#1457215
Ich befürchte, dass man am Ende falsche Schlüsse zieht wie die Erhöhung auf mehr Nominierte in den Schauspielkategorien. Das würde an der Wurzel des Problems ganz wenig ändern. Ganz am Gegenteil. In dem Fall hätte man vielleicht Benicio del Toro oder Idris Elba nominiert gehabt, aber die anderen Kategorien verwässert. Das Problem, dass kein POC nominiert wurden, liegt m.E. nicht so sehr bei der Acadamy, sondern vielmehr am Casting.

Davon ab muss man zwei Studios ganz klar herauspicken, die in den letzten zwei Jahren es verbockt haben, ihre Filme durchzudrücken. Einmal Paramount für Selma, was von vorne bis hinten eine unfassbar schlecht gemanagte Kampagne war. Und dann noch Warner Brothers für Creed. Hier hat man viel zu lange an Black Mass festgehalten, obwohl der Film Ende November sichtbar keine Chancen mehr hatte. Das wird durch die Nominierung für Stallone ein wenig kaschiert, aber dieser hat auf dem Weg dahin auch wichtige Precursor-Nominierungen wie SAG oder Bafta nicht erhalten, weil man den Film nicht ausreichend beworben hat. Normalerweise wären Creed und Selma Filme gewesen, die mit ordentlichen Kampagnen 7-8 Nominierungen erhalten hätten.

Ich finde es auch ein wenig schade wie wenig Aufmerksamkeit Samuel L. Jackson für Django und jetzt für Hateful Eight erhalten hat. Weinstein hat es ja anfangs versucht ihn zu pushen, hat es dann aber leider irgendwann aufgegeben. Sehr schade.
#1457232
Ich bin schon gespannt auf die Veränderungen, auf die sich die Academy am Dienstag einigen werden. Doch ich befürchte auch, dass sie am Ende nur die Nominierten in den einzelnen Kategorien (Die Schauspielk- und Regiekategorie) erhöhen werden, was mir nicht gefallen würde. Dann wären die Oscars eine Art Critics Choice Awards, aber eben nur mit Prestige. Außerdem: Keiner kann garantieren, dass auch der sechste Nominierte nicht weiß ist. 24 weiße Schauspieler - das wäre katastrophal. Ich hoffe aber, dass man ab nächstes Jahr eine Straight 10 in der Best Picture Kategorie hat. Hätte man diese Regel schon dieses Jahr, dann hätten Straight Outta Compton und Carol eventuell eine Nominierung bekommen. David Poland's Best Picture Shortlist ist eine gute Idee.
Die Oscars reflektieren die Industrie und dort müssen die Veränderungen beginnen. Mehr Filme mit POC, Latinos und Asiaten in den Hauptrolle. Dass sie Geld einspielen, wissen alle, nur die Hollywood-Bosse nicht.

EDIT: Die ersten Veränderungen wurden angekündigt:
http://www.hollywoodreporter.com/news/a ... ce=twitter
#1457245
Die Academy kann nicht das Problem lösen, dass Hollywood nicht bunt castet. Aber die Academy kann dafür sorgen, dass nicht 94% Weiße und 77% Männer die Wählerbasis ausmachen.
Die genannten Änderungen könnten da sicherlich für Auflockerung sorgen.
Ich bin aber auch bei blra. Wenn ein Studio es nicht gebacken bekommt, die Werbetrommel für Selma zu rühren, ist das natürlich ein Versagen, auf das die Academy keinen Einfluss hat.
Wobei ich mich trotzdem Frage, wie man sich als Stimmberechtiger diesem Film entziehen konnte. Ich hab den Film auch gesehen und bekomme die DVD nicht per Post.
Wenn ich aber sehe, dass Christian Bale für eine solide, aber wenig fordernde Rolle nominiert wird und Jason Mitchell und Idris Elba nur Zuschauer bleiben, habe ich schon den Eindruck, dass gewählt wird, was man kennt, nicht was man gesehen hat.

