übernahm, mit seinen britischen Komödien glänzen. "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" ist wohl sein bekanntester Film, der auch ziemlich unterhaltsam ist. Doch mit dieser starken Biographie liefert er seine bisher beste Leistung ab. Besonders brilliant inszeniert ist die Beziehung zwischen Joe und Lefty, deren Dynamik allein den Film sehenswert macht. Genau dieser Aspekt unterscheidet Newell's Film von anderen Klassikern des Genres. Er konzentriert sich primär auf die Beziehung und nicht auf die Machenschaften der Mafia. Drehbuchautor Paul Attanasio wurde zurecht für einen Oscar nominiert, denn sein Skript ist klasse geschrieben und überzeugt als Charakterstudie eines Mannes, dem das Leben eines Kriminellen anspricht und ihn auch so auslebt, indem es sein eigentliches Leben vernachlässigt. Die Beziehung zwischen Lefty und Joe ist sehr gut geschrieben und das Highlight des Films.

Al Pacino ist Benjamin 'Lefty' Ruggiero, ein kleiner Gangster, der als Auftragskiller für die Mafiafamilie Bonanno arbeitet. Schon seit Jahren versucht er, im Business aufzusteigen, doch andere Kollegen werden immer bevorzugt. Als er Donnie kennenlernt und ihn in die Familie einführt, steigt so allmählich sein Ansehen. Aber Donnie macht ihm den Platz in der Familie streitig. Al Pacino ist ganz stark in diesem Film als Kleingangster. Seine inneren Konflikte werden subtil und wahnsinnig gut von ihm dargestellt. Johnny Depp spielt den Agenten Joe Pistone, der undercover für die FBI ermittelt. Seine Aufgabe ist es, sich in die Mafiafamilie von Bonanno einzuschleusen. Ist ihm das aber erstmal gelungen, findet er Gefallen an seinem neuen Lifestyle. Solche Rollen muss Depp öfters spielen. Klar, als tuntiger Pirat ist er auch toll, aber solche lebensnahen Rollen können sein wahres Talent offenbaren. Als Donnie Brasco liefert er eine tolle Performance ab und bildet mit Pacino ein starkes Duo, das sich gegenseitig perfekt ergänzt. Für mich ist er sogar einen Ticken stärker als Pacino. Der Supporting Cast kann ebenfalls überzeugen, allen voran Michael Madsen. Anna Heche ging mir teilweise auf die Nerven, aber daran ist wohl das Drehbuch schuld.

