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von Neo
#1343638
Großartige Bewertungen für August: Osage County und Nymph()maniac spare ich mir mal an der Stelle. Für letzten mag ich eh demnächst noch einen Thread eröffnen, wenn es die Zeit erlaubt. Bisher für mich der beste Film des Jahres, jawohl!

August: Orsage Country war schon sehr...strange. Kann den sehr schlecht einordnen, weil er mir irgendwie gefallen mag und andererseits wieder so gar nicht. Gute schauspielerische Leistungen und einige toll geschriebenen Szenen, während anderes wieder total abflacht. Aber immer wieder schön zu sehen, wie sich Abigail Breslin entwickelt. :o
Hätte da wohl die goldene Mitte an Punkten vergeben. :?

Snowpiercer
Ein Action-SciFi-Drama aus dem Jahre 2013 (ab dem 3. April in den deutschen Kinos) von Joon-ho Bong. In den Hauptrollen Chris Evans, Jamie Bell und Tilda Swinton.

Nach dem gescheiterten Versuch die globale Erwärmung zu stoppen, bricht eine neue Eiszeit an. Die Überlebten sammeln sich in einem Zug, der durchweg durch die Eislandschaft donnert. Es herrscht eine strikte Klassengesellschaft - die Armen müssen im hinteren Teil des Zugs hausen und bekommen jeden Tag einen Proteinriegel zu essen, während die höhere Gesellschaft sich in den vorderen Teilen des Zuges befinden und in Luxus schwelgen.
Die kleinen Leute haben es zunehmend satt schlecht behandelt zu werden und so proben sie den Aufstand gegen Wilford, der sozusagen der Big Boss ist, da Zug entwickelt und den Menschen somit das Leben gerettet hat. Die höheren Klassen nehmen sich eh so einiges raus. So kommt es bspw. dazu, dass zwei Kinder des Zugendes einfach mal entwendet werden. Naja, wie schon geschrieben, haben es die Leute im hinteren Zugabteil satt und versuchen sich zu den vorderen Wagons durchzukämpfen, was einige Überraschungen mit sich bringt...

Ich muss sagen, dass der koreanischen Endzeit-Epos wirklich gut begann und die ganze Idee jetzt zwar nicht unbedingt die originellste ist (jaja, basiert auf einer Buchvorlage), aber dennoch ganz interessant umgesetzt hätte werden können und teilweise auch wurde. Die grafische Darstellung der Schneelandschaft außerhalb des Zuges ist nicht wirklich gelungen - geschenkt! - wenn man bedenkt, was einem noch für unfreiwillig komische Szenen zu erwarten haben.

Ja, da waren schon einige Hämmer dabei. Von merkwürdigen slapstickartigen Momenten, bishin zu den dümmsten Dialogen überhaupt. Es wurde sich im Kino nicht selten gekringelt und gekugelt vor lauter Lachen. Wirklich schade, denn mit Swinton und Bell gabs zwei Schauspieler, die ich außerordentlich gerne mag und sehe. Letzterer war einfach nur fad. Ansonsten gibts zu sagen, dass mich da leider sehr wenig beeindruck hat, der Film aber zu keinem Zeitpunkt langweilig war. Das Ende war wirklich selten dämlich, hat aber ansich zum Film gepasst, geiler wäre es nur gewesen, wenn
versteckter Inhalt:
der Eisbär das Mädchen und den Jungen noch gerissen hätten :mrgreen:
So vor 10 Jahren hätte ich mich dafür mehr begeistern können. Irgendwie war vieles schonmal gesehen und deshalb eher unspektakulär. Hätte sonst wohl einen anderen Effekt gehabt.

