von Shir_1
#18169
Versteh ich das am Schluss richtig, dass Michael Faraday (die Hauptfigur) den Anschlag verübt hat und Realität mit Paranoia unterscheiden konnte? Ansonsten kann ich mir die Schlusssequenz nämlich nicht erklären, wo die Nachbarn (also die eigentlichen Terroristen) sich über die Geschehnisse unterhalten haben, als wüssten sie nichts davon.

Also wenn es wirklich so sein sollte, wärs ziemlich schwachsinnig und unlogisch
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von Durden
#18188
Hab den Film im Kino gesehn...mit ner wahnsinnigen Besucherzahl von 2 (!). Das Ende hat mich so sehr geschockt, dass der Film auf meiner schlechtester Film Liste gelandet is... Aber das der Hauptdarsteller den Anschlag mit voller Absicht macht, weil ihm irgentwie die Sicherungen durchgeknallt sind...darüber hab ich noch nie nachgedacht... Ich spoil ab hier mal, für die die den noch genießen wollen:

[spoil]Für mich wars ganz einfach so, dass die Nachbarn die Bombe statt in dem Lieferwagen in seinem Auto untergebracht haben. Der hats dann erst zu spät gerafft und boom...Jetzt is der nich nur tot, dem wird auch noch die Schuld gegeben und die Terrornachbarn können fröhlich weiterbomben.
So`n anti-Happy End Film also. [/spoil]

Wenn ichs mir nochmal durch den Kopf gehen lasse find ich das Ende eigentlich ziemlich gut, weils eben so unkonventionell is...
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von Confuse
#18196
Ich hab den Film vor ein paar Jahren auch gesehen.

Das Ende ist eigentlich recht klar.

Ich find den Film nicht schlecht, aber dass man den Zuschauern das Gefühl gibt: "Werdet doch Terroristen, die Gerechtigkeit siegt eh nicht!" find ich kacke. :cry: :roll:
von Gast
#18335
Durden hat geschrieben:(...) Das Ende hat mich so sehr geschockt, dass der Film auf meiner schlechtester Film Liste gelandet is... (...)
Ja, ich dachte genau so. Aber vor allem diese Unmengen an Zufällen und Abgedrehtheiten machen diesen Film so minderqualitativ. Mehr noch als bei "Stirb Langsam 3". So wie der mit dem Auto durch Vororte und Washington ins FBI HQ gebrettert ist, hätte die Bombe doch weitaus eher in die Luft gehen müssen. Und dieses Telefongespräch war auch nicht recht. Mehr wüsste ich jetzt mehr, hab' den Film ebenfalls das letzte Mal vor zwei Jahren auf ProSieben gesehen -- ja, das allerletzte Mal.
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von The Red Umbrella
#18336
So kommen also Gastbeiträge zusammen; meine Server-Session war abgelaufen...is ja was ganz Neues.
von Shir_1
#18350
Ich hab den Film schon mehrere Male gesehen und ich dachte bis jetzt auch immer, dass der Anschlag von den Nachbarn geplant und durchgeführt wurde und dass sie ihm die Bombe heimlich in den Wagen gebaut haben. Aber erst gestern ist mir beim Lesen von der Inhaltsangabe auf der Rückseite meiner DVD aufgefallen, dass da steht: Oder ist es Michael selbst, der die Realität nicht mehr von seiner paranoiden Welt unterscheiden kann? Und erst da ist mir eingefallen, dass er es auch alles selbst getan hat. Das würde die Schlusssequenz auch beweisen. Denn die Nachbarn (also die eigentlichen Terroristen) führen einen Dialog, der darauf hindeutet.

Sie: Hast du schon was gehört?
Er: Nein, das sagen sie uns noch.
(Pause)
Sie: Ob es schön dort ist?
Er: Das hoffe ich.
Sie: Hauptsache nicht gefährlich.
Er: Auf keinen Fall.

Also was sie nach der kurzen Pause reden kann sich durchaus auch auf den Sohn von Michael Faraday beziehen, der abgeholt wurde und nun bei seinem Onkel weiter lebt. Und das haben auch die Nachbarn mitbekommen, denn das Auto, mit dem der Sohn abgeholt wird, fährt gerade weg als die Nachbarn draußen stehen. Und sie fragt nun eben, ob es schön dort ist (also für den Jungen bei seinem Onkel)
Dieses "Hauptsache nicht gefährlich" deutet auch darauf hin, dass die beiden nicht die Terroristen sind, sondern Michael Faraday selbst. Denn wenn sie es wären und den Anschlag verübt hätten, wüssten sie ja, dass es gefährlich ist (wegen ihnen selbst) Es kann natürlich auch sein, dass es Terroristen sind, die Mitleid mit dem Jungen haben und ihm deshalb wünschen, dass es nicht gefährlich ist, wo er jetzt hin kommt.
Aber das mit dem "Hast du schon was gehört?" versteh ich nicht ganz. Wovon gehört? Vom Anschlag? Das lief nämlich in allen Nachrichten. Davon mustten sie gehört haben. Oder etwa, wohin der Junge gebracht wird? Würde auch Sinn ergeben und auch zum Rest des Dialoges passen, aber dann ist die Frage ziemlich komisch und undeutlich formuliert. Dann wäre es sinnvoller gewesen, wenn sie konkreter gefragt hätte. Wie z.B.: Wo wollen sie ihn hinbringen?

Weil jemand gesagt hat, dass es zu viele Zufälle gibt im Film. Is mir zunächst auch aufgefallen, aber es passt alles zusammen. Man muss bedenken, dass die Terroristen (oder auch nicht) das alles von Anfang an geplant haben und so is vieles, was erst als Zufall erscheint, eigentlich gar keiner.
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von Durden
#18378
Jetzt wo ihr das sagt dass Michael Faraday selbst der Terror ist und total paranoid ist, denke ich ganz anders über den Film...Werd ihm mir bei Gelegenheit nochmal angucken...und vielleicht wird er von der schlechtester Film Liste gestrichen.
von Shir_1
#18397
Ich denke seitdem auch ganz anders über den Film, aber in negativem Sinne. Aber ich bin ja noch nicht ganz sicher, ob es wirklich so ist. Viele haben es aber schon gesagt.
von XQ-NUE
#19017
Es ist der Nachbar:

In einem Artikel wurde geschrieben, dass der Film eine miese Kritik bekommen hat, weil der Böse gewinnt und der Gute verliert. Siviel dazu!

Ich finde den Film spitze, eben aus dem Grund dass nicht (wie sonst) der Gute gewinnt
von Shir_1
#20676
Wenn er es aber selbst gewesen wäre, wäre er ja das Böse gewesen und somit hätte am Ende auch das Böse gewonnen.
von XQ-NUE
#21847
Das ist ja gerade der Sinn und gerade der Grund, weshalb er von den US-Medien solch eine abgründige Kritik erhalten hat.

Ist ja nicht der erste Film, in dem der Böse gewinnt.

(Achtung, SPOILER zu Fightclub, für die die ihn nicht gesehen haben)

Ist bei Fighclub im Grunde das gleiche.
Am Ende hat der Typ es tatsächlich geschafft Die Hochhäuser in die Luft zu sprengen und das auf US - Boden
von Shir_1
#21911
Und auch Fightclub ist an den Kinokassen gescheitert. Jaja, die Amis mit ihrem Patriotismus...
von Red Ribbon
#21942
Faktum: Arlington Road und Fight Club sind beide geniale Filme die einem zum Nachdenken bewegen und gleichzeitig schocken.