- Do 20. Okt 2016, 02:43
#1490485
- Zzysh: Also wenn man hier mein Interesse grafisch dargestellt hätte, wäre es vom Nullpunkt während der Produktvorstellung rasant nach oben geklettert - und anschließend kontinuierlich gesunken, sobald es um so Dinge wie Preis, Firmengeflecht und langfristige Planung gegangen ist. Das Produkt selbst klang wie eine deutliche Verbesserung dieser Vakuumier-Dosen, aber schon beim Preis dachte ich mir: 25 Euro für fünf Anwendungen? Junge, Junge, das müssen aber teure Champagner oder Weine sein, dass sich das für mich lohnt. Die knapp 100 Anwendungen für die Food-Produkte für 15 Euro plus einmaliger Fixkosten von 150 Euro klangen da für mich als Verbraucher schon deutlich attraktiver, aber bei den Getränken ist das doch wirklich nur was für absolute Liebhaber - und bei denen stellt sich dann wiederum die Frage, ob sie bereit sind, irgendwas in ihr Getränk zu "sprühen". 20% Eigenanteil und 80% uneinsichtig irgendwo fand ich für die Investoren auch sehr heikel und mit dem ganzen Gelaber von Trojanischen Pferden, das so diesen "eigentlich wollen wir die Kunden abhängig machen und dann wie fette Schweine mästen"-Touch hatte, war dann endgültig over. Klassischer Fall von: Hübsche Verpackung, mieser Inhalt (bezüglich des Pitches).
- Nutriday: Mit dem Mann hatte ich irgendwie Mitleid. Man hat ihm so richtig angemerkt, wie nervös er war, er um jedes Wort gerungen hat und sich dann auch ziemlich schnell fast schon ein wenig aufgegeben hat mit seiner Präsentation. Leider ist mir der wirkliche Nutzen seines Produkts auch verborgen geblieben und als er dann anfing, davon zu reden, dass ja Hunde de natura auch Bohnen gegessen haben könnten, weil sie ja auch den Mageninhalt ihrer Beute verspeisen... da wars dann klar, dass er da nicht mehr rauskommt. Aber netter, sehr selbstkritischer Typ.
- Kinderleichte Becherküche: War für mich eigentlich das überzeugendste "Gesamtwerk" der Folge. Denn auch wenn ich mich immer schwer damit tue, den pädagogischen Schlaumeier zu geben, nur weil ich (ein sehr praxisfernes) Lehramtsstudium begehe, klang das Konzept äußerst kindgerecht. Klare Visualisierung durch die unterschiedlichen Bechergrößen und -farben, eine (zumindest in den kleinen Auszügen, die ich sah) kindgerechte Anleitung, ohne das Kind wie einen Hund oder ein minderbemitteltes Subjekt zu behandeln und der produktionsorientierte Ansatz, es eben durch diese Hilfe zum selbständigen Handeln zu bringen - da gabs jetzt erstmal nichts, wo ich neunmalkluge Einwände gehabt hätte. Die 25€ bzw. 13€ für die Sets fand ich zwar nicht billig, aber auch bei weitem nicht illusorisch, sodass ich sagen würde, dass hier auch Impulskäufe noch möglich sind, wenn Eltern das Teil im Laden sehen. So recht habe ich nicht verstanden, warum die Verkaufszahlen noch recht verhalten waren, denn das wirkte rundum stimmig, emotional anregend und trotzdem auch mit einem klaren rationalen pädagogischen Zweck verbunden. Die Firmenbewertung klang auch noch recht realistisch und die Gründer wirkten ebenfalls kompetent und sympathisch. Hätte mich schwer enttäuscht, wenn da niemand angebissen hätte, denn irgendeinen Push von außen brauchten die ja offenbar bei den mauen Verkaufszahlen.
Fohlen