5 von 10 Punkten - und trotzdem ists eine Empfehlung wert, denn wie gesagt, kann man sich da durchaus nett unterhalten fühlen.
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von 2Pac
#1343645
7 Psychos
Reine Zeitverschwendung. Für 3-4 Gags lohnt es sich nicht fast 2 Stunden sich da durch zu quälen.
0/3
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von Theologe
#1343654
2Pac hat geschrieben:7 Psychos
Reine Zeitverschwendung. Für 3-4 Gags lohnt es sich nicht fast 2 Stunden sich da durch zu quälen.
0/3
Du hältst unsere Zeitverschwendung wenigstens immer kurz. :mrgreen:
von Ghost
#1343732
Neo hat geschrieben:Großartige Bewertungen für August: Osage County und Nymph()maniac spare ich mir mal an der Stelle. Für letzten mag ich eh demnächst noch einen Thread eröffnen, wenn es die Zeit erlaubt. Bisher für mich der beste Film des Jahres, jawohl!
Ja, mach mal. Und erklär mir dann gleich mal die Bezüge zu Fibonacci und goldenem Schnitt. Bei den bisherigen Filmen von Triers ist es immer so gewesen, dass ich sie immer mehr zu schätzen gelernt habe, je mehr zeitliche Distanz ich zu ihnen habe. So scheint's auch bei diesem zu sein. Bin gespannt auf den zweiten Teil.
von Rafa
#1343815
21 & Over (2013)
"Hangover" konnte mit seiner aberwitzigen Geschichte die Zuschauer begeistern und brachte viele Köpfe in Hollywood auf die Idee, dieselbe Prämisse etwas zu verändern und mehr Geld damit zu machen. Dadurch entstanden Filme wie "Project X", der mit seinem geringen Budget über 100 Millionen Dollar einspielte, ein Sequel ist schon in Planung. Ein weiterer Film von den Machern von "Hangover", "21 & Over", konnte zwar nicht an diese Erfolge anknüpfen, machte aber auch moderaten Gewinn. Was die Qualität angeht, kann jeder von dem Film halten, was er will. Er ist nicht innovativ und vieles hat man schon mal gesehen, aber ich wurde prächtig unterhalten.

Jon Moore und Scott Lucas, die auf dem Regiestuhl saßen und auch für das Drehbuch verantwortlich sind, gaben mit diesem Film ihre Debüt als Regisseure. Anspruchsvoll ist er nicht gerade ausgefallen, aber definitiv spaßig. Die beiden vertrauen auf die Zutaten, die schon in anderen Filmen funktioniert haben und mixen einen lustige Komödie zusammen, die aber nicht jedem gefallen wird. Der Humor trifft aber genau den Geschmack der Jugendlichen und genau diese Zielgruppe wird sich hier prächtig amüsieren. Das Drehbuch bietet sympathische Charaktere, die man auf Anhieb mag und jede Menge lustiger Ideen. Da ist es nicht schlimm, dass die Geschichte seinen vorhersehbaren Lauf nimmt.

Miles Teller und Skylar Astin sind Miller und Casey, alte Freunde, die sich wiedertreffen, um den 21. Geburtstag ihres Freundes Jeff Chang zu feiern, gespielt von Justin Chon. Doch da gibt es nur ein Problem: Jeff muss früh aufstehen, denn sein Vater hat ihm ein Vorstellungsgespräch bei einem sehr angesehenen Arzt verschafft. Doch das hindert die Gang nicht, ordentlich zu feiern. Doch je länger der Abend andauert, desto skuriller wird er und immer mehr Geheimnisse aus Changs Leben kommen in die Öffentlichkeit. Die drei Hauptdarsteller haben eine super Chemie und man merkt einfach, wie viel Spaß sie am Dreh hatten. Justin Chons Rolle ist etwas ungünstig, da er nicht so viel Screen Time wie Teller und Astin besitzt, ist aber immer noch sehr witzig als betrunkener Asiate. Teller's Bromance mit Astin macht den Film sehenswert. Doch Teller darf die Sau rauslassen und sorgt für die meisten Lacher. Fürs Eye Candy sorgt Sarah Wright, die jede Szene stiehlt. Schade, dass die Autoren sie nicht in die Story integriert haben.