Wenn ich an starke Gangsterfilme denke, dann muss "Donnie Brasco" einfach erwähnt werden. Er ist kein Meisterwerk wie beispielsweise "Goodfellas" oder "Der Pate", aber er ist nah dran, eines zu sein. Der Film lebt von seiner realitätsnahen Darstellung der Unterwelt, speziell der Familie Bonanno. Die kalte und dreckige Atmosphäre werden von der Kamera sehr gut aufgefangen und die Auswahl der Kostüme ist ebenfalls gelungen, sodass man das Gefühl bekommt, tatsächlich eine Mafia-Welt vor seinen Augen zu haben. Die größte Stärke des Films liegt aber in der Darstellung der Beziehung Brasco und Lefty. Man übertreibt es nie, die Entwicklung läuft glaubwürdig ab und die Charaktere sind toll geschrieben. Man kauft dem Film ab, dass Pistone alias Brasco sich in der Unterwelt wohlfühlt und dementsprechend eine größere Rolle in der Familie Bonanno besitzen will. Die kleine Nebenhandlung und Szenen mit seiner Frau verstärken dieses Gefühl und ergänzen wunderbar die Hauptstory und dient ihrem Zweck. Es fehlen aber die großen Momente, Überraschungen, die den Film sonst zu einem Meisterwerk gemacht hätten. Das Ende wird nicht allen gefallen, aber für mich war das ein gelungener Abschluss. Wer also auf Mafia-Filme steht, darf sich "Donnie Brasco" nicht entgehen lassen.
8,5/10
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von Theologe
#1339191
Als ich Donnie Brasco das erste mal sah, war ich irgendwie enttäuscht, weil Lefty so ein Loser war und ich Al Pacino eben eher als großen Gangsterboss erwartete. Ein paar Jahre später, mit einem erwachsenen Filmgeschmack, sah ich den Film dann nochmal und seitdem ist Donnie Brasco mein Lieblingsfilm mit Johnny Depp, gerade weil er da nicht rumclownt und auch Pacino weiß ich seither auch richtig zu schätzen.
von Rafa
#1339192
Theologe hat geschrieben:Als ich Donnie Brasco das erste mal sah, war ich irgendwie enttäuscht, weil Lefty so ein Loser war und ich Al Pacino eben eher als großen Gangsterboss erwartete. Ein paar Jahre später, mit einem erwachsenen Filmgeschmack, sah ich den Film dann nochmal und seitdem ist Donnie Brasco mein Lieblingsfilm mit Johnny Depp, gerade weil er da nicht rumclownt und auch Pacino weiß ich seither auch richtig zu schätzen.
Bin schon auf den Film Black Mass gespannt, denn darin wird er den Mafioso Whitey Bulger verkörpern, heißt also für ihn back to the roots. Freut mich, dass wir ihn in der Zukunft auch in normalen Rollen sehen werden (Transcendence, Mortdecai, und eben Black Mass).
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von RickyFitts
#1339272
Despicable Me 2
Ähnlich bemühte Fortsetzung wie bei Cloudy 2. Ja, die Minions sind drollig, ja, einiger Slapstick funktioniert prima. Aber die Story plätschert so uninteressant vor sich hin und bleibt trotz der Anti-Held Ausgangslage ohne jeden Biss. Unterhaltsam, aber schon vergessen, bevor der Abspann durch ist.
5/10

American Hustle
Die erste halbe Stunde hat mich noch richtig skeptisch gemacht: ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn da alle Hauptcharaktere erstmal munter per voice over ihre jeweilige Exposition runterspulen. "Zeigen, nicht sagen!" Absoluter Dramaturgie-Minimalstandard. Vor allem, wenn hier Sachen erzählt werden, die man mit einer wirklich kurzen Szene auch so knackig kompakt hätte transportieren können. Aber der Film fängt sich. Mehr als das. Sobald Bale, Cooper und vor allem die umwerfende Amy Adams so richtig aufspielen, fallen auch beim Drehbuch alle Elemente an ihren Platz. Der zweite Akt hat dann plötzlich einen bemerkenswert starken Flow. Das Pacing ist plötzlich nahezu perfekt, die Szenenfolgen flutschen wunderbar. Und wenn im dritten Akt dann auch JLaws Rolle gewichtiger wird, wächst die Dynamik zwischen den Rollen nochmal über sich hinaus. Nach schwächelndem Start doch ein sehr gelungener Film mit guter Auflösung und geschliffenen Dialogen. (selbst in den bemängelten voice overs finden sich noch so tolle Zeilen wie: "She was the picasso of passive aggressive karate"). Vor allem lebt der Film aber von grandiosen Performances von Christian Bale und mehr noch Amy Adams.
9/10

Thor 2: The Dark World
Teil 1 war für mich der deutlich schwächste Phase 1 Film. Das Sequel ist da doch ein ganz deutlicher Schritt nach vorne. Vor allem auch, weil man hier endlich was für Natalie Portman zu tun gefunden hat und die Story einen etwas stringenteren, roten Faden hat. Ansonsten ist das wieder ein sauber produzierter Marvel-Action-Klopper mit hübschen Effekten, den ich nur nach all den vorigen Filmen langsam nicht mehr besonders aufregend finden kann. Umso mehr ruhen meine Hoffnungen dieses Jahr auf den Guardians of the Galaxy, die hoffentlich wieder frischer wirken und weniger "been there, done that" feeling haben.
7,5/10
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von Theologe
#1339295
RickyFitts hat geschrieben:Umso mehr ruhen meine Hoffnungen dieses Jahr auf den Guardians of the Galaxy, die hoffentlich wieder frischer wirken und weniger "been there, done that" feeling haben.
Gilt für mich auch schon bei Winter Soldier, weil da zumindest angekündigt wurde, dass der mehr Agentenfilm als Comic-Action sei, wenngleich der Trailer natürlich eher aussieht wie The Avengers.
Die Guardians nehme ich gar nicht so sehr als Marvelfilm, sondern als SciFi im Stil von Firefly, nur eben von Marvel.
von Stefan
#1339337
12 Years a Slave

