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Re: Mein letzter Film...

Verfasst: So 24. Dez 2017, 12:55
von TorianKel77
Nerdus hat geschrieben:Also man kann über einzelne Punkte sicher streiten, aber insgesamt finde ich nicht, dass das ein Film ist, den man als Nicht-Star-Wars-Fan wirklich sehen muss. Der ist mit seinen zweieinhalb Stunden schon ein ziemlich überladener und sprunghafter Streifen, der von diesem klassischen “Space Opera”-Gefühl für mich nicht so viel übrig lässt. Da fand ich Episode 7 deutlich besser erzählt, auch wenn die Geschichte halt recycled war. Den würde ich deshalb auch trotzdem weiterempfehlen, 8 nicht.
Dem kann ich mich nur anschließen. Bin mit ziemlich viel Vorfreude in den Film gegangen, aber das Ergebnis war recht ernüchternd.

Diese ganze "Weltraumverfolgungsjagd" zwischen Rebellen und Ordnung ist einfach nur wahnsinnig schleppend und zäh. Lukes Auftritt ist in seiner Gesamtheit gesehen, sehr enttäuschend. Rei bleibt für mich der Lichtblick im Film, Kylo Ren gefällt mir dafür besser als im vorigen Teil, zumindest bis zur letzten halben Stunde.
Bei einigen Wendungen wird ganz nett mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt, aber leider wirkt das zu erzwungen und einfach nicht rund. Mitunter empfinde ich die Wege, die storymässig gegangen wurden, einfach nicht mutig genug, um mal einen echten WOW-Moment zu erzeugen.
Ich frage mich auch wie es der nächste Teil hinsichtlich Antagonisten und Handlungsort halten will. Da wurde mir zu wenig Bedrohliches aufgebaut.

5,5/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Di 26. Dez 2017, 02:30
von Fernsehfohlen
The Rocky Horror Picture Show (1975)

Das frischverlobte Pärchen Janet Weiss (Susan Sarandon) und Brad Majors (Barry Bostwick) erleidet in Sturm und Nacht eine Autopanne. Auf der Suche nach Hilfe gelangen sie an ein finsteres Schloss mitten im Wald. Herr des Hauses ist der außerirdische Transvestit Frank-N-Furter (Tim Curry), der dort mit seinem Gefolge rauschende Orgien feiert. Die Neuankömmlinge sind höchst willkommen und werden kurz darauf vom Hausherrn vernascht. Dieser ist gerade dabei, ein künstliches Geschöpf namens "Rocky" zum Leben zu erwecken, das sich jedoch prompt in Janet verliebt. So entwickelt sich ein fröhlich-schauriges Miteinander und Gegeneinander, währen der pucklige Butler Riff-Raff (Richard O'Brien) den Aufstand plant...

Auch einer der zahlreichen Klassiker, die bisher an mir vorbei gegangen sind bzw. denen ich mich relativ bewusst entzogen habe, aber mit zunehmender Toleranz für das Musical-Genre dachte ich mir, dass ich ihn mir doch mal geben könnte. Was ich bekommen habe: Einen völlig abgedrehten Spaß, der mit Sicherheit vor 40 Jahren noch viel mehr diese "leck mick, Prüderie!"-Haltung verkörpert hat, als ich sie aber noch heute spüre. Einen grandiosen Tim Curry, der mich hier extremst an mein musikalisches Idol schlechthin, Freddie Mercury, erinnert und etliche sehr gut komponierte und getextete Songs. Das ist versaut, anarchisch und wirkt noch heute ziemlich cool.

Was ich leider vermisst habe: Eine reizvolle Story, die auch für sich genommen noch ein Grundmaß an Interesse weckt, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Charaktere, die mehr sind als plumpe Stereotypen und Clownsfratzen. Und gerade im zweiten Teil des Films vielleicht auch mal die eine oder andere Verschnaufpause von der Dauerparty.

So für mich ein spaßiges Filmerlebnis, das sich viel weniger anstrengend anfühlte, als ich es im Vorfeld erwartet hätte, aber für mich einfach im Narrativ und der Figurenzeichnung zu plakativ und oberflächlich verbleibt, als dass mich da ganz groß für begeistern könnte. Macht auch heute noch Spaß, wenn man sich die langen Spießer- und Sittenwächter-Gesichter während der frivolen ein- und mehrdeutigen Szenen vorstellt erst recht, hat einige Ohrwürmer zu bieten und verkörpert viel Lebensfreude - aber in gewisser Hinsicht eben auch das Klischee-Bild des Musical-Genres, für großen Pomp und Kitsch gerne mal an der inhaltlichen Substanz zu sparen. Letzteres fehlt mir für ein wirklich großes Stück.

7/10


Fohlen

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 1. Jan 2018, 14:16
von LittleQ
Wonder Woman

Tolle Schauspielerin, eine der wenigen interessanten weiblichen Superhelden. Allerdings finde ich dieses Weltkriegsszenario einfach nur furchtbar. Hat mir auch bei Cap- America nicht gut gefallen und hier fand ich es noch viel schlimmer.
Mittlerweile finde ich "die Deutschen" als Gegner einfach nur noch öde und einfallslos. Da bemüht man sich schon Frauen endlich zu etablieren und setzt dann auf so ziemlich die größte Stereotype im Kino überhaupt....

