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von bmwtop12
#1348614
Columbo hat geschrieben:Rush

Gefiel mir richtig gut. Tolles Schauspieler-Duo, wobei natürlich vor allem Daniel Brühl als Niki Lauda absolut brillant ist. Im Grunde ist der Film die perfekte Mischung aus Renn-Action und Charakter-Drama, zu kritisieren ist aus meiner Sicht eigentlich nur, dass man teilweise zu viel erzählen wollte und der Film dadurch manchmal etwas überladen wirkt. Einige Story-Elemente hätte man echt weglassen können. Aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau, kann den Film nur ganz dringend empfehlen.

8,5/10
Ich hbe den Film im Kino gesehen, und die Soundkulisse haut einen echt um. Großartiger Streifen, echtes Drama, super gespielt. Am krassesten die Szene, in der der Arzt Niki absaugt...
von logan99
#1348689
Aries hat geschrieben:Oh ja, die Szene war sehr hart. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es so wirklich geschehen ist.
Ob es schlussendlich so war oder etwas zu dramaturgischen Zwecken nachgeholfen wurde, wird man wohl nie erfahren.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Niki da im OP/Behandlungsraum lag, es einen TV gab und dann zufällig in dem Moment auch noch ein Rennen lief und er dann 2 Behandlungen über sich ergehen lies.

Auch die eine Szene wo Hunt den Reporter schlägt, soll so nie stattgefunden sein.
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von Aries
#1348693
Die Szene hab ich auch als hinzugedichtet empfunden. Das wäre ja durch die Presse gegangen damals, wenn Hunt den Reporter wirklich verkloppt hätte.
Aber die Szenen im Krankenhaus, egal ob etwas dramatisiert oder verändert, haben afaik so stattgefunden. Seine Lunge musste wirklich abgesaugt werden, so weit ich mich richtig erinnere. Mal davon abgesehen, ob er dabei in Narkose oder wach war oder Formel 1 geschaut hat oder was auch immer.
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von bmwtop12
#1348695
Nach einem Interview mit Niki Lauda, der ja als Berater fungiert hat, war die Szene im Krankenhaus real, die Szene mit Hunt und dem Reporter hat aber nie stattgefunden. In jedem Fall ein harter Hund, der Lauda.
von logan99
#1348710
bmwtop12 hat geschrieben:Nach einem Interview mit Niki Lauda, der ja als Berater fungiert hat, war die Szene im Krankenhaus real, die Szene mit Hunt und dem Reporter hat aber nie stattgefunden. In jedem Fall ein harter Hund, der Lauda.
Na glaubst du Lauda würde sagen, es war nicht so? Er will ja in einem heldenhaften Licht dastehen^^

Wie gesagt, die Behandlung als solches wird es gegeben haben, aber ich bezweilfe, dass es so war wie es dargestellt wurde.
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von Theologe
#1348756
logan99 hat geschrieben:
bmwtop12 hat geschrieben:Nach einem Interview mit Niki Lauda, der ja als Berater fungiert hat, war die Szene im Krankenhaus real, die Szene mit Hunt und dem Reporter hat aber nie stattgefunden. In jedem Fall ein harter Hund, der Lauda.
Na glaubst du Lauda würde sagen, es war nicht so? Er will ja in einem heldenhaften Licht dastehen^^

Wie gesagt, die Behandlung als solches wird es gegeben haben, aber ich bezweilfe, dass es so war wie es dargestellt wurde.
Natürlich ist das nicht so gewesen. In welchem Behandlungsraum gibt es denn Fernseher? Zu Der Zeit waren die Wahrscheinlich nicht mal Standard in den Zimmern der Patienten. Dass Lauda sich durch die Reha gequält haben muss, ist natürlich wahr, schließlich war er ja wirklich so schnell zurück im Cockpit.
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von Tanja Timanfaya
#1348888
Ich bin gestern zufällig an Almanya - Willkommen in Deutschland hängen geblieben.

Meine Meinung: Sehr gut gemachter Film, bei dem mir vor allem auch der Umgang mit der Sprache gefallen hat. Türkisch, das die Hauptpersonen als Gastarbeiter natürlich verstehen, ist für den Zuschauer perfektes Deutsch, Deutsch unverständliches Kauderwelsch. Bis die Hauptperson irgendwann ihre Söhne nicht mehr versteht und später immer besser Deutsch kann. Auch die Landschaftsaufnahmen und die Darstellung der kulturellen Unterschiede und der Eingewöhnungsschwierigkeiten (das erste Weihnachten!) war super gemacht.

