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von vicaddict
#1399073
Inwiefern wäre das genial? Klar, es wäre ungemein unterhaltsam, zumal eine Mehrheit mit der CDU ebenfalls an Abweichlern scheitern würde, aber lassen wir mal die Linke dabei außen vor, wäre ein soches Szenario der letzte Sargnagel für die SPD. Wie würde die SPD es danach noch irgendeinem ihrer Wähler erklären wollen, dass man sich selbst öffentlich so torpediert und dass man offenkundig auf Macht und Gestaltungsmöglichkeiten verzichtet?

In dem Moment wo das passiert, vergrault die SPD doch jeden entäuschten Exwähler, den sie wieder gewinnen möchte, denn in dem Moment macht sie deutlich, dass die eigenen Politiker nur an einem Bündnis mit der Union interessiert sind und eine linke Mehrheit und linke, sozialdemokratische Politik mit der SPD nicht mehr zu machen ist.

Bei der Union spekuliert man genau darauf, aber ich glaube nicht, dass die Verantwortlichen so dumm sein können. Man hat der Linken sogar den Unrechtsstaat abgerungen.
von Kerouac
#1399077
vicaddict hat geschrieben:Die Kritik besteht darin, dass man der Partei Vorwürfe um die Ohren haut, denen man sich selbst gar nicht stellen will. Da kramt man eben immer die SED Vergangenheit aus, will aber von der Block CDU nichts wissen.
Die Linke hat aber als formale SED-Nachfolgepartei besondere Verantwortung für die Greueltaten in der DDR. Die Ost-CDU war zwar Teil des Systems, allerdings die Position der SED mit die der SED zu vergleichen, grenzt schon an Geschichtsverklärung. In der DDR wurden Christdemokraten schickaniert, bespitzelt, verhaftet und getötet. Nach der Wende hat die Ost-CDU mit der DDR gebrochen, während die SED unter Gysi weiterhin die DDR erhalten wollte und versuchte, die SED-Parteikasse ins Ausland zu schmuggeln.
vicaddict hat geschrieben:Inwiefern wäre das genial? Klar, es wäre ungemein unterhaltsam, zumal eine Mehrheit mit der CDU ebenfalls an Abweichlern scheitern würde, aber lassen wir mal die Linke dabei außen vor, wäre ein soches Szenario der letzte Sargnagel für die SPD. Wie würde die SPD es danach noch irgendeinem ihrer Wähler erklären wollen, dass man sich selbst öffentlich so torpediert und dass man offenkundig auf Macht und Gestaltungsmöglichkeiten verzichtet?
Warst du nicht damals gegen eine Große Koalition im Bund, als die SPD-Mitglieder letztes Jahr entschieden haben? Mit der gleichen Argumentation haben damals die Befürworter einer Großen Koalition geworben, weil alles andere noch schlimmer für die SPD gewesen wäre. ;) Und das stimmt nun auch. Wenn die Regierungsbildung in Thüringen scheitert, dann wäre das für die SPD katastrophal.
vicaddict hat geschrieben:In dem Moment wo das passiert, vergrault die SPD doch jeden entäuschten Exwähler, den sie wieder gewinnen möchte, denn in dem Moment macht sie deutlich, dass die eigenen Politiker nur an einem Bündnis mit der Union interessiert sind und eine linke Mehrheit und linke, sozialdemokratische Politik mit der SPD nicht mehr zu machen ist.
Und welche Wähler versucht die SPD durch eine rot-rot-grüne Koalition wiederzugewinnen?
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von vicaddict
#1399081
Kerouac hat geschrieben:Die Linke hat aber als formale SED-Nachfolgepartei besondere Verantwortung für die Greueltaten in der DDR. Die Ost-CDU war zwar Teil des Systems, allerdings die Position der SED mit die der SED zu vergleichen, grenzt schon an Geschichtsverklärung. In der DDR wurden Christdemokraten schickaniert, bespitzelt, verhaftet und getötet. Nach der Wende hat die Ost-CDU mit der DDR gebrochen, während die SED unter Gysi weiterhin die DDR erhalten wollte und versuchte, die SED-Parteikasse ins Ausland zu schmuggeln.
Und 25 Jahre nach der Wende besteht die Linke noch aus den alten SED Kadern? Dass die Partei eine Vergangenheit hat, bestreitet keiner, aber welche Partei hat das nicht? Die Kanzlerin steht einer Partei vor, deren Ehrenvorsitzender bis zum heutigen Tage schweigt, von welchen Waffenschiebern man Spendengelder angenommen hat. Der Finanzminister ist dahingehend auch nicht ganz unbescholten. Von Altnazis in der Vergangenheit wollen wir auch nicht anfangen. Keine Partei hat ne reine Weste.
vicaddict hat geschrieben:Warst du nicht damals gegen eine Große Koalition im Bund, als die SPD-Mitglieder letztes Jahr entschieden haben? Mit der gleichen Argumentation haben damals die Befürworter einer Großen Koalition geworben, weil alles andere noch schlimmer für die SPD gewesen wäre. ;)
Ich habe dagegen votiert, weil es die SPD in die Lage versetzt, in der sie jetzt auch ist. Sie macht im Bund keinerlei Boden gut und hängt weiterhin zwischen den Stühlen. Es hätte eine rechnerische Mehrheit für RRG gegeben, aber man hat dagegen votiert, weil persönliche Eitelkeiten eine größere Rolle spielten als politische Gemeinsamkeiten.
Und welche Wähler versucht die SPD durch eine rot-rot-grüne Koalition wiederzugewinnen?
In Anbetracht der Tatsache, dass die SPD weiterhin bei 24% in Umfragen steht, hat sie mit der GroKo jedenfalls auch nichts gewonnen. RRG ist schlichtweg die einzige Alternative, wenn die Partei in absehbarer Zeit selbst den Kanzler stellen will und wer weiß, ob selbst das in Zukunft reichen wird, sollte die AfD weiterhin so stark bleiben, oder, Gott bewahre, das gelbe Gesocks zurückkehren.
von P-Joker
#1399086
Kerouac hat geschrieben: Und welche Wähler versucht die SPD durch eine rot-rot-grüne Koalition wiederzugewinnen?
Genau die, die ihnen bisher davon gelaufen sind, weil sie eine solche Koalition immer verweigert hat.
Und das dürften wesentlich mehr Leute sein, als die, die jetzt abwandern.
von Kerouac
#1399088
vicaddict hat geschrieben:Und 25 Jahre nach der Wende besteht die Linke noch aus den alten SED Kadern?
Nein, das ist nicht so. Aber ein kleiner Teil tut sich eben immer noch schwer mit der Diskussion und dem "Unrechtsstaat". Und als demokratische Partei, die die Linke zweifellos ist, sollte man das DDR-Regime oder den Kommunismus ablehnen. Solange sie sich nicht von antidemokratischen Tendenzen trennt, muss sie sich solche Diskussionen gefallen lassen.
vicaddict hat geschrieben:Ich habe dagegen votiert, weil es die SPD in die Lage versetzt, in der sie jetzt auch ist. Sie macht im Bund keinerlei Boden gut und hängt weiterhin zwischen den Stühlen. Es hätte eine rechnerische Mehrheit für RRG gegeben, aber man hat dagegen votiert, weil persönliche Eitelkeiten eine größere Rolle spielten als politische Gemeinsamkeiten.
Das hängt allerdings viel weniger an der Großen Koalition, sondern viel mehr daran, dass kleine Koalitionspartner bei den darauffolgenden Wahlen öfters verlieren als der größere. Dies lässt sich auch empirisch belegen: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ner-grafik

