- Di 26. Nov 2013, 10:15
#1312011
Sprache lebt in erster Linie nicht von Logik, sondern von ihrer Entwicklung, und seit zahlreichen Jahrzehnten versucht man die Sprache eben zu normen. Gerade die das/dass-Regel halte ich für äußerst begrüßenswert.
Die Jugendlichen und Kids bekommen auch nur das mit, was sie vorgelebt bekommen, und das in allen Bereichen. In der Schule bekommen sie immer kürzere Texte zu lesen - zumindest in der Grundschule und bis zur 8./9. Klasse gilt ein zwei Buchseiten langer Text schon als langer Text.
Lehrer sind oftmals selbst überfordert mit der Rechtschreibreform, manche älteren Lehrer interessiert es oftmals nicht - da wird dann auch gerne mal mit veralteten Materialien unterrichtet, ohne die Schüler darauf aufmerksam zu machen, dass die Texte noch nicht in der neuen RS geschrieben sind. Leider gelingt es vielen Lehrern auch nicht, aus ihrer Umgangssprache auszubrechen. Hier in Nordhessen zum Beispiel ist es "normal", dass die Leute "zumindestens" und "als wie" bzw. "wie" statt "als" sagen, und das bekommen die Schüler natürlich auch mitgegeben, wenn sie das aus allen Ecken zu hören bekommen. Und wenn's der Lehrer sagt, kann das ja sooo falsch nicht sein.
Seitens der Eltern gibt es da oftmals auch nur Ratlosigkeit, und generell sind die meisten Erwachsenen selbst schlichtweg unsicher, was man nun wie schreibt.
Hinzu kommt, dass im Informationszeitalter der Austausch schnell vonstatten gehen "muss" und Formulierungen und Schreibweise darunter leiden müssen. Ich merke das selbst, wenn mir die Kids mal 'ne SMS schreiben oder mir etwas über FB schicken. Überhaupt keine Großschreibung mehr, keine Satzzeichen, schlampig dahergetippt. Ratzfatzhuschhusch.
Geht es um Recherche, hat man seinerzeit Bücher wälzen müssen, heute formuliert man das, was man im Netz findet, ein wenig um, kann es tippen, macht notfalls Copy&Paste und stellt da ein wenig um, fertig. Die eingebaute Rechtschreibprüfung kann ja alles.
Ich denke, ein großes Problem sind auch die der Aufmerksamkeit wenig zuträglichen Außenreize - wobei ich da kein bestimmtes Medium wie Smartphones etc. hervorheben möchte, sondern die Medien in ihrer Summe als das Problem sehe. Da saugen viele eben nur noch das Relevante - den Inhalt - auf, die Details werden unwichtig, also Stil, Schreibweise...
Ein weiteres Problem ist, dass die meisten sich heute persönlich angegriffen fühlen, wenn man sie korrigiert. Man ist schnell der Besserwisser, der Klugscheißer, der Freak, der Erbsenzähler, als Wichtigtuer.
Entertainment hat heute einen höheren Stellenwert als Bildung. Bildung gilt als berufliche Qualifikation, nicht aber als Lebensqualität. Im "Leben" ist sie für viele einfach nur Zeitverschwendung, weil man sonst etwas verpassen könnte. Schnelles Fast-Food-Entertainment, was heute hip ist, ist übermorgen obsolet - und unter die Räder dieser "Wegwerfmentalität" (im gesellschaftlichen Sinne) gerät unter anderem auch die Sprache.
Schwierig: Leider muss ich immer wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, dass auch die Erwachsenen rund um meine Generation da teilweise Katastrophales zusammenschreiben. Ich sehe das an Arbeitskollegen, an Briefen von Elternsprechern, am normalen Austausch - oder beispielsweise bei einigen Leuten hier auf dem Forum, die weiterhin stur ihr rechtschreibtechnisch lieblos Erbrochenes absondern, ganz nach dem Motto: "must du ja nich lesen wens dich stöhrt!".
Die Menschheit ist nun mal häufig beratungsresistent, lässt sich in ihrer Selbstüberschätzung nicht belehren, und mittlerweile wird der Mensch anhand der Gesellschaft mehr als sonst wieder zum Egoismus erzogen. Ellbogen ausfahren und vorwärts, sonst fällt man hinten vom Band - "Ich komme vorwärts, also mach ich das schon irgendwie richtig!"