6/10

Spiderman Homecoming

Cooler Film mit Michael Keaton als Bösewicht. Der hat mir schon immer gut gefallen, egal in welchen Rollen der unterwegs war. Viel Witz und Charme...
Ein bisschen hinkonstruiert empfand ich die Story dann aber schon. Ist für Kinoverhältnisse wohl einfach untypisch, wenn Filmfiguren einfach mal miteinander reden würden. Da hätte man so manche Szene vermeiden können, zumal Spidy am Ende eine fucking Flugzeugentführung vermieden hat und das gerade von dem Mann, der ja angeblich zugehört hat. :lol: :lol:

Dennoch sehr unterhaltsam

8,5/10


Dunkirk

Keine Ahnung, ob mir Wonder Woman davor einfach alles vermiest hat, aber schon wieder Weltkriegsszenario. :lol:
Hab den Film auch nciht durchgehalten, sondern nach 20 Minuten dann abgebrochen. Hab auch nicht vor den irgendwann zu sehen.

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 1. Jan 2018, 17:23
von Sentinel2003
"Cop out - geladen und gesichert" + "Set Up"

Ich schreibe mal zusammen über beide Filme, da beide Filme sowas vom mies und übelst und schlecht sind, das einem die Haare zu Berge stehen....zumindest "Set Up" ist nur einen Hauch besser....obwohl ich mich schon gewiundert habe, das da "50 cent - Curtis Jackson" mitspielt und wohl auch mit produziert hat, denn, ich finde seine Serie "Power" genial!!

Tja, das das Bruce Willis' schlechteste Filme sind und werden, wer hätte das jemals gedacht??


Für beide Filme 0/10!!!

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"Collide"


habe mich kurioserweise immer vor diesem Film gedrückt, es aber jetzt die Tage endlich geschaft, den zu Sehen, und, war richtig angetan, wie gut der eigentlich ist!! Nur, Ben Kingsley's völlig idiotische Rolle hat mich tierisch genervt! :oops:


7/10


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"Mad Max - Fury Road"


Ich bereue es zutiefst, das ich den Film nicht im Kino gesehen habe!! Was Charlize Theron da abliefert, finde ich grandios!


9/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 1. Jan 2018, 17:56
von Theologe
Sentinel2003 hat geschrieben:"Cop out - geladen und gesichert" + "Set Up"

Ich schreibe mal zusammen über beide Filme, da beide Filme sowas vom mies und übelst und schlecht sind, das einem die Haare zu Berge stehen....zumindest "Set Up" ist nur einen Hauch besser....obwohl ich mich schon gewiundert habe, das da "50 cent - Curtis Jackson" mitspielt und wohl auch mit produziert hat, denn, ich finde seine Serie "Power" genial!!

Tja, das das Bruce Willis' schlechteste Filme sind und werden, wer hätte das jemals gedacht??


Für beide Filme 0/10!!!
CopOut hat Bruce Willis mit seiner miesen Arbeitseinstellung selbst sabotiert und Set Up ist nur einer von vielen Billigproduktionen, die Bruce Willis in den letzten Jahren ablieferte. Meistens ist er zwar nur wenige Minuten dabei und bekommt sein Geld dafür, dass er auf dem Filmposter abgebildet werden darf, aber es ist wirklich schade, dass der keine Lust mehr auf seinen Job hat.
Vielleicht wird Death Wish war wieder ein besserer Film. Once Upon A Time In Venice war zuletzt wenigstens ganz OK. Aber sein Verhalten hinter den Kulissen soll wieder daneben gewesen sein.

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 1. Jan 2018, 19:15
von LittleQ
Star Wars 8

Hat mir doch wesentlich besser gefallen als 7 und Rogue one. War eigentlich ein schöner Film, auch wenn mich manches ein bisschen gestört hat.

-Teil 2 der Trilogie hat eigentlich erstaunlich wenig fortführende Story. Bisschen viel boom boom für meinen Geschmack.
- Lukes Auftritt war insgesamt doch arg enttäuschend.
versteckter Inhalt:
Besonders sein Tod fand ich nicht sehr schön. Also was das angeht, haben die Macher der neuen Teile echt kein Händchen. Schon Han Solos Tod fand ich absolut erbärmlich. Dafür, dass Luke so eine Ikone ist, hätte ich mir einfach ein sehr viel denkwürdigeren Abschied gewünscht.
-
versteckter Inhalt:
Snokes Snokes Tod fand ich total vorhersehbar. Dass der große Snoke so leicht umgebracht wird von einem Kylo Ren, der im Teil davor sogar zu doof war gegen Ray zu gewinnen, war jetzt nicht sehr stark. Und dann durch so eine Pille Palle Aktion
Als positiv empfand ich vor allem, dass Reys Rolle weniger Platz erhalten hat. Kann mir nicht helfen, aber ich fand und finde weder ihre Figur, noch die Schauspielerin, in irgendeiner Weise tragend. Dafür sind mir beide einfach zu flach/schwach.