Wer sagt außerdem, dass es der SPD-Umfragewerte in die Höhe schießen würden, wenn sie mit den Linken koaliert?
P-Joker hat geschrieben:Genau die, die ihnen bisher davon gelaufen sind, weil sie eine solche Koalition immer verweigert hat. Und das dürften wesentlich mehr Leute sein, als die, die jetzt abwandern.
Wenn man sich die Ergebnisse der Wahlforschung anschaut, dann hat die SPD seit 1998 mehr als 10 Millionen Wähler verloren, die größenteils zur CDU abgewandert sind. Wenn die SPD wieder Wahlen gewinnen will, dann muss sie in der Mitte gewinnen.
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von vicaddict
#1399093
Kerouac hat geschrieben:Nein, das ist nicht so. Aber ein kleiner Teil tut sich eben immer noch schwer mit der Diskussion und dem "Unrechtsstaat".
Mit der Diskussion hat sich nie einer schwer getan. Womit man sich schwer getan hat, ist die Haltung, die hinter diesem Begriff steht. Die Linke hat immer darauf bestanden und das zurecht, dass nicht alle Bürger in der DDR unter dem Regime gelitten haben. Auf diese Differenzierung legt aber keiner wert, denn es ist ja gerade im Westen sehr viel populärer eindach die gesamte DDR mit all ihren Bürgern abzukanzeln. Der Begriff Unrechtsstaat ist zudem in sich unsinnig. Die DDR war ein Rechtsstaat. Nur weil es nicht gerade eine lupenreine Demokratie war, muss man keinen Begriff erfinden.
oder den Kommunismus ablehnen. Solange sie sich nicht von antidemokratischen Tendenzen trennt, muss sie sich solche Diskussionen gefallen lassen.
Was ist falsch daran, den Kommunismus nicht abzulehnen? Selbst die SPD hat den Sozialismus im Programm stehen. Komischerweise hat die Linke in noch keiner Landesregierung an der sie beteiligt war, eine Mauer aufgezogen, oder Kinder gefressen. Die Linke ist einfach eine kauzigere Variante der SPD. Im Übrigen gibt es auch innerhalb der Union, vorallem in der CSU, antidemokratische Strömungen, die einen souveränen Staat Bayern wünschen. Es ist auch nicht gerade demokratisch, wenn der Finanzminister öffentlich bekennt, dass er gerne das Verfassungsgericht beschneiden würde, weil dieses immer häufiger Gesetze kassiert. Es ist auch nicht weniger undemokratisch, wenn sich die künftigen Oppositionsführer in der CDU an Protestmärschen gegen eine demokratisch (!) gewählte Koalition beteiligen. Es entspricht auch nicht den demokratischen Werten und Gepflogenheiten, dass sich ein zur Neutralität verpflichteter Bundespräsident öffentlich in solche Themen einmischt.
vicaddict hat geschrieben:Das hängt allerdings viel weniger an der Großen Koalition, sondern viel mehr daran, dass kleine Koalitionspartner bei den darauffolgenden Wahlen öfters verlieren als der größere. Dies lässt sich auch empirisch belegen: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ner-grafik
Das ist doch Semantik. Solang die SPD nur die Union als Machtoption hat, hat sie keine Möglichkeit, um zu wachsen.
Wer sagt außerdem, dass es der SPD-Umfragewerte in die Höhe schießen würden, wenn sie mit den Linken koaliert?
Niemand. Aber was hat sie zu verlieren? Wie ich bereits sagte, wird sie wohl kaum auf ewig Juniorpartner der CDU bleiben wollen. Die einzige Alternative ist die Opposition und irgendwann werden auch die Grünen schwach, wenn die Union klingelt. Dann stünde die SPD wieder mit der Linken in der Opposition und es wäre erst recht schwer, sich um die Kanzlerschaft zu bemühen und die Linken auszuschließen.
P-Joker hat geschrieben:Wenn man sich die Ergebnisse der Wahlforschung anschaut, dann hat die SPD seit 1998 mehr als 10 Millionen Wähler verloren, die größenteils zur CDU abgewandert sind. Wenn die SPD wieder Wahlen gewinnen will, dann muss sie in der Mitte gewinnen.
Das mag ja richtig sein, ändert aber nichts daran, dass man die Linke als Koalitionspartner benötigt. Selbst wenn man Wähler der CDU gewinnt, bleiben immer noch die AfD, die nur knapp nicht im Parlament vertreten sind und auch FDP und Piraten vereinigen zusammen je nach Stimmung 5-10% auf sich. Eine rot-grüne Koalition wird auf absehbare Zeit keine Regierung bilden können.