Sehr krass fand ich aber den Einschnitt ungefähr nach 2/3 des Films. Was bis dahin eine witzige Komödie mit wenigen traurigen Momenten ist, dreht sich in den letzten Minuten so vollständig, dass ich wirklich geschockt war - mal davon abgesehen, dass man einfach mitheulen muss.

Insgesamt ein sehr sehenswerter Film: 8 von 10.
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von bmwtop12
#1348889
Davinia-EP hat geschrieben:Ich bin gestern zufällig an Almanya - Willkommen in Deutschland hängen geblieben.

Meine Meinung: Sehr gut gemachter Film, bei dem mir vor allem auch der Umgang mit der Sprache gefallen hat. Türkisch, das die Hauptpersonen als Gastarbeiter natürlich verstehen, ist für den Zuschauer perfektes Deutsch, Deutsch unverständliches Kauderwelsch. Bis die Hauptperson irgendwann ihre Söhne nicht mehr versteht und später immer besser Deutsch kann. Auch die Landschaftsaufnahmen und die Darstellung der kulturellen Unterschiede und der Eingewöhnungsschwierigkeiten (das erste Weihnachten!) war super gemacht.

Sehr krass fand ich aber den Einschnitt ungefähr nach 2/3 des Films. Was bis dahin eine witzige Komödie mit wenigen traurigen Momenten ist, dreht sich in den letzten Minuten so vollständig, dass ich wirklich geschockt war - mal davon abgesehen, dass man einfach mitheulen muss.

Insgesamt ein sehr sehenswerter Film: 8 von 10.
Ja, absolut sehenswert.
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von Kiddow
#1348927
Ride Along

Gestern in der OV Sneak gesehen. Ice Cube spielt einen Cop, der seinen nervigen zukünftigen Schwager einen Tag mitfahren lässt, damit dieser sich bei ihm beweisen kann. Denn der möchte 1. Ice Cubes Schwester heiraten und 2. ebenfalls Cop werden.

Es gibt diverse lustige Situationen mit gefakten Einsätzen in denen sich der Schwager in spe lächerlich macht. Zufällig kommt er aber an Hinweise zu einem großen Fall an dem Ice Cube arbeitet. Und so kann er sich letztlich auch bei Ice Cube beweisen.

Die Story ist nichts besonderes. Aber wir haben ziemlich viel gelacht. Ich habe mich extrem gut unterhalten gefühlt.

9/10
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von Theologe
#1349134
A Company Man
Ich habe mich dazu verpflichtet regelmäßig auch asiatische Filme zu gucken, dieser war ganz klassisch. Auftragskiller verliebt sich, die Auftraggeber sehen das nicht gern und dann wird es blutig. Die Inszenierung war grund solide und man kann eigentlich nicht meckern. Aber gerade dieses Genre gehört zu den Paradedisziplinen des asiatischen Kinos und da ist solide nichts was man gesehen haben muss.
5,5/10
von Columbo
#1349762
Need for Speed

So ein Film, wo man von Freunden mit ins Kino geschleppt wird, mit dem Argument "Ja, wir gingen auch mit in Film XY" ... Ja, ich hatte mir den Streifen aber schlimmer vorgestellt. Storytechnisch ist das natürlich ein kompletter Reinfall, es gibt eine Menge dummer Szenen und Dialoge, aber leidlich unterhaltsam ist das Ganze dennoch. Herzstück des Films sind natürlich die Renn-Szenen und die sind wirklich sehr spektakulär gefilmt und auch werden einige der Edel-Karossen durchaus formschön geschrottet. Schauspielerisch ist hier natürlich niemand wirklich gefordert, Aaron Paul wirkt teilweise auch etwas gelangweilt. War für mich eh komisch, da ich in den letzten 4-5 Wochen "Breaking Bad" durchgesuchtet habe und gestern die letzten 4 Folgen und heute sah ich Aaron Paul dann also in diesem Film ... :cry:

4/10
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von Aries
#1349781
Noah