Rose und Finn haben mir allerdings gut gefallen und auch Kylo Ren, den ich zwar irgendwie als Sith Lord so gar nicht ernst nehmen kann, empfand ich dennoch als Steigerung.

Alles in allem aber sehr unterhaltsam.

8/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Di 2. Jan 2018, 14:52
von LittleQ
Thor 3

Anders als erwartet, aber dennoch richtig gut. Auch wenn Thor nicht unbedingt mein Favorit innerhalb der As ist, hat er bei mir deutlich dazu gewonnen. Die Crossovers finde ich mittlerweile so gelungen und witzig, dass ich mit Marvel Filme eigentlich nur noch mit positivem verbinde.

7.5/10


Justice League

Ach naja...irgendwie schafft es DC in meinen Augen nicht sich mal was vernünftiges aus dem Ärmel zu schütten. Abgesehen von Wonder Woman, den ich ja auch schon nicht nur optimal fand, war da bisher nur uninteressantes dabei und leider macht Justice League keine Ausnahme.

Das fängt damit an, dass ich den Vorlagen oftmals nicht so viel abgewinnen kann und endet damit, dass man es bei JL nicht schafft, diese unterschiedlich starken Helden unter einen Hut zu bekommen.
Der Film wirkt optisch und inhaltlich so farblos und generell fand ich es ganz gut, dass Superman nicht so enorm viel Platz eingenommen hat. Hätte von mir aus länger tot bleiben können :lol:

4.5/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Di 2. Jan 2018, 15:25
von TorianKel77
Es ist halt verheerend, wenn der Bösewicht schon so nicht besonders ist und gegenüber Superman dann plötzlich wie eine Ameise wirkt.

Wonderwoman war klar das bisherige DC-Highlight, weswegen es schade ist, dass der Flair nicht mit in den Justice League Film gerettet werden konnte. Fand JL leider auch nur durchschnittlich und mag zudem die Effekte bei DC nicht so, wobei man Fortschritte gemacht hat.

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Di 2. Jan 2018, 17:43
von LittleQ
TorianKel77 hat geschrieben:Es ist halt verheerend, wenn der Bösewicht schon so nicht besonders ist und gegenüber Superman dann plötzlich wie eine Ameise wirkt.
Superman ist und bleibt für mich, konzeptionell, einfach ein sehr schwacher Superheld, gerade deshalb, weil er so unglaublich overpowered ist. Im Prinzip bleibt eigentlich immer nur das berühmte Kryptonit, um ihn auf ein erträgliches Maß zu drücken, oder der Bösewicht muss so stark sein, dass die anderen Mitglieder wiederum noch weiter degradiert werden (Batman tat mir fast schon Leid xD).

Allein die Stelle, an der er Steppenwolf mit ein paar Schlägen praktisch erledigt, dann aber loseilt, um die Zivilisten zu retten, ist so ein typisch konstruierter Superman-Moment, den ich nahezu in jedem seiner Auftritte sehe/erlebe, damit man eine Ausrede dafür finden kann, um die Szene/den Film nicht gleich enden zu lassen.

Bei den Avengers hat man es da einfach mehr drauf die ganzen Charas sinnvoll zu kombinieren (zumindest beim ersten Teil), weshalb ich mich auch Frage, wie man das weiterhin machen will.

Würde mir da lieber weitere Crossover-Filme wünschen mit Batman und Wonder Woman, Flash und... etc.

Aber nun gut...

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: So 14. Jan 2018, 14:39
von LittleQ
SCORE - EINE GESCHICHTE DER FILMMUSIK

Schöner Doku-Film über die Entstehung und Entwicklung von Scores im Laufe der Jahrzehnte. Ist irgendwie schön sowas mal im Kino gesehen zu haben.

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 15. Jan 2018, 14:26
von Chris_23
Bright
Neben Menschen leben auch Orks und Elfen auf der Erde. Der menschliche Cop Daryl Ward (Will Smith) muss unfreiwillig mit dem ersten Ork-Cop zusammen arbeiten. Bei einem Einsatz stoßen sie auf eine junge Elfin und einem mächtigen Wand (Zauberstab).
Ich fands verdammt schwierig in diese Welt einzutauchen. Es wird zu wenig erläutert und erklärt. Ohne Magie/Orks und Co wäre es wohl ein besserer Copfilm mit dem Thema Rassismus geworden.
4/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: So 21. Jan 2018, 02:48
von LittleQ
J Edgar

Nein, so wirklich werde ich mit diesem Film einfach nicht warm. Besonders die private Seite des Mr. Hoovers ist einfach so schrecklich uninteressant, wenn auch wohl sehr wichtig, wenn es um diese historische Figur geht.
Mit The Iron Lady war das der Film, auf den ich mich zur damaligen Zeit mit am meisten gefreut habe.
Morgen noch die eiserne Lady schauen und into the storm, einen Film über Churchill. Würde gerne darkest hour sehen, weil ich glaube, dass Oldman einen fantastischen Job macht, allerdings wird der nicht im Originalton angeboten und im Falle von Oldman halte ich das für eine absolute Verschwendung.