Wahnsinn - der Film hat mich total mitgenommen und fertig gemacht. Ja, man erwartet ja schon gewisses, wenn man sich einen Film über Sklavenhaltung in den USA ansieht - aber trotzdem hat mich das alles furchtbar berührt. Die Story von Solomon, der als freier Mann einfach so entführt wird und dann in ner Zelle von Sklavenhändlern aufwacht und dann 12 Jahre als Sklave leben muss, bis er es endlich schafft, seiner Familie einmal eine Nachricht zukommen zu lassen, ist wirklich sehr stark inszeniert. Neben Chiwetel Ejiofor sind natürlich Michael Fassbender, Sarah Paulson und vor allem Lupita Nyong'o hervorzugeben. Fassi und Paulson sind so furchtbar ekelhafte Menschen, man würde ihnen am liebsten die Köpfe einschlagen - aber das spielen die beiden natürlich großartig - Fassbender bekommt da natürlich mehr zu tun und vor allem die "Whip"-Szene ist eigentlich kaum zu ertragen. Sarah Paulen glänzt vor allem in ein paar kleinen Szenen, in denen sie Patsey quält, weil ihr Mann mehr in einer Sklavin interessiert ist als an ihr. Und ja, Patseys Story hat mich dann eigentlich sogar noch mehr mitgenommen, als die von Solomon.

Insgesamt wirklich ein sehr guter, wenn auch emotional anstrengender Film.

9 von 10
von Columbo
#1339346
The Blues Brothers

Es fällt etwas schwer Worte zu diesem extrem skurrilen Film zu finden. Es ist auf alle Fälle ein riesiger Spaß, mit sehr gelungenen Musik-Einlagen, tollen Schauspielern und unglaublich coolen Typen. Alleine das Finale, in dem die Blues Brothers von gefühlt 200 Polizei-Wagen (die auch so ziemlich alle geschrottet werden), Feuerwehr, Army und Nationalgarde verfolgt werden (wegen Fahrens ohne Führerschein :lol: ) ist es schon wert diesen Film zu sehen. Überhaupt zeichnet sich der Film durch enorme Zerstörungswut aus. Eine Story ist nicht wirklich vorhanden und dient nur dazu die ganzen verrückten Einfälle und Musik-Einlagen irgendwie zu verbinden. Dazu mischt noch die Nazi-Partei mit und eine Frau, die immer wieder plötzlich auftaucht um die Blues Brothers zu töten, warum auch immer. :D John Belushi und Dan Aykroyd sind als Blues Brothers extrem cool und sondern One-Liner am laufenden Band ab, dazu gibt es jede Menge Gast-Auftritten von Legenden wie James Brown oder Ray Charles. Insgesamt also einfach extrem lustig, kultig und unterhaltsam, sollte man definitiv gesehen haben.