Zuletzt geändert von vicaddict am Fr 21. Nov 2014, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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von 2Pac
#1399096
vicaddict hat geschrieben:Inwiefern wäre das genial? Klar, es wäre ungemein unterhaltsam, ...
Unterhaltsam wäre es auch. Genial, weil ich die Politik der Linken für Unfug halte. Das fängt schon damit an, dass sie den Kommunismus in Deutschland wollen. Und weiter muss man sich dann auch nicht mit der Partei beschäftigen. Jeder Mensch, der mehr als ein Furz im Kopf hat, weiß, dass der Kommunismus einer der schlechtesten Regierungsformen ist.
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von vicaddict
#1399098
2Pac hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:Inwiefern wäre das genial? Klar, es wäre ungemein unterhaltsam, ...
Unterhaltsam wäre es auch. Genial, weil ich die Politik der Linken für Unfug halte. Das fängt schon damit an, dass sie den Kommunismus in Deutschland wollen. Und weiter muss man sich dann auch nicht mit der Partei beschäftigen. Jeder Mensch, der mehr als ein Furz im Kopf hat, weiß, dass der Kommunismus einer der schlechtesten Regierungsformen ist.
Nur, weil der Kapitalismus ein paar Jahre länger funktioniert, macht es das aktuelle System nicht weniger schlimm, unmenschlich, oder fehlerbehaftet.
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von 2Pac
#1399101
vicaddict hat geschrieben:
2Pac hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:Inwiefern wäre das genial? Klar, es wäre ungemein unterhaltsam, ...
Unterhaltsam wäre es auch. Genial, weil ich die Politik der Linken für Unfug halte. Das fängt schon damit an, dass sie den Kommunismus in Deutschland wollen. Und weiter muss man sich dann auch nicht mit der Partei beschäftigen. Jeder Mensch, der mehr als ein Furz im Kopf hat, weiß, dass der Kommunismus einer der schlechtesten Regierungsformen ist.
Nur, weil der Kapitalismus ein paar Jahre länger funktioniert, macht es das aktuelle System nicht weniger schlimm, unmenschlich, oder fehlerbehaftet.
Ein paar Jahre? :D
Selbst wenn es genau gleich lange funktionieren würde, was es nicht wird, siehst du doch, dass der freie Markt Wohlstand gebracht hat. Nach dem WW2 war Deutschland total hinüber. Und jetzt Vergleich mal wie sich der Westen in der sozialen Marktwirtschaft und der Osten im Kommunismus entwickelt hat. Ich habe gehört in den meisten Ostblockstaaten waren die Geschäfte leer als alles den Bach unter gegangen ist. Die Menschen standen Stundenlang Schlange für eine Salami oder sogar blanke Knochen etcpp. Welches System ist jetzt unmenschlich? Das wo du nichts mehr zu essen findest oder das wo du immer zu essen hast? Nur weil das an der DDR vorbei ging, überschätzt du anscheinend das System. Die Ossis hatten in der Hinsicht ordentlich Dusel.
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von vicaddict
#1399103
Der Kapitalismus funktioniert auch nur so lange, wie man dritte Weltländer hat, auf deren Kosten man das System am Leben erhalten kann. Allein die Agrarsubventionen dienen doch in erster Linie dazu, um die Landwirte der EU im Preiskampf mit afrikanischen Konkurrenten zu schützen.
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von 2Pac
#1399104
vicaddict hat geschrieben:Der Kapitalismus funktioniert auch nur so lange, wie man dritte Weltländer hat, auf deren Kosten man das System am Leben erhalten kann. Allein die Agrarsubventionen dienen doch in erster Linie dazu, um die Landwirte der EU im Preiskampf mit afrikanischen Konkurrenten zu schützen.
Lebst du gut? Hast du immer zu essen? Verhungerst du oder wirst du ohne Job obdachlos?
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von vicaddict
#1399106
Nein, weil ich wie du auch das Glück habe, in einem Land zu leben, dass vom System profitiert. Das ändert nichts daran, dass es in den Ländern, die nicht davon profitieren, zu genau den Zuständen kommt, die du beschreibst. Wieso also funktioniert dann das System?