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 29. Jan 2018, 03:30
von Sentinel2003
Girl on the Train

Boah, und wieder ein krass, geiler Thriller mit Emily Blunt. Was Frau Blunt für geile Filme macht, Hammer. Der Film fängt ja eigentlich fast schon harmlos an, nimmt dann aber richtig Fährt auf mit der Story und der Spannung. Krass, Rebecca Ferguson anstatt wie in Mission Impossible mit schwarzen Haaren, hier dann mal mit blonden Haaren...irgendwie dadurch völlig anders.

8,5/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 5. Feb 2018, 02:33
von LittleQ
Escape Plan

Die beiden hätten schon viel früher mal Filme zusammen machen sollen. Escape Plan gefällt mir ziemlich gut. Bedrückende Stimmung, spannender Verlauf und tolle Momente. Letztlich ist es "nur" ein Actionfilm. Vieles wirkt schon stark zusammenkonstruiert, was man wohl akzeptieren muss. Wenn man das kann, dann ist das ein durchaus unterhaltsamer Film.

7/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 5. Feb 2018, 16:49
von Sentinel2003
LittleQ hat geschrieben:Escape Plan

Die beiden hätten schon viel früher mal Filme zusammen machen sollen. Escape Plan gefällt mir ziemlich gut. Bedrückende Stimmung, spannender Verlauf und tolle Momente. Letztlich ist es "nur" ein Actionfilm. Vieles wirkt schon stark zusammenkonstruiert, was man wohl akzeptieren muss. Wenn man das kann, dann ist das ein durchaus unterhaltsamer Film.

7/10

Ja, das hatte auch ich mir beim Ansehen gedacht, warum haben die 2 nicht schon früher Filme gemeinsam gemacht!?

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Di 6. Feb 2018, 13:43
von Shari Brashier
Hallo zusammen,

Vor kurzem habe ich Es gesehen. Das ist mein Lieblingsroman und ich wartete aud diesen Film. Aber für mich war der Film eine Enttäuschung. Man kann diesen Film nicht als Horror durchgehen lassen eher als eine Komödie mit paar erschreckende Szenen.

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Fr 9. Feb 2018, 22:46
von LittleQ
Mercury Puzzle

Seit neustem auf Netflix. Hab ich noch nie gesehen, fand ich aber ganz gut. Witzigerweise ist es so, dass viele Filme aus den 90ern irgendwie typisch nach 90er aussehen. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, aber die Art, wie die Story verläuft, wie die Figuren sich verhalten...das hat sich in den letzten 20 Jahren doch stark geändert.
Teilweise wirken viele coole Momente von damals fast schon ein bischen altbacken oder einfach "alt", aber ich finds gut, dass ich den Film endlich mal gesehen habe.

7/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Sa 10. Feb 2018, 17:14
von Waterboy
Da sich die Oscars nähern, habe ich nun meinen Oscar-Watch gestartet.

Call Me by Your Name

Der Film erzählt die Geschichte des 17-jährigen Elio ( Timothée Chalamet ) , der sich während des Sommers 1983 in den um einige Jahre älteren Oliver (Armie Hammer ) verliebt, der den Sommer als Gast in dem Haus seiner Familie verbringt. Der Film begleitet Elio beim Entdecken seiner Sexualität, wo er sich sowohl am weiblichen, als auch am männlichen Geschlecht ausprobiert.

Luca Guadagnino insziniert die Geschichte sehr langsam und lässt der Story Zeit, sich zu entfalten. Dabei liegt der Focus gesondert auf viel Herz und Feinfühligkeit. Leben tut der Film aber vor allem von seinem grandiosem Hauptdarstellern. Der erst 22 Jährige Timothée Chalamet lernte für die Rolle extra das Klavierspielen sowie Italienisch und zeigt hier eine unglaubliche Performance. Allein für den Abspann, wo die Kamera 5 Minuten auf sein Gesicht hält und er alle Emotionen durchläuft, die auch der Zuschauer durchläuft, gehört ihm eigentlich jeder Award gegönnt (leider hat Oldman diesen ja schon so gut wie sicher).

Bild

Aber auch Armie Hammer, sowie vor allem Michael Stuhlbarg, der am Ende des Filmes einen Dialog abliefert, der es um so schmerzhafter macht, das er bei den Oscars übergangen wurde, machen ihre Sache perfekt.

Ein unaufgeregter, fern von jedlichem Hollywood-Gewitter erstellter Film, der einfach seine Bilder und die grandiosen Darstellerischen Leistungen für sich sprechen lässt.

9/10


Darkest Hour

Historisches Drama über die Anfangsjahre des 2. Weltkrieges und den strategischen Überlegungen von Winston Churchill (Gary Oldman)

Der Film lebt einzig und allein von Gary Oldman, der ohne Zweifel eine gute Darstellerische Leistung hinlegt. Aber den Film selbst fand ich teilweise sehr anstrengend und auch recht langweilig. Eigentlich mag ich historisches. Ich weiß nicht ob es an der Art des Filmes lag wie er insziniert war oder aber das man Churchill schon so oft in anderen Filmen gesehen hat. Mich konnte der Film nicht überzeugen.