Das Hauptproblem bleibt aber die Besetzung vor und hinter der Kamera. Wie wenig Frauen es auf dem Regiestuhl gibt, sah man allein schon an der traurigen Suche für einen Wonder Woman Regisseurin. Die einzige namhafte Regisseurin, die mal was mit Action zu tun hatte ist Kathryn Bigelow. Jetzt hat man mit Patty Jenkins eine gefunden, die vor über 10 Jahren ein gutes Drama ablieferte. Was hatte Hollywood ihr dazwischen angeboten? Sie durfte eine handvoll TV-Episoden abdrehen.

Vor der Kamera ist es ähnlich, was hat Jamie Foxx denn bitte seit Django Unchained für Schrott gespielt? Dass der nicht als Steve Jobs oder dänisches Mädchen in Frage kommt, sieht jeder, aber ein Marsianer muss doch kein Weißbrot sein und warum ist Idris Elba immer noch kein A-Lister?
Bei den Frauen ist es aber noch schlimmer, da fallen einem ja nicht mal welche ein, die übergangen wurden. Halle Berry wurde ins Fernsehen verabschiedet, Kerry Washington hat nie eine echte Chance im Kino bekommen und Viola Davis ist weder jung, noch hübsch, die wäre ohne Shonda Rhimes vermutlich bestenfalls in der Boss-Nebenrolle eines Crime Procedurals.
#1457297
Die Oscars sind sicherlich nicht das Hauptproblem eher zeigen sie auf was sonst falsch läuft.

Schade ist ein wenig, dass es sich weniger um PoC sondern fast nur um Schwarze dreht, wobei das zeigt, dass Schwarze mehr Einfluss haben als andere PoC in Hollywood. Wenn man Latinamerikaner und Asiaten nimmt haben die doch deutlich weniger Chancen, oder deutlich: Keine, auf eine Hauptrolle und wenn dann natürlich mit massiven Stereotypen.

Gerade Hollywood ist nun wirklich immer großmäulig, selbst aber natürlich extrem rückständig, die meisten anderen großen Industrien sind weiter was Gleichberechtigung angeht.
Theologe spricht auch nochmal Frauen an, auch da muss sich eine Menge tun. Und nicht nur vor und hinter der Kamera (Genderatio von 5:1), sondern auch in den Stories selbst. Wie kann es sein, dass Frauen nur knapp ein Drittel der Sprechrollen einnehmen? Wieso gibts sofort Terz, wenn mal eine Frau eine Hauptrolle spielt? Oder ein Schwarzer? Siehe Star Wars, was da alles losgetreten wurde, weil aus der weißer mann heterosexuell Schiene ausnahmsweise mal ausgebrochen wurde. Als ob es mit der Besetzung nicht genug Filme geben würde, Geht doch mal Filmlisten durch, Einspielerergebnisse, Kritikerwertung was auch immer, da wird dann doch deutlich wer als der Standardmensch angesehen wird.
Geena Davis hat da ein Institut und veröffentlich häufiger Studien, interessant auch, dass wenn "Crowd" im Drehbuch steht nur 17% dieser Crowd Frauen sind.


Hier gibts auch einen schönen tumblr der Erfahrungen von Regiesseurinnen sammelt, vom guten alten mansplaining bis zur sexuellen Belästigung alles dabei:
http://shitpeoplesaytowomendirectors.tumblr.com/

Ist traurig, dass es immernoch solche Aufregungn braucht und dass es immernoch genug Leute gibt, die gegen sowas wettern und da von Quoten und "PC" quaken, weil alles was nicht ins Weltbild passt natprlich eine Bedrohung ist. Siehe Charlotte Rampling, die "Rassismus gegen Weiße" wittert bei den Oscars.
#1457302
Theologe hat es im Grunde schon sehr gut ausgeführt.
Wenn nicht bunter gecastet wird, kann auch nicht guten Gewissens bunt nominiert und ausgezeichnet werden, ohne damit berechtigte Affirmative Action Vorwürfe auf sich zu ziehen, was bei einer leistungsbezogenen Preisverleihung keinen Sinn macht. Von daher stehe ich dem Boykott-Aufruf sehr kritisch gegenüber. Ohne jetzt zu sehr in die ad hominem Kiste greifen zu wollen, kann man ja aber auch schon die Augen rollen, von wem das ausging. Pinket-Smith würde selbst in ihrem Leben nie solo überhaupt auf eine solche Preisverleihung eingeladen werden sondern nur als Will-Anhang. Und über Spike Lee braucht man glaube ich gar nicht mehr reden.
Provokativ könnte man jetzt natürlich fragen, wann sich bald wohl die Asian Actors melden werden?