9/10
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von blra
#1339348
Die große Schönheit - La Grande Bellezza
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Der Film handelt von Jep Gambardella, der einen Bestseller-Roman geschrieben hatte und seitdem in der Partywelt Roms als Kunstkritiker seit 40 Jahren vor sich hinlebt. An seinem 65. Geburtstag setzt der Film ein und beschreibt mehrere (typische) Situationen aus Jeps Leben. Der Film verfolgt dabei keine grobe Handlung, sondern reiht diese Situationen aneinander und beschreibt damit Jep. Ich halte den Film aber nicht nur für eine Charakterstudie, sondern vor allem für eine Studie der heutigen Gesellschaft. Ebenso lassen sich dann in dem Film Ansätze für den Sinn des Lebens, Liebe, Kunst, Dekadenz, Spiritualität, Stadtleben, Altern und den Tod finden, was es schwierig macht, den Film im ersten Moment greifbar zu machen. Wenn man sich darauf einlässt, kann man aus dem Film sehr viel mitnehmen und fühlt sich nicht nur durch die Party-Szenen, sondern auch durch einige ungemein witzige Dialoge und Situationen unterhalten. Zu erwähnen bleibt, dass der Film auf technisch höchstem Niveau spielt. Vor allem den Schnitt vieler Szenen empfand ich als herausragend. Gerade bei den Party-Szenen. Ein grandioser Film, der hoffentlich den Oscar für den besten fremdsprachigen Film holt. Mich wundert es jedenfalls, dass der Film nominiert wurde, da das kein typischer Film ist, der normalerweise in dieser Kategorie auftaucht. 9,5/10.
von Rafa
#1339522
Besser geht's nicht (1997)
Das Skript zu "Besser geht's nicht" gehörte damals zu den besten unverfilmten Drehbüchern in Hollywood, aber die Produzenten fanden einfach nicht das richtige Duo für die Hauptrollen. Für die Rolle des Melvin waren eigentlich John Travolta und Kevin Kline vorgesehen, doch ein Vertrag kam nie zustande. Die Rolle der Carol war noch begehrter. Melanie Griffith, Uma Thurman, Holly Hunter und Courtney Love kämpften um die Rolle. Letztendlich wurden Jack Nicholson und Helen Hunt gecasted, wahrscheinlich die klügste Entscheidung in Hollywood, die getroffen wurde, denn beide gewannen den Oscar. Der Film ist fantastisch und glänzt dank der starken Chemie der beiden Hauptdarsteller. Aber besonders die Geschichte wirkt authenthisch.

James L. Brooks hat schon oft ein feines Händchen für Komödien bewiesen, wie auch diese Filmkomödie diese Tatsache eindrucksvoll beweist. Schön ruhig und mit gemächlichem Tempo erzählt der Regisseur die Geschichte eines ungewöhnlichen Mannes, den man einfach lieb haben muss. Die Inszenierung kann überzeugen, handwerklich ist alles einwandfrei, doch besonders die Balance zwischen Komödie und Drama kann hier punkten. Nicht viele Filme schaffen ein solch ausgewogenes Gleichgewicht, Brooks gelingt das mit Leichtigkeit. Noch besser als seine Regie ist das von ihm geschrieben Drehbuch. Pointierte und scharfe Dialoge treffen fast immer ins Schwarze. Brooks schafft es, beim Zuschauer eine Achterbahnfahrt der Gefühle einzuleiten. In dem einen Moment lacht man herzhaft, dann wird es wieder etwas traurig, bevor wieder das Lachen einsetzt. Fantastisch.

Jack Nicholson spielt Melvin Udall, ein genialer Schriftsteller, aber auch fürchterlicher Genosse. Seine Aggressionen kann er nie unter Kontrolle halten und er hat Dutzende Ticks. Nur eine Person besitzt die Fähigkeit, ihn zu zähmen, und zwar die Kellnerin Carol. Dank ihr versucht er, ein besserer Mensch zu werden, um auch so ihr Herz zu erobern. Jack Nicholson gehört zu den besten Schauspielern aller Zeiten. Er kann jedes Genre mit einer großen Leichtigkeit tragen. In diesem Film schafft er es, einem unsympathischen Menschen menschliche Züge zu verleihen, die ihn sympathisch machen. Es kommt sogar so weit, dass der Zuschauer mit ihm mitfiebert und hofft, dass er mit Carol endet. Zurecht hat er für diese Darbietung einen Oscar bekommen, denn diese Rolle gehört zu seinen besten. Mit Helen Hunt landete man ebenfalls einen Casting-Coup. Sie geht in ihrer Rolle als Kellnerin, die keinen Mann findet, weil sie sich um ihren kranken Sohn kümmern muss, auf. Die verschiedenen Facetten ihres Charakters werden von ihr glaubwürdig dargestellt und mit Nicholson bildet sie ein überzeugendes Duo, das sehr viel Chemie besitzt. Greg Kinnear brilliert ebenfalls in einer Nebenrolle, gehört definitiv zu seinen stärksten Leistungen in seiner gesamten Karriere.