Auch würde ich es nicht als Oldmans stärkste Leistung ansehen aber der Oscar dürfte Ihm sicher sein, es sei denn es passiert doch noch eine Überraschung, was aber quasi ausgeschlossen sein dürfte.

5/10


Dunkirk

Ist schon länger her, seit ich dem Film gesehen habe. Ich fand ihn ganz gut, aber er war nichts besonderes. Hätte meiner Meinung nach nicht unbedingt bei Best Film nominiert werden müssen.

7/10


Get Out

Ich kann den Hype nicht verstehen. Der Film ist wahrlich nicht schlecht. Aber mir wird der Film zu sehr gehypt und in meinen Augen ist das kein Oscar Stuff. Einzig für das Drehbuch kann ich es einigermaßen verstehen, aber sonst. Nette Thriller + Gesellschaftskritik + bissel Humor aber sonst ?

6/10


Lady Bird

Die 17-jährige Christine McPherson will lieber Lady Bird genannt werden und erlebt das letzte Jahr auf vor dem College, mit allen Höhen und Tiefen.

Greta Gerwig, die Regie und das Drehbuch liefert, zeigt einen sehr schön gefilmten Coming of Age Film, der vor allem dank der starken Darsteller brilliert. Die nun mehr 3 fache Oscar Nominierte Saoirse Ronan spielt "lady Bird" so natürlich, das man ihr die Rolle jede sekunde abnimmt. Zu ihr gesellt sich ein starkes Nebendarsteller-Cast mit grandiosen Darstellern wie Laurie Metcalf asl strenge, aber nur das beste für Ihre Tochter wollende Mutter. Und die beiden Oscar Nominierten Timothée Chalamet und Lucas Hedges als vielschichtige Objekte der Begier von Lady Bird.

Der Film verläuft ruhig und ohne nennenswerte Höhepunkte. Dennoch schafft es der Film, dank grandioser witziger Dialoge und guten Darstellern zu unterhalten.

7/10


Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Die 50-jährige Mildred Hayes lässt an einer Landstraße in der Nähe der beschaulichen Gemeinde Ebbing großformatige Werbeplakate auf drei jahrelang ungenutzten Plakatwänden anbringen um Druck auf die örtliche Polizei aufzubauen um endlich den Mörder Ihrer Tochter zu finden.

WoW - für mich ist TBOEM der Film des Jahres. Hier stimmt einfach alles. Humor, Drama, Soundtrack, Darsteller, Drehbuch, Dialoge, Aufnahmen. Perfekt!

Themen wie Mord, Rassismus, Gewalt gegen Frauen, werden hier in fast nie gesehender Art presentiert, bei der man im einem Moment unfreiwillig lacht, im nächsten Moment mit offenen Mund dasitzt.

Martin McDonagh schafft es all diese ernsten Themen mit skurrilem Humor zu verschmelzen.
Die Darsteller, allen voran Frances McDormand und ganz besonders Sam Rockwell zeigen eine großartige Schauspielerische Leistung. Aber das gesamte Nebendarsteller-Cast weiß zu überzeugen.
Das Drehbuch ist mit sovielen tollen Dialogen geschrieben, das ich schwerlich eine Lieblingsszene ausfindig machen kann.


Defintiv mein Film des Jahres. Defintiv mein Oscar-Gewinner für Bester Film.

Bild

10/10





Noch nicht gesehen

Phantom Thread
The Post
The Shape of Water

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 07:23
von Nerdus
Black Panther

Gestern gesehen und für gut befunden. Wir waren zu dritt und den anderen beiden hat er nicht so zugesagt, aber mir hat er richtig gut gefallen. Optisch richtig schön anzusehen, Soundtrack gelungen, Cast hat mir gefallen und er findet ne gute Balance zwischen Story und Humor. Die Handlung/Charakterentwicklung ist unterm Strich bisschen dünn ausgefallen, was vor allem daran liegt, dass es sich ein bisschen so anfühlt, als hätte man zwei Filme in einen gepresst, aber damit kann ich leben.

Insgesamt einfach schönes, unterhaltsames Kino mit ein paar Highlights und keinen echten Schwächen.

1/1

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 11:44
von LittleQ
Chihiros Reise ins Zauberland

Mein Gott, was für ein schöner Anime. Diese geniale "Wunderwelt" hat mich schon sehr stark in ihren Bann gezogen. Bei 2 Stunden hätte ich mir gewünscht, dass der Film noch ein bisschen mehr von diesem Badehaus und Chihiros Alltag zeigt, bevor die eigentlich Story weiter geht.
Ich mag es, wenn man sich in solchen Locations wie dem Badehaus (oder bspw. Hogwarts bei Harry Potter) verlieren kann und so viel Magie und Wunder entdeckt.

Dennoch war das einfach mega schön gemacht und bedenkt man, dass der Film bald 15 Jahre alt ist, ist der auch heute noch auf einem tollen Animations-Niveau!

9/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 5. Mär 2018, 22:21
von Sentinel2003
"Bleeding Heart"


Wow, Jessica Biel einmal mehr in einem sehr guten Thriller!! Dieses mal versucht Sie ihre Schwester von derem brutalen Freund zu retten....