Aber eins muss ich auch mal loswerden: nachdem ich die letzten Tage so einige Kommentarspalten auf anderen Seiten dazu gesehen habe, ist es eine Wohltat diesen Thread hier zu lesen. Völlig anderes Diskussionsniveau. Was ich da wieder an Brüllkinderveranstaltungen gesehen habe war ja schauderhaft.
#1457315
Die Tatsache, dass sich die Debatte weniger um alle people of color, sondern mehr um Schwarze dreht, ist natürlich auch mit der amerikanischen Historie zu erklären. Wenn man eine solche Kultur der Diskriminierung sein Vermächtnis nennen darf, wird auch ganz genau hingeguckt.
Bei Latinos ist der Aufschrei nicht so groß, weil viele auch als "Weiße" besetzt werden, das ist natürlich heuchlerisch, aber es gibt bei vielen Autoren/Produzenten/Regisseuren den Gedanken, dass man für einen Schwarzen anders schreiben muss, dabei ist für die meisten Rollen die Hautfarbe gar kein Thema, oft nichtmals das Geschlecht.
Beim Hollywood Reporter gibt es aktuell wieder Roundtable und da sprach Cate Blanchett hat, dass es zahllose Filme gibt, in denen man im Drehbuch nur die Namen tauschen müsse, aber nicht einen Dialog zu ändern habe, aber die Autoren immer das Gefühl haben, sie müssten das Drehbuch komplett umschreiben.

In vielen Fällen ist das sicher einfach gedankenlos und weniger klares Vorurteil und bewusste Entscheidung, aber Ridley Scott hat, als ihm Vorwürfe für Exodus gemacht wurden, zu seiner Verteidigung gesagt, dass er ohne entsprechende Namen keine Finanzierung bekommen hätte.
Wenn man sich dann fragt, wen könnte man denn als Ägypter casten, ist die Auswahl bei Nordafrikanern oder Schauspielern aus dem Nahen Osten in Hollywood nicht vorhanden. Mit Amr Waked oder Riz Ahmed in der Hauptrolle überträgt dir niemand ein 150 Mio. Budget und selbst wenn man nach Schauspielern sucht, die einfach nur ägyptischer aussehen, als ein bleicher Waliser oder Australier, ist die Auswahl an Leading Men, die das passende Alter haben, auch nicht groß.
Die Joel Edgerton Rolle könnte man noch mit Oscar Isaac besetzen, aber ein Schauspieler vom Status eines Christian Bale, der zumindest aussieht als könne er aus dem Nahen Osten kommen, gibt es nicht.
Ben Kingsley hat einige seiner besten Rollen der Tatsache zu verdanken, dass er als Inder, Perser oder Araber durchgeht. Aber seit den 60ern Jahren, als Omar Sharif eine große Nummer war, gab es doch keinen 'middle eastern' A-Lister mehr.
#1457441
The Big Short hat den PGA Award gewonnen. Ist Best Picture als nächstes dran? Sehr wahrscheinlich. Das wäre dann auch Brad Pitt's zweiter Oscar als Produzent. Das Jahr ist aber so crazy, dass es mich nicht wundern würde, wenn ein anderer Film Best Picture gewinnt. Doch The Big Short ist nun der klare Favorit.
Zuletzt geändert von Rafa am So 24. Jan 2016, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
#1457443
Rafa hat geschrieben:The Big Short hat den PGA Award gewonnen. Ist Best Picture als nächstes dran? Sehr wahrscheinlich. Dad wäre dann auch Brad Pitt's zweiter Oscar als Produzent. Das Jahr ist aber so crazy, dass es mich nicht wundern würde, wenn ein anderer Film Best Picture gewinnt. Doch The Big Short ist nun der klare Favorit.
Kann ich nicht so recht verstehen. Mir hat der Film zwar gut gefallen, aber für mich macht der Film nichts so gut, dass er sich irgendwie als etwas besonderes abheben würde.
#1457449
Der Film ist m.E. der beste Film, der beschreibt wie sich Parallelgesellschaften bilden können und aus welchen Gründen öffentliche Kontrolle versagen kann. Es ist nicht zufällig, dass in einer Szene Lance Armstrong auf einem Newsbildschirm auftaucht. Denn in dem Fall hat sich eine ähnliche Struktur gebildet, bei dem die öffentliche Kontrolle versagt hat und sich eine Person am Vertrauen vieler bereichert hat. Deswegen ist die Szene, in der Carells Charakter die Rede über Betrag hält, eine der wichtigsten und besten Szenen des Jahres.