"21 And Over" ist laut, besitzt pubertären und vulgären Humor und wartet mit Schauspielern auf, die den Mainstream-Kinogängern wohl nicht bekannt sind. Doch da ich zu dieser Kategorie nicht gehöre und auf die Art Humor stehe, wenn er denn nicht zu schlimm inszeniert ist, dann ist es für mich nicht schlimm. Und in der Tat gefiel mir die Komödie, auch wenn sie jetzt das Genre nicht neu erfindet. Doch ist man einmal mittendrin in dieser lustigen Achterbahnfahrt, macht der Film enorm viel Spaß. Das liegt erstens an den gelungenen Ideen und Gags, die wirklich oft zünden. Wenn Miller und Casey auf einer Party verschiedene Stationen durchlaufen müssen, nur um einem komischen Kauz eine Frage zu stellen, dann ist das ziemlich witzig. Außerdem harmoniert die Besetzung sehr gut. Man kauft die Bromance zwischen Miller und Casey, die etwas bröckelt, ab. Es macht auch nichts aus, dass die Geschichte keine überraschenden Wendungen besitzt und eine unkonventionelle Struktur hat, denn die sind hier auch nötig. Der Film kennt seine Limitationen und tobt sich in seinem Genre aus. Wer also mit seinen Jungs einen Filmeabend veranstalten will, sollte sich "21 And Over" ausleihen, denn die Komödie wird definitiv gut ankommen.
6,5/10
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von Aries
#1344347
Non-Stop

Sehr guter Suspense Thriller, der am Ende leider etwas too much wird.
Der Film schafft es gekonnt, schon zu Beginn viele mögliche Fährten zu legen, in die sich der Zuschauer gut eindenken kann. So gelingt es, den Zuschauer mitdenken und mitfiebern zu lassen. Das Szenario mit der Enge eiens Flugzeugs haben wir schon in Flightplan gesehen. Auch hier sorgte die allseits bekannte Enge für fast claustrophobische und gut inszenierte Spannung. Ich habe bis zum Reveal selbst nicht 100% erahnt, wer die Bösen sind. Bei mir hat das Verwirrspiel also funktioniert.

Die Schauspieler machen ihre Arbeit sehr gut und glaubwürdig. Und auch der ein oder andere Lacher ist dabei, was die Stimmung immer wieder für kurze Auflockerung der Spannung sorgt.

Das Action Ende und der schlechte CG Effekt hierin hat den Film dann etwas heruntergezogen. Hier hätte ich mir etwas subtiles gewünscht. Denn das überzogene Finale hat schon Flightplan kaputt gemacht. Bei Non-Stop wirkt es nicht ganz so vernichtend, schwächt aber die grandiosen ~85 Minuten davor ab.

Alles in allem ein weiterer guter Thriller mit Liam Neeson.

7 / 10 (-1 wegen dem Ende)

Btw. kann mir jemand (in Spoiler) verraten, welchen schweren Übersetzungsfehler unsere Antje meint?
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von Doug Heffernan
#1344456
Hunger Games 2

Die Tribute von Panem war eher ein Überraschungserfolg, daher sieht man dem 2. Teil deutlich das höhere Budget an. Aber auch inhaltlich fand ich Teil 2 besser und unterhaltsamer. 9/10
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von 2Pac
#1344470
Killing Them Softly
Ein recht schwacher Film mit unnötigen Längen. Alleine der sinnlose Gandolfine-Part ist ein dicker Klops. Inhaltlich kann man das leicht zusammen fassen: 2 Typen überfallen eine illegale Pokerrunde. Jackie wird engagiert den Betreiber der Pokerrunde und alle Räuber auszuschalten.
Insagesamt recht flache und sinnlose Dialoge. Man hat sich wohl an dem typischen geplaudere der Tarantino Filme orientiert (z.B. die Trinkgeld Debatte aus Reservoir Dogs?). Nur da sind sie wenigstens interessant und so inszeniert, dass man kurzzeitig die Haupthandlung aus den Augen verliert und dem Dialog folgt. Hier ging das voll in die Hose.
1/3
Zuletzt geändert von 2Pac am So 16. Mär 2014, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
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von bmwtop12
#1344471
WORLD WAR Z