Und was ist an dem Film jetzt so kontrovers? Nur weil man die Riesen, die in der Bibel stehen, als Steingiganten darstellt? Weil von der Bibel kaum übrig bleibt? Weil Noah stellenweise als Hardliner dargestellt wird?
Letzteres fand ich sogar sehr spannend und toll gespielt von Russell Crowe.
Generell haben die Schauspieler allesamt eine glaubhafte Leistung geboten. Und in welchem anderen Film bekommt man schonmal Hermine und Percy Jackson in einem Bild zu sehen? ;)

Aronofsky hat abermals beeindruckende Bilder gezaubert. Die CG war großteils technisch top und die Bildkomposition sucht in einigen Szenen ihresgleichen im Genre. Dass er abermals die Abgründe der Menschen und der Geschichte zeigt, gleicht sich mit seinen vorherigen Filmen. Schon The Wrestler zeichnet ein fragwürdiges Bild des Wrestlingsports und der Hauptfigur. Auch Black Swan wirft einen sehr kritischen Blick auf Leistungs-Ballettanz und auf die Hauptfigur.
Mit Noah wirft er abermals einen kritischen Blick auf seine Hauptfigur und somit automatisch auf die Bibel. So interpretiere ich es zumindest.

Der Film ist deutlich ruhiger, als der Trailer es vermuten lässt. In weiten Teilen legt er den Fokus auf die Charaktere und den Konflikt zwischen Noah und seinem Umfeld.

Kritik gibts von mir nur für das Design der Steingiganten. Die hätte man auch cg-freundlicher / glaubwürdiger designen können. Auch einige CG Effekte sind etwas zu schwach geraten (Hund). Das Ende war einen Ticken zu lange. Das ist aber eher Meckern auf hohem Niveau.

8 / 10
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von bmwtop12
#1349782
PACIFIC RIM

Ein überraschend unterhaltsamer Film, die Story setze ich mal als bekannt voraus. Die Schauwerte der 2D-Bluray sind wirklich großartig, wunderbar scharfes Bild, die Kaiju kommen toll rüber. Die Jaeger haben natürlich Ähnlichkeit mit den Transformern, wirken aber realistischer in ihrer Verwundbarkeit. Dafür, dass ich die Scheibe in der "3 für 20"-Aktion von amazon für effektiv ~3€ geschossen habe, bin ich sehr zufrieden. Was anderes: Hier habe ich das erste Mal Flixster ausprobiert und meine digitale Ultraviolet-Sammlung mit PR eröffnet. Kurz nachgeschaut, jetzt habe ich 8 Filme im Archiv. Praktisch ist die Offline-Möglichkeit der Android-App, die auf dem Note 3 hervorragend funktioniert. Wieder was dazugelernt :-)
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von RickyFitts
#1349944
Snowpiercer

Mein erster richtiger Überraschungs-Hit dieses Jahr. Starke Mischung aus Science-Fiction und Action mit überragendem Set-Design, spannender Story und starkem Cast. Neben Chris Evans, Jamie Bell und Tilda Swinton hat mich vor allem Allison Pill (Maggie aus The Newsroom) mit einer aberwitzigen Nebenrolle umgehauen. Weil der Film von den knausrigen Weinsteins leider ohne jede Marketing-Schützenhilfe durch die Kinoauswertung geschleudert wird und deshalb kaum jemandem bislang aufgefallen sein dürfte, ein paar Worte zur Story.

17 Jahre nachdem Wissenschaftler mit einer Wunderlösung die globale Erwärmung stoppen wollten und dabei das Gegenextrem auslösten, rast der Rest der Menschheit im riesigen Zug eines verrückten Milliardärs durch die neue Eiszeit. Für Gamer kann man den Zug vielleicht als ein Rapture (Bioshock) auf Gleisen bezeichnen. Angetrieben von der unendlichen "sacred engine" wie sie einige schon religiös nennen, ist der Zug ein ins extreme getriebener Mikrokosmos unserer Gesellschaft. An der Spitze die Reichen, am hintersten Ende, dicht zusammengepfercht die unterernährten und unterdrückten Arbeiter. Dazwischen die Infrastruktur einer von Industrieanlagen bis zum Nachtclub nach vorne hin immer luxeriöser werdenden Stadt samt Friseursalon, Grundschule oder Sauna. Obwohl frühere Umsturzversuche gegen dieses System stets brachial niedergeschlagen wurden, kocht wieder Revolutionsstimmung und die Aufsässigen kämpfen sich Wagon für Wagon vor.