Ein fantastischer wie wichtiger Film.
#1457453
blra hat geschrieben:Der Film ist m.E. der beste Film, der beschreibt wie sich Parallelgesellschaften bilden können und aus welchen Gründen öffentliche Kontrolle versagen kann. Es ist nicht zufällig, dass in einer Szene Lance Armstrong auf einem Newsbildschirm auftaucht. Denn in dem Fall hat sich eine ähnliche Struktur gebildet, bei dem die öffentliche Kontrolle versagt hat und sich eine Person am Vertrauen vieler bereichert hat. Deswegen ist die Szene, in der Carells Charakter die Rede über Betrag hält, eine der wichtigsten und besten Szenen des Jahres.

Ein fantastischer wie wichtiger Film.
Ich will dir, was die Bedeutung des Films angeht, nicht widersprechen. Aber das haben Margin Call und der HBO-Film Too Big To Fail vor 4 Jahren auch schon bewerkstelligt. Filmisch ist da für mich einfach nichts, was mich dazu brächte, vom besten Film zu sprechen.
#1457461
Aus meiner Sicht malen die das große Bild nicht so klar wie "The Big Short", sondern malen nur Teile, die "The Big Short" zumeist in kleinen Details auch malt. So wird in "The Big Short" die Problematik der Vergabe von Krediten an Leute thematisiert, die die Kredite nicht tragen können und dann ihr Hab und Gut verlieren (99 Homes). Es wird zwar nicht so direkt wie in Margin Call, aber durchaus in einigen kurzen Momenten, die hierarchische Struktur in den Banken aufgezeigt. Die Vegas-Szenen thematisieren den unkontrollierten Exzess aus The Wolf of Wall Street. Die Rede von Bale erinnerte ebenso stark an die Endauszene aus Wolf, in der das Publikum in die Rolle der gierigen Zuhörer gesetzt wurde. Der Teil mit Christian Bale ist eine Reminiszenz an Moneyball. Der zeitliche Ablauf findet sich dann wieder in "Too Big To Fail". "The Big Short" greift alle Themen ähnlich gut auf wie diese Filme und das in einem einzigen Film, was ich bemerkenswert finde. Letztlich wirkt der Film nicht nur in einem Themenbereich, sondern kann in vielen Bereichen analysiert werden.

Bei der Verwendung von filmischen Mitteln kann ich verstehen, warum der Film nicht für jeden ist. Der Film ist nicht "schön". Der Film ist kein Birdman, Gravity oder Lawrence of Arabia. Der Film verstößt gegen eigentlich grundlegende des Filmmachens wie das Brechen der 4.Wand oder das wilde Wegschneiden in Dialogszenen. Dazu wird im Stil mehrfach hin- und hergewechselt. Einige Szenen sind mit Handkamera gedreht und andere verwenden einen sehr weiten und wildem Zoom. Der Schnitt ist sehr wild und sehr eigendynamisch mit den Cameos, Zitaten und Bildern. Aber das hat alles einen Sinn und Zweck und dient im großen und ganzen dazu den wilden Ablauf und die Irrationalität der Wall Street zu verdeutlichen.
#1457462
Theologe hat geschrieben: Filmisch ist da für mich einfach nichts, was mich dazu brächte, vom besten Film zu sprechen.
Bevor ich ihn nicht gesehen habe, will ich mir kein echtes Urteil erlauben, aber es riecht schon sehr nach Konsensentscheidung. Findet schon jetzt keiner wirklich filmisch herausragend, aber im Gegensatz zu spaltenderen Filmen wie Spotlight, Max Max oder Revenant hat er auch keine Gegner und schafft es somit auf den Listen nur auf wenige erste Plätze, aber in der Breite auf mehr hohe Plätze. Guter (und oft thematisch aktueller) Prestige-TV-Film, bei dem in 10-20 Jahren kein Schwein mehr nachvollziehen kann, warum der sich gegen Klassiker durchgesetzt hat. #Crash #Kings Speech #Shakespeare in Love #Miss Daisy. Wahrscheinlich sogar einer, bei dem mit der Zeit selbst die meisten Filmfans googeln müssen, um zu sehen, was das überhaupt für ein Film war. #Ordinary People