"Besser geht's nicht" ist eines der schönsten Liebeskomödien der letzten Jahre, hier stimmt fast alles. Der Film schafft es auf so vielen Ebenen, zu überzeugen. Am besten gefiel mir natürlich die Art und Weise, wie sich die Beziehung zwischen Melvin und Carol entwickelt hat und wie die Beziehung dargestellt wurde. In den meisten anderen 0815-Romantic Comedies gibt es zwischen den Hauptdarstellern kleine Differenzen, die am Ende gelöst werden, damit sie zusammenkommen und die Zuschauer ein Happy Ending bekommen. Dieser Film geht da andere Wege, was man alleine am Ende merkt.Melvin und Carol passen nicht zusammen, nicht auf dem ersten Blick. Doch wie sie sich näher kommen, ist wunderbar inszeniert und glaubwürdig. Das liegt auch an den Darstellungen der Schauspieler, aber auch dem Drehbuch ist es zu verdanken, dass die Zuschauer diese Beziehung abkaufen. Dazu kommen die wunderbar geschriebenen, lebensnahen Dialoge, die manchmal so lustig und scharf sind, dass andere Komödien sich davon eine Scheibe abschneiden könnten. Außerdem muss man Udall einfach gern haben. Wenn er einem weiblichen Fan die Meinung geigt, ist das einfach fies, aber auch raffiniert und unterhaltsam. "Besser geht's nicht" ist ein wundervoller Film mit tollen Schauspielern und einem smarten Drehbuch. Besser geht es fast nicht mehr.
9/10
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von Doug Heffernan
#1339593
Gravity

Diesen Hype um den Film verstehe ich leider nicht. Klar, er ist spannend und es gibt wirklich tolle Bilder, aber für mich ganz klar zu wenig. Eine Story gibt es quasi gar nicht und mit 85 Minuten auch sehr kurz. Sandra Bullock macht ihre Sache ganz ordentlich. 7/10
von zvenn
#1339595
Doug Heffernan hat geschrieben:Gravity

Diesen Hype um den Film verstehe ich leider nicht.
Im Kino war der Film in 3D halt einfach ein Erlebnis.
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von Theologe
#1339596
Doug Heffernan hat geschrieben:Gravity

Diesen Hype um den Film verstehe ich leider nicht. Klar, er ist spannend und es gibt wirklich tolle Bilder, aber für mich ganz klar zu wenig. Eine Story gibt es quasi gar nicht und mit 85 Minuten auch sehr kurz. Sandra Bullock macht ihre Sache ganz ordentlich. 7/10
Niemand der den Film hyped sagt etwas anderes, aber die Hyper waren eben im Kino. Der Film beeindruckt visuell.
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von Doug Heffernan
#1339597
zvenn hat geschrieben:Im Kino war der Film in 3D halt einfach ein Erlebnis.
Um das beurteilen zu können, muss ich aber nicht zwingend ins Kino gehen.
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von Theologe
#1339605
Doug Heffernan hat geschrieben:
zvenn hat geschrieben:Im Kino war der Film in 3D halt einfach ein Erlebnis.
Um das beurteilen zu können, muss ich aber nicht zwingend ins Kino gehen.
Doch genau das musst du in dem Fall. Wie gesagt, niemand hypt den Film für die Story oder die Charaktere.
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von Aries
#1339614
Niemand, der hier 10/10 gezückt hat, wie ich, vergab sie wegen Story und Charaktere. Die 10/10 gehen alleine auf das Konto der realistischen Atmosphäre und des Spektakels. Das ist ein Film, der für das Kino (oder ein SEHR gutes Heimkino) gemacht wurde. Ein Erlebnisfilm. Ist das so schwer zu verstehen?