7/10


"Sleepless . eine tödliche Nacht"


geil, irgendwie ist Jamie Foxx prädestiniert für geile Cop - Thriller!! Auch hier wieder geil....zudem eine geil spielende Michelle Monaghan!


7/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 17:17
von LittleQ
Ace Ventura 1 + 2

Ich liebe diese Filme einfach. Teil 1 ist gut, Teil 2 für mich sogar einer der besten Filme ever. Ich hab keine Ahnung, wie oft ich das schon gesehen habe, aber bin froh, dass beide Teile zur Zeit bei Netflix vorhanden sind und ich die mal auf Englisch schauen konnte.


Iron Man/Thor/Captain America/Avangers

Zur Zeit sind auch die ganzen Marvel Filme auf Netflix online, welche ich mir im Laufe der Tage angesehen habe.
Wenn man sich die ganzen Filme mal wieder ansieht, dann merkt man, was für ein unglaubliches Universum Marvel sich da aufgebaut hat.
Ich dachte früher immer, dass DC im Kino der heiße Scheiß werden wird und auch wenn ich immer noch ein großer Fan von DC Comics bin und von der Dark Knight Trilogie, ist Marvel für mich seit etwa 8 Jahren die klare Nr. 1.

Besonders genial finde ich, dass man mit Cpt. America und auch Thor eine Filmreihe hochgezogen hat, die ich absolut spitzenmäßig finde (auch wenn beide erste Teile für mich solala waren). Kommen beide zwar nicht an Iron Man heran, aber gerade bei DC fand ich es einfach immer schade, dass man es nicht geschafft hat die Helden der JL über Jahre hinweg so in Szene zu setzen.

Gut, zeitlich gesehen war es mit TDK wohl einfach ungünstig und Superman ist, zumindest für mich, einfach schon mega zu Ende missbraucht, aber für mich zieht sich diese ganze Schwäche eigentlich gerade zu durch viele größere und kleinere DC Heldenfilme (Wonder Woman mal ausgenommen).

Was mich gerade bei den Avengers so wahninnig bock, ist die Tatsache, dass man es, zumindest im ersten Teil, geschafft hat, diese ganzen unterschiedlich starken Helden so zu verpacken, dass jeder sinnvoll in den Film und in den Endkampf eingebaut wurde.
JL hat dieses Kunststück leider nicht vollbringen können, was ich schade, aber nicht überraschend fand.

Heute Abend dann vielleicht mal mit den Filmen nach Avangers 1 anfangen und mich sehr darauf freuen, dass bald Infinity Wars erscheinen wird!!!!

Für Avangers 1 gibts zumindest von mir 10/10. Ist mit The Dark Knight und Herr der Ringe wohl auch erst der dritte Film in diesem Jahrtausend, dem ich volle Punkte geben würde.

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Do 22. Mär 2018, 15:30
von LittleQ
Bullyparade der Film

Also dafür ins Kino gegangen wäre ich jetzt nicht. Aber ich fand den Film jetzt schon ganz süß. Klar...die Bullyparade war schon immer flach und im Prinzip lebt der ganze Film von Nostalgie, aber die 110 Minuten Nostalgie tun wirklich gut. War einfach schön ein paar Figuren wieder zu sehen und sich an früher zu erinnern und dafür taugt der Film alle Male.

Ich muss ja gestehen, dass ich bis heute nicht verstehe, wieso Bully so in der Versenkung verschwunden ist. Ich finde, er ist ein fabelhafter Regisseur. Hätte in den Jahren gerne viel mehr von ihm gesehen!

Power Rangers

Weniger trashig als erwartet, aber dennoch schlechter als erhofft. Kann man sich auch mal antun, aber gerade dieser billige trash von früher hat mir dann doch zu sehr gefehlt. Hier nat man nämlich wiederum so gar keine Nostalgie gespürt und das hat dem Film sicherlich auch gut getan, da man die Serie im alten Look wohl nicht ins Kino bringen konnte. Allerdings hatte der Film dann halt leider so gar nichts zu bieten, was man als highlight bezeichnen würde.
Als verschenkt würde ich die Zeit trotzdem nicht ansehen.

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Mo 26. Mär 2018, 16:48
von LittleQ
Ich hab heute das erste Mal Blade Runner gesehen und muss zu meiner Enttäuschung feststellen, dass ich den Film gar nicht so gut fand. Sah einfach aus, wie ein typischer Streifen aus der Zeit, mit einer Story, die mich jetzt nicht mega umgehauen hat.
Lebt vllt auch einfach stark von Nostalgie und seinem Ruf, aber mich hat es nicht sehr angemacht.
Cool fand ich allerdings den Soundtrack

6/10

Re: Mein letzter Film...

Verfasst: Sa 31. Mär 2018, 18:37
von Nataku
Ich habe in letzter Zeit endlich mal einige Filme sehen können. Vor allem in Vorbereitung auf die Oscars. Dabei stach vor allem ein Film sehr heraus, sodass ich bei den anderen Filmen rückblickend unter Umständen etwas weniger enthusiastisch bin, als ich es ohne den Film gewesen wäre. Aber seis drum. Unten meine Reviews in der zeitlichen Reihenfolge, wie ich die Filme gesehen habe.

