Kann man hier eigentl. auch allgemein über Marvelfilme schreiben!? Naja, ich machs einfach mal.
The Amazing Spider-Man hab ich mir im Sommer nicht im Kino angeschaut, da ich auf den Film keine richtige Lust hatte - zum einen weil der Reboot für mich zu früh kam und zum anderen wegen einiger inhaltl. Sachen, die mir so nicht zusagten (^^).
Nun ja, mittlerweile ist er auf digitalem Wege erhältlich und ich hab ihn mir dann doch direkt mal angeschaut, da ich keine bessere Alternative finden konnte
Vorweg, sooo schlecht wie befürchtet ist er dann doch nicht gewesen.
Andrew Garfield und Emma Stone machen ihre Sache gut - auch wenn ich dabei bleibe, dass man hier auf ein paar Twilight-Momente setzen wollte (sowohl was Äußerlichkeiten betrifft - selbst als anfänglicher Loser schaut Peter hier einfach noch viel zu sehr nach Teenieschwarm aus - als auch die Lovestory), aber darüber konnte ich hinwegsehen, da es gut verpackt war und nicht weiter störte.
Inhaltlich hat mich der Film aber über weite Strecken enttäuscht, da es irgendwo nur ein Mix aus Spider-Man und Spider-Man 2 gewesen ist. Der Origin-Part läuft bis auf wenige Unterschiede praktisch wie im ersten Spider-Man Film ab, ist aber dramaturgisch besser umgesetzt - hätte mir hier aber gewünscht, dass Onkel Ben (Martin Sheen) etwas länger zu sehen ist, aber da man sich ja am ersten Film orientierte, war das wohl nicht machbar. Der Teil rund um den Bösewicht/Lizard erinnerte mich dann stark an Dr. Octavius in Spider-Man 2 - ein scheinbar guter Wissenschaftler der nix böses will, freundet sich mit Peter an, wird dann später von seiner Erfindung/Entdeckung negativ beeinflusst und übt sich dann in Krawall. Natürlich ist die Prämisse eine andere, aber das Schema ähnelt sich dann eben doch ziemlich stark - hier hätte den Drehbuchautoren etwas mehr Kreativität gut getan.
Gab natürlich auch wieder die üblichen Facepalm-Momente, wie etwa einige CGI-Effekte (speziell die Ego-Perspektive - hat mich jedes Mal aus der Szene "rausgerissen") oder die obligatorische US-Flagge am Ende incl. patriotischer Bürger (auch hier wurde man direkt wieder an die Raimi-Filme erinnert). Dass der Schulbadboy am Ende einen auf BFF mit Peter macht, war ebenfalls etwas übertrieben.
Auch wenn ich jetzt von der Story nicht wirklich angetan war, wusste der Film doch zu unterhalten, da der Mix aus Drama und Action gut gepasst hat. Eben grundsolides Popcorn-Kino. Insgesamt wäre mir aber eine konsequentere Ausrichtung lieber gewesen, da mir Spider-Man ab und an doch zu "witzig" rüberkam und ich das nicht wirklich passend fand, da der Film zwischendurch immer wieder einen doch eher düsteren Grundton anschlägt - aber das muss man bei Marvel wohl einfach hinnehmen.
An die ersten beide Filme der Raimi-Trilogie kommt Marc Webb mit The Amazing Spider-Man zwar nicht heran, dennoch ist der Reboot ein gelungener Start der Neuauflage.
PS. Kann es eigentl. sein, dass kurzfristig ein paar Szenen rausgeschnitten wurden!? Ich hatte ab und an das Gefühl, als wenn etwas fehlen würde (Was geschah mit Ratha? Wieso hört Peter auf nach den Mörder zu suchen? usw.) - man sah glaube auch in den ersten Trailern einige Stellen, die so im Film nie auftauchten. Gibts da Gründe für!?