Ich schaue gerade Verblendung auf Pro7. Kann es sein, dass die fast die gesamte Vergewaltigungs und Racheszene rausgeschnitten haben? Wer hat von euch damals noch gesagt, die US Szenen sind heftiger als die Schweden Szenen? Also die Szenen aus Schweden sind mir deutlichst heftiger in Erinnerung.
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von Doug Heffernan
#1339621
Das ist überhaupt nicht schwer zu verstehen. Ich habe den Film in 3D gesehen und mit einem ganz ordentlichem Heimkino, wie ich finde. Im Kino wäre das Bild noch größer, klar, aber ansonsten bin ich schon froh, dafür nicht ins Kino gegangen zu sein.
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von Theologe
#1339625
Doug Heffernan hat geschrieben:Das ist überhaupt nicht schwer zu verstehen. Ich habe den Film in 3D gesehen und mit einem ganz ordentlichem Heimkino, wie ich finde. Im Kino wäre das Bild noch größer, klar, aber ansonsten bin ich schon froh, dafür nicht ins Kino gegangen zu sein.
Tut mir leid, aber wenn du ihn nicht im Kino gesehen hast, kannst du eben nicht richtig mitreden. Du musst den Hype nicht verstehen, aber du musst jetzt auch nicht so tun, als wäre dir als erster aufgefallen wie dünn die Story ist. Das steht in jeder Kritik. Der Hype entstand durch den Eindruck im Kino, den hast du versäumt und jetzt wunderst du dich eben.
Aries hat geschrieben: Ich schaue gerade Verblendung auf Pro7. Kann es sein, dass die fast die gesamte Vergewaltigungs und Racheszene rausgeschnitten haben? Wer hat von euch damals noch gesagt, die US Szenen sind heftiger als die Schweden Szenen? Also die Szenen aus Schweden sind mir deutlichst heftiger in Erinnerung.
Ich fand die US-Szenen härter, aber die waren beide so brutal, dass es da wenig Sinn hat, groß zu diskutieren, was die schlimmere Vergewaltigung war. Vermutlich die Version, die man gerade guckt.
von Ghost
#1339636
Theologe hat geschrieben:
Doug Heffernan hat geschrieben:
zvenn hat geschrieben:Im Kino war der Film in 3D halt einfach ein Erlebnis.
Um das beurteilen zu können, muss ich aber nicht zwingend ins Kino gehen.
Doch genau das musst du in dem Fall. Wie gesagt, niemand hypt den Film für die Story oder die Charaktere.
Ich war im Kino und habe den Film im 3D gesehen und GRAVITY hat mich leider trotzdem nicht so umgehauen wie das bei anderen der Fall zu sein scheint. :( Auch wenn ich anerkenne, dass er visuell auf der großen Leinwand gut kommt, so war er dennoch kein Film, bei dem ich begeistert aus dem Lichtspielhaus gegangen bin und ich hätte ihn auch nicht unbedingt im Kino sehen müssen.

Heute habe ich den Stromberg-Film geguckt. Hier kann ich die Begeisterung ebenfalls nicht ganz teilen. Also, unterhaltsam war er definitiv und auch ein netter Abschluss für die Serie. Schön ebenfalls, dass man den Pappa nicht total zum gewissenlosen Bösewicht macht, wie es einige Male in der Serie der Fall war. Der Machtkampf zwischen ihm und Ernie hat mir auch gefallen. Aber irgendwie funktioniert Stromberg für mich nicht mehr so gut wie noch am Anfang. Besser kann ich's leider auch nicht erklären. Ansonsten war er schon ganz witzig, aber kein Meilenstein des deutschen Humors.