Don't Worry, He Won't Get Far on Foot (2018)


Den neuen Film von Gus Van Sant konnte ich auf der diesjährigen Berlinale sehen. Gelockt hat mich hier vor allem die Kombination von Van Sant und Joaquin Phoenix, da ich ein großer Fan von My Own Private Idaho bin, bei dem Van Sant bereits mit den älteren Bruder River Phoenix zusammen gearbeitet hat.

Der Film erzählt die Geschichte von John Callahan, der mit Alkoholproblemen zu kämpfen hat und nach einer folgenschweren Nacht für immer an den Rollstuhl gefesselt ist. Das hört sich im ersten Moment nach harten Toback an, aber Van Sant schafft es, in den Film nicht nur viel Gefühl sondern auch Hoffnung und Komik zu vermitteln. Dabei überzeigt vor allem Joaquin Phoenix in der Rolle des John und ist sicher der Hauptgrund, warum der Film empfehlenswert ist. Auch Jonah Hill als hippiemäßiger AA Gruppenleiter macht einen guten Job. Der Rest des Casts bleibt jedoch bis auf wenige Szenen relativ blass und austauschbar.

Leider merkt man den Film seine knapp 2 Stunden Laufzeit auch etwas an. Hier wäre weniger sicher mehr gewesen. Nichtsdestotrotz würde ich den Film dennoch weiterempfehlen, aufgrund der guten Balance zwischen Tragik und Komik und der hervorragenden Leistung von Joaquin Phoenix.

7/10


Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (2017)

Three Billboards erzählt die Geschichte der verzweifelten Mutter Mildred, die mit allen Mitteln versucht, den Mörder Ihrer Tochter zur Rechenschaft zu bringen.

Der Film ist ausgesprochen gut inszeniert, hat einen tollen Score und mit Frances McDormand als Mildred und Sam Rockwell als Dixon zwei herausragende darstellerische Leistungen. Auch der restliche Cast ist gut besetzt und liefert hier in weiten Teilen eine sehr gute Performance ab.

Der Film funktioniert für mich über 2/3 seiner Länge perfekt. Erst dann kommt der komische Auftritt eines Fremden und der gleichzeitige klischeehafte Wandel eines der Hauptdarsteller. Die zwei Punkte passen für mich nicht in das sonst relativ perfekte Konstrukt des Films, was ihm letztlich die Höchstwertung verwehrt. Auch das Ende ist gewöhnungsbedürftig, wobei ich hier weniger Probleme hatte, als mit den zuvor genannten Punkten. Nichtsdestotrotz wirklich ein sehr relevanter und sehenswerter Film mit fantastischen Leistungen von Frances McDormand und Sam Rockwell.

9/10


Lady Bird (2017)

Mit Lady Bird erzählt Greta Gerwig eine relativ klassische Coming of Age Geschichte aus der Sicht der rebellischen Christine „Lady Bird“. Der gesamte Film spielt in der kurzen Phase des letzten High School Jahres bis zum Beginn der College Zeit und behandelt dabei recht klassische Themen wie die erste Liebe, das erste Mal und die sprunghafte Veränderung von wichtigen Freunden in der Phase des Erwachsenwerdens.

Leider muss ich gestehen, dass ich den Charakter Lady Bird sehr anstrengend fand. Ja, Lady Bird ist eine schöne Coming of Age Geschichte, die vor allem einige lustige Momente beinhaltet und gerade in diesen Momenten glänzt. Aber leider spielt Saoirse Ronan hier ein ziemlich verzogenes Gör, das erst zum Ende des Films erträglicher wird. Das ist sicher realitätsnah und spiegelt die Erfahrung wieder, die einige Eltern mit ihren heranwachsenden Töchtern machen oder machen mussten. Aber möchte ich das so überspitzt dargestellt in einem sonst eher ereignisarmen Film präsentiert bekommen? Eher nicht.

6/10


I, Tonya (2017)

I, Tonya erzählt den Aufstieg und Fall der amerikanischen Eiskunstläuferin Tonya Harding mit allen Höhen und (vor allem) Tiefen. Margot Robbie spielt Tonya wirklich ausgezeichnet und gepaart mit Allison Janney als Mutter und Sebastian Stan als Mann/Ex-Mann hat man hier wirklich ein tolles Ensemble zusammengefunden. Der Film bricht häufig mit der vierten Wand und ist deutlich action- und humorvoller, als man bei dem Thema erwarten würde.

Trotz seiner Länge von 2 Stunden habe ich mich nicht ein einziges Mal gelangweilt. Der Film erzählt die Geschichte im hohen Tempo und lässt den Zuschauer kaum zur Ruhe kommen. Letztlich habe ich zwar nicht viel aus dem Film mitgenommen, aber es hat unglaublich Spaß gemacht, die abstruse, tragisch-komische Geschichte von Tonya Harding zusammengefasst über knapp zwei Stunden verfolgen zu dürfen.

8/10


Call Me by Your Name (2017)

Luca Guadagnino inszeniert in Call Me by Your Name die intensive Liebesgeschichte des jungen Elio und Oliver im italienischen Sommer von 1983.

