Theologe hat geschrieben:Holzklotz hat geschrieben:Theologe hat geschrieben:Nichts gegen Filmmusiker, aber das ist doch wirklich sehr random.
Was kommt als nächstes, die besten Filme mit dem Wort "Tödlich" im Titel?
Seh ich komplett anders. Das ist keine passende Übertreibung. Finde ich gut, werde später noch einmal vorbeischauen und meine Stimmen abgeben.
Wäre die Frage: "Was sind die besten Scores von John Williams?" hätte ich nichts gesagt, aber meine Lieblingsfilme mit dem Score von John Williams bewerte ich doch doch weitestgehend losgelöst von John Williams' Zutun.
So ist es.
Ich wollte auch eigentlich für meine Antwort hier zwei getrennte Top-Listen machen. Einmal seine besten Scores (so wie es hier eh alle beantworten werden) und dann wortgenauer an der eigentlichen Frage: die besten Filme unter allen, zu denen er die Musik geschrieben hat.
Allerdings wurde ich in meiner Hoffnung da auch kleinere Filmperlen abseits der Franchise-Monster zu finden doch etwas enttäuscht. Gefühlte Dreiviertel seines Schaffens finden eh in Spielberg-Filmen statt und die kommen bei mir sowie nie über ein "gute Unterhaltung" hinaus.
Meine Topliste dann also doch vorrangig nach Score-Qualität:
Star Wars IV-VI
Die Musik der alten Trilogie ist einfach ein Knaller. So viele unterschiedliche, brillante Themen gibt es nirgendwo sonst. Bei Indiana Jones gibt es ein tolles Thema, das jeder summen kann, aber wer erinnert sich an mehr als das? (deshalb auch nicht in meiner Liste vertreten) Ganz anders bei Star Wars. Da gibt es mehr erinnerungswürdige Musik als in fast jedem anderen Film. Allerdings muss ich einräumen, dass ich da auch stark beeinflusst bin, weil ich über ein Dutzend Star Wars Spiele mit seiner Musik oft auch mehr als einmal durchgezockt habe (Rebel Assault 1+2, Jedi Kngiht 1-3, Shadows of the Empire, X-Wing, Tie Fighter, The Force Unleashed 1+2, KOTOR...). Und trotzdem kann ich mich an den meisten nicht satthören. Mit einer großen Ausnahme: der dudelige Cantina Song aus Mos Eisley. Gott, wie ich den hasse, weil er in vielen dieser Spiele in jeder Location, die auch nur ansatzweise einer Bar ähnelt in penetranter Dauerschleife läuft. Wirklich. Es gibt offenbar in der ganzen Galaxie keine andere Barmusik. Schlimm.
Jurassic Park
Auch hier gibt es neben dem wunderbar kraftvollen Main Theme noch so viele andere grandiose Stücke, die sich eingebrannt haben. Auch die Bandbreite ist hier recht groß: Tracks mit nervenzehrender Suspense, donnernde Actionstücke und dann wieder diese herrlichen sense of wonder Passagen für die Erkundung der Insel.
Platz drei Teilen sich bei mir:
Harry Potter und Kevin Allein zu Haus
Und das passt sogar ganz gut zusammen, weil ich beide jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit rauskrame, wenn mein Radio wegen akuter Last Christmas Aversion komplett Sendepause hat.
Beide sind nicht ganz so vielfältig und themenreich wie Star Wars und Jurassic Park, bieten aber immer noch eine erstaunliche Bandbreite und viele eingängige Melodien.
Generell sehe ich John Williams aber etwas zwiespältig. Er schreibt tolle Musik, keine Frage. Aber dafür, dass Soundtracks eigentlich Musikuntermalung sein sollen, ist er mir auch oft viel zu laut und aufdringlich. Wenn seine Musik einsetzt, merkt man das sofort und manchmal spielt er sich damit auch unpassend in den Vordergrund. Da passt er aber wieder ganz gut zu Spielberg, weil Subtiles beiden nicht so recht liegt. Für ein leises, persönliches Drama mal ohne dick aufgetragene Pathoshymnen wären beide absolut nicht geeignet. Ganz schlimm fand ich die Williams/Spielberg Kombination bei Schindlers Liste, wo ich nur das Gefühl hatte, mir würde jemand ununterbrochen "Nun heul schon endlich! Das ist traurig!" ins Gesicht brüllen. Für den tear jerker war denen aber auch gar kein Mittel der Gefühlsmanipulation zu platt oder offensichtlich.