Und Holzklotz - deine Wertung von Sleepaway Camp ist hart! Natürlich ist der Streifen totaler Camp (ahahaha), aber ich fand ihn wesentlich "innovativer" als andere Slasher der selben Dekade. Liegt natürlich auch an dem abstrusen Ende.
versteckter Inhalt:
WAS? SIE IST EIN JUNGE? SCHOCK! Viel schockierender als der abgetrennte Kopf neben ihr! :lol:
Aber es hat mich auch erfreut, dass man mal keine 20- bis 30jährige als Teenager verkaufen wollte. Und der Teaser hat als Mystery auch ganz gut funktioniert. Und hallo, die total überzogene Performance der Schauspielerin, die die Tante gespielt hat: awesome. :lol:
Man hat die Komik in SLEEPAWAY CAMP wohl selbst erkannt und das Sequel dann als Satire ausgerichtet, was den Ton deutlich vom Original unterscheidet. Ist m.E. aber auch sehr guckbar, wenn man Lust auf etwas Trash hat.

Hard Candy könnte ich mal wieder schauen ...
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von Theologe
#1339648
Ghost hat geschrieben:Ich war im Kino und habe den Film im 3D gesehen und GRAVITY hat mich leider trotzdem nicht so umgehauen wie das bei anderen der Fall zu sein scheint. :( Auch wenn ich anerkenne, dass er visuell auf der großen Leinwand gut kommt, so war er dennoch kein Film, bei dem ich begeistert aus dem Lichtspielhaus gegangen bin und ich hätte ihn auch nicht unbedingt im Kino sehen müssen.
Wenn du ihn nur im TV gesehen hättest, wäre deine Bewertung vielleicht trotzdem schwächer. Naja, mich hat auch nicht so sehr gestört, dass Doug nicht begeistert war, sondern dass er so als wäre er der erste, dem die dünne Story auffiel.
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von Holzklotz
#1339656
Ghost hat geschrieben:Und Holzklotz - deine Wertung von Sleepaway Camp ist hart! Natürlich ist der Streifen totaler Camp (ahahaha), aber ich fand ihn wesentlich "innovativer" als andere Slasher der selben Dekade. Liegt natürlich auch an dem abstrusen Ende.
versteckter Inhalt:
WAS? SIE IST EIN JUNGE? SCHOCK! Viel schockierender als der abgetrennte Kopf neben ihr! :lol:
Aber es hat mich auch erfreut, dass man mal keine 20- bis 30jährige als Teenager verkaufen wollte. Und der Teaser hat als Mystery auch ganz gut funktioniert. Und hallo, die total überzogene Performance der Schauspielerin, die die Tante gespielt hat: awesome. :lol:
Man hat die Komik in SLEEPAWAY CAMP wohl selbst erkannt und das Sequel dann als Satire ausgerichtet, was den Ton deutlich vom Original unterscheidet. Ist m.E. aber auch sehr guckbar, wenn man Lust auf etwas Trash hat.
Ja, hab mich wie gesagt bestens unterhalten gefühlt, hier aber einfach eine etwas sachlichere Messlatte angelegt. Habe auf jeden Fall vor, mir auch die Sequels anzuschauen. Die erste Szene der Tante war mindestens der zweite große Schocker des Films. :lol: Aber er bereitet zumindest einigermaßen gut darauf vor, was darauf folgt...

The Prowler (1981)
Geht gleich zu Beginn richtig gut ab und bietet einige der brutalsten und coolsten Kills, die Slasher allgemein zu jener Zeit geboten haben. Nicht sonderlich originell in der eigentlichen Killmethode, aber auf jeden Fall eine sehr gute Arbeit in der Trickabteilung. Danach flaut es für meinen Geschmack etwas zu lange ab, erst zum Ende nimmt der Film wieder Fahrt auf und endet auch mit einem netten Knall. Alles in allem kompetenter Slasher, der mit seinen Kills überzeugt und im Gedächtnis bleibt.
6/10

