Naja, war jetzt wirklich nicht so toll. Gerade in der ersten Woche ist eigentlich gar nichts passiert, mal von der großen Mandoline-Ego-Show abgesehen, die ich aber spätestens an Tag vier auch irrsinnig ermüdend fand. In Woche zwei kündigte sich kurzzeitig dann mal etwas Zoff an, weil man halt mit dem Zigarettenentzug einseitig Leute bestraft hat, die augenscheinlich an den dem vorausgehenden Regelverstößen kaum beteiligt waren und Daniele seinen aus meiner Sicht inhaltlich völlig berechtigten Unmut etwas zu laufstark und penetrant vorgetragen hat. Und auch, weil man dann ein paar Leute mehr kennengelernt hat und nicht nur Matthias in Erscheinung trat. Und auch, weil die Redaktion an einigen Stellen wieder ihr Weltklasse-Niveau abegrufen hat und eine traumhaft inszenierte Clips auf die Beine gestellt hat: Tina Yorks leichenhaftes Schlafen mit der Intro-Musik von "American Horror Story", Tinas Messerfund, einige Anmoderationen auch von Sonja und Daniel... war dann schon unterhaltsam.
Aber ja, eigentlich sind das dann auch schon die Highlights gewesen und ansonsten war es jetzt das dritte Camp in den vergangenen vier Jahren, durch das sich die Leute da mühsam durchschleppen mussten - und wieder hat man es meines Erachtens vorhersehen können, dass aus diesem Teilnehmerfeld nicht allzu viel herauszuholen sein dürfte. Für mich braucht es vor allem endlich mal wieder Charaktere wie Winfried Glatzeder, Katy Karrenbauer, Ronald Schill (bei "Promi BB") oder Mathieu Carriere - oder ja, auch Helmut Berger, auch wenn der da dann letztlich ne totale Nullnummer war. Aber man muss mal wieder davon wegkommen, dass zwei Drittel des Teilnehmerfeldes irgendwelche Casting-Hupfdohlen oder Soap-Sternchen sind. Klar, auch die können unterhaltsam sein, aber das Metier "Menschen mit Lebenswerk, Charakter und Fallhöhe" hat man in den letzten Jahren meines Erachtens fast komplett vernachlässigt und damit Camps bekommen, die in der Breite erschreckend egal sind.
Warum keine Politiker, warum nicht vielleicht auch mal Journalisten oder sonstige Snobs, die den Durchblick zu haben glauben und mit denen man dann das Meta-Spielchen mal mit nem anderen Zugang spielen könnte? Wären jetzt mal so zwei Ideen meinerseits.
Und dann sollte man auch Teile der Gage daran koppeln, wie lange die Leute da im Camp bleiben, weil es fernab von "eigene mediale Präsenz steigern" (vor allem für junge Gesichter wohl wichtig) kaum echte Anreize gibt, die zweite Woche im Camp statt im Hotel zu verbringen. Ich weiß nicht, warum man nicht sagt: "Hier, das ist deine Gage für die erste Woche - und für jeden weiteren Tag im Camp gibt es die und die Summe dazu". Diese alberne Dschungelkrone juckt doch zwei Wochen später eh kaum jemanden mehr.
Fohlen