Selbst in Griechenland gab es doch solche Folgen, als man ihnen die Sparmaßnahmen aufzwang.
von Kerouac
#1399107
vicaddict hat geschrieben:Mit der Diskussion hat sich nie einer schwer getan. Womit man sich schwer getan hat, ist die Haltung, die hinter diesem Begriff steht. Die Linke hat immer darauf bestanden und das zurecht, dass nicht alle Bürger in der DDR unter dem Regime gelitten haben. Auf diese Differenzierung legt aber keiner wert, denn es ist ja gerade im Westen sehr viel populärer eindach die gesamte DDR mit all ihren Bürgern abzukanzeln. Der Begriff Unrechtsstaat ist zudem in sich unsinnig. Die DDR war ein Rechtsstaat. Nur weil es nicht gerade eine lupenreine Demokratie war, muss man keinen Begriff erfinden.
Niemand verunglimpft die Lebensleistung der DDR-Bürger, wenn man die DDR als Unrechsstaat bezeichnet. Nach der Logik kann sich jede Diktatur rechtfertigen, in dem man den Staat und die Bevölkerung nicht voneinander trennt. Dies ist aber nötig, denn der Staat besitzt nicht das Monopol legitimer physischer Gewalt die sie nur durch demokratische Wahlen bekommen kann. Fast alle Diktaturen sind übrigens auch Rechsstaaten.
vicaddict hat geschrieben:Was ist falsch daran, den Kommunismus nicht abzulehnen? Selbst die SPD hat den Sozialismus im Programm stehen.
Der Kommunismus ist von der Ideologie her tief antidemokratisch und menschenverachtend, denn er geht davon aus, dass alle Menschen gleich sein müssen. Man spricht ja auch von der Erschaffung eines "neuen Menschen". Da stellt sich nun die Frage, was man mit denen macht, die nicht gleich sind oder nicht gleich sein wollen. Und überall, wo der Marxismus praktiziert wurde, versuchte man diese aufsässigen Menschen zu vernichten. Egal ob das Stalin in der Sowjetunion, Pol Pot in Kambodscha oder die Kim-Dynastie in Nordkorea ist.
vicaddict hat geschrieben:Komischerweise hat die Linke in noch keiner Landesregierung an der sie beteiligt war, eine Mauer aufgezogen, oder Kinder gefressen.
Das hat auch niemand behauptet. Ich gehe davon aus, dass die Linke souverän regieren wird.
vicaddict hat geschrieben:Das ist doch Semantik. Solang die SPD nur die Union als Machtoption hat, hat sie keine Möglichkeit, um zu wachsen.
Das lässt aber für die SPD in Thüringen auch nichts Gutes sprechen.
vicaddict hat geschrieben:Niemand. Aber was hat sie zu verlieren? Wie ich bereits sagte, wird sie wohl kaum auf ewig Juniorpartner der CDU bleiben wollen. Die einzige Alternative ist die Opposition und irgendwann werden auch die Grünen schwach, wenn die Union klingelt. Dann stünde die SPD wieder mit der Linken in der Opposition und es wäre erst recht schwer, sich um die Kanzlerschaft zu bemühen und die Linken auszuschließen.
Dass die SPD in einer Falle zwischen einer ewigen CDU-Kanzlerschaft und einer Koalition mit den Linken ist, hat ja auch niemand bestritten. Ich denke aber, dass die SPD sich keinen Gefallen damit tun wird, wenn sie mit den Linken koaliert. Damit gibt man endgültig die Mitte an die CDU auf.
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von 2Pac
#1399108
vicaddict hat geschrieben:Nein, weil ich wie du auch das Glück habe, in einem Land zu leben, dass vom System profitiert. Das ändert nichts daran, dass es in den Ländern, die nicht davon profitieren, zu genau den Zuständen kommt, die du beschreibst. Wieso also funktioniert dann das System?