Was da an unterschiedlichen Stationen gezeigt wird, muss man einfach selbst gesehen haben. Das Set-Design der einzelnen Wagons gehört zum Besten und Kreativsten, was ich jemals gesehen habe. Die CGI-Effekte können da nicht ganz mithalten, kommen aber auch meist nur für die Außenansichten und ein paar Fensterpanoramen der vereisten Welt zum Einsatz. Visuell ist der Film einfach überwältigend.

Noch mehr hat mich der Erzählrhythmus beeindruckt. Die Balance aus teils eruptiver Action und charakterlastigen Dialogabschnitten weicht schon spürbar von den Hollywood-Sehgewohnheiten ab, funktioniert aber exzellent. Gerade im Umgang mit den Figuren erlaubt man sich auch einige wohlkalkulierte Entgleisungen von den üblichen und erwartbaren Handlungsverläufen. Da das aber ein Spoiler-gefährliches Feld ist, kann ich dazu gar nichts konkreteres schreiben.

Vielleicht eher noch eine Einordnung zwischen andere Filme des Genres:
Die Bildästethik hat mich ein gutes Stück weit an Old Boy erinnert, auch die Charakterzeichnung geht ein Stück in diese Richtung. Der Klassenkampf im Zug hat bei der Ausstattung und gerade auch Tilda Swintons Rolle wiederum einige Ähnlichkeiten mit den Hunger Games. Die werden bei wesentlich kleinerem Budget aber visuell gnadenlos ausgestochen. Wer schon die Sets und Kostüme der Hunger Games Hauptstädter beeindruckend fand, wird hier einen wahren Augenschmaus finden. Von der Art wie hier der ernsthaftere, dramatischere Umgang mit dem Science Fiction Thema mit handfester Action kombiniert wird, fällt mir als Vergleichspunkt noch Equilibrium mit Christian Bale ein.

Alles in allem ein bildgewaltiges Kinojuwel, das sich nicht nur Genre-Fans keinesfalls entgehen lassen sollten. Ein Jammer, dass die Weinsteins wegen einiger unkonventioneller und teils abgründiger Erzählmomente zu wenig Vertrauen in den "mass appeal" des Films hatten, um ihn größer herauszubringen. Das hier ist kreativer und mutiger als das meiste, was in den letzten Jahren im Genre herauskam. Für den Mut, die gelungenen Wendungen, die tolle Optik, den spielfreudigen Cast und die vielen unkonventionellen Ideen greife ich auch gerne in eine Wertungsregion, die ich lange nicht mehr gezückt habe:

9,5/10
von Stefan
#1350096
Oh ich muss hier mal ein kleines Update geben:

Captain America: The Winter Soldier (oder: The Return of The First Avenger, wie er auf reindeutsch heißt)

Sehr sehr starker Film - eher ein politischer (Action)-Thriller als ein Superhelden-Film. Ich finde es toll, wie Marvel jetzt versucht, sich in den Genres etwas auszubreiten. Klasse - für mich als Marvel-Nerd wirklich absolute spitzenklasse

9,5 von 10

--

Winters Bone

Der Film, der JLaw so richtig bekannt gemacht hat und ich muss sagen - mich hat die shitty Bildqualität richtig abgelenkt. Der ganze Film hat ausgesehen als wäre er mit ner Digicam ohne Post-Pro gedreht worden :shock: Aber gut, davon abgesehen war das ein interessanter Film. Ich war gar nicht, ob ich ihn wirklich gut gefunden hab, aber die Welt der Redneck-Meth-Familien im ruralen Amerika war ziemlich heruntergekommen und brutal - und das hat der Film sehr gut herüber gebracht. Die Charaktere blieben bis auf JLaw und Teardrop alle irgendwie ziemlich eintönig aber joah - spannend und gut gespielt war das ganze natürlich trotzdem

7,5 von 10

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The Lego Movie

Wenn man einen kleinen, u10 Bruder hat, ist es toll, dass man noch in so Kinderkram-Filme gehen kann, ohne dabei schief angeschaut zu werden und der Film hat mich nicht enttäuscht. Ich musste mich zwar am Anfang etwas auf die gestockte Animation gewöhnen, die eingesetzt wurde, aber sobald ich das für mich erstmal erledigt hatte, war der Film wirklich toll gemacht. Optisch sieht er super aus, es gibt so unglaublich viele Anspielungen und Referenzen und die Story ist für einen Kinderfilm wirklich super intelligent gemacht .. vor allem überrascht es mich, dass Lego diese Story selbst abgesegnet hat .. denn auch wenn am Schluss der Finger nicht direkt auf den Konzern gezeigt wird, ist da schon eine gewisse Kritik durchzuhören .. aber gut, wie gesagt, toller Film mit wirklich tollen Hauptcharakteren und die "Zielgruppe" hat den Film in meinem Kinosaal auch wirklich sehr gut angenommen