Ok, für mich ein Experiment, da ich eigentlich kein Zombiefilm-Fan bin. Ich war positiv überrascht, mit einem Zombiefilm haben wir es hier auch nicht zu tun, eher eine weltumspannende Schnitzeljagd mit ziemlich guten CGI-Effekten. Das Ende fand ich angenehm pessimistisch, insgesamt eine 7/10.
von Columbo
#1344756
Stromberg

Hat meine hohen Erwartungen absolut übertroffen, habe lange nicht mehr so viel gelacht im Kino. Toller Abschluss einer ganz großen Serie, Stromberg kloppt hier wirklich Sprüche in Minuten-Takt ("Firmenfeiern sind wie das letzte Abendmahl. Immer zu wenig Weiber, scheiß Essen. Am Ende gibts Ärger" :lol:) und dazu einige jetzt schon legendäre Auftritte von Bjarne Mädel als Ernie, alleine die Rede vor der Capitol, unfassbar gut, man sollte Bjarne Mädel für diese Leistung sämtliche Preise verleihen. Und Christoph Maria-Herbst natürlich auch, auch er läuft hier zur absoluten Hochform auf. Schön auch, dass wirklich jede kleine Hauptfigur aus der Serie noch einen Auftritt im Film bekam. Echt schade, dass es das nun war mit Stromberg. Man wird den Papa vermissen.

9,5/10
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von Holzklotz
#1344806
Before Sunrise
Hat mir unglaublich gut gefallen. Die launigen Gespräche zwischen den beiden, die den gesamten Film tragen, fangen dich ein und lassen bis zum Abschluss nicht mehr los. Wohlwissend was am Ende passieren wird, muss, schwingt eine gewisse Tragik mit, die der Geschichte Würze gibt. Nahezu perfekter Film in meinen Augen.
10/10

Before Sunset
Der unangenehme zweite Teil der Trilogie ist genau das und das mit voller Absicht. Das schwächt zwar zumindest zuerst die Seherfahrung etwas, weil man sich etwas vor den Kopf gestoßen vorkommt, aber am Ende ist es einfach sehr passend und führt die Geschichte der beiden Protas rührend weiter. Insgesamt unrunder und weniger passend, überzeugt Before Sunset abermals mit seinen Dialogen und der wunderbaren Atmosphäre.
7/10

Before Midnight
Ein sehr guter Abschluss, der sich von der Prämisse her Story-bedingt stark von den ersten beiden Teilen unterscheidet (Teil 2 ähnelte Teil 1 ziemlich), aber nur konsequent ist. Starke Leistungen der beiden Leads, ein abermals toll gewähltes Setting und ein großartiges Finale, machen Before Midnight zu einem bewegenden Film, der die Reihe gebührend abschließt. Allgemein liebe ich diese Trilogie, ich habe die Filme alle nacheinander ohne Unterbrechung geschaut, was in meinen Augen schon eine Leistung für sich ist.
8,5/10

Thor: The Dark World
Ordentlicher Film. Hier hat man im Gegensatz zum ersten Film eine bessere Balance gefunden, bei welchem die zweite Hälfte noch ziemlich verhunzt wurde. Insgesamt hat das alles aber irgendwie wenig Gewicht und tangiert mich nicht sonderlich, was aber ein generelles Problem mit mir und den Marvel-Filmen ist. Highlights waren noch die Loki-Szenen und der erste Blick auf den Guardians of the Galaxy-Guy.Kann man sich als Fan sicherlich antun, aber weiterhin nicht der Kracher den ich mir erhoffen würde. Abgesehen davon bin ich aber trotzdem sehr auf Captain America gespannt.
6/10