Selbst in Griechenland gab es doch solche Folgen, als man ihnen die Sparmaßnahmen aufzwang.
Besser so als anders. Man wählt ja das System zum eigenen Vorteil. Und da ist die soziale Marktwirtschaft die beste für mich. Ich bin nicht Mutter Teresa, die auch noch den Rest der Welt retten muss. Ich wüsste jetzt nicht wieso meine Volksvertreter für Afrikaner zuständig sein sollen, um deren Standard zu verbessern und meinen zu verschlechtern.
von Quellbrunn
#1399127
Als ob die linke den Kommunismus will xD Guckt euch nur mal den K. Vertrag in Thüringen an .... Das ist praktisch Rot Grün pur :D Mehr nicht ...
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von 2Pac
#1399138
Quellbrunn hat geschrieben:Als ob die linke den Kommunismus will xD
Das sind die eigenen Aussagen der Partei. Steht (angeblich) im Programm von denen drin. Dann gibt es noch die "Kommunistische Plattform". Und dann noch Gesine Lötzschs Kommentar zum Thema Kommunismus. Irgendwann kam dann noch der "demokratische Kommunismus" ins Spiel, aber davon habe ich auch Ewigkeiten nichts mehr gehört. Da darf man alle 4 Jahre die Partei wieder wählen xD
Ist wie so oft. Die, die dem Kommunismus hinterher trauern sind die Verlierer der heutigen Gesellschaft. Hartzer, Idioten, Junkies, Punks sind deren Klientel. Weil im Kommunismus sind die wer bzw gleich wie jeder andere ohne viel machen zu müssen.
Erinnert mich an Das Leben der Anderen, wo der Hauptdarsteller in der DDR ein Offizier ist und nach der Wende Postbote.
von Kerouac
#1399168
Quellbrunn hat geschrieben:Als ob die linke den Kommunismus will xD Guckt euch nur mal den K. Vertrag in Thüringen an .... Das ist praktisch Rot Grün pur :D Mehr nicht ...
Es geht ja nicht nur darum, was praktisch umgesetzt wird, sondern auch darum, welche Vorstellungen in einer Partei existieren. Und von einer demokratischen Partei verlange ich schon, dass sie sich von jeder undemokratischen und menschenverachtenden Ideologie wie den Nationalsozialismus oder den Kommunismus distanziert.