Slumber Party Massacre (1981)
Erst mal muss ich die willkürlich wirkende Anzahl an Szenen mit nackten Frauen im Bild ansprechen und die Kamera, die diese mehr zu interessieren scheint als sonst was. Fand es dann nur ganz interessant, dass der Film anscheinend von Frauen gedreht wurde, die waren sich ihrer Zielgruppe wohl bestens bewusst. :lol: Aber ich beschwere mich nicht. Ansonsten ebenfalls unterhaltsames Filmchen. Ich finde es ganz enspannend, dass der Film zero crap für den Killer gibt und der bereits in seiner ersten Szene ohne Maske oder sonstigen Mysteryschleier rumläuft. Einfach ein "normaler" dude, der aus der Klapse entlaufen ist. Demnach kann man sich auf das Killen und wie gesagt, die nackte Haut konzentrieren. Unterhaltsam halt.
6/10

Next up: Sleepaway Camp 2 & 3, The Funhouse, Silent Night,Deadly Night, The Madman
Habe etliche Slasher-Hitlisten rausgesucht, ich sollte also für die nächsten Wochen erstmal versorgt sein.
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von ultimateslayer
#1339709
Theologe hat geschrieben:
Ghost hat geschrieben:Ich war im Kino und habe den Film im 3D gesehen und GRAVITY hat mich leider trotzdem nicht so umgehauen wie das bei anderen der Fall zu sein scheint. :( Auch wenn ich anerkenne, dass er visuell auf der großen Leinwand gut kommt, so war er dennoch kein Film, bei dem ich begeistert aus dem Lichtspielhaus gegangen bin und ich hätte ihn auch nicht unbedingt im Kino sehen müssen.
Wenn du ihn nur im TV gesehen hättest, wäre deine Bewertung vielleicht trotzdem schwächer. Naja, mich hat auch nicht so sehr gestört, dass Doug nicht begeistert war, sondern dass er so als wäre er der erste, dem die dünne Story auffiel.
Im Umkehrschluss kannst du aber auch nicht mitreden, weil du ihn nicht im TV gesehen hast. Im Übrigen finde ich dass man das Kinoerlebnis durchaus replizieren kann. Es kommt halt drauf an was du als Kino Erlebnis betrachtest. Wenn du dafür einen Raum voller Fremder brauchst die "uh" und "ah" kreischen, okay, das kannst du nicht nachmachen (außer du sammelst ein Paar Leute von der Straße auf :lol: ). Aber mit einem Beamer und einer 5.1 Anlage kannst du den gleichen Wumms erreichen und wenn du deine Blockbuster nur vollständig genießen kannst, wenn es wirklich 100% wie im Kino ist, geb ich dir gern meine Bankdaten und du kannst mir vor jedem Film 13,50 überweißen. :wink:
Ich hab vor ein paar Wochen Pacific Rim als Bluray geschenkt gekriegt und das war am Beamer genau so cool, sogar noch cooler weil ich zwischendurch aufs Klo gehen und mir die besten Stellem am Ende nochmal anschauen konnte. Ab einer gewissen Bildschirm Größe kommt es doch nur noch auf die Entfernung zwischen dem Bildschirm und dir an. Ob du jetzt auf nem 85 Zoll Bildschirm in 2 Meter Entfernung schaust oder 20 Meter entfernt von ner 12 Meter Leinwand sitzt macht meines Wissens nach nachweißlich keinen Unterschied für dein Gehirn, solang die Ratio stimmt.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass du's dir zuhause besser machen kannst. Ein Grund warum ich keine Filme in 3D im Kino anschaue (von den exorbitanten Preisen abgesehen) ist die Tatsache, dass die Bildqualität oftmals schwer drunter leidet. Wenn du aber Kontrolle darüber hast und Kontrast, Farben usw. einstellen kannst und dich ein wenig im Netz informierst, kannst du sicherlich bessere Ergebnisse erzielen als die meisten Cineplexx usw. wo die Mitarbeiter keine Ahnung haben und vorallem keinen Scheiß drum geben. Allerdings habe ich mich noch nicht mit 3D im Heimkino auseinandergesetzt, also kann ich das nicht aus erster Hand sagen.
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