Der Film schafft es dabei mit Leichtigkeit, durch seine wundervollen Bilder das Gefühl von Sommer in einem zu wecken. Guadagnino lässt sich viel Zeit und zwingt den Zuschauer förmlich, aus den stressigen Alltag auszusteigen und in aller Ruhe die Entwicklung der überwältigenden ersten Liebe von Elio aufzusaugen. Als Zuschauer ist man immer bei Elio und begleitet ihn von der Ankunft von Oliver, über gemeinsame Ausflüge während des Sommers bis hin zum winterlichen Ende vor einem knisternden Kamin. Dabei wird man stets durch einen perfekt abgestimmten Soundtrack durch den Film begleitet. Man lernt die Perlmans und deren Leben im Italien der frühen 80er Jahre kennen und hat nach einiger Zeit das Gefühl, die wundervolle italienische Villa wie sein eigenes zu Hause zu kennen und mit guten Freunden zu frühstücken oder an sommerlichen Abenden im Freien gemeinsam das Leben zu genießen.

Dabei steht hier viel weniger der gleichgeschlechtliche Aspekt der Liebe von Elio und Oliver im Vordergrund, als vielmehr das universale Thema der ersten, überwältigenden Liebe. Und ich denke jeder Zuschauer, der selbst solch eine intensive Liebe erfahren durfte, wird durch diesen Film daran erinnert und in der Zeit zurück versetzt werden (während alle anderen sich wünschen dürften, selbst eine solche Liebe mal erfahren zu dürfen).

Der gesamte Film wird durch ein großartiges Finale mit zwei herausragenden Szenen abgerundet. In der ersten Szene erleben wir, wie Michael Stuhlbarg als Elios Vater eine überwältigende Rede hält, die in einem den Wunsch aufkommen lässt, dass doch alle Eltern auf der Welt nur so sein sollten wie Mr. Perlman. Und kurz darauf kommt der krönende Abschluss in Form der Kaminszene, für die Timothée Chalamet wahrlich den Oscar verdient gehabt hätte.

Bei Call Me by Your Name stimmt wirklich alles – die wundervollen Bilder, das Oscar prämierte Drehbuch, der großartige Soundtrack und die überzeugenden darstellerischen Leistungen des gesamten Casts. Für mich ganz klar einer der besten Filme, die ich in den letzten Jahren sehen durfte. Selten hat ein Film mich auch nach dem Abspann noch so beschäftigt, dass ich selbst einige Wochen nach dem Schauen noch immer an ihn zurückdenke. Und noch viel seltener schafft es ein Film mich so zu begeistern, dass ich ihn binnen weniger Tage gleich ein zweites Mal sehen musste (das hat zuletzt vor einigen Jahren nur „Requiem for a Dream“ geschafft, den ich innerhalb kürzester Zeit dreimal gesehen habe).

10/10


Miss Stevens (2016)

Nach „Call Me by Your Name” wollte ich unbedingt weitere Filme mit Timothée Chalamet sehen und die Wahl ist dabei auf einen kleinen Indie Film aus dem Jahr 2016 gefallen. Miss Stevens erzählt die Geschichte der gleichnamigen Lehrerin, die drei talentierte Schüler zu einem Drama Wettbewerb begleitet. Auch hier handelt es sich um eine Coming of Age Geschichte, wobei der Fokus ganz klar auf der Entwicklung der jungen Lehrerin Rachel Stevens liegt, die innerhalb der drei Tage dauernden Geschichte lernen muss, dass Ihre Zeit als „Kind“ endgültig vorbei ist und sie Verantwortung für ihre Schüler übernehmen und ihr eigenes Leben in den Griff bekommen muss.

Der Film ist relativ kurz - nicht mal 1,5 Stunden - und die weniger relevanten Charaktere der zwei Mitschüler Margot und Sam sind doch sehr schablonenhaft bzw. stereotypisch ausgefallen. Der Fokus liegt hier ganz klar auf Miss Stevens und den Schüler Billy und deren Beziehung zueinander. Der Film verlässt hier ausgetretene Pfade und beleuchtet eher die Emotionalität der Verbindung zwischen Miss Stevens und Billy. Und sowohl Lily Rabe als auch Timothée Chalamet tragen den Film mit ihren zwei Figuren. Chalamet zeigt hier (schon vor Call Me by Your Name), dass er ein unglaubliches Talent besitzt – sein Monolog aus Death of a Salesman ist DER Höhepunkt in einem sonst eher ruhigen Film - https://www.youtube.com/watch?v=ALzXCZlqodo). Und auch Lily Rabe spielt die junge, teils verzweifelte, teils inspirierende Lehrerin wirklich absolut überzeugend.

Für ein Erstlingswerk liefert Julia Hart hier wirklich einen sehr schönen kleinen, völlig unaufgeregten Indie Film ab, der vor allem mit Lily Rabe und Timothée Chalamet zu überzeugen weiß, auch wenn die eigentliche Geschichte das Rad sicher nicht neu erfindet und vor allem die anderen Charaktere noch etwas mehr Tiefe hätten vertragen können.

7.5/10