8 von 10
von zvenn
#1350107
Stefan hat geschrieben:The Lego Movie
Ihr habt den sicher auf Deutsch gesehen, oder? Ist der dann selbst mit deutscher Synchro empfehlenswert? :o
Bin noch unsicher ob ich mir den auf Deutsch geben soll...
von Stefan
#1350108
zvenn hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:The Lego Movie
Ihr habt den sicher auf Deutsch gesehen, oder? Ist der dann selbst mit deutscher Synchro empfehlenswert? :o
Bin noch unsicher ob ich mir den auf Deutsch geben soll...
Ja klar war der auf Deutsch - und ich hab ihn auch ok gefunden. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich ihn natürlich in der OV schauen - aber wie gesagt, so hat mich jetzt spontan auch nichts gestört
von Ghost
#1350195
Brothers

Nachdem ich vor einigen Monaten bereits das dänische Original Brødre gesehen hatte, habe ich mich gestern mal dem US-Remake gewidmet. Schließlich bin ich überhaupt erst durch die amerikanische Produktion auf den dänischen Film aufmerksam geworden. Im Folgenden gehe ich daher vor allem vergleichend vor. Spoilers ahead.

Eine US-Fassung dieser Geschichte um Familie und Schuld macht durchaus Sinn, wenn man die große Bedeutung der Armee in der amerikanischen Gesellschaft bedenkt. Der Film mit Tobey Maguire, Jake Gyllenhaal und Natalie Portman in den Hauptrollen orientiert sich stark an seiner Vorlage bis hin zu den Dialogen.
Einige Änderungen gibt es dennoch: eine sinnvolle ist es sicherlich, den Vater zum Ex-Marine zu machen und somit erstens die militärische Tradition vieler Familien in den Vereinigten Staaten deutlich und zweitens seine Position innerhalb der Familie und sein Verhältnis zu seinen Söhnen nachvollziehbarer zu machen bzw. die Familie in einer Militärstradition zu verorten.

Andere Änderungen sagten mir weniger zu: Während Michael in Brødre seinen Mitgefangenen erst in Gefangenschaft kennenlernt und dieser bereits einige Zeit am Verzweifeln ist, werden Sam und Private Joe Willis zusammen verschleppt. Im Original waren die Szenen in der afghanischen Wüste intensiver. Ich habe das Gefühl, es wurde mehr Zeit in sie investiert, außerdem wird die Verzweiflung durch den anderen Soldaten viel mehr ausgestellt, während die US-Version sich nicht groß damit beschäftigt. Dass Sam und Joe Freunde sind, wird kaum ersichtlich, denn diese Beziehung hat man vorher sowieso nicht kennengelernt, und so wird dieser Beziehung die Spannung genommen, so dass man sich diese Änderung auch hätte sparen können.
Infolgedessen konnte die Szene, in der Michael im Original die Frau des Toten besucht, auch mehr Intensivität aufweisen als die kurze Szene mit Carey Mulligan. Michael lässt es zuerst offen, ob ihr Mann auch wirklich tot sei, was ich zugegebenermaßen nicht mehr wusste, aber sicherlich auch ein Grund ist, warum dieser Konflikt spannungsreicher daher kommt.

Schauspielerisch weiß vor allem Tobey Maguire zu überzeugen, insbesondere im letzten Drittel des Films. Jake Gyllenhaal ist in Ordnung, jedoch hatte ich das Gefühl, dass er sich zu sehr am Original orientiert hat (und nicht wie Maguire seiner eigenen Interpretation folgt), von welchem er nach eigenen Aussagen beeindruckt war. Während die Rüpelhaftigkeit des von Nikolaj Lie Kaas gespielten Jannik natürlich und direkt wirkt, kommt es bei Jake eher schwammig rüber und insgesamt wirkt er einfach viel harmloser, so dass beispielsweise die Tattoos ein bisschen aufgesetzt wirken. Natalie Portman kommt besser weg, wobei es mir so vorkommt, als wäre die Passivität der Frauenfigur hier gesteigert. Muss nicht an Portman liegen, liegt vielleicht daran, dass das Remake von einem Mann gedreht wurde. Oder vielleicht bilde ich es mir auch nur ein.
Gefallen hat mir die US-Schauspielerin für die ältere Tochter. Oder war's doch die jüngere? Jedenfalls die, die in der angespannten und der dänischen mindestens ebenbürtigen Dinner-Szene durch fiese Provokation auffällt. Ihr Schmerz wird hier ersichtlicher als im Film von 2004.