Wobei ich mir eigentlich bei allen bisherigen Siegern dieses Jahrzehnts nicht vorstellen kann, dass die dauerhafte Fußstapfen in der Filmgeschichte hinterlassen. Am ehesten noch Birdman wegen des Gimmicks.

Trotz der hohen Trefferquote der PGAs würde ich anstelle der Big Short Produzenten vor den SGAs aber sowieso noch keine Dankesreden verfassen. Dafür war das Rennen bisher zu eng. Spotlight und Revenant sehe ich immer noch im Rennen.
#1458502
So, gerade mal die Gewinner bei den SAG Awards nachgesehen. Freut mich natürlich ungemein für DiCaprio und vor allem Alicia Vikander 8)

Ansonsten merkt man, dass man wohl ein "Zeichen" setzen wollte rund um die sinnlose #OscarsSoWhite Debatte und hat praktisch alle nominierten Afroamerikaner ausgezeichnet. Finde ich persönlich den völlig falschen Ansatz und macht das ganze nur noch lächerlicher.
#1458509
Richtig, immer wenn der Gewinner kein Weißer ist kann es nur eine Quote sein. Wie könnte ein Schwarzer wie Idris Elba auch auf Grund von Leistung gewinnen? Und Organe is the new black? Das ist ja die reine Quotenshow.

Führe mal bitte aus was sinnlos und lächerlich ist an der Oscardebatte. Das wäre mal interessant.
#1458510
Schwachsinn. Alle Favoriten haben gewonnen, außer vielleicht Elba für Beasts of No Nation, das war eine kleine Überraschung. Aber auf der anderen Seite war Beasts für Best Ensemble nominiert, also so weit hergeholt ist der Sieg nun auch wieder nicht. Uzo Aduba, Viola Davis und Queen Latifah waren allesamt Favoriten in ihrer Kategorie und haben auch verdient gewonnen. Das war gleichzeitig ein schönes, großes Fuck You an die Academy, was mir besonders gut gefallen hat.

Leo's Sieg nach 100 Nominierungen war natürlich klasse. Damit ist der Oscar jetzt zu 100 % gesichert. Die Momente mit Winslet fand ich auch toll. :oops:
Ich glaube, mit Elba's Sieg ist Stallone seinem Oscar einen Schritt näher gekommen. Ein Sieg von Bale oder Rylance wäre gefährlich für ihn gewesen.
#1458512
Extaler hat geschrieben:Richtig, immer wenn der Gewinner kein Weißer ist kann es nur eine Quote sein. Wie könnte ein Schwarzer wie Idris Elba auch auf Grund von Leistung gewinnen? Und Organe is the new black? Das ist ja die reine Quotenshow.

Führe mal bitte aus was sinnlos und lächerlich ist an der Oscardebatte. Das wäre mal interessant.
Du laberst wieder einen Unsinn sondergleichen zusammen :D

Wo genau habe ich irgendwas gegen die erbrachte Leistung der Gewinner geschrieben? Richtig, nirgends^^ Ich kann mit den Gewinnern ganz gut leben, auch wenn hier und da für mich andere bessere Leistungen erbrachten - gerade in den TV Kategorien.

Nur zeigt die Wahl der Gewinner eine eindeutige Gegenreaktion auf die durch die Oscar-Nominierungen ausgelöste Debatte. Wenn du das nicht erkennst, dann tut mir das Leid.

