- Do 5. Jun 2014, 09:20
#1366555
Mal ehrlich: Ich habe fast noch nie in meinem Leben gesucht und würde mich als recht durchschnittlich bezeichnen, ich habe noch nicht einmal wirklich jemanden angegraben, bis auf eine kurze Phase Ende der 90er in einem ersten Anflug von Torschlusspanik. Irgendwie hat sich das immer ergeben, einfach so. Lustigerweise hab ich ausgerechnet mit meiner Liebsten, mit der es sich im August zu 13 Jahren jährt, erstmalig Kontakt im Internet gehabt. War ein normaler Chatroom, in dem immer so an die 30-40 Leute herumgeblödelt haben, und aus einem Besuch mit mehreren Leuten, die auch zum Renovieren der frisch bezogenen Wohnung damals da waren, hat sich das einfach so entwickelt. Da bin ich auch nicht hochgefahren mit dem Hintergedanken: "Vielleicht geht da ja was...", und sie hatte genau so wenig irgendwelche Erwartungen oder Pläne. Ist einfach passiert, zackbumm.
Ich war allerdings auch vorher nie groß daran interessiert, Erfahrungen zu sammeln und hatte bis dahin gerade mal eine einstellige Anzahl an Beziehungen oder an etwas, was mal eine Beziehung hätte werden können - mir war's nach o.g. Endneunziger Phase schlichtweg zu dämlich, so viele Energien in etwas hineinzusetzen, nur um auch eine Frau an meiner Seite zu haben - ich habe nie Sinn darin gesehen, um jemanden zu werben, und die kurze Phase hat mich in meiner Meinung bestätigt. Entweder "sie" mag mich so wie ich bin und interessiert sich für mich - oder eben nicht. Alles andere wäre für mich Betrug an mir selbst gewesen.
Aber okay, ich war sowieso immer zu 100% der Beziehungsmensch und habs langsam angehen lassen, ohne Daraufhinarbeiten oder Erzwingen einer Bindung. Was sich entwickeln soll, entwickelt sich einfach. Ich habe zumindest gemerkt, dass das Daraufhinarbeiten auf irgendetwas immer einen gegenteiligen Effekt, nicht etwa den gewünschten, hinter sich zog.
Was ich damit sagen will: Anbiedern und das Gefallenwollen finde und fand ich affig - einfach man selbst sein, und es passiert schon irgendwann irgendwas. Vor allem sollte man seine eigenen Vorstellungen "wie sie sein sollte" beiseite schieben. Ich war ja schon immer eher der, der eigentlich mehr auf Dunkelhaarige stand, wobei mich blonde Frauen i.d.R. eher kalt ließen. Tja, und nun teile ich schon seit 2001 mit 'ner Blondine mein Leben.
Einfach mal alles nur geschehen lassen. Lieber Liebeskummer nach einer etwas längeren Beziehung, die in die Brüche ging, haben als nach x vergeigten Dates innerhalb kurzer Zeit immer und immer wieder enttäuscht zu werden. Denn noch beschissener als das Gefühl, solo zu sein, aber nicht sein zu wollen ist das Gefühl, ständig schon wieder solo zu sein, weil man sich immer wieder zu viel erhofft hat.
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