Her
Faszinierend trifft es wohl am besten. Unglaublich interessante Prämisse mit einer mehr als soliden Ausführung. Hin- und her gerissen zwischen Neugier, Wunder und Spott lässt einen Her nicht so schnell los. Phoenix macht einen guten Job. Der Film ist wunderschön gefilmt, vor allem die starken Farben fallen einem direkt ins Auge. Auf jeden Fall empfehlenswert.
8/10
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von Theologe
#1344816
Holzklotz hat geschrieben:Allgemein liebe ich diese Trilogie, ich habe die Filme alle nacheinander ohne Unterbrechung geschaut, was in meinen Augen schon eine Leistung für sich ist.
Ich habe mich vor Jahren nur durch den ersten Film gequält.
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von bmwtop12
#1344822
LACHSFISCHEN IM JEMEN

Ich habe mich lange gegen den Film "gewehrt", nun habe ich endlich die Ruhe dafür gefunden. Ein wirklich guter Film, der vor allem in der ersten Hälfte einige bissige Spitzen aufweist. Im zweiten Teil eher Lovestory und Feelgood-Movie, dennoch echt nett. Insgesamt eine 8/10.
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von phreeak
#1344861
Die Eiskönigin 3D

Wie auch bei Tangled, sehr schöner und witziger feel good Film für die ganze Familie.. Hat mich sehr gut unterhalten, war auch ne schöne Geschichte. Von der Sorte, wo auch Tangled zugehört, können gern mehr kommen. 8/10
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von Theologe
#1344867
phreeak hat geschrieben:Die Eiskönigin 3D

Wie auch bei Tangled, sehr schöner und witziger feel good Film für die ganze Familie..
Code für "eigentlich nur für Kinder"
von Stefan
#1344870
Theologe hat geschrieben:
phreeak hat geschrieben:Die Eiskönigin 3D

Wie auch bei Tangled, sehr schöner und witziger feel good Film für die ganze Familie..
Code für "eigentlich nur für Kinder"
Blödsinn und das weißt du auch ganz genau - du Troll :evil: :P
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von phreeak
#1344889
Mir egal, ob der für Kinder ist. Ich find ihn toll :D
War eigentlich nie Fan von solchen Musical einlagen und auch alle Zeichentrickfilme (bis auf König der Löwen) immer gemieden als Kind, aber wie auch bei Tangled find ich die Umsetzung sehr gelungen.
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von 2Pac
#1344910
Cloud Atlas
Eigentlich ein guter Film, nur fehlt mir ein bisschen der nötige Punch für die Überlänge. Von den Bildern her eine Klasse Ding. Besonders das Makeup war gut. Einige Schauspieler sind da in ihren Rollen nicht mehr zu identifizieren. Da erfährt man erst im Abspann wer alles für Zusatzrollen hatte.
2/3
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von Nerdus
#1344948
Ghostwatch
Es ist 21:25 am 31. Oktober 1992 in England. Es ist Samstagabend und es ist Halloween. Wer zu dieser Zeit vor dem Fernseher sitzt, bei dem läuft wahrscheinlich BBC One – die Auswahl an Sendern ist stark begrenzt und das Internet quasi noch nicht erfunden. Zu sehen gibt es ein Programm, das seitdem nie wieder im englischen Fernsehen ausgestrahlt wurde: Ghostwatch.
Präsentiert und beworben wurde »Ghostwatch« als Live-Event zum Halloween-Abend. Sir Michael »Parky« Parkinson, seines Zeichens berühmte und vertrauenswürdige Fernsehpersönlichkeit, empfängt im Studio eine Parapsychologin, die behauptet, unumstößliche Beweise für das Wirken eines Poltergeists in einem Haus in Northolt zu haben; über Monate hinweg will sie die dort lebende Familie begleitet und interviewt haben. Es folgt alles das, was man sich von einer Live-Show auf BBC One im Jahre 1992 erwarten kann: Mike Smith nimmt Zuschaueranrufe zum Thema entgegen, ein Korrespondent aus New York wird zugeschaltet (ausgemachter Skeptiker, der alles »Übernatürliche« als Aberglaube bloßstellt) und natürlich berichtet man live vom Ort des Geschehens – neben fest installierten Kameras im Haus gibt es zwei bewegliche Kamerateams, eines, das mit Sarah Greene und der Familie im Haus bleibt und eines, das mit Craig Charles die Nachbarschaft erkundet und Anwohner befragt.

