Fabi hat geschrieben:Das ist doch Quatsch. "In aller Regel vergeben" doch echt übertrieben. Und bezüglich des ersten Schritts haben sich die Zeiten doch auch geändert, der Herr muss die Dame schon länger nicht mehr zum Tanzen bitten.
Und wer seine Ausführungen mit "Fakt ist" einleitet, gehört sowieso verhauen. 
Meine Erfahrung ist da eine gänzlich andere. Ich arbeite derzeit in einer Abteilung mit ca 20 Frauen, davon gut und gerne 15, die für mich interessant wären. Durch die Bank weg tragen alle nen Ring am Finger, haben Bilder vom Freund auf dem Tisch stehen oder haben Kinder. In der alten Abteilung war es nicht anders, nur das da weniger Frauen in meinem Alter waren. Selbiges davor in meiner Umschulung und an der Uni waren auch alle vergeben, mit denen ich Kontakt hatte, was nicht viele waren, zugegeben.
Vielleicht ist es ja in anderen Regionen anders, aber hier sind Frauen nie Single und wenn sie es sind, dann nicht sehr lange oder sie sind nicht dein Typ.
Und das Frauen den ersten Schritt machen, habe ich noch nicht erlebt, sonst wäre ich nicht seit Jahren allein. Wobei, stimmt nicht ganz. Zwei mal wurd ich online angeschrieben. Von Frauen mit mehreren Kindern, obwohl in meinem Profil deutlich zu sehen ist, dass der Kinderwunsch nicht vorhanden ist. Shit happens.
Hatte dazu vor kurzem erst ne (ungewollte) Unterhaltung mit einer Exkollegin, die mir genau das bestätigte. Frauen bei uns sind altmodisch. Wenn du als Kerl nicht auf sie zukommst, passiert gar nichts, weil es genug andere Kerle gibt, die genau das machen.
Wenn du nicht Mitte zwanzig, sportlich bist und aussiehst als hättest du nen guten Job, dann bist du bei spontanen Begegnungen doch ohnehin verloren. Deshalb sagte ich ja, dass ne feste Beziehung nur durch Freunde oder die Arbeit zustande kommt. Da hat man dann vielleicht das Glück, gerade im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, wenn eine Single ist, aber doch nicht, wenn du einfach eine auf der Straße ansprichst. Beim Online-Dating ist es doch nicht anders. Auch da ist das Verhältnis Männer-Frauen gefühlt 10:1 und die wenigen echten Profile sind dann nur da, weil Frau mal sehen wollte wie das so ist oder aber sie suchen nach dem Traumprinzen.
Man muss der Wahrheit auch einfach mal ins Auge sehen. Wer mit Mitte 30 keine feste Beziehung hat, der muss sich damit anfreunden, dass er zu denen gehört, die auf ewig allein bleiben werden.
Tanja Timanfaya hat geschrieben:Mit dem Fluchtreflex unter der Überzeugung, dass du nur zwecks Beziehung angesprochen wirst, verbaust du dir ja auch die Chance auf interessante Gespräche und neue Bekanntschaften.
Wenn ich da kurz einhaken darf. Deshalb ist es ein Reflex. Man kann nichts dagegen tun. Genau so wissen doch Kiddow, Senti, meine Wenigkeit oder auch andere hier genau, warum sie allein sind, was sie falsch machen, oder eben anders machen müssten. Aber man kann es nicht, weil man eben so ist wie man ist. Senti wird nicht jünger, Kiddow wird nicht weniger schreckhaft und ich werd nicht plötzlich vom zynischen Stubenhocker zum Partyhengst.
Was uns ja zu dem Punkt bringt, dass man sich ja auch angeblich immer treu bleiben soll und man selbst sein soll, weil andere es ja merken, wenn man sich verstellt. Offenkundig führt "man selbst sein" bei vielen aber eben dazu, dass man allein bleibt. Was nun? Entweder sich selbst verleugnen, oder alleine bleiben. Mir wurde sogar schon mal geraten, meinen nicht vorhandenen Kinderwunsch zu ignorieren und eben die paar Jahre durchzustehen bis das (bereits vorhandene) Kind aus dem Haus wäre. Wow.
Im Übrigen glaube ich nicht einmal, dass all die Beziehungen, die andere so führen, immer geführt werden, weil man ja so total verliebt ineinander ist. Auch da denke ich wieder an meine Exkollegin, bei der ich eher den Eindruck habe als sei sie mit ihrem Freund zusammen, weil sie einfach nicht allein sein will und auch oft genug Spaß darüber gemacht hat, dass er auch nix besseres finden würde. Das scheint aber häufig der Standard zu sein und nicht Ausnahme.
Man könnte argumentieren, dass unsereins zu hohe Ansprüche hat, aber ich für meinen Teil bleibe lieber allein als mich zu ändern, oder meine Ansprüche zu senken und die sind schon nicht sonderlich hoch.
Im Übrigen glaube ich auch, dass jemand, der seit 16 Jahren in einer Beziehung ist, tatsächlich in keinster Weise nachvollziehen kann, wie es unsereins geht. Gerade gut gemeinte Tipps von Leuten (und damit meine ich in erster Linie Exkolleginnen und nicht Tanja), die seit so langer Zeit vergeben sind, sind es immer wieder, die mich innerlich explodieren lassen. Besonders, weil die Leute dann meist immer den Satz nachschieben, dass sie ja froh sind, unter der Haube zu sein und sich damit nicht mehr befassen zu müssen. Was uns wieder dazu bringt, dass man sich offenkundig lieber mit einer Notlösung begnügt...