Alles in allem ist Brothers ein sehr solides Remake. Das etwas kräftigere dänische Original würde ich dennoch jedem ans Herz legen, der die US-Version mochte.

7/10


TerrorVision

Eine, äh, typische US-amerikanische Vorstadtfamilie: Die Eltern sind begeisterte Swinger, die bunt angemalte und reich dekorierte Tochter hat einen Heavy-Metal-Freund und der Sohnemann hängt gerne mit seinem ordenbehangenen Ex-Soldatenopa herum. Und alle sind begeistert von der neuen Satellitenschüssel, die den Empfang von vielen, vielen Programmen ermöglichen soll.
Blöd nur, dass das neue Spielzeug ein schleimiges außerirdisches Monster durch die Flimmerkiste zappt. Ein sehr gefräßiges.

Gott, der größte Camp, den ich seit langem gesehen habe. Schon allein das schräge Titellied im cheesy 80er-Style. Und der geile, weil offensichtlich falsche Himmel. Auch das Schauspiel folgt ganz dem campy style des Streifens: overacting galore. Besonders der Vater glänzt darin. Eine großbrüstige TV-Medusa hat auch einen Auftritt.

TerrorVision mag purer Trash sein, die Ausstattung ist dennoch nicht billig. Das großzügige Haus der Puttermans hat einen Pool, an den Wänden hängen nackte Frauen und Sadomasomotive im Pop Art - Stil, ein paar willkürliche Büsten stehen in der Eingangshalle herum und einen Luftschutzbunker gibt es auch.

Der Twist am Ende ist etwas langweilig, ansonsten schräger trashy Spaß mit Seitenhieben auf die amerikanische suburban family, auf Fernsehkonsum und -produktion.

5/10

Bild
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von Theologe
#1350374
Sanctum 3D
Das ist nun der erste Film, den ich auf meinem neuen 3D-TV in 3D (komplett) gesehen habe und rein visuell hat es sich zumindest gelohnt.
Die Story ist wenig einfallsreich und die Figurenzeichung extrem flach. Aber der Einsatz von James Camerons' Kamerasystem (JC produzierte den Film) war äußerst gelungen. Die Höhlenstruktur und auch die Tauchgänge sahen einfach fantastisch aus. Da kann man zumindest mal ein Auge zudrücken, dass hier die Handlung eher Beiwerk ist.
5,5/10
von Columbo
#1350387
Glory

US-Bürgerkriegsdrama dass die Geschichte eines Infanterie-Regiments erzählt, dass nur aus schwarzen Soldaten bestand. Die Story ist einfach total interessant und gut erzählt, man bekommt ein gutes Gefühl für die Zeit und sehr aufwendig gemachte Schlacht-Szenen. Tolle Schauspieler wie Morgan Freeman oder Denzel Washington runden das Ganze noch ab. Kann ich wirklich empfehlen, einer der besten Filme zum Bürgerkriegs-Thema.

9/10
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von Nerdus
#1350486
Let The Right One In
Vampirfilm aus Schweden – positive Überraschung :D
Gehänselter einsamer Junge freundet sich mit einem frisch zugezogenen Kind an, das sich als Vampir entpuppt. Einfach gehaltene Geschichte, sehr unaufgeregt erzählt und durch die schnörkellose Darstellung erhalten vor allem die blutigeren Szenen (von denen es gar nicht so viele gibt) eine ordentliche Wirkung. Stark ist das Ende, ansonsten plätschert die Handlung so vor sich hin, aber ohne wehzutun oder zu langweilen. Einige Charaktere bleiben insgesamt ein bisschen blass, da macht der ursprüngliche Roman wohl einen besseren Job, und hier und da waren die Ambitionen größer als das Budget, aber das bleibt zum Glück die Ausnahme.
Im Großen und Ganzen ist der Film in allen technischen Bereichen ideal umgesetzt, Kamera, Schnitt, Ton und Schauspiel – alles großes Kino und absolut sehenswert. Auf jeden Fall der ungewöhnlichste Vampirfilm, den ich bis jetzt gesehen habe, und ich würde sogar sagen: Es war der Beste.