Und was an der geführten Debatte sinnlos ist, haben hier andere schon sehr ausführlich zusammengetragen, dem ich mich nur im vollsten Umfang anschließen kann. Kein Grund das alles nochmals zu wiederholen.
Rafa hat geschrieben:Schwachsinn. Alle Favoriten haben gewonnen, außer vielleicht Elba für Beasts of No Nation, das war eine kleine Überraschung. Aber auf der anderen Seite war Beasts für Best Ensemble nominiert, also so weit hergeholt ist der Sieg nun auch wieder nicht. Uzo Aduba, Viola Davis und Queen Latifah waren allesamt Favoriten in ihrer Kategorie und haben auch verdient gewonnen. Das war gleichzeitig ein schönes, großes Fuck You an die Academy, was mir besonders gut gefallen hat.
Schwachsinn, wenn du es selbst Folgesatz einschränkst? Soso.

Sprechen wir hier von deinen persönlichen Favoriten oder gibt es dazu Umfragewerte, die die Gewinner als solches deklarieren? Bei "Best Female in a Miniseries/Television Movie" erbrachte für mich z.B. Susan Sarandon die deutlich bessere Leistung, wobei hier eine Kirsten Dunst nominiert und ausgezeichnet gehört hätte. Mark Rylance für Wolf Hall hätte mMn ebenfalls die Auszeichnung bei "Male Actor in a Miniseries or Television Movie" mehr verdient gehabt. Gut und warum Davis für die Rolle übergreifend so gelobt wird, kann ich sowieso nicht nachvollziehen, was aber wohl eher persönlicher Geschmack ist, für mich schlich nicht mal nominierungswürdig.
Zuletzt geändert von logan99 am So 31. Jan 2016, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
#1458514
logan99 hat geschrieben:Wo genau habe ich irgendwas gegen die erbrachte Leistung der Gewinner geschrieben? Richtig, nirgends^^
Wenn du meinst sie haben nur auf Grund der #OscarSoWhite debatte gewonnen, dann hast du etwas gegen ihre Leistung gesagt. Du gehst doch davon aus, dass die Guild hier nicht nach Leistung sondern nach "Zeichen" ausgezeichnet hat. Das steht so eindeutig in deinem Beitrag. Das weißst du auch selbst.

Hiernochmal der Part von dir:
Ansonsten merkt man, dass man wohl ein "Zeichen" setzen wollte rund um die sinnlose #OscarsSoWhite Debatte und hat praktisch alle nominierten Afroamerikaner ausgezeichnet. Finde ich persönlich den völlig falschen Ansatz und macht das ganze nur noch lächerlicher.
Das ist doch ganz eindeutig, dass du nicht meinst, dass es auf Grund von Leistung ist.
Nur zeigt die Wahl der Gewinner eine eindeutige Gegenreaktion auf die durch die Oscar-Nominierungen ausgelöste Debatte. Wenn du das nicht erkennst, dann tut mir das Leid.
Und hier schreibst du es wieder, dass es eine Reaktion darauf ist und nicht auf Grund von Leistung. Und was sollte ich erkennen? Dass das Auszeichnen von PoC immer ein "Zeichen" oder eine "Quote" ist? Erkläre bitte mal.
Und was an der geführten Debatte sinnlos ist, haben hier andere schon sehr ausführlich zusammengetragen, dem ich mich nur im vollsten Umfang anschließen kann. Kein Grund das alles nochmals zu wiederholen.
Aha, also was du sagen willst: Nichts. Zitiere doch bitte wenigstens mal was du meinst oder willst du vollkommen ausweichen?
#1458516
Nur weil du du etwas in meine Aussage hinein interpretierst, bedeutet das nicht, dass du mir irgendwelche Dinge in den Mund legen kannst, die ich nicht geäußert habe.

Wo genau da eindeutig stehen soll, dass sie NUR wegen besagter Debatte gewonnen haben, müsstest du mir dann doch nochmal erläutern. In deinem Zitat von mir, entnehme ich derartige Aussagen zumindest nicht. Natürlich besteht bei den meisten eine erbrachte Leistung zu Gute, wo dann Nuancen und am Ende persönlicher Geschmack entscheiden, wen man die Stimme gibt - nur mit Wissen um die ausgelöste Debatte von vor ein paar Wochen, ist klar, dass das Pendel dann eher in die eine Richtung tendiert, um eben besagtes Zeichen zu setzen. Nichts anderes habe ich gesagt, auch wenn du das mutwillig missverstehen willst. Im übrigen bin ich bei weitem nicht der einzige, der das so sieht, sondern im Netz wird darüber fleissig diskutiert und auch auf Branchenportalen hat man sich in Artikeln der Sache bereits angenommen.