Eine Stunde lang passiert genau das, was man erwarten würde, wenn es sich nicht um eine vorproduzierte Show mit Drehbuch, sondern um eine ernstgemeinte Livesendung handeln würde: Gar nichts, wenigstens nichts Übernatürliches. Craig Charles streunt durch die Nachbarschaft, reißt seine Witzchen und schwatzt den Anwohnern ein paar gruselige Anekdoten ab, die er aber offensichtlich selbst nicht ernstnimmt. Michael Parkinson wirkt in seinem Studio zunehmend genervt von der Sturheit seines Gastes und dem Humor der Zuschaueranrufe (wie bei dem Typen, der behauptet, sein frisch gemachtes Sandwich habe einen eigenen Willen entwickelt und sich von der Sofalehne gestürzt). Sarah Greene freundet sich mit den beiden Töchtern der angeblichen Poltergeist-Familie an und verlebt einen harmlosen Abend. Und der Skeptiker aus New York amüsiert sich köstlich, als sich auch noch herausstellt, dass eine der Töchter selbst für die »gruseligen« Geräusche im Haus verantwortlich ist. Die ganze Geschichte um »Pipes«, den Geist, der nachts gegen die Rohrleitungen schlägt und die ganze Familie in Angst und Schrecken versetzt haben soll, scheint sich live vor der versammelten Fernsehnation als große Luftnummer zu entpuppen – bis sich innerhalb der letzten zwanzig Minuten die Ereignisse plötzlich überschlagen.
Krankenwagen und Polizei laufen vor dem Haus auf, ein verletzter Mitarbeiter wird aus dem Haus gebracht, ein Kameramann und Sarah Greene bleiben verschwunden, das BBC-Studio wird vor laufender Kamera verwüstet und am Ende ist es Michael Parkinson selbst, der in einem dunklen, verlassenen Studio auf und ab geht und in den letzten Momenten der Übertragung »Pipes« letztes Opfer wird.

Man könnte bestimmt viel Schlechtes über »Ghostwatch« sagen. Es ist nicht besonders gut gealtert, das Schauspiel der Familie kann man nur mit viel Wohlwollen noch als »bemüht« bezeichnen und heute, fast 22 Jahre später, lässt sich nur noch schwer nachvollziehen, wie eine solche Fernsehsendung einen so großen Effekt auf die Zuschauer haben konnte. Zehntausende Anrufe gingen in dieser Nacht bei der BBC ein – so viele, dass die Telefonanlage zusammenbrach und die Anrufer statt der beruhigenden Auflösung, dass es sich um ein fiktionales Programm handelt, die viel beunruhigendere Feststellung machten, dass die (aus anderen, echten Live-Sendungen vertraute) Telefonnummer nicht zu erreichen ist. Unzähligen Kindern und Jugendlichen hat man wochenlang Albträume beschert (und bestimmt auch einigen Erwachsene, auch wenn spätestens nach dem übertriebenen Ende inklusive normalem Film-Abspann klar gewesen sein sollte, dass es sich nicht um wahre Ereignisse gehandelt hat). Wenigstens 90 Minuten lang hat man es geschafft, die englische Fernsehnation in Atem zu halten und echte Zweifel und Ängste zu säen.