Megan Is Missing
Schrott. Besser kann man diesen »Film« eigentlich nicht beschreiben :lol:
Völlige Verschwendung von Lebenszeit, dabei schwante mir schon Übles nach der Eröffnung mit »based on true events« und der Feststellung, dass man lieber die Found-Footage-Schiene gewählt hat, statt einen richtigen Film zu drehen. Nichts gegen Found-Footage-Streifen im Allgemeinen, aber «Megan Is Missing» gehört zu den Kandidaten, bei denen das Genre nur noch als Entschuldigung dient; außer Augenrollen kommt da nichts bei rum.
Die Handlung dreht sich um die beiden 14-jährige Mädchen Megan und Amy, die aus unerfindlichen Gründen miteinander befreundet sind. Megan und ihre übrigen Freundinnen sind Vorzeigeschlampen, die mit allem in die Kiste springen, was sich nicht zu heftig wehrt – außerdem sind sie vierzehn und feiern deshalb jede Nacht Sex-und-Drogen-Partys in verlassenen Crack-Häusern, wie man das eben so macht, wenn man vierzehn ist. Amy ist weniger schlampig und rutscht nicht jede Nacht vor schmierigen Typen auf den Knien herum, um sich Koks zu beschaffen, und ist deshalb naturgemäß auch weniger beliebt als Megan, was ihr schwer zu schaffen macht – Kinder können eben schon grausam sein.
Jedenfalls sind die beiden beste Freundinnen. Bis Megan im Internet einen Typen kennenlernt, sich mit ihm treffen möchte und daraufhin spurlos verschwindet (was eine echte Aufwertung für den Film darstellt).
Und ich weiß ehrlich nicht, was ich zu diesem Machwerk sagen soll. Es guckt sich wie eine überlange Episode von «X-Diaries – sex, drugs & internet»; filmisch bewegt man sich ungefähr auf einem Level mit «Niedrig und Kuhnt» oder «Berlin – Tag & Nacht», nur dass die Handlung übertriebener, die Figuren unglaubhafter und die Dialoge schlechter geschrieben sind. Höchstens das Ende könnte man lobend erwähnen, weil zumindest für ein paar Minuten so etwas wie Horror aufkeimt – aber nachdem man sich vorher schon eine Stunde lang miesestes Laientheater ansehen musste, wirkt auch das nicht mehr so richtig und wird außerdem so in die Länge gezogen, dass sich jeder Anflug von Grusel, Grauen und Gänsehaut längst wieder verflüchtigt hat, bevor der erlösende Abspann vorbeiflimmert.
Wie gesagt: Schrott.
von Redheat 21
#1350664
@Columbo

Ja, Glory ist ein wunderbarer Film. Schon x-mal gesehen und immer wieder begeistert Soundtrack , Darsteller.

Zu dem Thema kann ich dir auch Gettysburg sehr empfehlen. Dafür braucht man allerdings genügend Sitzfleisch wegen der Lauflänge. Auf BluRay ist der ein Genuss.
von Redheat 21
#1350667
Flodder - Eine Familie zum knutschen (ungekürzte Fassung)

Habe den Film jetzt schon ein paar Jahre nicht gesehen , bin aber wieder aufs neue begeistert. Trotz seines Alters hat der Film einen tollen Humor und braucht sich vor neueren Filmen nicht zu verstecken.

Die anderen 2 Teile fand ich jetzt nicht so toll.
von Columbo
#1351096
Redheat 21 hat geschrieben:@Columbo

Ja, Glory ist ein wunderbarer Film. Schon x-mal gesehen und immer wieder begeistert Soundtrack , Darsteller.

Zu dem Thema kann ich dir auch Gettysburg sehr empfehlen. Dafür braucht man allerdings genügend Sitzfleisch wegen der Lauflänge. Auf BluRay ist der ein Genuss.
Den kenne ich schon, auch das Prequel "Gods and Generals", sowie so ziemlich jeden anderen Film über den Sezessionskrieg. Gibt zu wenige Filme zu dem Thema. :(
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