Da du hier ja gern nur auftrittst um derartige politische Streitgespräche zu führen, und ich keinerlei Interesse habe, dich dahingehend zu füttern, musst du wohl warten, bis ein anderer Spielpartner vorbeischaut ;)
Zuletzt geändert von logan99 am So 31. Jan 2016, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
#1458517
Ah, du versuchsts es jetzt (nach dem "Unsinn") weiter persönlich zu machen anstatt inhaltlich :) (Bin übrigens wie du siehst nicht der Einzige, der das "hineininterpretiet, auch wenn es da deutlich steht) Große Leistung und sich dann verziehen, ziemlich peinlich, aber gut vielleicht hast du ja mal wenigstens einen Denkansatz bekommen. Denn diese Diskussion wird nicht weggehen und du kannst dann nicht immer kneifen :)
#1458518
Extaler hat geschrieben:Ah, du versuchsts es jetzt (nach dem "Unsinn") weiter persönlich zu machen anstatt inhaltlich :) Große Leistung und sich dann verziehen, ziemlich peinlich, aber gut vielleicht hast du ja mal wenigstens einen Denkansatz bekommen. Denn diese Diskussion wird nicht weggehen und du kannst dann nicht immer kneifen :)
Den Denkansatz bekomme ich sicherlich nicht von Trollen wie dir, sondern dann doch eher von sachlich auftretenden Personen, die nicht direkt Dinge verdrehen und quer schießen, um eine kontroverse Diskussion lostreten zu können. Aber natürlich netter Versuch, mir ans Bein pinkeln zu wollen, ging nur leider nach hinten los :lol:

Dir noch einen schönen Sonntag.
#1458570
Wie kann denn das Ergebnis der SAGs ein F.U. in Richtung der Oscars sein, wenn die in den Filmkategorien anstatt 20, 19 Weiße nominierten? Die sind doch kaum bunter besetzt.
In den TV Kategorien ist man auf der gleichen Linie wie die Emmys und die Globes, da gab/gibt es in den letzten Jahren auch eine ausgewogenere Besetzung.
Es mag sein, dass die letzten Abstimmer Idris Elba gewählt haben, um ein Zeichen zu setzten, aber als die Oscar-Nominierungen bekannt wurden, lief die Abstimmung für die SAGs doch schon.
#1459358
Well, damn. Iñárritu hat zum zweiten Mal in Folge den DGA Award gewonnen. Kein anderer Regisseur hat das zuvor geschafft. Damit ist er in guter Position, auch zum zweiten Mal in Folge den Oscar zu gewinnen. Der letzte Regisseur, der das geschafft hat, ist Joseph Mankiewicz (1949-1950). So eine unberechenbare Season habe ich lange nicht mehr miterlebt. Manchmal hatte zwei Filme noch die Chance, Best Picture zu gewinnen (Birdman/Boyhood, 12 Years/Gravity), doch dieses Jahr sind noch drei Filme im Rennen, vier, wenn man Fury Road dazu zählt. BAFTA wird wahrscheinlich ebenfalls an The Revenant gehen (Letztes Jahr haben sie Birdman nicht augezeichnet, genauso wie die Globes, die dieses Jahr dann mit The Revenant gegangen sind) und wenn das wirklich der Fall sein sollte, würde ich auf The Revenant und Iñárritu. Auf der anderen Seite hat die PGA die letzten acht Jahre den Best Picture Winner korrekt vorhergesagt, doch dieses Jahr wurden schon so viele Stats gebrochen, daher bin ich mir nicht sicher, ob The Big Short gewinnen wird. Aber ich tippe zurzeit wieder einen Split - The Big Short und Iñárritu.
#1459369
Ja das wird dieses Jahr schön spannend. Auch außerhalb der Hauptkategorien. :)

Ich schau heute The Big Short im Kino, danach kann ich mir selber ne Meinung bilden, welcher es mehr verdient hätte. The Revenant fand ich gut, aber nicht "Best Picture"-worthy. Auf der anderen Seite, welcher Film ist das schon. Von allen AGI - Filmen würde ich ihn als schwächsten einschätzen.