Was »Der Krieg der Welten« 1938 fürs Radio war, war »Ghostwatch« 1992 fürs Fernsehen; die Grenzen zwischen Fiktion und Realität wurden gekonnt verwischt, indem man bekannte und seriöse Fernsehgesichter anstelle von Schauspielern eingesetzt hat und sich in der Produktion stark an den tatsächlichen Formaten des Senders orientiert hat. Ein brillantes Stück Fernsehgeschichte, das den Großteil seiner Wirkung dem kleinen Kniff verdankt, dass man dem Zuschauer nichts vorgekaut hat. Man hat die Aufmerksamkeit bewusst von den ungewöhnlichen Ereignissen abgelenkt und so den Eindruck erweckt, der Zuschauer würde sich einer Gefahr bewusst sein, welche die Betroffenen überhaupt nicht wahrnehmen. So taucht »Pipes« als reale Gestalt immer wieder in den Aufnahmen auf, sowohl im Haus selbst, aber auch in der Nachbarschaft und sogar im Studio – aber immer nur für wenige Augenblicke (teilweise sogar nur für ein paar Frames) und immer schwer erkennbar im Hintergrund, als Reflexion in einer Glastür oder nur ganz außen am Bildrand; einmal blinzeln oder im falschen Moment nicht hingesehen und man hat es verpasst – und von der Crew vor Ort oder im Studio bemerkt scheinbar niemand etwas von den seltsamen Erscheiungen, sodass man selbst dann, wenn man es es gesehen hat, nie so richtig sicher sein kann, ob da wirklich etwas war oder ob einem die eigenen Nerven nicht doch nur einen Streich gespielt haben …

Wer ein Faible fürs Found-Footage-Genre hat oder sich für Fernsehgeschichte interessiert, sollte »Ghostwatch« auf jeden Fall mal gesehen haben, denn so etwas wird es bestimmt nicht noch mal geben!
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von Doug Heffernan
#1344949
Stefan hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:
phreeak hat geschrieben:Die Eiskönigin 3D

Wie auch bei Tangled, sehr schöner und witziger feel good Film für die ganze Familie..
Code für "eigentlich nur für Kinder"
Blödsinn und das weißt du auch ganz genau - du Troll :evil: :P
:lol: Gib es doch einfach zu Theo, er hat Dir gefallen. :P
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von Theologe
#1344992
Doug Heffernan hat geschrieben: :lol: Gib es doch einfach zu Theo, er hat Dir gefallen. :P
Ich habe sogar kurz mit dem Gedanken gespielt, ihn zu gucken, als ich meine Oscar-Hausaufgaben gemacht habe. Aber Auf Disney-Prinzessinnen-Filme war ich schon als Kind nicht sonderlich scharf.
von Stefan
#1344994
Theologe hat geschrieben:
Doug Heffernan hat geschrieben: :lol: Gib es doch einfach zu Theo, er hat Dir gefallen. :P
Ich habe sogar kurz mit dem Gedanken gespielt, ihn zu gucken, als ich meine Oscar-Hausaufgaben gemacht habe. Aber Auf Disney-Prinzessinnen-Filme war ich schon als Kind nicht sonderlich scharf.
Würde deinem dunklen, kalten Herzen nicht schlecht tun :mrgreen:
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von Kiddow
#1345361
Die Bücherdiebin

Es geht um Liesel, die während des zweiten Weltkrieges bei ihrer Adoptivfamilie lebt. Es geht um die Kraft und Macht von Worten. Es geht um Menschlichkeit und den Tod.