Die Jugendlichen und Kids bekommen auch nur das mit, was sie vorgelebt bekommen, und das in allen Bereichen. In der Schule bekommen sie immer kürzere Texte zu lesen - zumindest in der Grundschule und bis zur 8./9. Klasse gilt ein zwei Buchseiten langer Text schon als langer Text.
Lehrer sind oftmals selbst überfordert mit der Rechtschreibreform, manche älteren Lehrer interessiert es oftmals nicht - da wird dann auch gerne mal mit veralteten Materialien unterrichtet, ohne die Schüler darauf aufmerksam zu machen, dass die Texte noch nicht in der neuen RS geschrieben sind. Leider gelingt es vielen Lehrern auch nicht, aus ihrer Umgangssprache auszubrechen. Hier in Nordhessen zum Beispiel ist es "normal", dass die Leute "zumindestens" und "als wie" bzw. "wie" statt "als" sagen, und das bekommen die Schüler natürlich auch mitgegeben, wenn sie das aus allen Ecken zu hören bekommen. Und wenn's der Lehrer sagt, kann das ja sooo falsch nicht sein.
Seitens der Eltern gibt es da oftmals auch nur Ratlosigkeit, und generell sind die meisten Erwachsenen selbst schlichtweg unsicher, was man nun wie schreibt.
Hinzu kommt, dass im Informationszeitalter der Austausch schnell vonstatten gehen "muss" und Formulierungen und Schreibweise darunter leiden müssen. Ich merke das selbst, wenn mir die Kids mal 'ne SMS schreiben oder mir etwas über FB schicken. Überhaupt keine Großschreibung mehr, keine Satzzeichen, schlampig dahergetippt. Ratzfatzhuschhusch.
Geht es um Recherche, hat man seinerzeit Bücher wälzen müssen, heute formuliert man das, was man im Netz findet, ein wenig um, kann es tippen, macht notfalls Copy&Paste und stellt da ein wenig um, fertig. Die eingebaute Rechtschreibprüfung kann ja alles.
Ich denke, ein großes Problem sind auch die der Aufmerksamkeit wenig zuträglichen Außenreize - wobei ich da kein bestimmtes Medium wie Smartphones etc. hervorheben möchte, sondern die Medien in ihrer Summe als das Problem sehe. Da saugen viele eben nur noch das Relevante - den Inhalt - auf, die Details werden unwichtig, also Stil, Schreibweise...
Ein weiteres Problem ist, dass die meisten sich heute persönlich angegriffen fühlen, wenn man sie korrigiert. Man ist schnell der Besserwisser, der Klugscheißer, der Freak, der Erbsenzähler, als Wichtigtuer.
Entertainment hat heute einen höheren Stellenwert als Bildung. Bildung gilt als berufliche Qualifikation, nicht aber als Lebensqualität. Im "Leben" ist sie für viele einfach nur Zeitverschwendung, weil man sonst etwas verpassen könnte. Schnelles Fast-Food-Entertainment, was heute hip ist, ist übermorgen obsolet - und unter die Räder dieser "Wegwerfmentalität" (im gesellschaftlichen Sinne) gerät unter anderem auch die Sprache.
Schwierig: Leider muss ich immer wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, dass auch die Erwachsenen rund um meine Generation da teilweise Katastrophales zusammenschreiben. Ich sehe das an Arbeitskollegen, an Briefen von Elternsprechern, am normalen Austausch - oder beispielsweise bei einigen Leuten hier auf dem Forum, die weiterhin stur ihr rechtschreibtechnisch lieblos Erbrochenes absondern, ganz nach dem Motto: "must du ja nich lesen wens dich stöhrt!".
Die Menschheit ist nun mal häufig beratungsresistent, lässt sich in ihrer Selbstüberschätzung nicht belehren, und mittlerweile wird der Mensch anhand der Gesellschaft mehr als sonst wieder zum Egoismus erzogen. Ellbogen ausfahren und vorwärts, sonst fällt man hinten vom Band - "Ich komme vorwärts, also mach ich das schon irgendwie richtig!"
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