Der DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz hat die Kommunistische Plattform in der Linken bei Maybritt Illner zutreffend kommentiert: "Das ist so, als ob Bernd Lucke in seiner Partei eine nationalsozialistische Plattform hätte."
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von vicaddict
#1399813
...und weil SPD gerade Vaterlandsverrat begeht, wenn sie Ramelow wählt, sieht sich die ach so ritterliche und demokratische Thüringen-CDU genötigt, sich von der AfD tolerieren zu lassen, damit Möhring MP wird :D ist ja nicht, dass man die ständig als Rechtspopulisten und Europafeinde bezeichnen würde. Aber dafür sind sie dann wieder gut genug.

Wie selbstlos und rechtschaffen. :roll:
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von Kaffeesachse
#1399821
Jaha, dass die andere Seite gleich wieder polemisch wird, weil die AfD vor sich hinblubbert. :lol:
Was soll eigentlich der dritte Wahlgang für den MP dort sein? Comedy-Demokratie?
von Andelko
#1399825
Kaffeesachse hat geschrieben:Jaha, dass die andere Seite gleich wieder polemisch wird, weil die AfD vor sich hinblubbert. :lol:
Was soll eigentlich der dritte Wahlgang für den MP dort sein? Comedy-Demokratie?
Tollhaus Thüringen. Das ist die logische Konsequenz aus RRG.

So lange es nur dazu dient Ramelow zu verhindern kann man sowas machen.

Aber am ehrlichsten wären Neuwahlen.
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von rosebowl
#1399828
Um einen MP mit demokratisch gewählter parlamentarischer Mehrheit zu verhindern, kann man sich von den Rechten tolerieren lassen? Ok, das ist eine ziemlich eigene Logik :?
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von Kaffeesachse
#1399831
Nee, die Logik ist auch blöd. Aber man kann ja auch nicht sagen: "Huch, die da drüben würden mich auch wählen, deshalb lass ich mich nicht aufstellen. Christine, mach du doch lieber mal." Ist schon kompliziert in diesem Thüringen. :lol:
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von vicaddict
#1399902
Kaffeesachse hat geschrieben:Jaha, dass die andere Seite gleich wieder polemisch wird, weil die AfD vor sich hinblubbert. :lol:
Was soll eigentlich der dritte Wahlgang für den MP dort sein? Comedy-Demokratie?
Wieso Polemik? Es ist doch die CDU, die immer wieder betont, dass die AfD quasi noch rechts von der NPD steht, Putin die Strippen zieht und man diese Partei so aber ganz und gar nicht leiden mag.

Und nun ist all das plötzlich ganz anders, weil man auf der anderen Seite ja noch immer die ach so bösen Kommunisten hat :D

Es zeigt nur einfach was für ein heuchlerisches Verhältnis die CDU zur "Demokratie" hat und zum eigenen Wort hat, wenn man so eine Nummer durchziehen würde.

Dass Ramelow ohne Probleme gewählt wird, glaube auch ich nicht. Dass die andere Seite aber ihrerseits (inklusive AfD) geschlossen für Möhring stimmt, glaube ich ebenfalls nicht. Insbesondere dann, wenn im dritten Wahlgang die einfache Mehrheit reicht. Lass Möhring und die CDU mal die Nummer durchspielen. Dann viel Spaß bei der Regierungsbildung, denn eine Mehrheit hätte der schwarze Block trotzdem nicht. Man würde aber das eigene Image schwächen, wenn man eine solche Nummer abziehen würde.

Im Übrigen wüsste ich nicht, was Neuwahlen bringen sollten. Vorallem sehe ich keine Legitimation dazu. Es war vor der Wahl klar, dass die SPD RRG unterstützen würde, wenn es möglich wäre.
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von Kaffeesachse
#1399903
Ich hab aber nirgendwo gelesen, dass die CDU Mohring aufstellt, weil die AfD da mitwählt. Das ist doch Quark (Steht überhaupt schon fest, dass der wirklich antritt?). Das Angebot kam von der AfD, das bisher noch unbeantwortet blieb und nicht andersrum. Und außerdem geht's ja nur darum, dass man wohl in einem 3. Wahlgang diesen Unsinn verhindert, dass für eine MP-Wahl quasi eine einzige Ja-Stimme reicht.
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