Das ist eine der wenigen Verfilmungen, wo sich Buch und Film nichts geben. Ich fand beide wunderschön. Die Parts, in denen die Geschichte aus Sicht des Todes erzählt wird, sind im Film weniger als im Buch. Macht aber nichts.
Die Besetzung war großartig, die Umsetzung war auch toll. Beim Buch geflennt, beim Film Tränen in den Augen gehabt.

Nur eine Sache hat mich fast wahnsinnig gemacht. Der Film spielt in Deutschland. Alles mögliche ist auf Deutsch beschriftet. Kaffeebehälter, Salz, Mehl, Werbung an den Wänden, Bezeichnungen der Geschäfte, Straßennamen, sogar die Zeitungen, die man sieht, sind auf deutsch. Aber alle Wörter, die die Darsteller selbst schreiben, sind auf Englisch. Das hat mich kirre gemacht.

9/10
von Ghost
#1345568
The Grand Budapest Hotel
Aberwitziges Abenteuer, in dem Wes Anderson seine Verliebtheit in den zentralen Bildaufbau zelebriert, so dass es fast schon anstrengend ist - dennoch kann man sich die meisten Einstellungen in ihrer perfektionistischen Komposition und ihren vielen Farben auch als großformatige Fotografien an der Wand vorstellen.
Jedenfalls ein unterhaltsamer Film, der visuell neben dem erwähnten speziellen Bildaufbau auch mit drei unterschiedlichen Bildformaten aufwartet, die jeweils die verschiedenen Zeit- und damit Erzählebenen repräsentieren. Zusammen mit den spielerisch verzierten Kapiteleinblendungen und der gesamten Künstlichkeit der fiktiven Welt hat man es hier also ganz deutlich mit einer Fantasiegeschichte zu tun. Das macht natürlich diese Art des Erzählens aus.
Der Nachteil ist jedoch, dass der Stil über Substanz siegt, die Figuren ordnen sich ihrer Funktion unter und die von zahlreichen Stars gespielten Nebenfiguren gehören lediglich zum bunten Dekor. Niedlich, aber nicht bewegend.

Zurück nach Dalarna (Masjävlar)
Zum 70. ihres Vaters fährt die in Stockholm wohnende Mia (gespielt von Sofia Helin aus Die Brücke) zurück in den Ort ihrer Kindheit, in eine nordschwedische Provinz in Dalarna. Ein Familienfest als Kontext, man ahnt es: Konflikte entstehen, verborgene Gefühle und Ressentiments treten ans Tageslicht. Maria Bloms Film konzentriert sich auf die Beziehung Mias und ihrer zwei älteren Schwester, beleuchtet die unterschiedlichen Lebensentwürfe und wie Neid und Unverständnis über jene sich offenbaren. Daneben gibt's einige amüsante Beobachtungen über Familienfeste und Alkohol fließt natürlich auch in Mengen.
Das Feld, das Blom betritt, ist nicht neu. Masjävlar ist trotzdem ein schöner Beitrag zum Genre, mit realistischen Figuren und einigem Witz.
Lediglich der Wendung zum Ende hin stehe ich zweifelnd gegenüber, erscheint sie mir doch ein recht einfacher Trick, das Geschehene noch einmal mit Bedeutung aufzuladen und Emotionalität zu erzeugen.


Des Weiteren:

Bug
Ein Film über Paranoia und die Einsamkeit seiner Protagonisten, vom Exorcist-Regisseur William Friedkin. Top-Schauspieler in einer ungewöhnlichen Story, nach einem Theaterstück.
Vertigo
Andere Hitchcock-Filme gefallen mir besser. Dennoch: einige ganz tolle Einstellungen (und natürlich der Vertigo-Effekt) und klasse Filmmusik.
Kill Bill, Volume 2
Der wrap-up zum ersten Teil, mit mehr Back-Story und ein bisschen weniger Action. Dennoch gefiel mir Volume 1 besser. Vielleicht liegt's an der Western-Ausrichtung. Oder daran, dass die Story mit dem Style nicht ganz mithalten kann.
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